Ausprobiert: Zwei Taschensonnenuhren

Seit ältester Zeit blicken die Menschen zum Himmel empor, fasziniert vom Lauf der Gestirne und vom Sternenlicht in der Nacht. Sie beobachteten im ersten Tageslicht die aufgehende Sonne und dann ihren Lauf am Himmel. Bis sie im Westen in einem geheimnissvollen, rot leuchtenden Lichtzauber wieder unterging. Und natürlich begannen die Menschen, irgendwann vor vielleicht 5000 Jahren, die Zeit einzuteilen, in der die Sonne zu sehen war. In der Antike wurde die Zeit von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang in zwölf Stunden eingeteilt. Das hatte zur Folge, dass im Winter die Stunden kürzer waren als im Sommer. Ein schönes Beispiel, wie die Zeit angegeben wurde, finden wir in der Apostelgeschichte: Als Petrus vorgeworfen wurde, er sei betrunken, antwortete er, schlagfertig wie er nun mal war: «Ich bin nicht betrunken, es ist ja erst die dritte Stunde!» Also neun Uhr Morgens (Apg 2,15)!

Wie aber wurde die Zeit gemessen? Natürlich mit Sonnenuhren, die es schon um 1300 vor Christus nachweislich in Ägypten gegeben hat! Ja, die Zeit wurde auch mit Wasseruhren oder brennenden Kerzen ermittelt. Ihnen gegenüber hatte die Sonnenuhr aber einige Vorteile, allen vor an die einfache Bauart! In der Pfadi haben wir gelernt, dass es genügt, einen Gnomon, also einen geraden Stock senkrecht in den Boden zu stecken. Der Schatten, den der Stock auf den Boden wirft, kann zum Bestimmen der Tageszeit verwendet werden. Nun wird jede Stunde die Stelle des Schattens markiert, so dass am nächsten Tag die Tageszeit recht genau bestimmt werden kann. Natürlich muss die Uhr nach ca. 10 Tagen nachjustiert werden! Diese simple Sonnenuhr gibt zudem auch einen Hinweis auf die Jahreszeit: Im Hochsommer ist der Schatten um die Mittagszeit nur wenige Zentimeter lang, gegen Herbst zu wird er immer länger.

Eine praktische Sonnenuhr ist ist seit Jahrhunderten der schlichte Bauernring; die erste von zwei Taschensonnenuhren, die hier vorgestellt werden sollen. Der Sonnenring, wie er auch genannt wird, dürfte schon im Spätmittelalter verbreitet gewesen sein. Der Messingring hat einen Durchmesser von nur etwa zwei Zentimetern, so dass er bequem als Anhänger getragen werden kann. Einstellung kennt der Bauernring nur eine einzige: Das Loch, das das Sonnenlicht einfängt, muss mit einem kleinen Griff auf den aktuellen Monat justiert werden. Nun läst man den Ring an der Schnur baumeln und richtet das Loch gegen die Sonne aus. Und schon zeigt ein deutlich erkennbarer Lichtpunkt auf der Inennseite des Rings die Zeit an. Hier auf dem Bild ist es gerade acht Uhr, der Lichtpunkt ist auf der Skale unten links gut zu erkennen.

Hat die einfache Bedienung auch einen Preis? Ja, den hat sie! Der Bauernring zählt sicherlich nicht zu den präzisesten Sonnenuhren, denn der Breitengrad, also der Ort, an dem gemessen wird, kann nicht eingestellt werden. Er ist auf einen gegebenen Punkt geeicht! Aber: Mit etwas Übung und Gefühl für die Zeitskala ist es durchaus möglich, die Zeit auf 10-15 Minuten genau zu messen. Und das reicht in den meisten Fällen. Auch heute noch, in einer immer schneller getakteten Gesellschaft, wo die Zeit meist auf dem Smartphone abgelesen wird.

Genau hier liegt der Reiz dieser kleinen und praktischen Sonnenuhr: Sie führt weg von unserer Zeit, zurück, irgendwo in das 15. Jahrhundert. An Rathäusern und Kirchen waren bereits mechanische Uhren zu sehen und die Zeit wurde nun in 24 gleich langen Stunden gemessen. Dennoch hatten die Menschen ein anderes Zeitgefühl als wir, der harmonische Gang der Natur prägte die Menschen des Mittelalters; ihr Tagesablauf war weniger durchgetaktet als unserer. So vermittelt der Bauernring auch ein kleines Stück Lebensgefühl des Mittelalters – und weckt das Interesse auf den Gang der Gestirne.

