Schwingfeste sind echte Publikumsmagnete, die Menschen aus Stadt und Land gleichermassen begeistern. Auch zum Emmentalischen Schwingfest in Zollbrück kamen die Besucher in Scharen und sorgten bereits in den Morgenstunden für Volksfeststimmung. Daran änderte sich auch nichts als gegen Mittag intensiver Regen einsetzte. Echte „Schwingerlüt“ lassen sich nicht beirren, wenn Petrus die Schleusen öffnet. Die Militärpellerine oder ein anderer Regenschutz, liegen im Rucksack bereit und der breitkrempige Lederhut schützt nicht nur vor Regen, sondern auch vor der brennenden Sonne.
Im Zentrum eines Schwingfestes steht selbstverständlich der sportliche Wettkampf der Athleten. Alle Blicke sind auf die Sägemehlkreise gerichtet, auf denen sich die Schwinger mit viel Kraft, Geschicklichkeit und Ausdauer um die begehrten Preise und Kränze ringen. Rund 50 verschiedene Griffe kennt der Schwingersport, vermöge derer ein Gegner in’s Sägemehl gelegt werden kann. Und während die „chächen Manne“ zupacken, wird im fachkundigen Publikum das Kampfgeschehen eifrig diskutiert und kommentiert.
Zu einem Schwingfest gehört stets auch ein volkstümliches Unterhaltungsprogramm. Um dem Publikum in Zollbrück musikalisch etwas zu bieten, wurden der Jodlerklub Moosegg und die Alphorngruppe Sumiswald aufgeboten. Abwechslungsweise begaben sich die Jodler und Bläser auf den Schwingerplatz und gaben dem Publikum Kostproben ihres Könnens. Während die Jodler mit bekannten Liedern wie „E gschänkte Tag“ von Adolf Stähli oder dem bekannten „Steimanndlijutz“ die Zuhörer erfreuten, überzeugten die Alphornbläser vor dem grossen Festzelt zusammen mit zwei Fahnenschwingern mit einer Demonstration echten und unverfälschten Brauchtums.