Zwei Tage sind vergangen, seit die Saatkrähennester im Kreuzackerpark vom Solothurner Werkhof entfernt worden sind. Das Ziel der Aktion war es, die schwarzen Vögel dazu zu bringen, ihre Nistaktivitäten an einen weniger exponierten Platz zu verlegen. Offenbar wollen die Krächzer davon aber nichts wissen und zeigen keine Anstalten, das umstrittene Terrain zu räumen. Statt den Kreuzacker zu verlassen, versammelten sie sich nach dem Nestraub wieder auf den Platanen. Der Schock über die verlorenen Nester hielt nicht lange an, denn noch am gleichen Tag ergriffen die klugen Tiere die Initiative. Die Aktion der Behörden wurde mit Verachtung abgestraft und der Nestbau mit Entschlossenheit fortgesetzt. In nur zwei Tagen vollbrachten die Vögel das Kunststück, rund 12 Nester teilweise wieder aufzubauen:
Dabei legen die wendigen Tiere eine verblüffende Arbeitsleistung an den Tag, mit grossem Eifer wird Baumaterial herbeigeschafft um den Verlust wiederherzustellen. Dass die Saatkrähen es eilig haben erstaunt nicht: Die Brutzeit hat begonnen. So stellt sich abschliessend die Frage: Was hat die rund 4000 Franken teure Aktion gebracht? Bis jetzt zeigen sich die Krähen jedenfalls wenig beeindruckt. Möglicherweise setzen die Verantwortlichen auf Kontinuität. Steter Tropfen höhlt bekanntlich den Stein. Das könnte aber zu einer echten Geduldsprobe werden, nicht nur für die Saatkrähen. Denn diese haben in den vergangenen Tagen bewiesen, dass sie ihren Berner Artgenossen in Sachen Hartnäckigkeit und Beharrlichkeit in nichts nachstehen.