Präziser, aber komplizierter: Die Kala Taschensonnenuhr

Die Kala Taschensonnenuhr ist ein kleines Schmuckstück! Mit den zwei zur Armillarsphäre angeordneten Ringen wirkt sie äusserst dekorativ! Sie hat einen äusseren Durchmesser von sechs Zentimetern und kann sehr einfach ein- und ausgeklappt werden. So kann sie wie der Bauernring problemlos überall hin mitgenommen werden, als Anhänger oder einfach in der Hostentasche. Im Gegensatz zum Bauernring liefert sie die Zeit deutlich präziser, mit etwas Übung lässt sich die Tageszeit auf wenige Minuten genau bestimmen. Und Übung ist jetzt genau das Stichwort! Zu Beginn muss am äusseren Ring der Breitengrad der aktuellen Region eingestellt werden, für Bern wäre dies 46.5 Grad. Anschliessend will die Sonnenuhr auf der Brücke den aktuellen Montag wissen. Und zwar möglichst genau: Beginn, Mitte oder Ende! Und nun kann es losgehen, der innere Ring wird um 90 Grad ausgeklappt und die Uhr gegen die Sinne gehalten. Und nun sieht man…

…nichts! Ganz so einfach geht es leider nicht, die höhere Präzision der Kala Taschensonnenuhr muss mit etwas mehr Komplexität bei der Bedienung erkauft werden. Je nach Tageszeit muss die Brücke mehr oder weniger gekippt werden. Und am Nachmittag muss das Sonnenlicht auf die gegenüber liegende Seite des Innenrings gerichtet werden. Das alles braucht Übung und eine Portion Feingefühl. Zum Glück gibt es ein sehr gut gemachtes Video von David Rogol. Er zeigt genau und verständlich, wie die Uhr eingestellt und ausgerichtet werden muss.

Die Kala Taschensonnenuhr ist ein faszinierendes Messgerät, keine Frage! Aber einfach mal kurz die Zeit bestimmen geht nur mit viel Übung. Deshalb bleibt mein Favorit der bescheidene Bauernring. Dass er weniger präzise ist, klingt nur im ersten Moment nach einem Makel. Im englischen wird der Bauernring auch Shepherds ring genannt, ein weiterer Beleg für die bäuerliche Herkunft dieses kleinen Zeitmessers. Was spielt es da für eine Rolle, ob man 15 Minuten früher oder später ankommt? Man hat Zeit und nimmt sich Zeit.

Eine neue Glocke für die Kirche Rüderswil

Dieses Wochenende konnte die Kirchgemeinde Rüderswil ihr 750-jähriges Bestehen feiern. Anlässlich des Jubiläums wurde direkt hinter der Kirche eine kleine Glocke gegossen.

Das Thema des Jubiläumsgottesdienstes am Sonntag Morgen war «Kirchenmusik aus 750 Jahren». In einem spannenden Vortrag nahm Andreas Marti die Besucher mit auf eine musikalische Reise in das Mittelalter und zeigte anhand zahlreicher Beispiele, wie sich die Kirchenmusik im Laufe der Jahrhunderte entwickelt hat.

Am Ende des Gottesdienstes wurde eine Glocke eingeweiht, die von der Firma muribaer gegossen wurde. Die Besucher konnten vor dem Gottesdienst sogar zuschauen, wie die Glocke aus der Gussform gelöst wurde. Natürlich wurde die zierliche Glocke das erste Mal angeschlagen; zu hören war ein schöner, reiner und heller Glockenklang! Die Jubiläumsglocke wird nach der Feier in der Kirche ausgestellt werden.

Das graue Erlebnis

Ich gebe es offen zu, ich gehe gerne zum Friseur! Eine halbe Stunde entspannen, sich auf einen neuen Haarschnitt freuen und vielleicht auch ein paar Worte mit der freundlichen Coiffeuse wechseln. Gestern war es wieder einmal soweit und ich durfte ich in einem bequemen Sessel bei Trendline Platz nehmen und mich verwöhnen lassen. Wie immer bat ich um einen schlichten, kurzen Haarschnitt, einer der im Alltag nichts zu tun gibt – es geht ja auch ohne Kamm, irgendwie jedenfalls.

