Archiv der Kategorie: Emmental

Emmental

Vom Ländlerquartett zur fetzigen Partyband

Vierstern Aemmitaler

Wenn Ruedi, Beni, Küsu und Johann in die Örgelitasten und Gitarrenseiten greifen, geht es hoch zu und her. Mit rasanter und hinreissender Musik aus Rock und Pop ziehen die Vierstern Ämmitaler ihr Publikum von der ersten Minuten an in ihren Bann. Seit 25 Jahren bewegen sich die vier wie gestandene Rockmusiker über die Bühne. Ans Aufgeben denken sie nach einem Vierteljahrhundert aber nicht. Ganz im Gegenteil.

Im Probelokal der vier Musikvirtuosen hängen Fotos und Plakate aus der Zeit, als alles begann. Eines der Fotos zeigt die Örgeligruppe Emme-Ilfis, aus der die Vierstern Ämmitaler hervorgegangen sind, das war im Jahr 1988. An AC/DC oder Status Quo dachte damals jedoch keiner der jungen Musiker. Die ersten Jahre waren geprägt von traditionaller Ländlermusik. Und die Vierstern Emmentaler legen bis heute grossen Wert auf diesen Musikstil. An ihren Konzerten sind kernige und schmissige Ländlermelodien regelmässig zu hören. Gerade das virtuose Verbinden verschiedener Musikstile ist eines der Erfolgsrezepte der Vierstern Ämmitaler. So ist aus dem Emmentaler Quartett nach wenigen Jahren eine Partyband erster Güte geworden. Mit der zur Situation passenden Musik erzeugen die vier Stimmung: temporeiche Schlagzeugtakte, verbunden mit virtuosen Örgelisolos, Singen und Klatschen – die vier Emmentaler wissen genau, wie sie das Publikum mitreissen können. Ist ein Höhepunkt erreicht, wird wieder etwas Tempo weggenommen. Rythmen aus der Welt des Rock’n‘ Roll wechseln ab mit Walzer und Polka.

In einem ruhigen Moment blicken die vier gerne auf die Erfolge der vergangenen Jahre zurück. Unvergesslich bleibt der Auftritt vor dem ganz grossen Publikum 2011 in Graz: damals traten die Vierstern Ämmitaler zusammen mit den Stars der Volksmusik am Silvesterstadl auf. Und dieses Jahr konnten sie mit einem Auftritt am eidgenössischen Schwingfest in Burgdorf einen weiteren Erfolg verbuchen. Es wird bestimmt nicht lange dauern, bis die vier Stimmungsmusiker sich im Ebenläng auf den nächsten grossen Auftritt vorbereiten können.

Bericht in der Wochen-Zeitung

Ein Tag für die Pflege zuhause

Am kommenden 7. September findet der schweizweite Spitex-Tag statt. Mit Ständen an belebten Plätzen informiert die gemeinnützige Pflegeorganisation über ihre Dienstleistungen. Der Schwerpunkt liegt dieses Jahr bei der Ausbildung.

Vom ersten Tageslicht an bis in die späten Abendstunden sind sie im Dauereinsatz, die Fahrzeuge der Spitex Region Emmental. Und während die einen Patienten gut erreichbar im Dorf leben, haben andere ihr Zuhause auf abgelegenen Höfen oder auf einer der zahlreichen Emmentaler Alpen. Rund 400 Klienten zählt die Spitex Region Emmental, die von 109 Pflegenden sieben Tage in der Woche betreut werden. Dank dieser Pflege können Kranke das Spital früher verlassen und Menschen mit Einschränkungen erhalten die Chance, länger an ihrem vertrauten Wohnort zu bleiben. Zu den Dienstleistungen der Spitex gehört indes nicht nur die Krankenpflege. Die gemeinnützige Organisation mit dem blaugrünen Logo informiert am kommenden schweizweiten Spitex Tag über ihre vielseitigen Dienstleistungen.

