«In der Dunkelheit unserer Nacht, entzünde das Feuer,
das nie mehr erlischt, das niemals mehr erlischt» Frére Roger
Mit Gedanken zur Auferstehung und mit Lesungen, umrahmt von Orgelmusik und Momenten der Stille. So wurde am Ostersamstag Abend in einer besinnlichen und würdevollen Feier die neue Osterkerze entzündet.
Gestaltet wurde die Ostervigil von Patricia und Lorenz Schilt, zusammen mit Erika und Benjamin Stocker-Zaugg. Barbara Friedli begleitete die Vigil auf der Orgel. Um eine spezielle Atmosphäre der Zusammengehörigkeit zu schaffen, bildeten die rund 20 Besucherinnen und Besucher vor dem Kirchenchor einen Halbkreis.
In der Einleitung blendete Beni Stocker zurück zu einem Ereignis, das mit Ostern in enger Verbindung steht: die Begegnung der beiden Emmausjünger mit dem auferstandenen Jesus. Durch diese Begegnung erleben die beiden Weggefährten den wunderbaren Übergang von Tod und Resignation, hinüber zur Auferstehung und zum ewigen Licht des Lebens. In der Vigil wurden die beiden wichtigen Elemente der Emmauserzählung in Gedanken nachempfunden: Dunkelheit und Trauer werden abgelöst von der Zuversicht auf die Auferstehung und das ewige Leben in der Liebe Gottes.
«Wofür steht der Ostersamstag?», fragte dann Patricia Schilt und gab in ihrer Betrachtung eine passende Antwort: es ist der Tag der Stille und des Loslassens. Denn nur indem wir loslassen, schaffen wir Raum und Weite, worin neues entstehen kann. Die meditativen Gedanken und die stillen Momente der Andacht wurden von Barbara Friedli sehr eindrücklich mit Orgelklängen bereichert und unterstützt. Die Organistin bewies mit ihrem Spiel, dass diesem mächtigen Instrument mit musikalischem Talent auch sehr feinsinnige und intime Klänge entlockt werden können.
«In der Dunkelheit unserer Nacht, entzünde das Feuer, das nie mehr erlischt». Mit diesen Worten von Frére Roger leitete Erika Stocker-Zaugg ein auf das feierliche Entzünden der neuen Osterkerze und auf ein Kerzenritual, bei dem alle zum Mitmachen eingeladen waren. Während Pfarrer Lorenz Schilt die Osterkerze anzündete, erhielten alle Besucher der Vigil eine eigene, farbige Kerze. Als Sinnbild für das Aufleuchten des Osterlichts gab nun jeder Teilnehmer das Licht seiner Kerze an seine Nachbarn weiter, solange bis alle Kerzen entzündet waren und mit ihrem Licht den ganzen Kirchenchor erhellten. Alle behielten die Kerze nun an ihrem Platz, währenddem in Form von kurzen Betrachtungen ein Bekenntnis an das Leben gelesen wurde: ich glaube an das Leben, weil die Saat aufgeht und die Wüsten blühen werden.
Als Abschluss des Rituals wurden alle Kerzen in einen mit Sand gefüllten Topf gesteckt. Damit entstand ein warmes, eindrückliches Bild aus Licht und Farben. Noch einmal war dann das Orgelspiel von Barbara Friedli zu hören, gefolgt von einer Schlussbotschaft von Lorenz Schilt: gehen wir mit der Gewissheit, dass uns die Auferstehung selbst betrifft. Ich lasse Dich, Gott, in mein Leben herein kommen. Am Ende der Vigil durften alle Besucher ihre Kerze als Erinnerung an die Vigil mit nach Hause nehmen. Gewiss wurde die eine oder andere am kommenden Ostersonntag auf einem festlich gedeckten Tisch noch einmal angezündet. Als Symbol der Freude und Hoffnung auf das Osterlicht.