«Die Kirche am Ende»

reformiert

Mit einer neuen Plakatkampagne will «reformiert.», das offizielle Presseorgan der refomierten Landeskirche, auf sich aufmerksam machen. Schon beim Start der monatlich erscheinenden Zeitschrift gab es so eine Werbeaktion. Doch während die Plakate vom Mai 2008 eher etwas brav gestaltet waren, suchen die Verleger diesmal ihr Glück offenbar mit provokanten Aussagen: «Die Kirche am Ende. Am Ende die Kirche?« Unterlegt wird diese These mit einem blassen, eher etwas freudlos wirkenden Layout. Es darf bezweifelt werden, ob diese Werbekampagne der Zeitung mehr Leser bescheren wird.

Das lustlose Erscheinungsbild des Plakates wird im redaktionellen Teil der Zeitung leider fortgesetzt: wie LiveNet unlängst festgestellt hat, ist bei der Lektüre von «reformiert.» eine deutliche Distanz zur Landeskirche erkennbar. Besonders engagierte Reformierte können dies nicht verstehen. Einige machen ihrem Umut mit geharnischten Leserbriefen Luft. Andere wenden sich von der Zeitung ab und verzichten auf die Lektüre.

Auch die letzten Ausgaben der Zeitung konnten dieses Defizit nicht kompensieren. Die Februarausgabe enthielt mehrere Artikel zum Thema Frühlingsputz (?) und im März schaffte es die Redaktion, auf mehreren Seiten die Sünde zu thematisieren, ohne dabei die christliche Botschaft auch nur zu erwähnen (Folgen der Sünde und Erlösung von ihr). Die aktuelle Aprilausgabe schliesslich widmet sich ausführlich der Minarettinitiative sowie anderen politischen Themen.
Eigentlich ist dies schade. Denn die Mittel für eine spannende Zeitung, die die Nähe zur Basis sucht und Fragen zu Kirche und Glauben thematisiert, wäre möglich und würde gewiss auch ohne Plakate eine breite Leserbasis finden. Andere, private Verlage, haben bereits bewiesen, dass eine anregend und lebendig gestaltete Zeitschrift Erfolg haben kann. Religion ist wieder gefragt, ist «in». Das aktuelle Konzept von «reformiert.» hingegen vermag in bezug auf Inhalt und Gestaltung nicht zu überzeugen.

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