Themenwege gibt es im oberen Emmental ja schon einige: Den Leuenbergerweg, den Täuferpfad, den Sagenweg oder die Käseroute. Sie alle haben eines gemeinsam: Der Wanderer geht mithilfe einer Wanderkarte dem Weg entlang, unterwegs erreicht er dann Wegmarken, bei denen auf Tafeln oder auf einem mitgeführten „Booklet“ weitere Informationen zum Standort zu finden sind. Und das macht Spass! Themenwege erfreuen sich sich seit einigen Jahren zunehmender Beliebtheit. Beim Leuenbergerpfad etwa gelangt man zu Denkmal in Rüderswil, zum Wohnhaus des Bauenführers und zu seinem Versteck, das ein wirklich himmeltrauriger Zeitgenosse verraten hat!
Seit einigen Tagen existiert im Emmental ein weiterer Themenweg, der voll und ganz auf das Smartphone setzt: Der Freizeitpfad Emme. Der Pfad führt vom Bahnhof Zollbrück durch das Schachenland von Rüderswil, dann in das Dorf selbst und hinauf zum höchsten Punkt der Wanderung, zur Burgruine Wartenstein. Darauf geht es weiter zur Kirche von Lauperswil, hinab zur Emme und zurück zum Bahnhof Zollbrück. An insgesamt 18 Posten kann sich der Wanderer über Natur, Geschichte, Kultur und Gewerbe informieren.
Dies geschieht mit einer App, die zu 100% im Webbrowser läuft, es braucht also keine vorgängige Installation und die App ist kostenlos. Auf einer digitalen Karte wird mithilfe des GPS Empfängers der aktuelle Standort angezeigt; wird eine Wegmarke erreicht, muss nur noch auf die Ziffer auf der Karte getippt werden. Nun kann ein Video abgespielt werden, das über den aktuellen Standort informiert. Beim Leuenberger Denkmal etwa erfährt der Besucher einiges über den Bauernführer Niklaus Leuenberger und den Bauernaufstand von 1653. Bei einigen Posten gibt es auch 3D Modelle historischer Bauten zu sehen. Mit der Handy Kamera können diese Modelle direkt in eine Landschaft auf dem Weg projiziert werden! Das Photo oben zeigt die alte Zollbrücke an ihrem Original-Standort.
Der Rundgang ist gut sieben Kilometer lang. Initiator des Freizeitpfades ist Jonas Glanzmann, der Verfasser des Buches „Emmental – Eine Landschaft erzählt Geschichte„. Von ihm stammt auch der bekannte Wanderführer „Das obere Emmental – Wanderung zu Geschichte und Kultur„. 2016 entdeckte Glanzmann in Rüderswil eine vergessene Burgstelle im Rüderswilfeld.