Am kommenden 16. Januar um 20.00 Uhr findet in der Kirche Rüderswil ein Abend-Gottesdienst statt, bei dem ein Jodlerduett und eine Alphorn Formation zu hören sein werden. Der von Pfr. Lorenz Schilt geleitete Gottesdienst wird zusammen mit der Kirchgemeinde Lauperswil gefeiert. Wir freuen uns auf zahlreiche Besucher.
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Das Erfolgsrezept der Jodler
Die lang erwartete Zeit der ersten Sommerwochen ist gekommen. Und für für viele Schweizerinnen und Schweizer heisst dies auch, den Mutz oder die Tracht anzuziehen – trotz der sommerlichen Temperaturen. Die Zeit der Jodlerfeste ist endlich da!
Die Unterverbandsfeste im allgemeinen und das «Eidgenössische» im besonderen sind zu vielbeachteten Grossveranstaltungen geworden, die mehrere 10.000 Besucher anlocken, am eidgen. Jodlerfest in Luzern trafen sich 2009 mehr als 200.000 Besucher und 12.000 Aktive am Seebecken der Leuchtenstadt. Ein neuer Rekord. Diese grossen Veranstaltungen der Fahnenschwinger, Alphornbläser und Jodler erfreuen sich einer ungebrochenen Beliebtheit und üben eine eigenen Zauber aus auf alle, die dabei sind. So berichten gleichermassen Aktive wie Gäste auch nach vielen Jahren noch von den Erlebnissen in Aarau, Huttwil oder Altdorf.
Besucher fühlen sich an Jodlerfest nicht einfach nur als Zuhörer oder Beobachter. Das Geschehen am Fest ist kein passives Erlebnis, es ist vielmehr ein Mitmachen, ein Mitsingen im «Jodlerdörfli» und Mitfiebern bei den Wettvorträgen. Jodlerfeste sind tief geprägt von einem Geist der Zusammengehörigkeit. Sie sind durchdrungen von einer eigenen Atmosphäre der Spontanität und Freude, die kaum in Worte gefasst werden kann. Aber Jodlerfeste möchten auch gar nicht beschrieben werden, sie wollen mit Herz und Seele miterlebt werden. Gerade so wie in der Aufforderung eines bekannten Jodellieds*: «Los nid zue, nei bruch mit Stolz di Stimm!».
Lebenskünstler Emmentaler Jodler aus Konolfingen
Doch bevor ich nun ob aller Vorfreude auf das kommenden Berner Jodlerfest in Langenthal noch mehr ins Schwärme gerate, sollen zwei Fragen thematisiert werden. Erstens: was ist es, das die Faszination des Jodelliedes und der Alphornweise ausmacht? Wo liegt das Geheimnis dieser urtümlichen und traditionsverbundenen Form des Musizierens? Im Vorfeld der Feste wird über diese Frage oft in der Tagespresse spekuliert. Allzugerne wird dann auf die These der «Zukunftsverlierer» zurückgegriffen, die etwa so zusammengefasst werden kann: wem die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft nicht behagen, findet in der zur Idylle geformten Vergangenheit Geborgenheit und einen Zufluchtsort. Doch so verbreitet diese These auch sein mag, so führt sie letztendlîch doch in die falsche Richtung. Dies hat auch Peter Keller erkannt. Der studierte Historiker und Kulturredaktor singt seit zehn Jahren in einem Jodlerklub und findet eine Erklärung für das Phänomen auf der metaphysichen Ebene: «Es gibt diese magischen Momente beim Singen. Wenn sich der Körper mit Musik füllt. ‹Äs choret›, sagt man dann. Ein unübersetzbarer Ausdruck. Der Chor ist ganz bei sich selbst. Er reduziert sich gewissermassen auf seinen reinsten Zweck: den gemeinsamen Klang zu bilden.»**
Dieses Empfinden, vereint mit dem Erleben der alpinen Freiheit, die ihre Grenzen erst in der ewigen Weite des Himmels und zuletzt bei Gott findet, bilden gemäss Keller die Kraft, die die Jodler zu einer festen Gemeinschaft zusammenschweisst.
