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Emmental

Geschichten wie aus dem Leben gegriffen

«Erläbts Ämmital», so heisst die neue Hörbuch-CD der Simon Gfeller Stiftung mit Geschichten von Karl Uetz. Die meist heiteren Werke werden von Rudolf Stalder vorgelesen. Werner Aeschbacher musiziert dazu.

Rudolf Stalder

Den Schulmeister vom Fankhaus in Trub hielt es nicht in seinen vier Wänden. Nach der Schule suchte er das Freie und half den Bauern im Dorf beim Heuen und Melken. Der Kontakt zu den Menschen im Dorf war ihm wichtig! Dieses Miteinander mit den Trubern wurde zur reichen Quelle, aus der Karl Uetz seine Erzählungen schöpfte, die durch ihre lebhafte Urtümlichkeit immer wieder zu begeistern vermögen. Am vergangenen Sonntag hat die Simon Gfeller Stiftung in Heimisbach eine neue Hörbuch-CD getauft, mit der die fröhlichen, wie auch nachdenklich stimmenden Geschichten des Berner Volksdichters neu aufleben.

Musik lässt das Erzählte wach werden
Vorgelesen werden die 13 Geschichten auf der Doppel-CD von Rudolf Stalder. Der bekannte Theaterautor setzte sich bei der Taufe gemütlich auf einen Tisch und erfreute den voll besetzten Saal im Krummholzbad mit zahlreichen Müsterchen. Aber eigentlich sei das Wort «vorlesen» nicht richtig, betonte Rudolf Stalder. Mit seinen Lesungen wolle er das Erzählte von Neuem miterleben und den Akteuren Individualität verleihen. Aufgenommen wurden die Geschichten bei ihm zuhause in der Stube. Für eine stimmungsvolle Atmosphäre wurden sogar Zuhörer eingeladen. «Wer ein Publikum vor sich hat, redet eben anders», erklärte der bekannte Theaterschauspieler aus Albligen.
Musik lässt Erlebtes wach werden, auf dem neuen Hörbuch ist zwischen den Geschichten wieder der Volksmusiker Werner Aeschbacher zu hören. Er hat die Werke von Karl Uetz auf sich wirken lassen und mit seinem «Langnauerli» dazu improvisiert. So erfüllt die Musik das Erzählte mit einem eigenen Zauber und lässt in der Vorstellungswelt des Zuhörers die Geschehnisse vergangener Tage erlebbar und gegenwärtig werden.

Aus dem Dunkel der Sprachlosigkeit
Viele Geschichten von Karl Uetz strahlen vor Fröhlichkeit, doch hat er in seinem Leben auch Schweres durchgemacht. Davon wusste Stiftungspräsident Walter Herren zu berichten. In seinem Lebensbild liess er den Dichter selbst zu Wort kommen, indem er aus dessen Werken zitierte. Einen Kontrast zu den heiteren Schilderungen wie «Drätti u sy Kobi» bilden die Erlebnisse des Lehrers nach einem Velounfall, bei dem Karl Uetz die Sprache verlor. Mit viel Mühe gelang es ihm, diese wieder zu erlernen. Und mit der Hilfe von Simon Gfeller, der ihn einen «Gwaltskärli gmüetshalber» nannte, konnte Karl Uetz noch einmal schriftstellerisch tätig werden.

Homepage der Simon Gfeller-Stiftung

Mail us Rüderswil

Wie isch das, wenn wenn der Winter langsam z’Änd geit u der Früehlig bim Erwache z’erscht mal d Ouge ufmacht? Wenn der Bode no nass u ärdig isch, d Böim no kahl, mit de erschte Chnoschpe i de Escht. Im Früehligsmonet überchunt d Sunne Chraft, wermt ds Land, so dass die erschte Gresli u Blüete erünne, e erschte warme Früehligsluft im Gsicht z’gspüre isch.

U denn, uf em Wäge düre Wald, ire schattige Duele, wo vor Jahre e grosse Boum siner Wurzle het usbreitet, fingsch Du es letschts Räschteli Schnee. Es isch grad so, als ob der Winter sich no es letschts Mal wett zeige. U dür d Escht vo de Boumchrone schint d Sunne, jede Tag wermer. Gli isch vom Schnee nüt meh z’gseh.

