In den vergangenen Wochen wurden vermehrt Tools vorgestellt, die eine grafische Benutzeroberfläche benötigen: X-Windows und in aller Regel auch einen Window Manager/Desktop wie GNOME oder OpenBox. Typische Linux Tools benötigen in den meisten Fällen aber keine Grafik, sie begnügen sich mit einer Konsole. Der Vorteil liegt auf der Hand. So kann das Tool in jeder Situation genutzt werden. Auch auf einem System, das wegen Problemen im Single-User Modus gestartet werden muss.
Das Linux Tool dieser Woche ist ein echter Spartaner, der Quelltext umfasst weniger als 300 Zeilen Es folgt zudem treu der UNIX Philosophie, nur eine Aufgabe zu erledigen, diese dafür gut! Das watch Utility tut nichts anderes, als in einem vorgegebenen Intervall (per Vorgabe alle zwei Sekunden) ein anderes Programm auszuführen. Dabei wird für die Ausgabe des auszuführenden Programmes stets der ganze Bildschirm verwendet. So kann sehr leicht festgestellt werden, wann die Ausgabe des dieses Programmes sich verändert.
watch wäre nun aber kein typisches Linux Tool, wenn es nicht eine Reihe von Optionen kennen würde, die in der UNIX/Linux Welt ein zentraler Schlüssel für die Flexibilität von Hilfsprogrammen sind. Wie bereits erwähnt, kann der Intervall verändert werden, mit dem andere Programme ausgeführt werden. Hier ist ein kleines Beispiel für einen einfachen Systemmonitor: watch führt jede Sekunde das uptime Utility aus:
watch –interval=1 uptime
Sobald dieses Kommando gestartet wird, leert sich der Bildschirm und oben rechts wird jede Sekunde die Ausgaben von uptime angezeigt. Frage: ist es möglich, die Änderung der Ausgabe sichtbar zu machen? Antwort: Selbstverständlich. Und zwar mit der Option –differences. Kann die Statuszeile auch weggelassen werden? Ja, mit –no-title.
Zum Abschluss dieses etwas kürzeren LTW-Beitrages soll watch zusammen mit figlet verwendet werden. Dieser geniale ASCII-Font Generator wurde bereits in einem LTW-Beitrag vorgestellt. Zusammen mit watch lässt sich damit sehr leicht eine Desktop-Uhr der besonderen Art erstellen:
watch -t -n1 „date +%T|figlet“
Und hier das Ergebnis mit dem Figlet Font Larry 3D:
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