«Haare, barte, Rügge chraue…» Über Aufmerksamkeit konnte sich die Frau vor der Konditorei zum Beinhaus nicht beklagen. Zu den langen Kleidern trug sie ein «Fürtuch», einen runden Hut und eine «Redli-Brille». Mit kräftiger Stimme pries sie ihre Dienstleistungen an. Einige Märit-Besucher machten spontan mit und liessen sich von der bodenständigen Fachfrau den Bart schneiden, die Füsse waschen oder die Haare kämmen. Und während auf der gegenüberliegenden Strassenseite die «Wöschwyber» ihrer Arbeit nachgingen, wetteiferten sie so mit der Coiffeuse aus Gotthelfs Zeiten, die nebst ihrem Können auch ihre Schlagfertigkeit unter Beweis stellte…
Auch 2011 gibt es am Sumiswalder Gotthelf-Märit viel zu sehen und zu erleben. Zwei Jodlerklubs, eine Örgeligruppe, die Musikgesellschaft und das Kinderchörli Unteremmental verwöhnen die Besucher mit Gesang und Musik der traditionellen und volkstümlichen Bernerart. Auf der Kreuzmatte gibt es dieses Jahr ein Plausch-Platzge. Was ist denn platzgen, mag nun ein Nicht-Berner fragen. Ganz einfach; platzgen ist ein alter Wurfsport, beim dem die Platzge möglichst nahe an einen Schwirren/Stock geworfen werden muss. Wer’s genau wissen will zum üben, findet die Spielregeln auf www.platzgen.com.
«Chömit, luegit, stuunit …u choufit!». Der Gotthelf-Märit 2011 verspricht erneut ein Fest zu werden für alle Sinne. Und wer im im regen Märit-Leben eine Pause machen will zum etwas essen und trinken, wird nicht enttäuscht werden. An zahlreichen Ständen werden die Besucher mit Köstlichkeiten aus der Region versorgt. Das gehört sich so im Emmental! Apropos Region; Gastregion ist dieses Jahr das Winzerdorf Rivaz am Genfersee. Hier können die bekannten und beliebten St-Saphorin- und Dézaleyweine degustiert werden – und damit echte Genferseeatmosphäre aufkommt, werden schmackhafte Fische aus dem Lac Léman serviert.
Gotthelf-Märit 2011: 11. Juni in Sumiswald