Mit seinem neuesten Buch ermutigt Konrad Blaser seine Leser, zu neuen Horizonten im Leben aufzubrechen. Und auf dieser Reise Gott als mächtigen Wegbegleiter einzuladen.
Mit seinen Büchern will Konrad Blaser den Menschen Mut machen. Auch sein jüngstes Werk, «Jeden Tag neu», ist ein kraftvolles Bejahen des Lebens. Und es ist ein Bekenntnis zum christlichen Glauben; beides gehört für den charismatischen Pastor von der «Hope & Life Church» untrennbar zusammen. Konrad Blaser verwendet gerne das Symbol des Läufers, der sich anschickt, eine schwierige Strecke zu meistern. Aber noch vor dem ersten Schritt tauchen nagende Zweifel auf: Werde ich es überhaupt schaffen? Hat nicht jemand gesagt, ich sei gar kein talentierter Läufer? Konrad Blaser ermuntert seine Leser, solche Zweifel hinter sich zu lassen und die Seele mit positiven Gedanken zu stärken. Sein aktuelles Buch enthält in zwölf Kapiteln Rezepte, wie ein bejahender Blick auf die Welt, auf die Mitmenschen und auf sich selbst gelingt.
Wenn ein neuer Tag beginnt Kurz nach dem Öffnen der Augen beim ersten Tageslicht tauchen sie wieder in unserem Bewusstsein auf: Ungelöste Probleme, drückende Fragen, Sorgen! Deshalb sei es wichtig, mit welchen Gedanken wir den neuen Tag beginnen, schreibt Konrad Blaser im ersten Kapitel und zitiert zur Veranschaulichung den Apostel Paulus: «Kleidet euch mit Barmherzigkeit, Freundlichkeit, Demut, Rücksichtnahme und Geduld». Es ist die Wortwahl, die dem Pastor aus Hasle-Rüegsau gefällt: Indem wir gute Gedanken wie ein Kleidungsstück anziehen, werden sie zu einem Teil von uns, der uns den ganzen Tag begleitet. Was aber, wenn Schuldgefühle und verletzende Erlebnisse sich zurückmelden? Konrad Blaser führt hier die wichtigste Botschaft des neuen Testaments ins Feld, die Vergebung der Sünden. Durch den Glauben seien wir von der Sünde befreit, der Weg zu Gott wird damit frei! Und damit auch der Weg zu einem erfüllten und erfolgreichen Leben.
Bibel für junge Menschen
Mit seinen Büchern, aber im Besonderen auch mit seinen Predigten, spricht Konrad Blaser eine junge Generation an. Wenn er von einer Playlist mit dem richtigen Sound in der Seele spricht, von der Resettaste oder von einer vergeigten Chance, dann wirken zentrale Passagen aus der Bibel nicht nur verständlich, sondern auch zeitnah, interessant – und cool! «Jeden Tag neu» ist ein Buch, das Jugendliche ansprechen wird, aber ebenso auch deren Eltern.
Wo sich der erscht Schnee uf d Matte het gleit, si die beide Lämmli luschtig u verspilt über d Weid tanzet. Schnee, das isch öppis ganz nöis gsy! Beide junge Schäfli si erscht es paar Wuche alt, beidi si sälber wiss wie früsche Schnee. U tatsächlich, wo die beide d Matte uf u ab gsprunge si, het me se mängisch im erschte Momänt gar nit chönne gseh. U me hätt chönne meine, si möchte dür d Luft wirble, grade so die wie fiine Schneeflöckli im Wind.
U denn isch es Aabe worde, d Sunne isch a ds Ändi cho vo ihrer töife Bahn am Winterhimmel, es isch chelter worde u d Dämmerig isch der Nacht vorus über ds Land zoge. O d Tier si itz ruhiger worde, d Oule hei scho e Platz gsuecht für d Nacht; im Stall, villicht aber o eifach am ene gschützte Ort im Wäldli. Dank ihrem dichte Wullechleid müesse die güetmüetige Tier o ir cheltischte Winternacht nid friere. O die beide Junge hei sich derzue gsellt u si itz bi der Mueter blibe, hei sich hie zwüsche de erwachsene Tier und em Ungerholz sicher u geborge gfüehlt.
Gly druf isch es mit der vorrückende Nacht ganz still worde, nüt isch meh z ghöre gsi, der Schnee het im Mondliecht glüchtet u am Himmel hei d Stärne glitzeret. U du han i mi gfragt: Isch es ächt i der heilige Nacht o grad eso gsi? Hei d Hirte uf em Fäld o beobachtet, wie d Nacht chunt? Sicher hei si grad so wie mir zum Stärnemeer a der Himmelsfeschti gluegt. I stelle mir immer wider vor, wie die heilige Nacht isch gsi. Sicher ganz still u fridlich. U voller Gheimnis. U denn hei d Hirte, die einte hei villicht scho gschlafe, e Ängel gseh im hälle Liecht! Heit e kei Angscht, het das Himmelswäse zu ihne gseit. Ganz ir Nechi bi Betlehem isch es Ching gebore worde, es wird die ganzi Wält rette, so wie Gott euch das versproche het!
Nüt auso vo irdischem Glanz u Richtum. Die heilige Nacht u d Geburt vo Jesus si immer bescheide, ja grad arm: Hirte, keni mächtige oder riiche Lüt! E Stall und e Chrüpfe, der eifachscht Ort zum uf d Wält cho. So wie die beide schneewisse Lämmli oder es Chalb! U doch. Das isch Weihnachte, der Momänt wo Gott aus Mönsch isch uf d Wält cho. Wiehnachte bedütet für mir immer o, dass Jesus im stille, eifache u bescheidene zu üs chunt. Mängisch isch Wiehnachte grad denn am schönschte, wenn mir ganz im Stille und Verborgene vom Stall i Gedanke chöi erläbe, was passiert isch: Vom Stall us, uf eme Hämpfeli Höi u Strou macht es Ching ds Tor vom Himmel für üs uf.