Kontakt zu den Menschen ist wichtig
In sechs Emmentaler Gemeinden können sich Interessierte über die Leistungen der Spitex informieren. «Das Gespräch mit den Menschen ist uns wichtig», betont Cornelia Steinmann, die Geschäftsführerin der Spitex Region Emmental. Vielen Besuchern ist nicht bekannt, dass die Spitex nebst Krankenpflege auch Hilfe im Haushalt und Beratung für Hilfesuchende bietet. «Blutdruck- und Zuckermessungen stehen am Spitex-Tag nicht mehr im Vordergrund», ergänzt Cornelia Steinmann. Besucher können aber ausprobieren wie ein Ortho-Gilet angelegt oder wie ein Bein fachgerecht eingebunden werden muss. Damit werden gezielt junge Menschen angesprochen. Diese können sich am Stand über das Ausbildungsprogramm der Spitex informieren und sogar eine Schnupperlehre anmelden.

Lehre mit vielen Perspektiven
Die Berufsbezeichnung «Krankenschwester» gibt es nicht mehr. Wer die mehrjährige Ausbildung erfolgreich abschliesst, darf sich heute Pflegefachfrau oder Pflegefachmann nennen. Mit der Änderung der Bezeichnung geht auch ein Wandel des Berufes selbst einher, das Aufgabengebiet ist grösser, die Ausbildung anspruchsvoller geworden. Wer einen Einstieg in die Pflege sucht, kann sich von der Spitex zur oder zum Fachangestellten Gesundheit, kurz FaGe, ausbilden lassen. Zur dreijährigen Berufslehre gehören nebst der Pflege auch Administration und Logistik, sowie Medizinaltechnik und Haushaltspflege. Nach Abschluss der Lehre begleiten und betreuen FaGe-Angestellte hilfebedürftige Menschen, zuhause oder in Pflegeeinrichtungen. Für das kommende bietet die Spitex Emmental in Langnau, Eggiwil und Zollbrück je eine FaGe-Lehrstelle an.

Spitex Tag vom 7. September, 08.00 – 11.30 Uhr
Eggiwil: vor Stöckli. Langnau: in Coop. Röthenbach: vor Bäckerei Bieri. Signau: vor Coop. Trubschachen: vor Volg. Zollbrück: vor Landi

Auftritt der Alphorngruppe Sumiswald am ESAF

Eidgenössisches Schwingfest 2013 Burgdorf
Zu den Preisen im Gabentempel gehörte auch ein Bernatone-Alphorn

Viele Zuhörer hatte es in der riesigen Gabenbeiz nicht und die drückende Hitze im Zelt war für den Ansatz auch nicht gerade günstig. Doch nun standen wir da, auf einer der grossen Bühnen am eidgenössischen Schwingfest in Burgdorf! Und wenn man Musik macht, dann muss man sein Bestes geben (so wie bei allem, was man tut), auch dann, wenn nichts so recht zusammenpassen will. Also stimmten wir an und spielten den Choral für Luzern, «Heilig» und noch einige weitere Stücke. Es blieb indes still im grossen Zeit und die Bänke blieben leer. Also entschlossen wir uns, im Freien aufzutreten, auf dem grossen Platz zwischen Gabenbeiz und Gabentempel. Und nun kam plötzlich Stimmung auf. Menschen kamen dazu, es wurde fotografiert und applaudiert. So gab es zwischen den Baumaschinen und den eifrigen letzten Vorbereitungsarbeiten auf dem riesigen Gerände doch noch etwas Volksfeststimmung.

Der Jodlerklub Wasen steigt in die grosse Arena

Ein gedrängtes Programm erwartet diesen Monat den Jodlerklub Wasen: nach der Präsentation einer neuen CD und dem Jodlertreffen steht ein grosser Auftritt am eidgenössischen Schwingfest in Bugdorf auf der Agenda.

