Im dritten Passionsgottesdienst stand ein Vers der Bergpredigt nach Matthäus im Zentrum der Predigt von Pfarrer Lorenz Schilt. Orgelklänge von Heinz Born umrahmten die Feier, bei der auch ein Kind getauft wurde.
An diesem schönen Vorfrühlingsmorgen vermischte sich das Läuten der Kirchenglocken mit dem Gesang der Amseln, die den neuen Tag begrüssten. Sichtbar werden die Tage nun länger und milder, Mensch und Tier freuen sich über die ersten Frühlingsboten und wo der Blick hinfällt, sind erste Knospen und Blüten zu entdecken. Auf dem Weg zur Kirche konnten so viele Impressionen gesammelt werden, die Freude bringen und Kraft geben.
«Alles im Leben hat mindestens zwei Seiten», so begann Lorenz Schilt seine Predigt, in deren Mittelpunkt das messianische Gebot stand, andere nicht zu verurteilen (Matth.7,2). Wenn wir in diesen Tagen die Zeitung aufschlagen oder das Radio einschalten, vernehmen wir Unheilsmeldungen und wie schnell lassen wir uns verleiten, über andere Menschen ein Urteil zu fällen. Aber sehen wir dabei auch den Menschen, den wir verurteilen? Ein wichtiger Aspekt beim Urteilen und Verurteilen ist die Fähigkeit, den grösseren Zusammenhang zu erkennen, in dessen Mittelpunkt ein Ereignis steht, über das wir urteilen. Und damit auch Sensibilität, uns folgerichtig in die Welt eines andern Menschen hineinzudenken. Dazu gehört auch das Gebot der Barmherzigkeit, so wie wir es in der Feldpredigt von Lukas (6,36) finden.
Die Predigt von Lorenz Schilt wurde von feierlichen Orgelklängen eingeleitet und abgeschlossen. Meisterhaft und mit viel Empfindung begleitete Heinz Born die Feier, während der Carolina die Taufe empfing.