Du hebsch d Hang vor d’Ouge u gsehsch vor Dir no einisch e Wintertag, mit häll lüchtendem Schnee wo in der Sunne glitzeret, mit Schneeflocke wo im Winterluft tanze, mit Ischzäpfe a der Dachtroufi. Aber denn, denn nimmsch d Hang wider ewägg u luegsch zmitz ine wunderschöne, milde u blüehende Früehligstag!

Radio Heimatklang mit Titelticker auf Homepage

Die Hörer von Radio Heimatklang haben immer wieder nach dieser Funktion gefragt: eine Anzeige des aktuell gespielten Titels auf der Homepage. Dies war bisher nur mit der Musikwiedergabe möglich, die in einem eigenen Fenster geöffnet wurde. Nun wurde die Anzeige direkt auf der Startseite realisiert. Und nicht nur das! Angezeigt werden auch der Titel, der als nächstes gespielt wird, sowie eine Rückschau auf die zuletzt gespielten Stücke:

Titelticker Radio Heimatklang

Umgesetzt wurde die Anzeige mit einem einfachen Verfahren. Der Anbieter der digitalen Musik (Streaming Dienst) liefert nicht nur die Musik, sondern auch eine Datei, aus der das aktuelle Musikprogramm entnommen werden kann. Die Datei, die nach jedem Titelwechsel aktualisiert wird, liegt im sogenannten XML-Format vor, sie muss vor der Anzeige etwas umformatiert werden. Dies erledigt ein PHP Script, der alle zehn Sekunden automatisch in einem Rahmen der Homepage aufgerufen wird. Er wertet die XML Datei aus, formatiert den «Titelticker» und zeigt die Daten so an, wie von den Besuchern der Homepage gewünscht.

Natürlich wird es in Kürze auch ein Archiv geben, das eine Suchfunktion haben wird. So kann herausgefunden werden, welches Jodellied oder welcher Ländler zu einer bestimmten Zeit gespielt wurde – und wie die CD heisst.

Holzhäuser haben im Emmental eine lange Tradition

Wer durch das Emmental fährt, staunt immer von neuem: an Waldrändern, Hängen und mitten im Dorf stehen alte, hölzerne Zweckbauten, Wohn- und Bauernhäuser. Tiefragende Walmdächer, kunstvoll verzierte Lauben und variationsreiche Bernerbögen («Ründine») geben jedem dieser Häuser ein unverwechselbares Aussehen mit einem einzigartigen Hauscharakter. Manche der Holzbauten sind mehr als 200 Jahre alt und wurden von vielen Generationen behutsam erweitert und gepflegt. Die erste Sonderausstellung in diesem Jahr ist diesen hölzernen Kunstwerken aus alter Zeit gewidmet, oder: der Holzbaukunst im Emmental.

Modell Moserhaus Signau
Fachbegriffe werden an einem Modell erklärt

Hohe Dächer bieten viel Platz
Wohn- und Bauernhäuser wurden stets mit den Materialien erbaut, die das Land hergibt. Im Emmental, einem an Nadel- und Laubwäldern reichen Gebiet, fiel die Wahl bis in das 20. Jahrhundert vorwiegend auf den Werkstoff Holz. Gebaut wurde bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts ohne Bauplan, weitgehend nach dem Wissen und Geschick der ansässigen Zimmerleute. Die Wirtschaftsform, aber auch das Klima und das verwendete Baumaterial waren wichtige Faktoren für unterschiedliche Bauarten. Das heute als typisch geltende Emmentaler Haus ist ein Bohlen-Ständerbau mit steilem Halb- oder Dreiviertelwalmdach, das viel Platz für das von der Milchwirtschaft benötigte Heu bietet.
Die von Madeleine Ryser gestaltete Sonderausstellung im «Chüechlihus» zeigt eindrücklich ganz verschiedene Aspekte der Holzbau- und Zimmermannskunst der vergangenen Jahrhunderte. Vorgestellt werden auf Skizzen, Fotos und Texten nicht nur verschiedene Holzhäusertypen, Spycher oder Dachmodelle, die Ausstellung geht auch auf Details ein, die gerne übersehen werden. Wer hätte gewusst, dass die im Kanton Bern verbreitete «Ründi» städtischen Ursprungs ist und erst über das Pfarrhaus und die Mühle den Weg zum Bauernhaus fand? Ein Kurzfilm vermittelt ein spannendes Bild über die verschiedenen Phasen der Bauarbeiten in der Mitte des letzten Jahrhunderts.