I wünsche Euch es frohs u gsägnets Wiehnachtsfescht. U i wünsche euch Zyt zum i Gedanke u im Härze immer wider z’erläbe, was i der heilige Nacht gscheh isch.
«Mer sötte viel meh a Himmel ufe luege – u minder i Bode-n-ine.»
Gottfried Fankhauser
Stellen Sie sich ein einfache eingerichtetes, aber gemütliches Schulzimmer vor, irgendwo auf dem Lande. Die Kinder sitzen auf Holzbänken, die noch mit den Schreibpulten verbunden sind, an den Wänden hängen Buchstabiertafeln, Kinderzeichnungen und Landkarten, die den Schülerinnen und Schülern einen Eindruck von der weiten Welt vermitteln. Die niedrige Schulstube ist weihnachtlich geschmückt, beim Eingang steht ein Adventskranz auf einem kleinen Tischchen, die erste Kerze durfte von einem der Kinder heute Morgen angezündet werden. An den Fenstern hängen Sterne aus Stroh und Papier, es riecht würzig nach Kerzenwachs und Tannästen. Erwartungsvoll blicken die Kinder zur Lehrerin, denn sie hat eine Buch aufgeschlagen und beginnt gerade mit dem Vorlesen einer Weihnachtsgeschichte: «U würklich – i dr nächschte Nacht – alls isch still gsy u het gschlafe – da sy d’Maria u der Josef plötzlich erwachet. Und jetz ischt ds Wichtigschte gscheh, wo einisch uf der Ärde gscheh isch: der Heiland isch zur Wält cho.»
Berndeutsch in Betlehem Der Ausschnitt stammt aus dem Buch «D‘ Gschicht vom Wiehnachtschind» von Gottfried Fankhauser. Das Buch stammt aus dem Jahr 1912 und ist natürlich ein Kind seiner Zeit; so wird etwa der deutsche Kaiser Wilhelm erwähnt. Gottfried Fankhauser stellt ihn als einen grossen, mächtigen Mann vor, der aber wie alle Menschen als hilfloses Kind auf die Welt gekommen ist. Der bis heute bekannte Berner Sonntagsschulpädagoge beweist ein feines Gefühl für die Bedürfnisse von Kindern. Sein Berndeutsch ist bildhaft und so gehalten, dass die jungen Zuhörer immer wieder in das Geschehen einbezogen werden. Fankhausers ausdrucksstarker Dialekt wirkt auch nach mehr als 100 Jahren frisch und lebhaft, es ist kaum etwas «älteliges» darin zu erkennen. Im Buch wird die Weihnachtsgeschichte nicht als etwas fernes oder abstraktes vorgestellt. Ganz im Gegenteil: Fankhauser vergleicht beispielsweise Betlehem mit Lützelflüh, einem Dorf, das den Kindern wegen Jeremias Gotthelf vertraut war. Und so wie das Emmentaler Dorf wegen des Dichters bekannt ist, war Betlehem damals weitherum bekannt, weil es der Geburtsort von König David war. Das ist anschaulich! Die Distanz von Nazareth nach Betlehem entspricht derjenigen von Bern nach Zürich, erfahren die Kinder weiter. Und wenn sie hören, dass Josef und Maria mitten im Winter auf oft schlechten Strassen unterwegs waren, dann sind sie ganz nahe am Geschehen, weil sie ähnliches selbst erlebt haben.
Ein Entscheid im Himmel Das Buch enthält 200 Seiten in Frakturschrift, zahlreiche stimmungsvolle Illustrationen bereichern den hübsch gestalteten Band. Der Umfang mag im ersten Moment etwas überraschen, passen doch die biblischen Weihnachtsgeschichten von Lukas und Matthäus auf wenige Seiten. Der Grund liegt darin, dass Gottfried Fankhauser die Kinder auf eine Reise mitnimmt, die lange vor dem Weihnachtsgeschehen beginnt: Im Himmel machen sich Gott, Jesus und die Engel Sorgen um die Menschen, die ihnen am Herzen liegen. Betrübt beobachten sie, wie es auf der Welt viel Leid und Not gibt – und suchen nach einem Weg, wie alle Erdenkinder wieder zurück ins Paradies gelangen können. Da ergreift Jesus die Initiative: «O Vatter, la mi zu de Möntsche ga und nes säge, wie du ne herrliche, guete Gott bischt!»
Engel und Hirten Auf den folgenden Seiten lernen die Kinder auch etwas über die Engel und über den Himmel, der wiederum bildhaft vorgestellt wird. Wie auf der Erde, so gibt es auch im Himmel Berge, Täler, Flüsse, Wälder und Häuser, nur eben viel schöner! Die Engel freuen sich; sie lachen, singen und tanzen, als Gott ihnen seinen Plan eröffnet. Tausend mal tausend Engel sind im Himmel versammelt, alles ist erfüllt von ihrem strahlenden Glanz! Schon hier klingt die berühmte Stelle im Lukasevangelium an, wo die Engel den Hirten auf der Weide begegnen.
Ein Platz im Herzen Gehen wir noch einmal zurück in das Schulzimmer. Die Lehrerin hält einen Moment inne, um den Kindern eines der Bilder im Buch zu zeigen. Dann vergleicht sie die Liebe Gottes mit der Mutterliebe. Ist ein Kind einige Tage weg von zuhause, verspürt es bald Längizyti nach seinem vertrauten Heim, nach seinen Geschwistern, vor allem aber nach der Mutter, sie wohnt im Herzen des Kindes. Und genauso möchte auch Jesus in den Herzen der Menschen seinen Platz haben: «Er verdienets; dir wüsset, wie lieb das es is het.» Ja, das Buch hat eine missionarische Seite, ohne aber in irgendeiner Form einengend zu werden. Die Kinder lernen Jesus als guten und freundlichen Hirten kennen, der alle Menschen gern hat und sie einlädt, an seinen gedeckten Tisch – und an das Weihnachtsfest, das die Kinder herbeisehnen.