Und die zweite Frage: Ist diese Idylle, die da besungen wird, nicht ein Trugbild? Eine Scheinwelt, die so nie existiert hat? Gewiss, Viele Jodellieder besingen ein heile und intakte Alpenwelt, ein Leben frei von allen Sorgen und Beschwernissen, ein tiefes Glücksgefühl bei der Alpfahrt und die Erinnerung an eine ebenso glückliche Kinderzeit in der Geborgenheit einer von Liebe und Zuwendung geprägten Familie.
Aber eben nicht alle. Die Texte vieler Jodlerweisen wenden sich auch den Sorgen und Nöten der Menschen, den Problemen des Alltags zu. Besungen wird dann die Kameradschaft, die sich bewähren muss, ein Treuebruch mit schweren Folgen und zuletzt auch Krankheit und die Trauer im Sterben und Abschied nehmen. Die Aktiven beweisen selbst im alltäglichen Leben immer wieder, dass das Jodeln keinesfalls mit dem Rückzug in eine Scheinidylle gleichgesetzt werden kann. Eher das Gegenteil trifft zu. Gerade das Singen von einer heilen Alpenwelt und vom Lebensglück kann den Blick für die Geschehnisse des Alltags schärfen. Und umgekehrt wäre es verhängnisvoll, wenn wir ob aller Probleme den Blick auf das Schöne verlieren würden. Erst durch das Trübe entdecken wir, wie schön das Helle ist. Wenden wir uns nur noch dem Hellen zu, wird unser Leben oberflächlich. Und wenn wir nur noch das Trübe sehen, wird unser Leben trost- und hoffnungslos. Davor wollen uns die Jodler bewahren.
In diesem Verhältnis von Licht und Dunkelheit ist ein wichtiger Wegweiser zu finden, der wieder zur ersten Fragen nach dem Erfolgsrezept der Jodler führt. Es ist ein Ziel des menschlichen Lebens, die richtige Mitte zwischen diesen beiden Extremen zu finden. Der schöne Lösungsansatz der Jodler besteht darin, einen tiefen Schritt in die lichte Seite zu wagen, ohne dabei die Bodenhaftung zu verlieren. Und genau durch diese Kunst gewinnen die Akteure. Sie öffnet der Empfindung all die Bilder, die im alten, traditionellen Jodellied besungen werden. Mit ihren Vorträgen beschenken die Jodler somit nicht nur ihre Zuhörer, sondern auch sich selbst in einer besonderen Weise. Hand aufs Herz: wer sehnt sich nicht im innersten nach der Idylle, die in vielen Melodien von Robert Fellmann oder Adolf Stähli vermittelt wird? Oder möchte einmal von Soldanellen und «Ankebälli» singen und so neu entdecken, dass die schönen Dinge des Lebens oft im kleinen und unscheinbaren zu finden sind.
Wer jodelt verträumt sein Leben nicht, aber er nimmt sich die wohltuende Freiheit, hin und wieder zu träumen, von einer harmonischen, intakten Welt. Und wenn beim Verklingen der letzten Strophe ein Funke aus dieser gefühlten und besungenen Sonnseite den Weg in unser Leben findet, dann hat das Jodellied sein Ziel erreicht.
* Jodlerfreud von Carl Hess
** Peter Keller: Soundtrack der Freiheit. Erschienen in der Weltwoche Ausgabe 27/08.
Singapore Air wirbt mit Alphorn
In diesen Tagen scheint das Alphorn ein sehr beliebtes Werbesujet zu sein. Nach COOP, Lyria und verschiedenen anderen Unternehmen hat auch Singapore Air das Schweizer Hirtenhorn entdeckt. Der Carrier wirbt mit einer sehr gelungenen Grafik für seine täglichen Flüge von Zürich nach Singnapur.