Von einem guten Geist belebt
Wer die fachlich fundierten Texte liest, staunt über die vielfältigen Fachbegriffe der Erbauer. Aber ebenso auch über die althergebrachte Kunst dieser Handwerker, die es schon vor Jahrhunderten verstanden, Häuser zu bauen, die nicht nur gegen Wind und Wetter bestehen, sondern den Bewohnern auch dauerhaft Schutz und Sicherheit bieten. Schon Gotthelf sprach von einem guten Geist, der das Haus belebt. Mit demselben Recht darf auch vom guten Wesen des Holzhauses gesprochen werden, das vom Vertrauen in die bewährte Kunst der Erbauer zeugt. Und das mit seiner individuellen Ausprägung weit über die Landesgrenzen Berühmtheit erlangt hat.

Mail us Rüderswil

E wissi, lüchtendi Schneedecki het sich über em Land usbreitet, der Winter het sis guldige Szepter us Isch u Schnee fescht i der Hand und e chalte Februarwind treit mächtigi, grauwissi Schneewulche über ds Land. Und denn, während de erschte Stunde vom nöie Tag, schneit es wider. Zerscht si es nume weni, ganz fiini Schneeflöckli, wo under em Himmelszält tanze u zletscht uf üsere liebe Ärde blige lige. Abre denn wärde die Flöckli doch grösser, wärde meh u meh, erfülle der Himmel. Chaisch du mir säge, wievil Schneeflöckli da i der chalte Winterluft desume wirble u stübe? Niemmer cha das wüsse. Aber wenn Du alli Schneeflöckli vo allne Winter zämenimsch, wo d Mönschheit je erläbt het, de git das zäme vellicht ds erschte, chline Schneeflöckli im mächtige Schneesturm vo der grosse Ewigkeit.

Rund um ds Dorf Rüderswil isch es no töife Winter, es isch der Horner-Monet, wie me früecher o het gseit. Churz si no d Tage u der Schnee drückt uf d Escht vo de Böim. Aber doch: Liechtmäss isch syt zwe Wuche verbi u wär dür e Wald louft u ufmerksam häreluegt, dä cha die erschte Vorzeiche finge, dass der Früehlig nümme färn isch. All die Plätz um ds Dorf, wo itz no im Winterchleid vor üs lige, strahle denn i heitere u früsche Früehligsfarbe, d Meiesunne steit wermend u lüchtend am Himmel.

Aber doch isch es der glich Ort, ob’s grad Früehlig, Summer oder Winter isch. Da u dert, rund um ds Dorf oder o chli wyter ewägg, git es Plätzli wo mir bsungers gärn hei. Vellicht ds Ämmechnöi, es Waldstück uf der Moosegg oder e gheime Ort a der Ämme. Ob’s Summer oder Winter isch, sie hei immer ihre eiget Zouber, wo üs aazieht, wo üs immer wider a die eigete Plätzli häretreit. I ha mi o scho gfragt, was es ächt chönt si, dass sich ds Mönschehärz ganz bestimmti Plätzli uf dere Wält ussuecht, dass die Orte sogar i de schönschte Lieder u Gedicht besunge wärde. Gwüss si es schöni Erinnerige, wo das Plätzli zu öppis Bsungrigem macht. Oder es isch es Örtli wo üs gar guet gfallt, oder ds Alphorn tönt grad da bsunders schön u heimelig.

Mängisch het es Plätzli aber o einfach e eigete Zouber, wo üs azieht, mir chöi’s nid rächt säge, was es isch. Aber das macht o nüt, es brucht ja nid für alles uf dere Wält geng grad e Erklärig. U doch mues da öppis wahrs dranne sy. Jede Ort uf der wyte Ärde het e eigete Zouber, treit töif i sich inne es Gheimnis, wo nume dä kennt, wo die Wält erschaffe het. U so gits für jede Mönsch Plätzli, wo grad ihn i bsungerer Art u Wys azieh. Wenn mir a das Plätzli chöme, de isch es, als ob d Seel Wyti fingt, Ruum fingt zum sich usbreite u schnuufe, zum löie u sy.

