Wo heute nur noch Ruinen zu sehen sind, erhoben sich vor Jahrtausenden Städte mit einer Pracht, wie sie heute nicht mehr vorstellbar ist. So lässt es sich erklären, dass wir staunend und ehrfurchtsvoll vor den Überresten der glanzvollen Tempel, Arenen oder Basiliken in Athen, Rom oder Alexandria stehen. Ich habe dies selbst erlebt, als ich an einem heissen Junitag die Akropolis bestieg und dann vor dem Parthenon stand. Schweigend und mit grosser Bewunderung blickte ich auf den mächtigen Tempel, dessen Säulen 10 Meter in den Himmel ragen.
Die Faszination und Anziehungskraft der Antike auf die heutige Zeit ist ungebrochen. Es ist das Andersartige, das fern der unsrigen Zeit liegt und umgeben ist mit einer Aura des Geheimnissvollen und Mythenhaften. Blicken wir auf die Überreste der altvorderen Zivilisation, sehen wir nicht nur die glanzvollen und mächtigen Bauwerke der Griechen oder Römer. Beim Betrachten baut unsere Fantasie eine Brücke durch die Zeit und lässt uns ahnen, wie es damals war!
Auch das Buch «Antike Metropolen» aus dem Theiss Verlag ist ein Brückenbauer. Lebendig, anschaulich und reich illustriert werden darin neun antike Metropolen vorgestellt: Babylon, Hattuscha, Persepolis, Athen, Alexandria, Karthago, Rom und Konstantinopel. Obwohl die Beschreibungen der Städte von verschiedenen Autoren stammen, entstand dennoch ein einheitliches Bild: Zu jeder Metropole erfährt der Leser über die wichtigen Schritte der Entstehung, über den Aufstieg zu Grösse und Glanz, sowie über das, was die Stadt im Besonderen auszeichnet. Dabei werden auch einige populäre Irrtümer angesprochen: Babylon war nicht «sündiger» als andere Städte und das Verhältnis der Römer zu «Brot und Spiel» war etwa so wie dasjenige der Deutschen zum Fussball.