Die Ereignisfreude der Jodler aus Wasen ist bei der Probe im Tannenbad gut spürbar. Heute Abend wird wegen der Ferienzeit in lockerer Art geübt, sagt Chorleiter Andres Geissbühler. «Aber im August geht es dann ‹z’grächtem› los!». Denn die volkstümlichen Männer haben sich einiges vorgenommen: neben der Vorstellung einer neuen CD und der Organisation des Unteremmentaler Jodlertreffens steht ein Auftritt vor grossem Publikum bevor. Die 28 Jodler werden am eidgenössischen Schwingfest in der Arena singen, während die besten Schwinger des Landes im Sägemehl zusammengreifen.

Einer von fünf Jodlerklubs
Präsident Bruno Mathys erinnert sich gut an die Anfrage zum Auftritt in Burgdorf: «wir waren natürlich überrascht, denn das ist eine Ehre für einen Jodlerklub. Und es war für uns schnell klar, dass wir da mitmachen. Wir sind motiviert und freuen uns!» Der Schwingsport ist für die Jodler aus Wasen wichtig, zumal dies ja auch Brauchtum sei, wie ein Sänger betont. Dass die Verbundenheit zum Schwingsport bei der Auswahl ein Kriterium war, bestätigt auch Stephan Haldemann vom kantonalbernischen Jodlerverband. Dieser hatte die Aufgabe, einen erstklassigen Berner Verein zu bestimmen, der neben vier anderen Jodlerformationen aus der Schweiz das Geschehen musikalisch begleiten wird. Die Auftritte erfolgen am Samstag und Sonntag, zusammen mit Fahnenschwingern und Alphornbläsern.
«Um neue Lieder einzustudieren reicht die Zeit leider nicht mehr», ergänzt Bruno Mathys. Der Klub habe aber ein breites Repertoire und könne mit ganz verschiedenen Liedern vieler bekannter Komponisten ein abwechslungsreiches Programm bieten.

Zeit war reif für eine neue CD
Dennoch werden vom Jodlerklub Wasen einige neu erlernte Lieder zu hören sein, denn in den vergangenen 12 Monaten wurde ein neuer Tonträger aufgenommen. «Der richtige Moment für eine CD war gekommen», erklärte Andres Geissbühler, unter dessen Leitung schon 2007 ein Tonträger entstanden war. Die neue CD wird am 24. August, am Vorabend des Unteremmentaler Jodlertreffens vorgestellt werden. Einige Details verraten die Jodler aber schon jetzt. Elf Klublieder wurden eingespielt, fast alle von verschiedenen Komponisten. Das Schwyzerörgeliquartett «Schonegg» spielt beschwingte Tanzmusik dazu. Und noch eine Formation wird zu hören sein: ein mysteriöses Jodlerterzett «Nume für hüt».

Ein Fest für alle
Am anschliessenden Sonntag folgt schon der nächste Höhepunkt im August-Programm. Der Jodlerklub Wasen lädt ein zum Unteremmentaler Jodlertreffen, für das auf der Lungenbachmatte ein Festareal mit grossem Zelt aufgebaut wird. Nach einem Festgottesdienst am Morgen werden ab Mittag rund 20 Jodlerformationen ein Feuerwerk der Heimatlieder zünden. Der Präsident des OK, Andreas Kohler, ist guter Dinge, denn der Verein war schon zweimal Gastgeber des Unteremmentalischen. Gemütlich und fröhlich soll das Treffen werden, verspricht Andreas Kohler, ein Fest im Emmentaler Dorf für alle!

Weitere Infos und Termine: www.jk-wasen.ch

Auf der Hammegg wurden zwei Kinder getauft

Karl Grunder Denkmal Hammegg

Bei schönstem Sommerwetter fand am vergangenen Sonntag der Hammegg-Tag des Karl-Grunder Vereines statt. Viele nutzten das schöne Wetter und wanderten am Morgen auf die Hammegg, wo sie beim Denkmal des berühmten Volksdichters kurz innehielten. Dann führte sie der Weg weiter zum Ziel der Wanderung, dem gemütlich und einladend dekorierten Schopf der Familie Küfer. Ein Team des Vereines hatte sich früh bereit gemacht und servierte den Eintreffenden Kaffee und Züpfe! Für die musikalische Umrahmung sorgten dieses Jahr Ernst Lehmann an der Drehorgel und das Jodlerduett Nadia und Regula Hofer aus Dürrenroth. Die beiden jungen Sängerinnen begeisterten das Publikum mit ihren hellen und klaren Stimmen und mit bekannten Kompositionen von Hannes Fuhrer und Adolf Stähli.