Und es isch, als ob e Klang us der färne, ewige Heimat grad hie a däm Plätzli fiin u lislig a üses Ohr klingt.

Turbulenzen um einen Lottogewinn

Der Männerchor Rüderswil/Zollbrück war in den vergangenen Monaten nicht untätig und hat ein Konzert einstudiert. Einmal mehr setzen die Sänger aus dem Oberemmental auf Tradition, unter der Leitung von Regine Wirth hat der Männerchor bekannte Trink- und Seemannslieder einstudiert. Zu hören sein werden unter anderem Schuberts Bachus und «Des Zechers Herbstlied» von Willy Bieger.

theater

Nach dem Konzert werden die Theaterleute des Vereins die Lachmuskeln des Publikums arg strapazieren. Einstudiert wurde dieses Jahr ein oppulenter Dreiakter, bei dem sich alles um einen vermeintlichen Lottogewinn dreht: mit dem Millionengewinn vor Augen will Mutter Vreni Moser ihre Tochter mit einem Grafen verheiraten, der Stand und weiteres Vermögen verspricht. Wie erwartet hat sie die Rechnung ohne den Wirt, resp. ohne den schrulligen Grossvater gemacht. Dieser bringt alles durcheinander! Trifft am Ende der erwartete Geldsegen ein? Oder ist die Liebe einmal mehr stärker?

» Bericht in der Wochen-Zeitung

Der echte Heimatklang

Es begann im Jahre 1908 in Wabern bei Bern: am mittelländischen Schwing- und Älplerfest traten auch 35 Jodler zu einer Konkurrenz auf. Geleitet wurde das Konzert vom Berner «Jodlervater» Oskar Friedlich Schmalz. Aber nicht alles, was er hier hörte, gefiel ihm. Gewiss, es waren authentische, alte Schweizer Jodellieder zu hören, aber nicht nur – unter die vertrauten Klänge mischten sich auch Tiroler Lieder und Lieder, die den Namen «Jodel» schlicht nicht verdienten. Wie können wir Sorge tragen zum althergebrachten Schweizer- und Berner Jodel, wird sich Schmalz wohl in diesem Moment gefragt haben – und dann hatte er eine Idee: er ergriff die Initiative und verfasste einen Aufruf zur Gründung eines Schweizerischen Jodlerverbandes. Und nur zwei Jahre später wurde am 8. Mai 1910 in Bern die «Schweizerischen Jodlervereinigung» Jodlervereinigung gegründet. Der Verband wuchs schnell und hat heute, ein Jahr nach seinem 100-jährigen Bestehen, mehr als 40.000 Mitglieder. Unter seinem Dach haben sich Jodler, Alphornbläser und fahnenschwinger vereint und pflegen gemeinsam das authentische, unverfälschte Brauchtum.

Das am 1. Februar 2012 gegründete Radio Heimatklang tritt mit seinem Programm in die Fusstapfen des berühmten Jodlerkomponisten Oskar Friedrich Schmalz und seiner Vision: gesendet wird echte, stromlose Schweizer Volksmusik. Die Moderatoren kennen sich in der Volksmusik bestens aus. Matthias Wüthrich hat während vier Jahren den eidgenössischen Jodlerverband präsidiert und er leitet mit grossem Erfolg den Jodlerklub Biglen. Matthias Wüthrich und seine Mitstreiter haben wie Schmalz eine Vision: ein Musikprogramm gestalten, das von Herzen kommt und Herzen erreicht. Oder kurz, so wie es im Slogan steht: «Musig wo ds Härz erfröit.» So is auf Radio Heimatklang rund um die Uhr Volksmusik aus allen Regionen der Schweiz zu hören: Jodel- und Volkslieder, Ländler, Blasmusik, Alphorn und vieles mehr. Hin und wieder findet auch Handgemachtes aus dem Alpenraum und anderen Ländern Platz.

Natürlich gibt es auch moderierte Sendungen, am Sonntag Morgen wird das Wunschkonzert «Buurezmorge» präsentiert, anschliessend ist eine Radiopredigt zu hören, die von einem Pfarrer aus der Region Emmental gehalten wird. Zu hören ist auch Marc Lauper, der Pfarrer aus Eggiwil, der auch als Verwaltungsratspräsident Heimatklang Radio amtet.

