Google Calendar „CL2“

Diese Woche hat Google seinen Ajax-Kalender „CL2“ einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dass Google an einer Kalender-Applikation werkelt, war schon seit längerem bekannt, am 10. März wies Slashdot auf inoffizielle Screenshots hin. Offensichtlich nahm es jemand mit den Regeln des ersten Beta-Tests nicht so genau, denn die rund 200 Tester waren verpflichtet, keine Informationen an Dritte weiterzureichen.

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Google Calendar – Monatsansicht

Nun ist eine neuer, Browser-basierter Kalender kaum einer Meldung wert, gibt es deren doch wie Sand am Meer. Wenn aber Google einen Terminplaner veröffentlicht, lohnt es sich, genau hinzuschauen, hat doch der Suchmaschinen-Primus mit anderen Ajax-Anwendungen wie GMail oder Maps bewiesen, dass Funktionen, die sonst nativen Anwendungen vorbehalten sind, auch im Browser möglich sind.

Was also kann Google Calendar? Wie erwartet setzt das Programm extensiv auf Ajax und ermöglicht so Interaktivität, wie sie bei herkömmlichen Web-Kalendern nicht möglich ist. So können beispielsweise Zeitbereiche mittels Drag&Drop festgelegt werden. Auch ein bestehender Termin kann auf einen anderen Tag verschoben werden, indem er mit der Maus zum neuen Ziel verschoben wird.

Wie erwartet bietet CL2 mehrere Funktionen um Kalender mit andern Benutzern zu teilen. Ein Kalender kann privat oder öffentlich sein oder er kann nur einer bestimmten Personengruppe zugänglich gemacht werden. Selbstverständlich lassen sich mehrere, voneinander getrennte Kalender mit jeweils eigenen Sharing-Attributen erstellen. In einer kleinen Arbeitsgruppe kann also jeder seinen privaten Kalender haben und Termine, welche andere Mitglieder betreffen, in einem eigens dafür vorgesehenen Gruppenkalender erfassen.

Beim Erfassen eines Termines gibt es die üblichen Attribute: Titel und Datum, Ort, Beschreibung, Wiederholung, usw. Wer will, kann sich via Mail, SMS oder Popup auf einen kurz bevorstehenden Termine aufmerksam lassen lassen. Ungewöhnlich: Termine können auch kommentiert werden.

CL2 kann auch im Internet verfügbare Kalender im iCalendar Format abonnieren. Google bietet eine eigene Suchfunktion, damit die entsprechenden Dateien auch auffindbar sind. Wer sich eine Übersicht verschaffen will, findet bei iCalShare eine Myriade interesannter Kalender. Fussballfans können beispielsweise den FIFA world cup 2006 Germany Kalender abonnieren, damit sie über die Spieldaten auf dem Laufenden sind.


Fussball-WM 2006: Wer spielt wann und wo?


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Ein importierter Termin

Besonders interessiert hat mich der iCalendar Import, da ich selbst Anwendungen erstellt habe, welche Termine in diesem Format exportieren. Das Ergebnis war erfreulich, die Dateien werden importiert und fehlerfrei mit allen Attributen angezeigt. Es dauert aber eine Weile, bis die Termine im Kalender sichtbar werden. In einer spätereren Version wird sich dies sicher noch ändern.

Google ist der Einstand gelungen, CL2 ist ein einfacher, schneller und optisch ansprechender Kalender, der einen nicht umfangreichen, aber soliden Funktionsumfang mitbringt.

Ein Gedanke zu „Google Calendar „CL2“

  1. Pingback: Benjamin Stocker » Blog Archive » Google Calendar und Thunderbird Mail

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