TGV Lyria wirbt mit Alphorn
Nun hat sich auch TGV Lyria dazu entschlossen, das Alphorn als Werbeträger zu verwenden. Das Schweizer Alphorn ist in überragender Weise identitätsstiftend, es ist ein dauerhaftes Sinnbild für Qualität, Tradition und Bestand. Werte, die immer gut ankommen. gut passen. TGV Lyria ist ein Reiseunternehmen, das TGV-Reisen zwischen Paris und der Schweiz vermarktet. Entsprechend sind auf dem Plakat Pariser Wahrzeichen zu sehen: Der Eiffelturm und der Arc de Triomphe:
Inmitten dieser berühmten bauten ist ein Alphorn zu sehen, das wie ein Periskop aus einem geöffneten Abwasserschacht ragt, den Schallbecher wie ein um sich blickendes Auge nach oben gerichtet. Daneben steht der Schriftzug: «Paris ist mehr als einen Blick wert». Für einmal also ist das Hirtenhorn nicht in seiner vertrauten Umgebung – den Schweizer Alpen – zu sehen, sondern mitten in einer Grossstadt. Warum eigentlich nicht?
«Preiswertes Alphorn»
In seinem Buch «Der Alphornbläser» schreibt Christian Schneider, dass es nichts schöneres gibt, als das Musizieren mit dem langen Hirtenhorn. Und er ist mit dieser Meinung nicht alleine. Immer mehr Menschen lassen sich von diesem urchigen Holzhorn begeistern, sind fasziniert von einem neuen und berührenden Klangerlebnis mitten in der Natur. Und in der Tat: wer einmal auf einem Berg vor dem Sonnenuntergang eine Melodie auf dem Alphorn geblasen hat, kennt dieses Gefühl, das den Bläser erfüllt: ein tiefes und erfüllendes Erleben, wie Musik, Bläser und Natur zu einer Einheit werden.
So erstaunt es nicht, dass Alphörner gefragt sind. Ich werde immer wieder per E-Mail angefragt, wo es gute Alphörner zum Ausprobieren und Kaufen gibt. Und immer öfter geraten Interessenten mit der Frage am mich, ob es auch preiswerte Alphörner für bescheidene Budgets gibt. Ja, es gibt diese Alphörner. Aber sie sind sehr rar.
Hin und wieder werden auf Online-Auktionen Occasion-Alphörner zum Kauf angeboten. Gerade Einsteiger sollten aber hier vorsichtig sein. Denn nicht selten wurden diese Instrumente lange nicht benutzt oder falsch gelagert. Die Folgen sind Verkrümmungen, Risse im Rohr und undichte Stellen. Gerade Anfänger werden an so einem Alphorn wenig Freude haben, da es schwer oder kaum mehr spielbar ist. So lautet mein Rat für Anfänger, bei einem Occasion Alphorn einen erfahrenen Bläser beizuziehen, der das Horn prüft. Ebenso sollte die Geschichte des Hornes bekannt sein: woher stammt es, wie lange wurde es nicht geblasen, etc.
Der sicherere Weg besteht darin, zu sparen, bis das Geld für ein neues Alphorn beisammen ist. In der Schweiz sind qualitativ hichwertige Alphörner ab Fr. 2500 zu haben. Zum Beispiel von Josef Stocker aus Kriens. Sehr zu empfehlen ist der Besuch in einem Alphornatelier, wo mehrere Alphörner ausprobiert werden können. Fritz Frautschi aus Schönried und Franz Schüssele aus Friesenheim führen solche Ateliers.
Die Vorteile eines neuen Alphornes überwiegen deutlich: Das Instrument kommt direkt aus der Werkstatt, bei sorgfältiger Behandlung macht es seinem Besitzer viele Jahre Freude. Der Alphornbauer Gérald Pot bestätigt dies: Alphörner sind wie Wein; sind sie gut, so werden sie mit dem Alter immer besser; sind sie schlecht, dann ist es genau umgekehrt.
