Frau Gerber erzählt: «Mein Onkel hatte eine zahme Krähe, die sogar kleine Kunststücke beherrschte. Zum Beispiel das Kunststück mit den Geldstücken. Mein Onkel legte ein Portemonnaie mit ein paar Münzen auf den Tisch und sogleich begann die Krähe, dieses geschickt mit dem Schnabel zu öffnen. Dann tat sie jedesmal daselbe: sie fischte zuerst den 20-Räppler aus der Börse, behielt ihn eine Weile im Schnabel und liess ihn dann auf den Tisch fallen. Darauf schnappte sie sich den Einfränkler und abermals liess sie die Münze fallen, so dass diese vom Tisch auf den Boden kullerte. Dann kam die grösste Münze an die Reihe, der Zweifränkler. Diesen behielt die Krähe eine ganze Weile im Schnabel und hielt ihn in die Höhe. Dazu krächzte sie leise und drehte den Kopf, so als ob sie sicher sein wollte, dass alle sie sehen konnten. Sicher wollte sie mit dieser Geste voller Stolz zeigen, dass sie auch die schwere Münze ohne jede Mühe hochheben konnte. Zuletzt liess sie auch den Zweifränkler fallen, doch nicht wie die anderen Münzen auf den Tisch. Nein, geschickt hielt sie das Geldstück über das Portemonnaie und liess es so fallen, dass es wieder in der Münztasche landete.»
Noch eine Krähengeschichte
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