Leben ohne Weihnachten? Es bleibt auch Platz für Gedankenspiele. Was würde wohl passieren, wenn Jesus nicht als Neugeborenes Kind in die Welt gekommen wäre, fragt Gottfried Fankhauser. Und gibt die Antwort gleich selbst: Dann gäbe es keine Weihnachtsfeier! Keinen Weihnachtsbaum, keine Weihnachtsgeschichten, keine Weihnachtsgeschenke. Der Autor setzt dann diesen Gedankengang fort, gibt es keine Weihnachten, dann gibt es keinen christlichen Glauben, so wie wir ihn kennen: Ohne Jesus gäbe es auch keine Ostern, keine Sonntagsschule, keine Kirche, keinen Pfarrer, keine Kirchenglocken, die am Sonntag Morgen läuten – und auch keinen Sonntag: «U all Tag Wärchtig, Wärchtig, Wärchtig!» Gottfried Fankhauser geht sogar noch einen Schritt weiter, ohne Christentum gäbe es keine Schule, so wie wir sie kennen, keine Bücher, keine schönen Geschichten, nichts!
Alles Liebe und Gute, das wir kennen, verdanken wir dem Kind in der Krippe zu Bethlehem. So schliesst Fankhauser diesen Gedankreis.
Eine Botschaft, die aktuell bleibt Die vielen Jahre sind nicht spurlos an diesem schönen Buch vorbeigegangen. Auf dem Papier hat es Stockflecken, die einzelnen Seiten lösen sich ab und der Bucheinband ist rissig und verblasst. Was den Inhalt anbelangt, hat das Werk indes nichts an Aktualität verloren; es erzählt von Jesus Geburt und vom Plan Gottes zur Rettung aller Menschen. Es lädt den Leser der Gegenwart ein, sich in einer Zeit, in der es viele Fragen und Unsicherheiten gibt, wieder auf Gott zu vertrauen. Damals, als die Hirten die frohe Botschaft von den Engeln erhielten, waren sie voller Vertrauen: „Kommt, wir wollen gehen und sehen!“ Mit demselben Vertrauen darf sich jeder Mensch an Gott wenden, der sein Versprechen hält.
Das Werk von Gottfried Fankhauser hält für Leser der Gegenwart noch etwas interessantes bereit: es eröffnet den Blick in eine vergangene Zeit; in eine Zeit, da der christliche Glaube einen ganz anderen Stellenwert im Schulzimmer hatte als heute.
Bestimmt haben die Apostel nie vergessen, was sie am See Tiberias erlebt hatten: Jesus war auferstanden und erschien seinen Jüngern. Einige Zeit später begegnete er ihnen noch einmal, während sie fischten, vermutlich während den letzten Stunden in der Nacht. Im Boot, das auf den Wellen schaukelte, sassen Petrus, Natanaël und noch einige weitere Jünger. Aber sie fingen nichts! Über dem See Genezareth dämmerte schon das erste Tageslicht, als sie am Ufer einen Mann erblickten, der ihne zurief und sie um ein paar Fische zum Frühstück bat. Als sie ihr Netz auf seinen Rat hin noch einmal auswarfen, war es beim Hochziehen übervoll; Johannes hat sogar nachgezählt: 153 grosse Fische! Da erst erkannten sie, dass es Jesus war, der am Ufer auf sie wartete. Er hatte bereits ein Feuer gemacht und zusammen assen sie einige von den Fischen und ein Stück Brot, das Jesus mitgebracht hatte. Wenn Sie diese schöne Geschichte nachlesen möchten, Sie finden sie im 21. Kapitel des Johannes-Evangeliums.
Beim folgenden Gespräch am Feuer bekam Petrus von Jesus einen wichtigen Auftrag: Dreimal foderte dieser ihn auf, für seine wachsende Gemeinde zu sorgen: Hüte meine Schafe! Ganz offensichtlich erhoben sich die beiden während des Gesprächs und gingen ein paar Schritte; dabei offenbarte Jesus dem Fischer auch seine Zukunft. Während er zuhörte, bemerkte Simon Petrus, dass Johannes ihnen folgte und fragte Jesus, welches Schicksal auf Johannes wartet. Die Antwort, die er von Jesus bekam, war kurz, aber enorm wichtig, auch für uns Menschen in den Gegenwart: Du brauchst das nicht zu wissen, lieber Petrus. Folge du mir nach.
Lass dich nicht ablenken, von Dingen, die nicht wichtig sind, oder für deine Aufgabe sogar hinderlich sein könnten. Das war der Rat, den Jesus Petrus gab. Und – das wissen wir aus der Apostelgeschichte und den Briefen – Petrus beherzigte diesen wertvollen Ratschlag: Er gründete Gemeinden, hielt gewaltige Predigten, taufte die ersten nichtjüdischen Christen, heilte Kranke, holte Tote ins Leben zurück, schrieb Missionsbriefe, liess sich auch von den Mächtigen der Welt nicht von seiner Aufgabe abbringen und wurde deshalb mehrfach eingesperrt. Er reiste nach Rom und starb dort als alter Mann am Kreuz.
