Gerade findet in Barcelona der MWC, der Mobile World Congress statt. Wir bei jeder schillernden Hightech-Messe gibt es auch hier ein enormes mediales Interesse und jeder, der sich für mobile Kommunikation interessiert, blickt in diesen Tagen nach Barcelona. Das Internet hat längst seinen Platz auf dem heimischen Desktop verlassen und begleitet uns auf Tablets, Netbooks, Playstations und Smartphones durch den Tag. Dieser neue Trend, der so wichtig ist wie die Entwicklung des Internet selbst vor 30 Jahren, hat natürlich auch Einfluss auf …SolNet! Das fängt bei ganz einfachen Dingen an, wie einer Anleitung zur Mail-Konfiguration eines IPhone und endet bei der komplexen Konfiguration eines mobilen Endgerätes, das in ein Virtual Privat Network (VPN) eingebunden wird.
Als ich vor neun Jahren bei SolNet begann, hatte ich kein Handy. Erst kurz nach dem Stellenantritt kaufte ich mir mein erstes Cellphone, ein Nokia, das nur elementare Funktionen kannte. Heute liegt ein trendiges Samsung Galaxy Ace auf meinem Tisch! Natürlich benutze ich es auch, um Software Komponenten zu testen, für die neue virtuelle PBX zum Beispiel. Aber natürlich ist es auch ein spannender Kleincomputer, der den Netzzugang zu jedem beliebigen Ort und Zeitpunkt möglich macht. Diese neuen Möglichkeiten verändern die Art und Weise wie wir das Internet wahrnehmen und nutzen. Und umgekehrt wird dieser Trend auch das Internet prägen!
Wenn die Werte einer DNS Zone verändert werden, dann dauert es meist Stunden, bis diese Aenderung auch aktiv wird. Ein kleines Beispiel: die Adresse www.musterag.ch verweist neu auf einen anderen Zielrechner, auf dem die Webseite gespeichert ist. Da DNS Server zu jeder Zone einen sogenannten Time to live (TTL) speichern, reagieren DNS Server, die eine Kopie dieser Zone haben, erst nachdem dieser TTL abgelaufen ist. Und wenn im Browser die Adresse eingegeben wird, dann wird in den meisten Fällen ein sogenannter «Secondary DNS Server» gefragt, der – eben – mit einer Kopier der Zone arbeitet. So bleibt nichts anderes übrig als abzuwarten oder mit einer lokalen DNS Anpassung zu arbeiten. Eine Teillösung des Problems bietet neu das DNS Tool, das in der Übersicht neben jeder Zone einen Link «Prüfen» anzeigt. Wird dieser angeklickt, öffnet sich ein Fenster, das den aktuellen Stand der Zone auf den SolNet Secondary Servern anzeigt. Durch einen Klick auf «Zone neu laden» kann eine sofortige Aktualisierung der Zone angefordert werden. Wenn die SolNet DNS Server für das Resolving verwendet werden, werden Aenderungen an einer Zone sofort wirksam.
SolNet DNS Tool
Damit bin ich bereits wieder mitten in einem wichtigen Thema: wie werden Aenderungen, die ein Kunde macht, möglichst schnell wirksam. In den meisten Fällen liegen die enstprechenden Parameter in einer DB, von der aus sie in eine Konfigurationsdatei umgewandelt werden müssen (zum Beispiel für Apache) um zuletzt auf dem Zielrechner aktiviert zu werden. Auf eine Lösung habe ich bereits in einem früheren Beitrag hingewiesen: PostgreSQL kennt ein internes Notify System, mit dem Clients über Aenderungen informiert werden können. Eine anderer Trick, um zwischen Rechern eine einfache, aber sichere asynchrone Kommunikation zu realisieren, sind SNMP Traps. Dabei wird auf einem Rechner ein Trap ausgelöst, der auf dem Zielrechner von einem sogenannten Trap Daemon ausgewertet werden kann. Diese Methode hat den grossen Vorteil, dass auch strukturierte Informationen (Records) übermittelt werden können.
Apropos Datenbank: der Trend «weg von MySQL, hin zu PostgreSQL» setzt sich fort. Warum? Gemäss unseren Erfahrungswerten der letzten Jahre arbeitet PSQL bei grossen, komplexen Datenbeständen zuverlässiger und schneller. MySQL entfaltet seine Stärke dort, wo kleinere Datenmengen schnell abgefragt und verändert werden müssen.
Einen «Kulturschock» gab es für mich im vergangenen Herbst. Ich war mit der Aufgabe konfrontiert, eine kleine Applikation in Microsoft Visual C# zu entwickeln. Warum ist das so schlimm? Weil ich zu 100% mit freien Entwicklungstools auf UNIX arbeite, also Perl, PHP, Bash, etc. Die Werkzeuge von MS sind proprietär und die Entwicklungsumgebung gibt genau vor, wie gearbeitet wird. Anfänglich machte mir die neue Programmiersprache doch etwas Kopfzerbrechen, später ging es dann immer besser. C# ist eine guter Formalismus zur Entweicklung objekt- und ereignisorientierter Anwendungen. Es gibt aber da und dort auch Ecken und Kanten. So leuchtet mir (als einem verwöhnten Perl-Entwickler) nicht ein, weshalb das Konkatenieren eines Strings mit String Funktion in gewissen Situationen ein Typenproblem sein soll. Nun, man lernt nie aus…
Aber: gerade das macht das Leben spannend. Neue Projekte sorgen für Abwechslung und sind für micht stets auch ein «Test», ob ich als Entwickler im fortgeschrittenen Alter (bald 50) mit diesen sich stets erneuernden Technologien noch Schritte halten kann. Es bleibt interessant und herausfordernd. Es macht Spass, bei SolNet zu arbeiten. Wenn ich gesund bleibe und den Platz noch eine Weile behalten kann, dann könnte es sogar noch ein zehnjähriges Jubiläum zum feiern geben!