Stephan Haldemann

Stephan Haldemann
(Foto: Markus Wehner)

Wie schon in den letzten Jahren wurde der Gottesdienst am Vormittag von Pfarrer Stephan Haldemann aus Signau gehalten. In seiner Predigt thematisierte er das Licht, das von Gott geschenkt ist und erzählte zur Illustration die Geschichte zweier Königssöhne, die beiden vom Vater den Auftrag hatten, einen grossen Raum zu füllen. Einer der beiden Söhne stellte einfach eine Kerze auf und füllte so den ganzen Raum mit Licht und Wärme. Er folgte seinem Vater auf den Thron weil er erkannt hatte, dass Licht und Wärme das wichtigste im Leben ist. Stephan Haldemann verwies dabei auch auf Jesus, der von sich selbst sagte, er sei das Licht der Welt (Joh. 8,12). Am Gottesdienst nahmen auch zwei Tauffamilien teil und Stephan Haldemann konnte zwei junge Erdenbürger in die Gemeinschaft der Christen aufnehmen.

Nach einem feinen Zmittag und einer Pause hielt Therese Wegmüller eine Dichterlesung. Sie wählte für ihren Vortrag die Geschichte «D Rütlireis’. In dieser heiteren und turbulenten Erzählung erinnert sich Karl Grunder an seine ersten Jahre als Schulmeister in Lütiwil. Mit seinen Schülerinnen und Schülern unternimmt er eine Reise auf die Rütliwiese, die von allerlei Pannen begleitet ist. Schlussendlich kommen aber alle am Abend wieder in ihr Dorf und feiern zusammen den ersten August.

Auf der Moosegg ist ein Ziegenparadies entstanden

Noch heute werden Besucher auf vielen Schweizer Alpen vom fröhlichen und Heimeligen Läuten der Ziegenglocken begrüsst. Hier, auf den mageren Alpwiesen fühlen sie sich genau so wohl wie im Flachland, wo das Gras dichter und üppiger wächst. Viele Geschichten erzählen von Ziegen und vom idyllischen Leben in den Bergen, die berühmteste hierzulande ist gewiss die Erzählung von Heidi und Peter. Früher waren Geissen die Kühe der armen Leute, auf manchem Hof waren einige wenige Geissen anzutreffen, die den Milchbedarf des Haushaltes deckten. In der zweiten Hälfte des 20. Jarhunderts verlor die Ziege an Bedeutung, das hatte zur Folge, dass viele Ziegenarten fast ausgestorben sind. So etwa die Stiefelgeiss oder die Kupferhalsziege, von denen in den 90er Jahren nur noch wenige Exemplare lebten. Dank Pro Specie Rara und engagierter Ziegenfreunde konnte ihr Bestand aber wieder stabilisiert werden, die Gefährdung bleibt indes bestehen.

Bündner Strahlenziege
Bündner Strahlenziege beim Kachelhüsi

Auf dem Hof «Kachelhüsi» von Rita und René Späni leben seit einem Jahr Ziegen aller Schweizer Rassen. Darunter weit verbreitete Arten wie etwa die weisse Saanen Ziege, die auch heute noch als Milchgeiss geschätzt wird. Es sind aber auch ganz seltene Arten anzutreffen wie die oben erwähnte Kupferhalsziege oder die ihr nahe Verwandte Grünochte Geiss. Beide unterscheiden sich nur durch die Fellfarbe im vorderen Teil. Beides sind robuste Bergziegen, mit langem Fell, kräftigen Hörnern und mit einem charakteristischen Ziegenbart. Ganz anders sieht die Bündner Strahlenziege aus. Über den Kopf verlaufen auf dem sonst schwarzen Fell zwei weisse Streifen zur Nase, die dem Tier den Namen gaben. Mit schön gebogenen Hörnern, Geissbart und mit weissem Maul blickt das aufmerksame Tier keck in die Welt. Gerade so, als ob sie zu wissen scheint, dass ihr Kopf ein beliebtes Sujet in der Bündner Tourismuswerbung ist.