Plötzlich, als sich das Haar auf dem Kopf zu lichten begann, entdeckte ich neben mit auf dem Boden einige graue Haarbüschel! Kein Problem, dachte ich, die stammen bestimmt von meinem Vorgänger; sicher ein älterer und deswegen ergrauter Herr. Doch schon im nächsten Moment wurde diese Annahme für immer zerstört! Eine Friseuse kam mit einem Besen vorbei und wischte alle Haare weg! In diesem Salon ist das nun mal so. Auf dem Boden liegende Haare werden rasch weggeputzt. Sauberkeit geht schliesslich vor. Heisst aber auch: Was da am Boden lag, war wenigen Minuten zuvor noch auf meinem Haupt! Aber, mir bleibt ein Trost: Lieber graue Haare als gar keine.

Besucht uns an der Alpaka Schau in Schüpbach!

In einem Monat ist es soweit: Wir nehmen erstmals in der jungen Geschichte des Schmalenhofes an der Berner Alpaka Schau teil. Diese findet am 29. und 30. März in der Markthalle in Schüpbach statt. Wir werden drei Tiere präsentieren, die hier in Landiswil geboren wurden: Elva, Ardina und die erst acht Monate alte Maika.

Elva ist eine Tochter von Enya, sie ist gross gewachsen, hat ausgewogene Proportionen und ein ruhiges Wesen. Ardina wurde wie Elva im Sommer ’23 geboren, von Ardenna. Sie ist mit ihrer zierlichen Erscheinung und mit ihrer zutraulichen Art ein Star bei den Besuchern! Die lebhafte und aufgeweckte Maika (Photo folgt) ist mit ihrer Vlieszeichnung ein Blickfang, ihre Farben erinnern eine Tasse Cappucino! Sie ist für ihr Alter sehr schön herangewachsen. Geboren wurde Maika om Sommer ’24 von Marisa.

Tombola und Marktstand
An der Schau werden wir auch eine Tombola mit 400 schönen Preisen organisieren, es lohnt sich also ein paar Lose zu kaufen. Und schliesslich wird der Schmalenhof mit einem Marktstand vertreten sein. Auf die Besucher wartet ein vielseitiges Sortiment mit Hofprodukten: Dauerwürste, Kaninchenfelle, Alpaka Duvets, Backwaren und einiges mehr!

Auch Lamas sind dabei
Die Alpaka Schau Bern in Schüpbach findet bereits das dritte Mal statt und erfreut sich grosser Beliebtheit. Dieses Jahr werden auch die grossen Verwandeten zju sehen sein, am gleichen Wochenende findet in der Markthalle auch die Swiss Lama Show statt. Auf die Besucher wartet ein umfangreiches Rahmenprogramm: Neben der Tierschau gibt es Marktstände, Kinderunterhaltung, Aktivitäten mit Alpakas und Lamas sowie eine Festwirtschaft. Der Eintritt ist gratis! Weitere Infos gibt es hier: Alpaka Schau Bern.

Spass mit dem Webrahmen: Wenn das Gewebe entsteht…

Die Kette ist aufgezogen, die Webnadel mit dem gewünschten Schussgarn bereit – es kann losgehen mit dem interessantesten Teil: Dem eigentlichen Weben. Es ist ratsam, zu Beginn einige dicke und weiche Fäden einzuweben, so können Unregelmässigkeiten schon zu Beginn erkannt und behoben werden. Nach dem Abnehmen des fertigen Gewebes vom Rahmen bieten diese Fäden zudem eine Sicherheit, dass die Kettfäden nicht gleich ab der Kette rutschen! Und nun beginnt das Hoch- und Runterstellen des Kammes und das Durchziehen der Nadel durch den Webschacht. Hin und her, Umgang für Umgang, Stunde um Stunde…

Weben hat tatsächlich auch eine meditative Seite, man kann sich wunderbar bei dieser schönen Arbeit entspannen!

