Bis tief in den Vormittag lag eine dichte, kühle Nebeldecke über dem Wasseramt. Erst zur Mittagsstunde drangen die Sonnenstrahlen durch den weissen Schleier und lösten den Nebel allmählich auf. Doch die Bahn der Sonne ist kurz geworden. Wenige Stunden später steht Helios über dem Jura und schickt sich an, in einem Meer von leuchtendem Rot zu versinken. Es will Abend werden.
Die Sonne ist schon nicht mehr zu sehen, nur das Abendrot am westlichen Himmel zeugt noch von ihr. Und Hand in Hand mit der Dämmerung ziehen die ersten Nebelschwaden daher. Nur eine halbe Stunde noch, dann wird es finster und der Nebel wird fester und undurchdringlicher. Es ist November, die Nebelzeit im Wasseramt. In wenigen Tagen schon wird der weisse Schleier gar nicht mehr weichen.
Hat der Nebel auch etwas gutes? Ja, das hat er gewiss. Er ist ja ein Teil der natürlichen Welt. Im Jahreskreis wechseln sich Sonne, Eis, Regen, Wärme und Nebel ab, so wie die verschiedenen Sterne am Horizont wähernd einer Nacht.
Ich bin hier aufgewachsen und kenne die nebligen Monate seit ich ein Bewusstsein habe. Und wenn ich beim Vernachten über Feld gehe und sehe, wie der Nebel aufsteigt, dann kommt mir dieser eine Gedanke immer wieder: Ich bin daheim.