Eine umfangreiche Liste mit Alphornbauern gibt es auf der Homepage von Hans-Jürg Sommer. Gewiss werden Sie hier einen Alphornbauer finden. Wer sich für ein Occasion-Alphorn entscheidet, kann bei Ricardo ein Konto erstellen und unter der Rubrik «Suchen und Beobachten» eine neuen Auftrag erstellen. Jedesmal, wenn ein Alphorn neu angeboten wird, erhalten Sie ein E-Mail.
Alphorntrio Steiweid spielt auf
Ein langer Winter neigt sich seinem Ende zu und beim Spazieren über Feld und Wald sind überall die Botschafter des Frühlings zu finden. Auch die Alphornbläser werden nun wieder aktiv, proben im Freien und geben ihre ersten Konzerte. So ist auch das Alphorntrio Steiweid bald wieder zu hören. Der erste Auftritt erfolgt am kommenden Ostergottesdienst im reformierten Kirchgemeindehaus Aeschi (SO). Wir freuen uns auf den Auftritt und hoffen, dass unsrere Alphornmelodien eine Bereicherung für die Feier sein werden.
Klingendes Tal
Zum Abschluss der 900 Jahr Feier der Kirche Huttwil liess sich Pfarrer Simon Jenny etwas Besonderes einfallen. Als ausgebildeter Musiker und begeisterter Alphornbläser komponierte er eine mehrteilige Alphornmelodie*, die auf den Hügeln rund um das Dorf Huttwil in der Abenddämmerung des 30. August zu hören sein sollte. Huttwil, wie eine Talgemeinde in einer Vertiefung zwischen Emmentaler Bergen gelegen, war für dies Vorhaben bestens geeignet. Frühzeitig wurde das aussergewöhliche Alphornerlebnis bekannt gemacht und Alphornbläserinnen und -bläser in der ganzen Schweiz angeworben. Und die Vertreter dieses urchigen Instrumentes machten begeistert mit, mehr als 50 Bläser aus vier Verbandsgebieten der Schweiz fanden sich am späten Nachmittag des 30. August auf dem Sportplatz Huttwil ein.
Dort wurden die Ankommenden von Simon Jenny begrüsst und sofort nach dem Erscheinen auf dem Platz in insgesamt zehn verschiedene Gruppen aufgeteilt. Über ein ganzes Fusballfeld verteilt wurde darauf jeder Gruppe ein Teil der Melodie zugewiesen und die Abfolge der Vorträge festgelegt. Simon Jenny erklärte seinen Plan: Jeder Gruppe wird ein eigener Platz auf den rund um Huttwil gelegenen Hügel zugewiesen. Alle Plätze sind so ausgewählt, dass die Alphornklänge im Dorf noch gut zu hören sind. Und damit die Menschen im Dorf auch wissen, wo die einzelnen Gruppen postiert sind, wird an jedem Alphornplatz beim Vernachten ein Höhenfeuer angezündet. Genau um halb neun beginnt dann die Vorstellung. Von jeweils gegenüberliegenden Anhöhen über dem Dorf spielt abwechslungsweise jede Gruppe vier bis sechs Takte aus Jennys Komposition, die an diesem Abend überhaupt erstmals zu hören sein wird.
Das also war der Plan. Aber wird es auch klappen? Bei der gemeinsamen Probe gab es noch verschiedene Unklarheiten und Unsicherheiten. Wer genau spielt nun welchen Teil der Komposition? Welche Teile wiederholen sich? Und was machen wir, wenn es nicht mehr weitergehen sollte? Simon Jenny verstand es, die kurze Zeit zum Einstudieren der Aufführung optimal zu nutzen und den Ablauf so einzustudieren, dass sich alle Teilnehmenden nach etwas mehr als zwei Stunden Üben mit einem guten Gefühl zu ihrem Platz begaben.
