Gegen die Migräne gibt es keine Patentrezepte, die «Volkskrankheit» ist dazu zu vielschichtig, weil es etwa gleich viele Formen der Migräne gibt, wie Patienten! Mir ist sie seit meiner Kindheit ein treuer Begleiter; die ersten Anfälle hatte ich mit ca. 10 Jahren, das Krankheitsbild hat sich seitdem nicht markant verändert. Deutlich weiterentwickelt haben sich aber die Therapieformen. Schmerzmittel wie Paracetamol? Die helfen nicht wirklich, das kann ich gerne bestätigen, zumal Migräne kein Kopfschmerz im eigentlichen Sinne ist. Das Stechen und Pulsieren im Kopf ist nur eines der wichtigsten Symptome.
Wie können Migräneanfälle reduziert werden? Es gibt mehrere allgemeine Massnahmen, die man beachten sollte. Allem voran steht natürlich eine gesunde Lebensweise, zu der eine ausgewogene Ernährung gehört. Ferner genügend und regelmässiger Schlaf und das Reduzieren von Stress und übermässiger Anspannung. Wenn Alkohol dazu gehören soll, dann nur sehr wenig! Und, was sehr wichtig ist: Viel Bewegung im Freien.
Die Zahl der Migräeattacken kann deutlich reduziert werden, wenn mehrmals in der Woche etwas Sport eingeschoben wird, joggen zum Beispiel. Es müssen keine Marathonläufe von zwölf oder mehr Kilometer sein, die im Sprinttempo absolviert werden, ein lockeres Joggen von 20-30 Minuten kann schon genügen. Wer zu schnell zu viel erreichen will, tut seiner Gesundheit keinen Gefallen und wird nach dem Training mit dem «bestraft», was er gerade vermeiden will: Mit Migräne! Natürlich kann es Rückschläge geben, besonders dann, wenn man nach einer längeren, bewegungsarmen Zeit mit dem joggen beginnt. Trotz guter Laufschuhe und genügend Flüssigkeit meldet sich nach dem Sport der Schmerz. Dies lässt sich vermeiden, wenn die Einheiten zu Beginn möglichst kurz gehalten werden, nur fünf Minuten zum Beispiel. Dann, nach etwas Übung, können die Jogging-Touren verlängert werden, auf 10-20 Minuten, dann 30 und so weiter. Auf das Körpergefühl achten, es verrät, wann es zuviel war!
Hier noch ein paar Tipps: Nicht einfach losrennen sondern mit ein paar Dehnübungen und mit zügigem Schritt beginnen, damit sich der Körper aufwärmen kann. Ein guter Laufschuh kann die Schläge auf hartem Boden verringern, auf Naturstrassen in der freien Natur und im Wald macht es am meisten Spass! Und nach dem Training nicht einfach hinsetzen. Es ist besser, noch eine Weile in Bewegung zu bleiben, damit der Wechsel in den «Normalmodus» nicht zu schnell erfolgt. Wenn es ein Warmlaufen gibt, dann sollte es auch ein «Kühllaufen» geben…