Zum zehnten Mal fand auf dem Hof der Familie Zumstein-Schmid bei schönstem Spätsommerwetter die Musig-Stubete statt. Um das Jubiläum gebührend zu feiern, boten die Veranstalter einen bunten Strauss an volkstümlichen Darbietungen. Die heimeligen Klänge im idyllischen Homberg zogen viele Besucher an, die sich an Jodelliedern, Alphornmelodien, Tänzen und verschiedenen Musikdarbietungen erfreuten.
«Was genau ist eigentlich eine Stubete?» fragte zu Beginn der Unterhaltung Walter (Wale) Lüthi, der eloquent und mit viel Witz durch das Programm führte. Er gab darauf die Antwort gleich selbst: Stubeten sind uralt, sie führen uns in die Zeit zurück, als es weder Fernseher noch Radio gab und die Menschen in ihren Häusern selbst musizierten, gerne und oft wurden dazu auch Nachbarn eingeladen. In der Stube wurde dann gesungen, musiziert, es wurde getanzt mach einer wusste eine Geschichte zu erzählen. Aus diesen geselligen Abendsitzen entstand die Stubete, so wie wir sie heute kennen.
Walter wusste weiter zu erzählen, dass in dieser frühen Zeit oft das Geld für Musikinstrumente fehlte. Also wurden zum Musizieren all die Dinge verwendet, die zu jedem Haushalt gehörten: Waschbretter, Löffel aus Holz, Schwingbesen und Holzstöcke. Natürlich wurde sogleich auf der Bühne demonstriert, wie das etwa getönt haben könnte: Zusammen mit der Trachtengruppe Arth Goldau musizierten die Örgelifründe Buchsibärge wie damals, als das Wohnzimmer noch mit Gaslicht oder Kerzen erleuchtet wurde und das Schwyzerörgeli ein kostbarer Besitz der Familie war.
Ein Höhepunkt der Stubete war der Auftritt der Trachtengruppe Arth Goldau. Ein Geislechlepfer kündigte den Auftritt der jungen Tänzerinnen und Tänzer stilgerecht an, die paarweise die Bühne betraten. Die Darbietung der Trachtengruppe begeisterte die Zuschauer. Die Tänze der Gäste aus der Zentralschweiz waren voller Lebensfreude und Energie, eine echte, erlebte Demonstration des Schweizer Brauchtums mit viel Ausstrahlung und Charme.
Die Nachwuchs-Örgeler aus Oschwand bekamen dann Gelegenheit ihr Können zu zeigen und sieliessen sich nicht zweimal bitten. Die jungen Musikerinnen beherrschen nicht nur das Spiel mit dem Örgeli, auch eine Violine kam zum Einsatz und moderne Gesangseinlagen bereicherten das Programm. Der sympathische Auftritt der Nachwuchsmusikerinnen wurde mit einem langen und herzlichen Applaus belohnt.
Beim Auftritt des Jodlerklub Herzogenbuchsee waren neue Gesichter auszumachen. Seit wenigen Wochen steht Lea im Jodlerkreis und meisterte ihre Feuerprobe als 1. Jodlerin mit Bravour! Auch Hansueli, der den 2. Tenor verstärkt, gab sich keine Blösse, trat mit festem Schritt auf die Bühne und sang wie ein alter Routinier. Mit Lea und Hansueli zusammen sangen die Jodlerinnen und Jodler aus Herzogenbuchsee vertraute und beliebte Melodien. Besonders der «Steimanndli-Jutz» von Andre von Moos fand Beifall, aber auch die Lieder von Adlf Stähli oder Oskar Friedrich Schmalz sind immer ein sicherer Wert!