Hier sind einige Tipps, damit dies bis zum Ende gelingt und der Ansatz des Gewebes immer schön gerade über die Kette verläuft:

Rand neigt sich nach unten: Das geschieht, wenn die Kettfäden am Rand des Gewebes zu viel Spannung haben, meist ist ein zu starkes Einweben der Grund dafür, der Schussfaden wird also zum eng um die Kette gelegt. Man erkennt dies auch daran, dass die Kettfäden am Rand zu einem Bündel zusammengezogen sind. Löse dieses Probelem ganz einfach indem du den Schussfaden wieder etwas weiter umlegst. Aber nicht zu weit, denn dann entsehen kleine „Ohren“. Es braucht hier einfach etwas Übung! Nach einer Weile bekommst Du ein Gefühl dafür, wie eng, resp. weit der Faden umgelegt werden muss. Und: Solange der Kamm noch nicht umgestellt wurde, kann der letzte Schussfaden durch ziehen korrigiert werden.

Rand neigt sich nach oben: Den Chirurgenknoten an dieser Stelle etwas lösen und dann nachspannen: Ziehe zuerst beide Enden des Knotens nach oben, damit dieser sich löst, spanne dann nach.

Gewebeansatz verläuft schräge: Das passiert, wenn der Kamm nicht gleichmässig gegen das Gewebe geschlagen wird. Lösung: Beim Ashford Webrahmen hat es eine Querleiste, an der Du dich orientieren kannst, wie Du gerade anschlagen musst. Einige Zentimerer darauf achten, dann verläuft der Ansatz wieder geraden.

Nachspannen mit dickem Warenbaum: Bei einer langen Kette und voranschreitendem Weben wird die Rolle des Warenbaums immer dicker – der Warenbaum ist die Rolle, die das fertige Gewebe aufnimmt. Nun fällt es auf, dass die Spannung zwischen den einzelnen Rasten immer gröber wird, wenn abgerollt und nachgespannt werden muss. Dieses Problem lässt sich ebenfalls ganz einfach lösen, indem man die Spannung nicht beim Warenbaum sondern beim Kettbaum auf der anderen Seite des Webrahmens reguliert.

Umziehen: Einige Webrahmen wie der Ashford können auch bei aufgezogener Kette zusammengelegt werden, so dass er in die Tasche passt. Bitte vorsichtig zusammenfalten und darauf achten, dass der Katterkamm nicht aus der Halterung rutscht!

Erstelle das Bild einer lachenden Katze

Natürlich laden KI Bildgeneratoren (1, 2, 3) zum Experimentieren ein, es können Bilder von Dingen erstellt werden, die so nicht existieren. Können Katzen lachen? Nach heutigem Wissensstand nicht, obwohl manche Katzenfreunde hier entschieden widersprechen würden! Ja, einer Katze kann man es gut ansehen, ob sie zufrieden ist. Neugier, Ablehnung, Entspannung – am Gesichtsausdruck der Fellnase ist das gut zu erkennen. Aber lachen? Das Photo wurde mit dem Grok Bildgenerator erstellt. Er hat eine Vorliebe für phtorealistische Bilder; hier hat er sehr schön eine getigerte Katze mit einem verschwommenen Hintergrund erstellt.

Bänzli und Godzilla im Glück

„Only bad news are good news“ lautet ein gängiger Slogan bei den vergreisenden Altmedien; nur schlechte Nachrichten seien gut. Dieser Blog hat sich diesem Motto stets entgegengestellt und auf das Gute und Zuversichtliche gesetzt. So auch hier: Mit Freude kann ich von einer Hahnengeschichte mit glücklichem Ausgang berichten.

Bald war klar, dass eines der Cemani Küken zum einem Hahn heranwächst, es bekam lange Beine, einen pechschwarzen Kammen und zuletzt wurde ein grosser, kräftiger Hahn aus dem kleinen Federbällchen. Leider zu kräftig für Bänzli, unseren Appenzeller Spitzhaubenhahn, der schon fünf Jahre in unserem Hühnerhof lebt. Gegen den deutlich grösseren Godzilla, so tauften wir ihn, hatte Bänzli nichts zu melden. Zuerst versteckte er sich, bis er einen Fluchtweg aus dem Hof entdeckte. Von da an machte er sich auf Entdeckungsreise und kannte bald jeden Winkel rund um das Bauernhaus. Er verkündete laut, dass er noch da ist, näherte sich dann und wann vorsichtig dem Hühnergehege und wirkte ganz allgemein zufrieden! Abends brachten wir ihn vorsorglich in das Hühnerhaus, damit der Fuchs vergeblich nach ihm Ausschau hält.

