(Mein Zeitungsbericht zum Jodlerabend 2005 in Herzogenbuchsee)
Der Jodlerklub Herzogenbuchsee feiert dieses Jahr seine 75-jährige Zugehörigkeit zum Bernisch Kantonalen Jodlerverband. Die beiden Jodlerabende vom 12. und 19. März werden deshalb unterschiedlich gestaltet. Eine schlichte, aber würdevolle Feier wird das Programm vom 19. März umrahmen.
Von Benjamin Stocker
Jeweils an den beiden letzten Wochenende vor Ostern konzertiert der Jodlerklub Herzogenbuchsee. Auch dieses Jahr wird den Besuchern ein facettenreiches Programm geboten, das unter der musikalischen Leitung von Margrit Egli einstudiert worden ist. Die Entstehungsjahre der vorgetragenen Jodellieder umspannen einen Zeitraum von fast 100 Jahren. Der «Kuhreihen» von Oskar Fr. Schmalz entstand am Beginn des 20. Jh. und zählt zu den traditionellen Jodelliedern mit Berg- und Sennensujets. Ganz anders gibt sich die zeitgenössische, von Fernand Hostettler geschaffene Komposition «Dr letschti Sunnestrahl». Sie belegt, dass sich das Jodellied stetig weiterentwickelt und nach neuen Ausdrucksformen sucht.
Unter dem Motto Es Stückli Heimat wurden am 12. März sechs Lieder vorgetragen und in kurze Anekdoten und «Müsterchen» eingebettet. So begann das Konzert in einem verdunkelten Saal unter Blitz und Donner, um das Publikum auf das erste Lied «Dr Ustig isch cho» von Jean Clémencon einzustimmen. Viel Beifall fanden auch die bekannten Titel «Schteimanndli-Jutz» von André von Moos und «We d’Schwälbeli i Süde zieh» von Adolf Stähli. Mit «D‘ Guenibuebe» von Robert Fellmann bekamen die Gäste daran anschliessend eine weitere traditionelle Jodelmelodie zu hören.
Die Programmgestaltung übernahmen wie in den vergangenen Jahren Wally Schneider und der Vereinspräsident Peter Schneider.
Zu überzeugen vermochte im zweiten Teil des Abends auch die klubeigene Theatergruppe mit dem Einakter «Voll driigloffe». Mit sicherem Auftreten und nuancenreicher Gestaltung sorgten die Akteure unter der Regie von Benjamin Stocker für ein vergnügliches Theatererlebnis. Für die Tanzmusik waren die Gebrüder Horat aus Küssnacht am Rigi besorgt.
Der zweite Abend vom 19. März wird ganz im Zeichen des Jubiläums stehen. Anstelle des Theaters werden das bekannte «Keiserchörli» aus Strengelbach und die «Türmlibuebe» Bütschwil den Abend mitgestalten. In einem kleinen Festakt wird ein Vorstandsmitglied des Berner Jodlerverbandes dem Klub für die 75-jährige Verbandszugehörigkeit eine Wappenscheibe überreichen.
Die beiden Konzertabende bilden für die Jodlerinnen und Jodler aus Herzogenbuchsee einen wichtigen Meilenstein im Vereinsjahr. Mit dem Verklingen des letzten Liedes blickt der Klub aber bereits auf den nächsten wichtigen Termin: Vom 17. bis 19. Juni 2005 findet in Aarau das 26. eidgenössische Jodlerfest statt.