Homepage Radio Heimatklang: www.heimatklang.ch

Wiehnachtsgruess vom Köbeli

Möget Dir euch no bsinne? Vor dreine Jahr het mis Gspänli, der Felix, hie uf em Blog vom Beni euch es frohs Wiehnachtsfescht gwünscht. Mi het es ja denn no gar nit gäh. I bi hürigs Jahr ame sunnige Früehligstag im Trueb uf d Wält cho. U mis Wäse isch grad so wie das vome heitere Meietag, i has gärn luschtig, springe um ds Huus u cha vom spile gar nid gnue übercho. Vellicht wärdet Dir itz frage, was het de so es jungs Katerli über ds Wiehnachtsfescht z säge? Eis, wo nach em spile u wiud desume gumpe so gärn gstrichlet wird u denn zfride uf ds Ruehbett ligt? I weis euch da vellicht öppis…

Köbeli

Aui Ching uf dere wyte Ärde, ganz glich ob Mönsch oder Tier, wärde vo me Ängel ganz süferli uf de Arme treit, wenn Si ds Liecht vo der Wält ds erschte Mal gseh. Und e Ängel isch es o, wo däs Ärdeching dür die erschti Zyt begleitet, ihm Tröim schänkt, wenn der Mond am Himmel steit, ihm vo Wunder u Fabelwäse erzellt, wenn d Sunne dür ds Fäischter schynt. Fiin verwobe isch es Chinderläbe mit der Gägewart vo dene himmlische Wäse. Erscht, wenn ds Chind elter wird, löse sich die Verbindige, aber ganz abtrennt wärde sie doch nie. Tröim, Phantasie u der fescht Gloube a Wunder si wie warmi Chleider, sie gäh Schutz u Geborgeheit uf dere Wält. Sie si es Gschänk vom Ängel, wo d Chinderseel treit u bhüetet. Wie guet het’s doch das Ching, wo lang i der Geborgeheit cha läbe; u die Mönsche, wo uf em Wäg zum Erwachsesy nid alles ablege.

O ds Jesuschind i der Chrippe isch vo Ängel begleitet gsi, das steit sogar i der Bible. Ängle hei die gueti Nachricht verchündet. Nid i Paläscht oder im grosse Tämpel, nei, verusse uf der Weid bi de Hirte u bi de arme Lüt, wo als erschts vernoh hei, was passiert isch, wo als erschts der Wäg zum Stall funge hei. I der gliche Nacht si o drei Stärndüter zur Chrippe cho. Was si tröimt hei, was si fescht gloubt hei, isch i dere Nacht i Erfüllig gange, e Stärn het ihne der Wäg zum Stall gwise. Aber wie verschide die eifache Hirte u wytgreiste Stärndüter o si, öppis verbindet se doch: der Gloube a Ängel, a himmmlischi Wunder, a Tröim. Der Ängel, wo ds Chind het treit, är isch immer no da u breitet d Flügel über sim Schützling us, wiu dä Mönsch der Gloube a ihn, der Ängel, nie verlore het.

Ängel hei im Stall über ds Christchind gwacht, si hei gsunge u gjutzet, wo si de Hirte u Buure vo der Geburt erzellt hei. I der heilige Nacht si mängs tuusig Ängel uf de Weide rund um e Stall erschyne. D Fröid über d Geburt vom Jesus het se erfüllt! Si hei denn scho präzys gwüsst, dass Jesus de Mönsche öppis wird schäiche, wo wyt über das use geit, was e Ängel verma z gäh. U so wie d Hirte u Magier, so hei o Ängel u ds Jesusching öppis gmeinsams: si si immer bi üs, wenn mir a si gloube. Ängel, wo dür Tröim zu üs rede u der Jesus, wo d Türe für i Himmel wyt ufgmacht het.

IMGP1385

Das also isch mi Wiehnachtsgruess. I gah itz wider zum mim Plätzli uf em Sofa, uf d Dechi wo weich u warm isch u mir vellicht o e Troum schänkt. I wünsche mir, das i der Christnacht d Himmelsbote ganz nach bi üs wärde sy, so wie denn vor 2000 Jahr. Und i wünsche Euch allne es frohs u mit Wunder erfüllts Wiehnachtsfescht.