Und Godzilla? Für ihn suchten wir rasch einen neuen Platz! Einen Hahn zu verschenken ist indes eine kitzlige Aufgabe, auch dann, wenn es sich um einen wirklich prächtigen und reinrassigen Cemani-Güggel handelt. Inserate auf Facebook und Tierinserate.ch blieben iange erfolglos und wir sahen Godzillas Chancen auf ein vergnügtes Weiterleben schwinden. Wie schade! Doch dann, ganz unerwartet, kam Godzillas Rettung! Ein Geflügehalter aus dem Sörenberg meldete sich und wollte Godzilla zusammen mit einer Cemani-Henne zu sich nehmen. Der alte Hahn sei unerwartet gestorben und 20 Hühner ohne Güggel sei auch nicht erstrebenswert. So kam Godzilla eines schönen Abends im Januar 2025 nach Sörenberg!

Derweil nahm Bänzli wieder seinen alten Platz ein. Munter und laut kräht er wieder aus dem Hühnerhof, setzt sich Abends auf das Stängeli und tut so, als wäre es nie anders gewesen…

Und die Moral der Geschichte? Habe Geduld, wenn Du einen Hahn verschenken willst und inseriere nicht nur auf einer Seite. Vielleicht vergehen Wochen oder auch Monate, bis sich ein Platz findet. Und am Ende steht die Freude, wenn ein Güggel die Transportbox verlässt, die Flügel ausbreitet und durch sein neues Zuhause springt, fliegt, scharrt und kräht!

Warum ich mit allen Programmiersprachen gerne arbeite

(Anstelle von: 22 Jahre@SolNet)

Mein allererstes Computerprogramm sah etwa so aus:

Es tat nichts weiter als Zufallszahlen im Bereich 1..6 anzuzeigen, ein digitaler Würfel gewissermassen. Nichts weltbewegendes also. Aber im Jahr 1980 sah das noch ganz anders aus, wir sassen vor dem kleinen Casio PB-100 Taschencomputer und tüftelten immer neue Programme aus. Grosse Projekte waren indes undenkbar, hatte doch der kleine Rechner nur einige hundert Byte Arbeitsspeicher! Dabei haben wir vor allem eines gelernt: Mit den Ressourcen sehr sparsam umzugehen! Das war auch bei den damals beliebten Homecomputern nicht anders: Der Commodore VC-20 hatte ca. 3.5 Kilobyte, der C64 deren 38!

Auch beim Anlegen von Datenstrukturen musste man mitdenken! Denn diese füllten schnell den ganzen Arbeitsspeicher aus! Dynamische Strukturen, die wachsen und schrumpfen können, gab es noch nicht. Auch bei der Programmiersprache Pascal noch nicht. Dort haben wir dynamische Arrays mit verketteten Listen oder Binärbäumen abgebildet. Sortieren? Dazu musste man erst einmal einen Sortieralgorithmus programmieren, vielleicht Bubble Sort, oder besser noch Quicksort! Bei modernen Programmiersprachen ist das alles kein Theme mehr. Entweder unterstützt die Sprache dynamische Datatenstrukturen wie etwa „Hashes“ oder die Aufgabe wird von einer Klasse übernommen.

Was ich damit sagen will. Heute, im Jahr 2025 gibt es keine schlechten Programmiersprachen mehr! Rust, Python oder Kotlin haben einen enormen Sprachumfang, Bibliotheken für (fast) alles und sie sind frei verfügbar! Auch Sprachen, die etwas in die Jahre gekommen sind, wie etwa Perl, sind Lichtjahre von einem einfachen BASIC Interpreter mit Zeilennummern entfernt. Und PHP? Sie wird manchmal etwas abwertend als „Tausendsassa der Webseitenprogrammierung“ bezeichnet. Dabei wird aber vergessen, dass hunderte von sehr talentierten und fleissigen Entwicklern daran arbeiten, diese Spache permanent zu verbessern. Ausserdem sind einige sehr grosse Softwareprojekte wie Facebook, Wikipedia oder Tumblr in PHP entwickelt worden.

Für mich spielt es keine Rolle, mit welcher Sprache ich arbeite. Ich mag alle! Und genau so wichtig wie die verwendete Sprache scheint mit folgendes: Dass der entwickelte Code gut dokumentiert und strukturiert wird. Alle modernen Sprachen bieten Klassen und Objekte, mit denen komplexe Aufgaben sehr schön in Teilaufgaben zerlegt werden können. Unbedingt nutzen!