Um 20.20 war es dann soweit. An allen Posten wurden die vorbereiteten Feuer entzündet, so dass in der Abenddämmerung rund um Huttwil Lichtpunkte auf den Hügeln zu sehen waren. Es konnte losgehen. Für uns Bläser war es in den folgenden Minuten ein besonderer Moment und wir fühlten die feierliche Stimmung, die in den Minuten lagen, als von den gegenüberliegenden Hügeln die ersten Alphornklängen zu hören waren: eine wunderbare, langsame und tragende Melodie war zu hören, um schon im nächsten Moment wieder zu verhallen. Dann wurde der Gruss von der diesseitigen
Anhöhe erwiedert. Dann – nach einer kurzen Pause – waren weitere Klänge von der Gegenseite des Berges zu hören. Wir horchten aufmerksam, liessen uns von diesem besonderen Erlebnis inspirieren, gaben Acht darauf, ja nicht unseren Einsatz zu verpassen…
Und dann? Es hat alles geklappt. Es war grossartig! Einmal wurde die Komposition von Simon Jenny durchgespielt, genau so wie geplant. Anschliessend waren verschiedene bekannte Werke wie die Bänklialp oder das «Heilig» zu hören. Und darauf wurde das ganze auf dem Brunnenplatz im Dorf wiederholt. Eindrücklich und mächtig klang es, als als 50 Hörner gemeinsam den Schlussteil von Jennys Kompisition spielten. Die inzwischen zahlreichen Zuhörer applaudierten herzlich und bekamen als Zugabe verschiedene Melodien aus dem Repertoir zu hören.
Zuletzt trafen sich alle Akteure zu einem Apero im Kirchgemeindehaus. Die Freude über das gelungene Alphornerlebnis war allen anzusehen. Bei Brot, Köse und Wein klang der schöne Abend aus und als die Alphornbläser sich auf den Heimweg machten, hatten gewiss alle viele schöne Erlebnisse und Eindrücke im Gepäck, die ihnen noch lange Freude machen werden. Zum Schluss möchte ich Danke sagen: Simon Jenny für die wunderbare Idee, sowie deren Realisierung und der Kirchgemeinde Huttwil, die dies alles erst möglich gemacht hat.
* Eine dem Auftakt nachempfundene Melodie gibt es auf swissinfo zu hören..
Alphornbläser wehren sich
Millionen Zuschauer werden die Eröffnungszeremonie der Euro-08 mitverfolgen. Für ein so bedeutendes Medienereignis muss etwas geboten werden, sagte sich offenbar die UEFA, der offizielle Veranstalter der EM. Und was liegt da näher als bei einer Feier in der Schweiz auch Alphörner in die Zeremonie zu integrieren. Gesagt, getan. Die UEFA liess den Mitgliedern der Nordwestschweizer Alphornbläservereinigung eine entsprechende Anfrage zukommen. Leider konnten sich diese nicht so recht darüber freuen, denn als sie lasen, unter welchen Bedingungen der Auftritt zu erfolgen habe, konnten sie nur noch fassungslos den Kopf schütteln. Gemäss der UEFA hätten die traditionsbewussten Männer beim Auftritt Stulpen und kurze Hosen tragen müssen; für Frauen wäre ein Minijupe vorgesehen gewesen. Doch damit nicht genug: auch die zu spielende Melodie wurde vom Fussballverband vorgeschrieben. Gemäss Peter Baumann, dem Leiter der Vereinigung, hat diese Melodie aber einen Fehler: sie ist auf dem Alphorn gar nicht spielbar weil zu hoch.
Die angefragten Bläserinnen und Bläser taten in der Folge das einzig richtige: sie sagten den Auftritt kurzerhand ab. Gewiss wäre es ein Erfolg für die Alphornbläser gewesen, hätten sie sich an dieser Feier von ihrer besten Seite zeigen können. Und gewiss braucht es für eine Veranstaltung dieses Umfangs ein gewisses Mass an Flexibilität und die Bereitschaft, sich in ein Gesamtkonzept einordnen zu können. Aber der Auftritt der Bläser sollte trotzdem den Bezug zu Brauchtum und Tradition nicht verlieren, sollte nicht zu einer reinen Kommerzveranstaltung verkommen. Der Entscheid der Nordwestschweizer Alphornbläser ist deshalb erfreulich. Sie haben ihre unveräusserlichen Ideale, an denen sie festhalten.
