Vor-n-es paar Tag ha-n-i e Wiehnachtsgschicht gläse, wo mir so guet gfallt, dass i se sit mängem Jahr immer wider mues läse, wenn d’Tage chürzer wärde und die heiligi Nacht necher chunt. Es isch d’Gschicht «Usklang» vo der Elisabeth Müller. Die berüehmti Bärner Dichterin nimmt üs i dere Gschicht mit i-n-e Zyt, wo scho meh als 100 Jahr i der Vergangeheit lit aber im Chärn no immer aktuell isch. Mir dörfe ineluege i ds bescheidene Stübli vore arme Buurefamilie. U was gseh mir dert? Obwohl d’Armuet hert drückt u ds Gäld nid emau für-n-es paar Cherzli längt, so herscht doch Zueversicht u Hoffnig. Der Vater erzellt de beide Meitschi d’Wiehnachtsgschicht so gloubhaft u schön, dass die beide meine, ds Jesuschindli sig grad i däm Stall gebore worde, wo zum eigete Heimet ghört.
Ungerdesse isch d’Mueter mit em Chlinschte, em Peterli zu Nachbers, wil es dert es Böimli het. Peterli het sich drum nüt anders gwünscht als einisch e Wiehnachtsboum z’gseh. Und würklich. Wo druf i der Stube d’Cherzli am Boum azündet wärde, herrscht e Glanz und es Liecht, Peterli hät nie dänkt, dass es uf der Wält so e Pracht cha gäh. Aber im Verlouf vom Abe passiert öppis. Für dä chli Bueb wird alles i Nachbers Stube frömd u uheimelig. U wo isch der Ätti? So wott der Peterli wider hei, zu sine beide Schwöschtere, zum Vater i ds vertroute Deheim. Er het gmerkt, dass es für Wiehnachte nid Gschänkli und es Wiehnachtsböimli brucht. Nei, d’Liebi u Geborgeheit i der eigete Familie si vil wichtiger. So chöme Mueter u Bueb, zäme mit de beide Meitschi hei. U der Vater? Dä wartet scho. Bim Liecht vo der Stalllatärne nimmt är sini liebe i Arm: «Chömit, chömit, jetz wei mir Wiehnachte fiire.»
Das söll itz aber nid die schöne u lüchtende Wiehnachtsböimli i der Stube, oder all die schöne u liebevoll verpackte Gschänkli vernütige. Nei, wäger nid. Wär scho einisch gseh het, wie der Glanz vo de Cherzli am Boum sich i de Chinderouge widerspieglet, weiss das. U wenn ds Liecht u d’Wermi vom der Wiehnachtsstube o i de Härze brönnt so wie bi dere Familie im Bärgheimet, de isch es wahrhaftig Wiehnachte worde.
I wünsche öich allne es frohs und gsägnets Wiehnachtsfescht.