Das wesentliche an dieser Geschichte: Den guten Rat, den Jesus auch uns gibt, können wir jederzeit annehmen, wir müssen dazu nicht Übermenschliches leisten, so wie Petrus es tat. Wir können den Blick auf die Dinge richten, die in unserem Leben wichtig sind. Denn Jesus fodert alle Menschen auf, ihm nachzufolgen, in ihrem eigenen von Gott geschenkten Leben. Nicht irgendwann in der Zukunft, sondern hier und jetzt! Das Unmittelbare findet sich in der Bibel immer wieder. Der Apostel Johannes nimmt den Gedanken der spontanten Entscheidung am Ende seines Lebens auf, als er die Offenbarung schreibt. In einer Vision sagt Jesus zu ihm (Offb. 3, 20 NGÜ): «Wer meine Stimme hört und mir öffnet, zu dem werde ich hineingehen, und wir werden miteinander essen – ich mit ihm und er mit mir.»
Was bedeutet es, Jesus die Türe zu öffnen? Jesus verwendete gerne das Bild der Tischgemeinschaft. Mit ihm Gemeinschaft zu haben bedeutet, seine Gebote zu halten, von denen das Liebesgebot das wichtigste ist. Es bedeutet, daran zu glauben, dass er unsere Sünden auf sich nimmt, damit uns nichts mehr von Gott trennt. Und es bedeutet eben auch, das Wichtige im Leben in Blickfeld zu behalten, genau so, wie es Jesus Petrus sagte: Füreinander da sein, Zeit für seine Mitmenschen haben, Zeit für ein Gebet.
Auf dem Oberdiessbacher Stationenweg ist man rund 1.5 Stunden unterwegs, dabei erfährt der Besucher, dass die Bibel auf die Corona-Pandemie Antworten geben kann.
Wer am Waldrand über dem Dorf beim Haslifeld angelangt ist, hat bereits vier Stationen kennengelernt. Nun weitet sich der Blick über Oberdiessbach hinaus nach Norden und über die Ebene in Richtung Kiesen. Ganz passend ist hier bei der fünften Station die Schöpfung das Thema; auf einer Tafel kann der Besucher einen Bibelvers lesen, der die Natur mit dem unsichtbare Wesen Gottes verbindet. Gerade in einer Zeit, wo vieles nicht möglich ist, könne die Begegnung mit der Schöpfung Trost und Zuversicht schenken. Die Tafel stellt dem Leser aber auch Fragen, die zum Weiterdenken anregen; hier zum Beispiel, wie die Begegnung mit dem Schöpfer in der Natur den Corona Alltag verändern kann. Oder: «Wo erkennen und erspüren Sie Spuren Gottes in der Natur, im Wald?»
Zu jeder Station gehören zudem Impulse für Kinder; am Waldrand werden sie angeregt, einen Tannenzapfen zu suchen und als Erinnerung mit nach Hause zu nehmen. Schliesslich findet sich jeweils eine passende Kunstinstallation von Ursula und Jürg Zurbrügg; bei der fünften Station erfreut eine golden schimmernde Metallplatte mit Wiesenblumen den Betrachter.
Eine theologische Reflexion der Pandemie Der Oberdiessbacher Stationenweg wurde am 17. Februar eröffnet und dauert noch bis zum 23. Mai. «Unsere Idee des Projektes ist angelehnt an die meist katholischen Kreuzwege, die betend oder meditierend abgeschritten werden», sagt Pfarrer Daniel Meister. Bereits 2015 habe es einen Stationenweg im Dorf gegeben, dieser wies inhaltlich über Karfreitag hinaus bis zum Pfingstsonntag. Für den diesjährigen Weg seien alle Stationen neu entworfen worden, fährt Daniel Meister fort. «Die Stationen orientieren sich an wichtigen Glaubensthemen und schlagen immer wieder die Brücke zur Corona-Situation. Es ist auch eine theologische Reflexion der Pandemie». Viele Menschen seien dankbar für diese Form der theologischen Auseinandersetzung, erläutert Daniel Meister weiter und erwähnt dabei auch eine erfreuliche Erkenntnis: «Manche Besucher reisen von weit her an, um den Weg zu erwandern.»
Pandemie als Strafe Gottes? Der Stationenweg beginnt mitten im Dorf beim Brunnen neben der Verkehrsampel, er führt zum Soldatendenkmal und dann am Schulhaus vorbei zum Friedhof. Natürlich wird hier auf die Vergänglichkeit des Lebens hingewiesen. «Was erwarten Sie nach dem Tod», wird auf der Tafel gefragt, die Kunstinstallation zeigt einen zerbrochenen Krug. Über eine Anhöhe führt der Weg weiter dem Wald entlang zum Gumi Findling; über dem Felsen leuchtet eine vom Künstlerpaar gestaltete weisse Feder. Hier bei der sechsten Station wird der Besucher mit einer ernsten Frage konfrontiert: «Ist Corona eine Strafe Gottes»? Wahrscheinlich gäbe es genügend Gründe dafür, ist da zu lesen, denn vieles laufe auf dieser Welt schief! Das klingt zunächst pessimistisch, doch dann kommt es zu einer entscheidenden Wende, denn Jesus habe am Kreuz die Strafe auf sich genommen. Liebe und Gnade entsprechen dem Willen Gottes, nicht Strafe.
Distanz, Nähe und ein Ziel Beim Ölbergli im Dorf wird auf das Thema Nähe und Distanz eingegangen. «Social Distancing» vermeidet Ansteckungen, kann aber auch entfremden. Auch Jesus habe am Auffahrtstag am Jerusalemer Ölberg die Jünger verlassen. Damit taucht einmal mehr die Frage nach der Distanz auf. Jesus habe seinen Anhängern und allen Menschen den heiligen Geist versprochen, der die Distanz zwischen Gott und Mensch für immer aufhebt.
