Ein prächtig schöner Frühlingstag, eine milde und warme Maiensonne über dem frisch erblühenden Emmental, Silberwölklein am klaren, abendlichen Himmel, ein Hauch ewiger Schönheit weht dem Betrachter sanft entgegen. Auch die Steiweid trägt nun ihr Frühligsgewand und beim Anblick all dieser Pracht begannen wir unsere Probe. Kann an einem so schönen Tag die Probe überhaupt noch misslingen? Wir spielten unser Repertoir begannen mit «Heilig», stimmten dann zur «Bänklialp» und zum «Horngräbler» an und machten nach dem «Choral für Luzern» eine kurze Pause. Wir liessen einen Moment den sich neigenden Frühlingstag und die Abendsonne auf uns wirken. Wie schön wäre es, wenn wir all die Freude, die wir jetzt empfinden, mit Alphornklängen an unsere Zuhörer weitergeben könnten.
Doch dann geht es schon wieder weiter, in den kommenden Wochen sind mehrere Auftritte zu absolvieren und wir wollen gut vorbereitet sein. Also, anstimmen zum «Gruss an Eich», die Melodiebögen schön betonen und am Schluss die letzten Takte schön ausklingen lassen. Alphornmelodien leben erst richtig, wenn sie gefühlvoll betont werden, wenn die Wechsel zwischen Piano und Forte, zwischen langsam und schnell auch für den Zuhörer hörbar und empfindbar werden.
Es war eine gute Probe und als wir die Steiweid wieder verliessen, versank die Sonne hinter dem Berg und ein leuchtendes Abendrot lag über dem Horizont. Ein schöner Frühlingstag geht zu Ende und wir hoffen, dass er Morgen vor neuem erwacht.
Link zum Alphorntrio Steiweid.