Es gibt vielerlei Gründe um in den Wald zu gehen, um sich von einer arbeitsreichen Woche zu erholen zum Beispiel. Im Wald finden wir Ruhe, die Begegnung mit Bäumen, Pflanzen und Tieren ist für Körper und Geist in einem ganz bestimmten Sinne heilsam. Dass uns in der Gegenwart von Pflanzen wohler ist, bemerken wir oft erst dann bewusst, wenn wir uns mit diesen Lebewesen aktiv auseinandersetzen. Die Vorzüge eines naturgemässen Lebens war scchon den Altvorderen bekannt. In Rom und Athen priesen die Stoiker ein Leben im Einklang mit der Natur.
Ich bin gerne im Wald. Meist nehme ich mein Horn mit, denn im Wald kann man mich zwar hören, aber nicht sehen… sehr gut ist mein Spiel nämlich nach 17 Monaten noch nicht. Besonders die hohen Töne ab C2 benötigen viel Übung. Manchmal komme ich mir dann vor wie ein Jäger, nur dass ich nicht Tiere, sondern Töne jage, immer häufiger «treffe» ich die Töne, oft kommt aber anstelle des gewüschten Tones ein falscher oder auch gar keiner, oder es «chuderet» nur noch. Da bin ich dann froh, dass die Misstöne nur auf eine kurze Distanz zu hören sind, denn im Wald verhallen die Alphorntöne viel früher als auf offenem Feld, die Bäume wirken wie ein Schalldämpfer.
Bereits nach den ersten Tönen sind in den Bäumen über mir viele Vogelstimmen zu hören. Ob sich die Tiere vom Alphornspiel gestört fühlen? Es gilt, dies noch herauszufinden. Die Enten auf dem See scheinen sich nicht darum zu kümmern, auch während ich am Seeufer blies, schwammen sie bei ihrer Nahrungssuche bis auf wenige Meter heran.