Zuletzt führt der Weg zurück zur Kirche in den Raum der Stille; der letzte Posten sei wichtig als Ziel sagt Daniel Meister, «dort haben Besucher die Gelegenheit, vor dem Kreuz und vor Gott still zu werden und zu beten.»
Bei einem Spaziergang durch das Dorf bietet sich derzeit ein ungewohntes Bild. Obwohl es ein ganz normaler Werktag ist, sind alle Restaurants geschlossen, Fachgeschäfte bieten nur einen Teil ihres Sortiments an; auch das Solbad und das Fitness Center können keine Gäste begrüssen. Hinzu kommt, dass das Vereinsleben fast vollständig zum Erliegen gekommen ist, die Stadien bleiben leer und im Kulturkeller bleibt es still. Natürlich kann dies auf die Stimmung drücken.
Manche Menschen tragen am Handgelenk ein Armband, auf dem die Buchstaben «WWJD» zu lesen sind: What Would Jesus Do (Was würde Jesus jetzt machen)? Auch er war mit Enttäuschungen und Rückschlägen konfrontiert; denken wir etwa an die Brot-Predigt im Johannes Evangelium (Kapitel 6), die zur Folge hatte, dass viele seiner Anhänger sich von ihm abwandten. Auch Jesus war manchmal niedergeschlagen, aber er schöpfte immer wieder neue Zuversicht aus dem Gebet, die Gegenwart Gottes gab ihm Kraft.
Wie kann eine Krise wie die, die wir gerade durchleben, überwunden werden? Den Blick auf das Gute richten, das uns geblieben ist. Und darauf, dass die Leichtigkeit des Lebens wiederkommen wird.
Einen wichtiger Gedanke zum Überwinden einer Krise findet sich im Brief des Jakobus, im Kapitel 2, Vers 14. Die Restriktionen, die zurzeit gelten, bringen viele Unternehmer und Selbstständige in Bedrängnis, da die Einnahmen fehlen. «Wir haben Verständnis für Eure Probleme, können aber im Moment nichts tun», Sätze wie diese sind hin und wieder von Gewerbeverbänden zu hören. Aber damit ist niemandem geholfen, Jakobus fordert, dass hier tätige Unterstützung angeboten wird! Das ist der Jesus Weg: Den Blick von den eigenen Problemen weg richten auf die Menschen, die Hilfe benötigen. Möglichkeiten dazu gibt es viele! Wer dies nicht alleine tun möchte, kann sich einem Verein anschliessen, der Hilfsbedürftige unterstützt, oder der Kirche. Anderen Menschen helfen macht Freude!
Die chlini Gschicht chönnt sich vor langer Zyt zuetreit ha, irgendnöime imene frömde Land, wyt ewägg vo üsem vertroute Bärnbiet: Es paar Chinder hei bim Dorfbrunne gspilt. Der Brunne isch drum e ganz e interessante Platz gsy. U das het grad zwe gueti Gründ gha! Natürlich hei sich hie d Lüt us em Dorf troffe u hei o Zyt gha zum nöis z brichte u dorfe. Aber, was für die Meitschi u Buebe no wichtiger isch gsy: bim Wasser hei sich o frömdi Lüt zueche gla. Mönsche vo wyt här, Frömdi uf der Reis nach Damaskus, Jerusalem oder sogar nach Rom! Mängisch hei sich sogar Soldate zeigt mit glänzige Ysehüet u Bruschtpanzer!
Einisch, es isch scho am Aabe zue gange, sy ganz bsunderi u interessanti Manne zum Brunne cho. Si hei prächtigi Gwänder treit u sy uf grosse, chreftige Kamel agritte cho! Derzue e Dienerschaft, wie se die Chinder no nie hei gseh! U so e Huufe schöni Sache wo si he derby gha! Die chöme gwüss vo wyt här, het e Frou gseit; vilich sy si sogar im färne Babylon deheim, het e angeri gwärweiset. Item, d Ching sy bim Brunne gstande u he dene gheimnisvolle Manne mit Ehrfurcht zuegluegt, wie si graschtet hei, was si gässe hei, wi si i frömde Sprache brichtet hei. Gwüss isch der Gwunder gross gsy, öppis z erfahre! Aber isch es äch erloubt, öppis z frage? Eis vo de Meitschi isch gar nid schüüch gsi; es isch häre zu dene Frömde u het gfragt: Wo chömet Dir här?
Eine vo de Frömde, e alte Ma mit wysse Haar het itz das Ching agluegt, isch druf ufgstande u macht es paar Schritt zu däm Meitschi häre. Lue dert am Himmel, het är gseit u mit syre Hand nach obe zeigt. Gsehsch dert dä Stärn? Ds Meitschi u die andre Burscht hei ihri Ouge zur dunkelblaue Himmelsfeschti grichtet. U tatsächlich! Dert het e Stärn glitzeret, häll u klar! U so starch dass me ne grad ume het chönne entdecke! Der alt Ma het es fründlichs u güetigs Gsicht gha u d Chind hei sich no necher zuechegla zum meh ghöre vom däm Stärn. Mir folge däm Stärn, schon syt vilne Tage, het der Bärtig wyter erzellt. Der Stärn zeigt üs der Wäg zumene Chünig, wo gly uf d Wält wird cho. Är wird e guete Herrscher sy u alli Mönsche gärn ha, ganz glych, ob si arm oder rych sy!
E hälle Stärn, e guete Chünig, E gheimnissvolle Ma, wo vo däm allem brichtet. Itz isch der Bann bi dene Burscht zgrächtem broche! Liebe guete Ma! Verzell no meh! Ds Meitschi, wo sich zerscht getrout het, z frage, möcht wüsse, ob äs dä Chünig o chönn gseh? Isch är wyt furt? Chunt är einisch o zu üs? I möcht ne so gärn einisch gseh! Der alt Ma überleit e Ougeblick, druf seit är: I dim Härz bisch du ihm scho begägnet. Wenn du anderi Mönsche gärn hesch, de isch är ganz nach bi dir u wenn Du dine Gspänli, dine Eltere u de andere Mönsche öpis guets tuesch, de bisch du e Prinzässin i sim Chünigrych.
