Wer hin und wieder meinen Blog liest weiss es bereits: Ich bin Alphornbläser. Ein Profi bin ich nicht, aber ich nehme mein Hobby ernst und übe täglich um mein Spiel zu verbessern. Am 2. Dezember reise ich nach Malmö, weil ich dort an einer Barbarafeier eingeladen bin. Gerne hätte ich auch mein Alphorn mitgenommen. Es hätte eine Überraschung werden sollen; nicht nur weil in diesen Regionen kaum je ein Alphorn zu hören ist. Leider sind Alphörner fragil, sie reagieren auf Stösse und Schläge sehr sensibel und sind schnell beschädigt.
Die SWISS teilte mir mit, dass ich das Alphorn in die Passagierkabine mitnehmen kann – aber nur wenn ich dafür einen Sitz reserviere und bezahle. Auch für den Transport im Frachtraum hätte ich gemäss Leisure Sales eine Zusatztaxe bezahlen müssen. Beide Varianten waren für mich zu teuer. Es ging ja nur darum, an einer Feier ein Ständchen zu geben – ohne Gage. Trotz mehrerer Nachfragen und Bitten war Leisure Sales nicht bereit, mir auch nur ein bisschen entgegenzukommen. Alles was der Verantwortliche mir anbot, war der Erlass der Annulationskosten für den Fall, dass ich daheim bleiben will. Eine Sachbearbeiterin meinte, es hätte ja auch Vorteile, wenn ich das Instrument zuhause lasse, dort könne es nicht kaputt gehen.
Ich reise nun ohne mein Alphorn. Und ich bin vom Kundendienst «unserer» Fluggesellschaft tief enttäuscht; die Erfahrung, dass mein Anliegen kein Gehör fand, stimmt mich traurig. Sollte ich wieder einmal mit dem Flugzeug reisen, werde ich trotzdem mit derselben Gesellschaft fliegen. Die SWISS hat für mich den Nimbus der nationalen Airline und der damit verbundenen Werte nicht verloren. Aber ich hoffe beim diesem nächsten Mal auf etwas mehr Kundenfreundlichkeit und auf eine Chance, dass ich mein Alphorn gegen eine vertretbare Gebühr mitnehmen darf.
Update: Ein Postbrief an die Beschwerdestelle der SWISS in Basel ist nie beantwortet worden.
…durfte meinen massagetisch bei british airways ohne probleme mitnehmen, zurück mit swiss habe ich einen halben italienischen monatslohn für übergepäck bezahlen müssen….
Pingback: Benjamin Stocker » Geld und Geist bei der SWISS (II)