Spass mit dem Webrahmen: Weben mit Rohleinen

Mann muss es einfach mögen: Es ist beige bis hellbraun, faserig, unregelmässig und es riecht gut. Ja, die Rede ist von Rohleinen. Inzwischen ist es das Garn, mit dem ich am liebsten arbeite. Ich erkläre hier kurz, weshalb.

In den Regalen der Wollhandlung geht es bunt zu und her, es gibt kaum einen Farbton, der nicht für Wollgarn oder Vlies angeboten wird, es gibt Märchenwolle und Garne in Aqua-, Erd- oder leuchtenden Pastellfarben. Nur in einem Regal entdeckte ich ein grobes, beigefarbenes Garn, eher etwas rauh und unregelmässig versponnen. Das also war das Leingarn! Mit etwas Geduld und Fantasie kann man damit wunderbar dekorative Gewebe erstellen. Sie wirken wegen der Naturfarbe heimelig und die Unregelmässigkeiten im Gewebe geben dem Stoff etwas urchiges und einzigartiges.Und natürlich lassen sich Sachen im Retro-Look erstellen, ein leinener Tischläufer auf einem Holztisch vermittelt eine Gefühl von Tradition und Urtümlichkeit.

Flachsgarben an der Brächete in Zäziwil

Apropos Tradition, die Herstellung des Leingarns aus der Flachspflanze ist mit vielen Bräuchen und alten Traditionen verbunden. Einer der Hauptarbeitsgänge war früher das Brechen der Flachsgarben auf dem Brechbock. Von diesem Arbeitsschritt leitet sich auch der Name der Brächete ab, des traditionellen Festes im Herbst. Ein lebhaftes Bild der Brächete hat Simon Gfeller in seinem Roman „Heimisbach gezeichnet“.

Was ist das Besondere beim Verweben von Rohleinen? Das Garn ist überhaupt nicht elastisch! Will man es also als Kettgarn verwenden, sollte der Gatterkamm beim Festbinden der Kette in die untere Raste gesetzt werden, sonst hängt die Kette durch! Und durch das Reiben der rauhen Fäden lösen sich Fasern ab, die dann unter dem Webrahmen oder auf dem Boden liegen… Alternativ kann für die Kette ein Baumwollgarn in einer passenden Farbe verwendet werden, Baumwollgarne sind elastisch und – wenn man das richtige wählt – mit einer glatten Oberfläche, was das Weben noch mehr erleichtert. Rauhes Garn bleibt gerne in den Rillen des Gatterkamms hängen, besonders bei hoher Dichte wie etwa 50/10 (50 Rillen pro 10 Zentimeter)!

Was lässt sich nun aber auf dem Webrahmen mit Rohleinen herstellen? Der berühmte Schal fällt weg, es würde nur unangenehm kratzen am Hals! Ich erstelle am liebsten Tischläufer, Tischsets oder kleine Dekoobjekte wie dieser Mini-Läufer, der mit „Brooks bouquets“ verziert ist. Er ist 60cm lang, 15cm breit und besteht aus 100% Rohleinen. Rohleinen kann auch sehr schön mit Farben kombiniert werden; das Gewebe oben besteht aus Rohleinen und farbigem Baumwollgarn. Der Fantasie sind jedenfalls keine Grenzen gesetzt.

Keine KI-Texte auf diesem Blog

KI-Textgeneratoren sind genial, das muss ich hier vorausschicken! Sie können nicht nur auf Geheiss Texte jeglicher Art erstellen (Gedichte, Prosa, Fachbeiträge), sondern auch Texte korrigieren, verbessern oder stilistisch verändern. So wird etwa sperriges und kaum verständliches Beamtenperfekt zum lockeren und kumpelhaften Bierdeckeltext! Dennoch bleibe ich dabei, ich schreibe alle Texte auf diesem Blog vom ersten bis zum letzten Buchsten selbst. Hin und wieder verwende ich Deepl Write um einzelne Passagen stilistisch zu prüfen. Mehr aber nicht. Es bleiben damit stets meine eigenen Beiträge, keine Maschine hat Anteil an der Entstehung. Dies ist auch mein Rat: Lasst Euch von Gemini oder ChatGPT helfen. Aber: schreibt selbst!