Mail us Rüderswil

Immer chürzer wärde d Tage, es geit der Winter Sunnewändi zue, d Zyt vom Advänt isch da. Es isch d Zyt wo i de Stube es Cherzli uf em Tisch brönnt, als Zeiche, dass o i der feischtere Nacht immer es Liecht für üs da isch. Aber o als Vorfröid uf ds Wiehnachtsfescht wo vor der Türe steit. U we mir scho grad bi de Cherzli si: Im Advänt isch o d Zyt zum Cherzli zieh cho. A mängem Ort stah d Fessli mit em flüssige Wachs i verschidene Farbe wider parat u warte, bis Ching u Erwachseni e Doche immer und immer wider i ds heisse Wachs hebe, bis es schöns Cherzli drus worde isch.

Weihnachtsbaum-Ruederswil

O mir si i der Freizytwärchstatt gsi u hei vo dert mängs Cherzli mit hei gno. Bim «cherzle» geits aber nid nume drum, e farbigi u verzierti Wachskerze z’mache. Es isch o es verwyle u gniesse vor schöne Atmosphäre. Es schmöckt fein u würzig nach Wachs, Mönsche si da wo Zyt hei zum zum verwyle u brichte u mängs Ching isch ds erschte Mal hie u stuunet mit grosse Ouge, wie so es Cherzli us em Wachs use Gstalt animmt. Angeri si scho meh als einisch da gsi u loufe mit em Doche adächtig zwüsche Wachsröhre u Wasserfessli hin u här. «Das git es Gschänk für mit Gotte!« seit es Ching u strahlet über ds ganze Gsicht. U mängs Chindergsicht lüchtet ob der Vorfreud häller als mängs Cherzli!

Es Cherzli zue isch einfach. Es paar eifachi Regle müesse aber doch beachtet wärde, wenn es nid chrumm und chnorzig söll wärde! Der Docht wird einisch i ds Wachs iitoucht, denn dreimal i ds Wasser, so dass ds Wachs ma erchalte. Wär itz meint, är chönn ds Cherzli meh als einisch i ds heisse Wachs hebe, het zwar rächt, es cha de aber Wälle gäh mit der Zyt!
Es Cherzli cha ganz eifach us eire Farb zoge wärde, das git de es schöns, schlanks Stabcherzli für uf e Adväntschranz. Mit de Farbe cha uf aui Arte kombiniert wärde. Dür ds regelmässige Vertusche vo de Farbe entsteit es farbigs Ringli, wo zum Verziere vom Cherzli cha brucht wärde. E schöne Farbverlouf gits, wenn bi der nöie Farb nume e Teil vom Cherzli i ds Wachs ghebt wird. Und zäme mit wissem Wachs chöi die schönschte Pastelltön zouberet wärde.
U itz, wenn das Cherzli dick gnue isch, isch es no lang nid fertig. Nei, itz chöi auergattig Verzierige derzue cho. Vellicht e farbite Stärn oder es Hörzli, wo heiss gmacht u denn ufkläbt wird. Oder es Schibli wo umge am cherzli abgschnitte u denn ar Syte agwachset wird. Oder, itz e chli schwiriger, e Verzierog wo mit em Mässer i ds warme u drum no weiche Cherzli gschnitte wird.

U denn isch das Cherzli fertig. Brönnts ächt scho ar hiesige Wiehnacht? Oder blibts es Jahr sorgfältig im Sydepapier ufbewahrt, wius denn vil lenger brönnt? So chunts ir nächschte Adväntszyt wider füre zum Liecht u Wermi bringe. U zum verzelle, wies im letschte Jahr bim «cherzle» isch gsi. So chöme d Fröid vom letschte Jahr u d Fröid über die hiesigi Wiehnachtszyt zäme.

Uf em Foti isch der Wiehnachtsboum z’gseh, wo am Dorfigang vo Zollbrügg här steit. Ufgstellt het ne wie jedes Jahr der Ortsverein. A dere Stell möcht i o danke säge, für die schöni u heimeligi Wiehnachtsdekoration, wo üs itz jede Tag scho vo wytem begrüesst, wenn mir heizue chöme.