Unter idealen Bedingungen und bei schönstem Wetter fand in Aarau das 26. eidg. Jodlerfest statt. Mit unserem Wettlied «Dr letschti Sunnestrahl» von Fernand Hostettler erreichten wird die Klasse 1, «sehr gut»!
«Dihr müesst lisliger aafa u de schteigere», «der erscht Bass chunnt no z’lut», «zeiget öi Fröid bim singe!» So bereitete uns unsere Chorleiterin Margrit Egli am späten Samstag Nachmittag auf den wichtigen Auftritt vor …aber wir wollen nichts überstürzen und ganz von vorne beginnen. Dass in Aarau ein schönes Jodlerfest stattfinden würde, das war schon lange «zäntume» bekannt, bietet doch die idyllische Altstadt von Aarau mit seinen Gässchen und Plätzen beste Voraussetzungen und die Organisatoren haben nie Zweifel aufkommen lassen, dass die Planung absolut professionell aufgebaut ist und viele neue Ideen bereithält. Also auf nach Aarau, so wurde an der Hauptversammlung im Januar entschieden.
Das Wettlied war bald gefunden. Die Wahl fiel auf «Dr letschti Sunnestrahl», eine Komposition des bekannten Komponisten aus Guggisberg, Fernand Hostettler. Mit grossem Engagement und Können studierte unsere Chorleiterin Margrit Egli in den kommenden Monaten dieses schöne Lied mit uns ein. Ihr sei auch auf diesem Weg herzlich gedankt! Auch Fernand danken wir dafür, dass er an vielen Abenden den weiten Weg nach Herzogenbuchsee auf sich nahm, um die Vorbereitung zu unterstützen und um selbst beim Vortrag mitzusingen.
«Sonnig und zunehmend heiss», so lauteten die Wetterprognosen vom Mittwoch, dem 15. Juni für das kommende Wochenende. Diese Wettervorhersage wirkte wie eine sich öffnende Schleuse für sprühende Lebens- und Festfreude während drei Tagen in der Aargauer Metropole. Aarau lud ein und die Jodler kamen zu Tausenden und erfüllten die Stadt mit Jodeliedern, «Jutze», Alphornmelodien, mit schönster Jodlerfest-Atmosphäre und erlebnisreichen Stunden, die wohl vielen unvergesslich bleiben werden.
Viele «Buchsi-Jodler» nutzten die Gelegenheit und reisten bereits am Freitag Abend nach Aarau um sich die Wettvorträge in den mehr als 10 Vortragslokalen anzuhören. Schon am frühen Abend füllte sich das «Jodlerstädtli» und als es dunkel wurde, war auf dem riesigen Festgelände kaum mehr ein freier Sitzplatz zu finden! Nun bestand kein Zweifel mehr, dass hier an den beiden kommenden Tagen ein grosses Jodlerfest stattfindet! Über die Vorträge vom Freitag Abend wurde natürlich auch diskutiert und gefachsimpelt: «Um einen halben Ton gefallen», «das Cheerli dort war unrein», oder «Zweeni Schnuf». Bald werden wir es wissen. Zu reden gab auch die Absicht, an diesem Fest strenger zu bewerten, was hier und da zu bangen Momenten führte. Und in der Tat erreichten nur 40% aller Jodlerformationen die Bestnote.
Aber «nume hübscheli», steht doch unser Wettvortrag noch vor uns. Um 17:45 Uhr versammeln wir uns beim Altersheim Golatti, wo wir uns für den Auftritt vorbereiten. Heiss ist es in dem kleinen Raum, in dem wir einsingen, dennoch sind alle aufmerksam. Die Konzentration war auch das Stichwort, das uns unser Präsident Peter Schneider mit auf den Weg gab. Einmal mehr fand er im entscheidenden Moment die treffenden Worte: «Bouit Konzentration uf und näht se denn mit bis zum Ändi vom Vortrag i der Chile». So kam endlich der lange erwartete Moment und «Dr letschti Sunnestrahl» erfüllte die eindrückliche Kulisse in der Aarauer Stadtkirche.
«Mir hei’s erschritte!» Nach dem Vortrag war die Meinung einhellig: Vortrag gelungen, Klassierung abwarten. Und bis es soweit ist: «Gas gäh!» Gesagt getan: auf zum Fest. Auf in’s Jodlerstädtli. Nicht nur dabei, mittendrin wollen wir sein! Bis in die frühen Morgenstunden. Erst als es «tagete» zogen sich die «letzten Streiter» in eine leerstehende Wohnung zurück, die uns in verdankenswerter Weise für zwei Nachte zur Verfügung gestellt wurde. «Oski» verschwand sogar im fröhlichen Treiben und man beriet, was zu tun sei: Zuwarten oder suchen. Erst am Sonntag Mittag tauchte der Verschollene als «verlorener Sohn» wieder auf.
«Es eis, mir hei es eis!» Die freudige Nachricht erreichte uns um 11 Uhr, als die Klassierungslisten verkauft wurden. Hier eine Umarmung, da eine Geste der Erleichterung, dort eine Freudenträne. Nach Frauenfeld und Fribourg wird auch in Aarau unser Wettlied mit der Bestnote ausgezeichnet! Die Erleichterung ist nach dem angespannten Warten gross, verweilen und freuen lautet das Motto der Stunde. Erst gegen 14 Uhr brechen wir auf in Richtung Thunstetten, wo wir im «Forst» das Jodlerfest ausklingen lassen.
«Es eis!», diese Klassierung verdient auch Aarau, das während drei Tagen mit Fug und Recht zur «Metropole der Jodler» wurde und uns ein unvergessliches Jodlerfest bescherte! Do derfür heit tuusig Dank! Weitere Infos, sowie Bilder vom Fest sind auf der offiziellen Homepage zu finden: www.jodlerfest2005.ch.