Am angere Morge isch dä Tross wyter zoge. Was aber im Dorf blibe isch, das isch d Hoffnig gsy uf dä guet Chünig. U d Fröid ufene Herrscher, wo nid mit Soldate Stedt u Länder wott erobere. Nei, e Chünig wo d Härze vo üs Mönsche möcht gwinne.
Denn, wo das alles isch passiert, hei sich Mönsche uf e Wäg gmacht zu däm, wo alli Gränze zwüsche Gott u üs wägnimmt. U si hei gwartet, dass sich e alti Prophezeiig erfüllt und der Immanuel uf d Wält chunt: Gott isch mit üs! Wenn es itz wider Wiehnachte wird, de däiche mir a d Geburt vo Jesus. Mir fröie üs, so wie die Chinder bim Brunne, dass dä guet Chünig o zu üs isch cho! U mir heis guet, für üs gits keis Warte meh; aber Jesus wartet uf üs, Wiehnacht heisst, dass der Himmel parat isch für üs.
I wünsche euch allne es frohs u gsägnets Wiehnachtsfescht!
Wüsst Dir, wie dä Momänt isch, wenn ds letschte Liecht vom Aabe verlöscht u d Nacht z’grächtem wott cho. Scho e Zytlang isch der Aabestärn z’gseh, är glitzeret häll und klar am Weschthimmel. U druf lüchte immer meh Stärne ar Himmelsfeschti, es isch jede Aabe wie es grosses Wunder; me überchunt nie gnue vom häreluege. U denn, denn chunt die fyschteri Nacht, es wird ganz still im Wald und uf de Matte. Ds vernachte het e eigete Zouber, öppis gheimnivolls. Es isch grad so, als ob der Schöpfer mit em Vernachte e wunderbare Momänt gschaffe het. E Momänt, wo mir Mönsche dörfe still wärde, häreluege u stuune. U denn e töife Schlaf finde.
I dere Nacht si Wulche über ds Tal von üsem Deheim zoge: wo Tier u Mönsche töif gschlafe hei, isch es cho schneie. U wär itz noh wach isch gsi, het im Liecht vo de Stärne u vom Mond de Schneeflöckli chönne zueluege u wie alles glaarig wiss worde isch. Was aber niemer im Tal gseh het, si die zwe himmlische Bote, wo sich ganz z’oberscht of ere Egg es Plätzli gsuecht hei, zum ds Vernachte chönne z’erläbe. Der Samuel u der Jakob si zwe jungi Ängel. U so wie alli Himmelswäse hei si es ganz es fiins Gspüri für d Mönsche; was se fröit u was se truurig macht. Was se plaget töif im Härz inne u was ihrem Läbe Fröid u Hoffnig git. Nume no es paar Tag, de chunt die heiligi Nacht. Samuel u Jakob hei e Uufgab gha: De Mösche öppis guets tue, so dass ihres Härz wyt wird für ds Wunder vor Chrischtnacht; dass sie gspüre, dass Gott da isch, i jedem Momänt vom Läbe.
Aber no einisch hei sich die zwe über die schöni Winternacht gfröit. Ds Band vo de Wulche, ds Liecht vo de Stärne, der Dunscht über em Wald u der Schnee si mitenand verwobe, als wär alles eis. Samuel u Jakob hei ihri Arme usgstreckt, si hei alles chönne berüehre, für Ängel git es e kei Wyti, d Wält u ds Firmamänt si für Ängel wie es schöns Deheim, e Ort wo si i jedem Momänt es nöis Wunder chöi entdecke u gseh, was Gott alles erschaffe het. Alli Ängel wüsse, wie gärn der Allmächtig si Schöpfig het, dass är e jedem Stärn e eigete Name het gäh. U dass si Liebe keini Gränze kennt. Samuel u Jakob hei uf ihrem Wäg vo eire Egg zur angere über das nachegsinnet u das het se glücklich gemacht. Natürlich si Ängel immer glücklich, aber itz äbe grad bsungers. U ihres Glück het so häll gstrahlet, dass zwüsche de Wulche über em Tal e Momänt lang e hälle Schimmer isch z’gseh gsi.
Im Dorf het e alti Frou gläbt, Marta het si gheisse. Aber si het sich nid gärn zueche glah bi de Lüt, si het ihri Verrichtige im Dorf gmacht ohni z’brichte, het puckt Bscheid gäh, wen öpper grüesst het. Am liebschte isch si deheime gsi, im Garte oder im Wald. Es sig halt e alti verbittereti Frou isch hie id da gfischperet worde, ohni z’wüsse, was passiert isch, was e herti Chruschte um das Mönschehärz ume gleit het. Wenn es Morge wird, de mache mir der Marta e Fröid, hei Jakob u Samuel sich vorgnoh. U tatsächlich! Wo si vor ds Huus isch cho, hei sich Jakob u Samuel i zwöi Schuelching verwandlet, hei d Marta grüesst, so fründlich u schön wie nume Ching das chöi u hei gseit: Mir wei de Mönsche im Dorf Wiehnachte i ds Härz bringe un drum möchte mir Euch es Wiehnachtslied singe. Druf hei die beide aagstimmt und der Ängelsgsang het i wenige Ougeblicke erreicht, dass Mönsche vo überall im Dorf si cho z’loufe zum o chönne lose. So wunderschön isch es gsi! Nume halt d Marta, die het nume der Chopf gschüttlet, het öppis brummlet u isch wyter.
