E Chile isch e bsundere Ort. Es isch der Ort vom Gottesdienst, der Ort wo d’Mönsche dr Kontakt zum Herrgott sueche. Wo si der Predigt vom Pfarrer zuelose. Wo si alles, was drückt u plagt, aber o fröit und glücklich macht däm chöi erzelle, wo immer zulost. E Chile isch e bsundere Ort, nid nume wil si ds Gotteshus, dr Ort vor der Versammlig und vom stille Gebätt isch. Nei, ou wil d’Chile üs immer iladet zum e Momänt Rueh und Ichehr z’finde. Nid nume, wenn d’Glogge zum Gottesdienscht lüte. Nei, o denn, wenn es ganz still isch. Grad denn bietet d’Chile e Insle vo der Rueh, villecht z’mitz am Tag, wenn alles de Gschäft und Bsorgige vo der Arbeit nachegeit. D’Chile ladet i, zum e Momänt e Rückzug us em Alltag z’mache.
I weis e Ort, wo-n-e schöni, alti Chile steit. Zmitz im Dorf ragt das grosse und stattliche Gebäude mit em höche Chileturm über d’Hüser us. Der Platz lit uf ere Ahöchi, so dass vom Chilehof us fasch ds ganze Dorf cha gseh wärde. Rings um d’Chile het es alti Linde. Im Summer spände si Schatte, so dass es uf em Platz rund um ds Gotteshus ou a heisse Tage chüehl und mild isch. Im Winter schütze die alte Bäum ds Gebäude vor Wind u Wätter.
Wil dr Houptigang mit der grosse, schwäre Eichetüre verschlosse isch, nime i der Igang uf der Site und stah im nächschte Momänt im Innere vo der Chile. Plötzlich verstummt der Lärm vom Tag hinter de dicke, alte Muure vo däm schöne Gebäude. Es isch, als ob vo eim Ougeblick zum andere alles wit wäg und nümme wichtig isch. Und während i die schöne, farbige Fänschter, der gross Chor und die mächtigi Orgele uf der Gallerie bestuune, merke i gar nid, wie mi e eigeti Stilli langsam usfüllt. D Witi und Grosszügigkeit vo däm bsundre Ort treit mi mit, schafft o i mir Seel Platz für Stilli und Ichehr. Und während i uf der Bank e Momänt abhocke, zieh d’Gedanke i d’Witi, si bi däm, was mi beschäftiget und mir bsunders am Härz lit.