Diese wunderschönen Holzkugeln, die meine Frau mir geschenkt hat, wurden vom Drechslermeister Bernhard Wampfler hergestellt. Ein Stück Holz auf der Werkbank in eine fehlerlose Kugel zu verwandeln erfordert sehr viel Können, Fingerspitzengefühl und Erfahrung des Drechslers. Er muss nicht nur das Material und seine Eigenheiten genau kennen, er braucht auch viel Erfahrung und Talent im Umgang mit den verwendeten Werkzeugen. So wird aus einem Stück Holz ein Kunsthandwerk, das unser Auge erfreut:
Was kann man mit so einer Holzkugel machen? Natürlich sind es Dekorationsgegenstände der besonderen Art. Sie können überall aufgestellt (oder hingerollt) werden, sie passen immer und schmücken die Stelle, an der sie zur Ruhe kommen. Holzkugeln fühlen sich angenehm an in der Hand, nicht nur wegen ihrer Form (schon die alten Griechen bezeichneten die Kugel als die vollkommenste aller Formen), sondern auch wegen des verwendeten Materiales: Holz. Und natürlich sind nie zwei Holzkugeln gleich. Jede hat ihre eigene Struktur und Färbung. Holzkzugeln sind aber nicht nur zum Dekorieren da, wir können von ihnen auch lernen:
- Auf der Kugel sind noch die Jahresringe des Baumstammes zu erkennen. Obwohl die Ringe mit zunehmendem Alter des Baumes breiter werden, gibt es doch immer Unregelmässigkeiten im Zeitenlauf. Auch unser Leben ist ein stetiges Fortschreiten, bei dem es dennoch immer wieder besondere Erlebnisse, Überraschungen und Veränderungen gibt. Wir gehen wir damit um? Und sind wir im vergangenen Jahr auch im Geiste reifer geworden?
- Die Holzkugeln bekommen während der Bearbeitung oder auch später Risse und Spälte. Es geht im Leben halt nicht immer so wie wir möchten.
- Aber: die Kugel behält doch stets ihre Form. Und wenn wir ihr einen «Mupf» geben, dann rollt sie von Spälten und Rissen unbeirrt davon. Trotz aller Widrigkeiten und Pannen im Leben unbeirrt weiterollen – das tönt doch gut und könnte sogar als Neujahrswunsch durchgehen, nicht wahr?
- Die Holzkugeln, die vor der Bearbeitung im Holz verborgen waren, ermuntern uns dazu, immer wieder im Unverborgenen das Verborgene zu entdecken. Oder im Alltäglichen das Unscheinbare, das wir in der Geschäftigkeit des Tages so gerne übersehen.