Was itze? Natürlich hei Samuel u Jakob no mängi gueti Idee gha, aber alles het nüt abtreit. Keini Lieder, keini fründliche Wort, o nid es Chinderlache. Samuel u Jakob hei am Dorfrand bi der alte Eiche es Plätzli gfunge u hei überleit, was no chönt hälfe. Plötzlich chunt ihne e ganzi Familie mit Chinder, Eltere u Grosseltere entgäge. So dir Buebe, chömit dir o a ds Wiehnachtsfescht im Schuelhuus? her der Vater die beide gfragt.
Was? Es Wiehnachtsfescht? fragt druf der Jakob. Itz hei d Ching afa lache, so dass d Ängle grad e chli verläge worde si. Di Meitschi u Buebe hei drum voller Erwartig brichtet, dass hüt am Abe es paar Klasse us der Schuel es schöns Fescht wei mache, mit Lieder, Gedicht, sogar mit eme Chrippeschpil! Chömit doch o mit, hei si gseit. Hüt wei mir zum Wiehnachtsfescht. U gli, gli isch de o Wiehnachte!
Wo das Grüppeli isch witergange, hei Jakob u Samuel enang aagluegt, denn het Jakob e Idee gha: Itz ga ni grad zur Marta, i lade se y zum Wiehnachtsfescht, am Änd chunt sie ja mit. Fröhlichi Gsichter und d Vorfröud uf d Chrischtnacht, das wird sicher o der Marta gfalle! U bevor der Samuel öppis het chönne derzue säge, isch Jakob uf u los. Vilecht gwüss grad e chli schnäll gnue, wil es scho langsam fyschter isch worde u wider het afa schneie. D Sicht isch nümm würklich guet gsy! Der Jakob isch mit grosse Sprüng zrügg i ds Dorf, der Wind heit ihn treit, är het chum meh der Bode berüehrt, so gleitig isch är ungerwägs gsy; scho isch är a de erschte Hüser vom Dorf verbi, am Schuelhuus mit de vile Mönsche. Scho het är bi der nächste Strassechrüzig ds alte Holzhuus vor Marte gseh… u lit e Momänt schpeter im weiche Schnee näb der Hustüre! He ja, das het der Jakob vergässe, vor Martas Huus steit ja no e Telefonmascht! Dä het är im allem Bressiere nid gseh so dass es zum ne heftige Zämeputsch cho isch! Nei, am Jakob isch nüt passiert. Aber glich het ihn das ganze so überrascht, dass är e Momänt im Schnee isch blibe lige.
Wo der Jakob wider uf sini Bei wott stah, ghört är näbe sich plötzlich e ruuchi Stimm! So, itz hani di ändlich verwütscht, Du Luusbueb, du bisch gwüss eine von dene, wo bi mir scho meh als einisch het Eier gstole! Aber dasmal geits lätz für di, muesch nid öppe meine i heig di nid ghört…
Der Jakob isch itz doch überrascht gsi, är het d Marta nid ghöre zur Tür us cho. Ängel u stähle? Nei, wo däicht d Marta o hi? Aber bevor är öppis het chönne vorbringe, isch es wytergange mit der unverdiente Strafpredigt: Du bisch gwüss eine vo dene Gärber Süchle, wo früsch i ds Dorf züglet sy. Dir wärdit de schon no lehre, gattliger z’tue! Ömel das um mis Huus ume dyche, das hört itz!
Vor sich gha het d Marta itz es verdatterets Ängeli! So Sache het der Jakob doch no nie ghört. Das ganze het ihn so dürenang bracht, das är nümm gwüsst het, was säge! Är het aber o nid lang Zyt gha zum nachsinne, d Marta het ihn mit ihrne alte, aber doch klare Ouge gmuschteret. Plötzlich het der Jakob gmerkt, dass öppis vo der Strängi us ihrem Gsicht gwiche isch. U agleit bisch o no vil lützel für die Chelti, seit d Marta im nächschte Momänt. He, we Diner Eltere scho nid chöi luege, de mues i däich das mache. Druf het si der Jakob am Arm gnoh u mit i ds Huus ine zoge. U der Jakob het sich dei Behandlig la gfalle.
I der gmüetliche Wohnig mit der nidere Holzdechi macht d Marta e Chleiderschrank uf, nimmt es Bigeli mit sälber glismete Sache füre u het im nächste Moment es farbigs Chinderchutteli i der Hand. So, Bueb, das leisch itz a, aber i wotts de zrügg, däichsch mir dra. Hetts gseit u druf em Ängeli das weiche, warme Chutteli umgleit u zuegchnöpft. Der Jakob het i däm Momänt im Stübli umegluegt. U a der Wand näb der Chunscht, dert isch es Chinderfoti ghanget, gwüss scho mängs Jahr. Ds Papier isch vergilbt, ds Holzrähmli verblasst. Lang Zyt gha zum häreluege het der Jakob aber nid, schon im nächste Momänt het ihn d Marta mit witere mahnende wort zur Türe us komplimäntiert.
Itz het der Jakob verstande, was mit der Marta passiert isch. Die ganz Wält freut sich in dene Tage uf d Geburt vom Ching i der Chrippe. D Marta aber het ihres Liebschte verlore. Was macht es Härz, wenn ds Weh gar e keis Änd me wott näh? Ja, es zieht sich zrügg, ane Ort won es vor no meh Verletzige gschützt isch. Wo der Jakob über all das nachedäicht het, isch o der Samuel wider derzue cho, är het der Jakob gsuecht u druf vor em Huus gwartet. Die beide Ängle si uf der Strass gstande u hei zum Huus gluegt. Es isch i der Zwüschezyt Nacht worde; mit de Liechter i de Fänschter het ds Huus usgseh wie e Latärne. Wäm git si itz Liecht? Der Marta! Das hei sich die beide Ängle gwünscht. U plötzlich isch die alti Frou a ds Fänschter cho, het usegluegt u gseh, wie Samuel u Jakob ihre zuewinke.
