Erfreulich viele Besucher fanden sich am Sonntag Abend in der Kirche Heimiswil ein. Die inspirierende Predigt von Pfarrerin Britta Gerstenlauer wurde umrahmt von festlichen Orgelklängen und von Alphornmelodien der Alphorngruppe Sumiswald.
Gewiss haben viele Heimiswiler auf dem Weg in die Kirche den milden Frühlingsabend im ländlichen Oberaargauer Dorf genossen. Und haben sich an den frischen und leuchtend grünen Baumblätter, den farbigen Blüten und am Blumenschmuck erfreut, der nun wieder in jedem Garten zu bewundern ist. Um den freundlichen und heiteren Tag abzuschliessen, versprach Britta Gerstenlauer für den abendlichen Gottesdienst etwas besonderes: Alphornweisen und eine Predigt, in der Sterne eine wichtige Rolle spielen.
So fand die Einladung viel Beachtung und schon früh vor dem Einläuten fanden sich die ersten Besucher ein. Der Gottesdienst wurde mit feierlichen Orgelklängen eröffnet. Darauf begrüsste die Pfarrerin alle Besucher und die Mitglieder der Alphorngruppe Sumiswald, die anschliessend mit dem Stück «Heilig» eine Kostprobe ihres Könnens gaben. Selbstverständlich wurde auch gesungen, unter anderem die bekannte Volksweise «Weisst Du, wieviel Sternlein stehen« von Wilhelm Hey (Text).
Das Sternenmeer war dann auch das Kernthema der Predigt von Britta Gerstenlauer. Sie wies zuerst auf die gewölbte Decke der Kirche hin, an der ein blauer, mit goldenen Sternen bedeckter Himmel zu sehen ist. Wieviele Sterne werden es wohl sein, fragte Gerstenlauer. Und gab die Antwort gleich selbst: sie wisse es nicht. Was sie aber wisse sei, dass Gott allwissend ist. Er hat Himmel, Erde und alle Sterne erschaffen und er kennt jeden einzeln Stern mit Namen. So steht es im Buch des Propheten Jesaia (40,26): «Seht doch nur in die Höhe! Wer hat die Sterne da oben geschaffen? Er lässt sie alle aufmarschieren, das ganze unermessliche Heer. Jeden Stern ruft er einzeln mit Namen, und keiner bleibt fern, wenn er, der Mächtige und Gewaltige, ruft.»
Was aber hat das für uns Menschen zu bedeuten? Britta Gerstenlauer wies in der Folge auf das Exil der Juden in Babylon im 5 Jh. vor Christus hin. Mancher wird sich da gefragt haben, wie die Zukunft aussieht in der Fremde – und ob es überhaupt eine Zukunft für das jüdische Volk fern von der Heimat gibt. In dieser sehr schwierigen Zeit gibt das Versprechen Gottes neue Hoffnung: nicht nur alle Sterne kennt er mit Namen. Nein, auch jede Seele kennt er, kein Mensch ist ihm gleichgültig. Wie in Jesaias Prophezeitung verheissen, wirkt Gott als Löser, auch für die schwierigsten Aufgaben. Und als Erlöser für alle Menschen, die an ihn glauben.
Anschliessend an den Gottesdienst waren alle Besucher im Pfarrhaus zu Kaffee und Züpfe eingeladen. Viele folgten dieser Einladung und in der gemütlichen Stube fanden alle an einem grossen Tisch Platz. So klang ein schöner und frühlingshafter Sonntag aus. Und als sich die Kirchgänger auf den Heimweg machten, hielt gewiss mancher einen Moment inne und richtete den Blick nach oben, zum nächtlichen Sternenhimmel.