Update (1.6.2008): Auch die Berner Zeitung berichtet.
Fotos vom Alphornkurs
Auch diesen Herbst wurde auf dem Sörenberg in’s Horn geblasen. Hansruedi hat dabei fleissig fotografiert und mir die Bilder freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Hier geht es direkt zu einer Auswahl der Fotos.
Alphorn gestohlen – Searching for stolen Alphorn
See below for englisch text.
Es gibt Dinge, die hält man einfach nicht für möglich, dennoch geschehen sie:
Zu viert spielten wir am vergangenen Samstag am einem Fest mit ca. 400 Gästen. Der Anlass fand im Freien statt, der offizielle Festakt wurde in einem eigens dafür aufgestellten Festzelt gehalten. Wir spielten am frühen Abend zum Apero und gaben während der Feier zwei Alphorneinlagen. Unsere Vorträge fanden grossen Beifall und wir spielten mehrere Zugaben. Bis dahin war es für alle Beteiligten ein erfreulicher Auftritt. Zufrieden machten wir uns um ca. 22 Uhr auf dem Heimweg.
Ein Alphornkamerad blieb zurück, er trank im Festzelt zusammen mit seinen Angehörigen noch einen Kaffee. Sein Alphorn liess er dabei neben dem Zelt zusammengesteckt liegen. Als er nach ca. 20 Minuten das Instrument holen wollte, war es verschwunden. Niemand hatte etwas gesehen, oder wusste über den Verbleib des Alphornes etwas zu sagen. So wurde aus der anfänglichen Befürchtung bald traurige Realität: das Alphorn ist gestohlen worden. Natürlich wurde umgehend das OK informiert und bei der Polizei Anzeige erstattet. Da das Fest aber internationalen Charakter hatte und viele Gäste mit Wohnmobilen/Wohnwagen anreisten, muss befürchtet werden, dass sich das Alphorn im Ausland befindet.
Hier einige Angaben zum Instrument:
- Fis/Ges, dreiteilig mit F-Einsatz, Bergfichte, Erbauer: Hansruedi Bachmann
- Schallbecher ohne Bemalung
- Erkennungsmerkmal: Einige kleinere schwarze Streifen auf der rechten Seite des Schallbechers (auf dem Photo nicht zu sehen)
Weitere Angaben habe ich im Moment leider nicht, dafür gibt es ein Foto des Instrumentes. Das Alphorn ist 8 Jahre alt. Das Instrument verschwand samt Futteral und Mundstück.
Ich brauche hier ja nicht zu erwähnen, dass ein Alphorn für seinen Besitzer mehr Wert hat, als den Kaufbetrag. Jedes Alphorn ist ein Einzelstück und kann daher nie gänzlich ersetzt werden. Es ergeht daher an dieser Stelle auch die Bitte an den Dieb, das Instrument zurückzugeben.
Stolen alphorn
This original swiss alphorn (see picture) has been stolen on August 13, 2007. Location: Burgdorf, Schützenmatte, Switzerland. It is a very precious musical instrument, handmade by a famous alphorn builder in Bernese, Switzerland. We assume that the stolen alphorn is used for decoration somewhere in western europe. Important: it will be unusable after spending several years in a heated room due to the dry air. We still hope to get it back.
Update 16.2.2012: Das gestohlene Alphorn ist am 15. Februar 2012 wieder aufgetaucht. Ein Käufer, der es auf einer Online-Auktion erworben hat, schöpfte verdacht und fand diese Anzeige.
The stolen Alphorn has finally been found! A Musician bought it on a online-auction. After receiving, he detected suspicious manipulations on the alphorn and found this advertisment while searching the web.