Ob d Marta a däm Aabe o no zum Wiehnachtsfescht gange isch, wüsse mir nid. Aber am Wiehnachtstag isch si bi Gärbers gseh worde. D Ching hei vo ihre es chlises Gschänkli übercho. Vo däm Tag a si die zwöi Meitschi u der Bueb, wo o Jakob gheisse het, regelmässig bim alte Huus vor Marta z’gseh gsy. Isch si itz e Grossmuetter für die Ching worde? Nei, das nid grad. Aber ds Zuetroue vo dene Ching het d Marta veränderet.
I der heilige Nacht isch ds Tal noch einsch erlüchtet worde, e hälle Schyn het der Wäg dür d Schneewulche gfunde. Es isch ds Liecht vo Jakob u Samuel gsy; die beide hei ds Tal noch einisch bsuecht u hei vo ere Egg uf ds Dorf abe gluegt, wo mit de Liechter in der Winternacht schön u heimelig uusgseh het. Was meinsch, lüchtet itz o i Martas Härz es Wiehnachtsliecht, fragt du der Samuel. U der Jakob antwortet: Ganz sicher! …U wie mir das erreicht hei, isch ja nid ganz eso wichtig.
Der Segen Gottes erreicht den Menschen in allem, was er ist, denkt, fühlt und träumt. Nicht irgendwann, sondern jetzt! Das ist die Botschaft von Konrad Blasers neuem Buch «Segen wird kommen».
«Halte an deinen Träumen fest», ruft Konrad Blaser seinen Lesern zu. Für den bekannten Pastor spielt es keine Rolle, ob die verträumten Jugendjahre schon weit zurückliegen. Und wenn jemand im stetig schneller drehenden Rad der Geschäftigkeit und der Belastung seine Träume losgelassen hat, dann rät Konrad Blaser zum Innehalten. Denn es sei nie zu spät zu zum träumen; der Glaube an Wunder und Segen hat für den Prediger der Hope & Life Church kein Verfallsdatum.
Wie ein rauschender Regen Konrad Blaser vergleicht den göttlichen Segen mit einem rauschenden Regen, der die Erde belebt: «Trockene Bereiche in deinem Leben bekommen wieder Wasser und beginnen neu aufzuleben». Konrad Blaser ist überzeugt, dass Segen unser Leben auch dort bereichern kann, wo wir es bisher nicht für möglich hielten; zum Beispiel im Beruf. Und, was für den Pastor besonders wichtig ist: Dies geschieht nicht irgendwann, sondern jetzt! «Gottes Segen ist unterwegs zu dir», schreibt Konrad Blaser. Sein neues Buch will Mut machen. Ob wir gesegnet werden, sei auch nicht von unseren eigenen Verdiensten abhängig, sondern nur davon, ob wir Gott vertrauen und den Segen erwarten.
Ein Weg aus der Dunkelheit Das dritte Kapitel ist mit «Dunkelheit» überschrieben, Konrad Blaser weiss aus eigener Erfahrung, dass im Leben nicht immer alles rund läuft. Wenn wir vor lauter Enttäuschungen und Entbehrungen am Abgrund der Verzweiflung stehen, hat Gott uns dann vergessen? «Nein», antwortet der Pastor. Gott stehe uns auch dann bei, wenn wir dies nicht mehr fühlen. Wichtig sei es, das Vertrauen nicht zu verlieren: Gottes Segen findet den Weg. Auch mitten durch die Finsternis!
Passt zur Zeit Wir leben in einem Jahr, wie es sich kaum jemand hätte vorstellen können: Eine Pandemie verbreitet Angst und legt einen Schatten auf alle Bereiche des Lebens. Es ist gut, dass Konrad Blasers Segensbuch gerade jetzt erscheint. Es kann die Gefahr, in der wir zurzeit leben, nicht wegnehmen; aber es verbreitet Mut und Zuversicht. Und es will ermuntern, genau das zu tun, was vor 2000 Jahren ein Wanderprediger seinen Zuhörern riet: Es mit Gott zu versuchen. Und seinen Segen erwarten.
Hüt het mi der Wäg vom Dorf ewägg a Waldrand gfüehrt. Un wo ni zrügg ha gluegt, isch es gsi, als ob ds ganze Dorf verschwunde wär. Verborge hinger em e lüchtende Schleier, hinger wissem Morgenäbel. Mini Ouge hei nümme gseh, was doch da isch. Aber, wenn d Sunne der Näbel uufglöst het, isch ds Dorf wider da. Angers aber, isch da, doch üser Ouge chöis nid gseh.
Won es du am Mittag zue isch gange, het d Wermi vor Sunne der Näbel mache z’gah. E hälle und farbige Herbschttag het sich zeigt, het Härz u Oug erfreut! Itz cha i alles gseh, bis wyt i d Färni, bis zum Horizont. U was isch hinger em Horizont? Ja, i weiss, was hingedra chunt; aber doch frag i mi o: Gloube i a das, wo mini Ouge nie chöi gseh?
Vor 2000 Jahr, da het e Wanderprediger gläbt. Dä het üs gseit: Gloubet, o wenn dir nid chöit gseh. Wenn dir gloubet, de git es kei Näbel meh vor eune Ouge, dir chöit d Wält gschoue, so wie der Herrgott se erschaffe het, mit all siner Pracht. U wenn dir gloubet, de chöit dir no vil meh gseh, wenn dir Vertroue zu mir heit, der chöit dir Gott sälber gseh.