Rita und René Späni laden gegen Anmeldung Besucher gerne auf ihren Hof ein, um die farbenfrohe Ziegenschar zu besuchen und die verschiedenen Tiere zu beobachten und zu bestaunen. Die Tiere sind neugierig und viele von ihnen gehen ohne Scheu auf die Besucher zu. Rita und René Späni geben sich viel mit ihren Ziegen ab, das macht sie zutraulich.

Kontakt Ziegenschauhof: rensp@bluewin.ch. Bericht in der Wochen-Zeitung.

D Gschicht vom Spinnredli

Wenn am Abe ds Tageswärch isch fertig gsi u d Sunne sich em Jura zue gneigt het, de si d Lüt uf em Land gärn vor em Huus oder bi der Dorflinde zämeghocket u hei allergattigs brichtet: was si nöis vernoh hei, was uf der wyte Wält isch passiert. Aber o mängs Müschterli us alte Gschichte- u Erläbnistruckli. Vor meh als 100 Jahr, wo weder Färnseh no Handy oder Computer de Mönsche der Chopf hei sturm gmacht, hei üser Urgrosseltere bim singe, musige u dorfe vil Churzwyl u mängi heiteri Stung erläbt. O mi Urgrossmueter, d Marie Fankhuser het das scho als Ching u speter als Mueter no präzys so erläbt u gärn erzellt, wie das albe isch gange. Si isch anno 1881 bim Fankhus im Trueb gebore u het o dert die erschte Jahr vo ihrer Chinderzyt erläbt. Das isch die Zyt gsi, wo si vo de eigete Eltere u Verwandte mängs Gschichtli het vernoh u im Gedächtnis het bhalte. Wo si du no als Ching vom Trueb furt het müesse, zerscht i d Wynigebärge u vo dert i ds Wasseramt, si die Erinnerige mit uf e Wäg. U no mängs Jahr speter het d Marie immer wider gärn öppis us em alte Gschichtetruckli füregchramet u läbhaft erzellt. Eim vo de Grossching, mire Mueter, het d Marie gärn am Abe nöis brichtet u bim verzelle si alti Erläbnis us der Trueber- u Wynigerzyt wider läbig word. Wenn Marie so het brichtet, de isch d Zyt vergange, als ob e ganzi Stung i eim Ougeblick verbi isch. De chline Zuehörer isch es gsi, als ob d Zeiger a der Stubeuhr Flügel hätte und e stife Wind drifahrt. Der Marie isch halt die wärtvolli Gab gschäicht gsi, Gschichte so z’erzelle, dass me meint, me sig nid nume derbi, sondern grad zmitz drin!

Eino vo dene Gschichte het Marie bsungers gärn erzellt, wil das äbe me sig als nume es Gschichtli, wie si sälber versicheret het. Das, was sich da im Jahr 1889 uf em Pächterhof bi Wynige zuetreit het, das heig si als achtjährigs Meitschi sälber erläbt! I däm Jahr isch d Familie vo der Marie vom Fankhus furtzoge, wil der Vater dert e kei Arbeit meh get gfunge. Uf der Suechi nach eme Heimet si Fankhusers z Wynige fündig worde u hei oberhalb vom Dorf es Purehus i Lähe übercho. Mit allem Hab u Guet isch d Familie furt vom Ämmital, em Oberaargau zue u het nach ere mehrstündige Fahrt mit em Fuehrwärch das Heimet erreicht. Der Bsitzer vom Hof, e alte Puur, het scho gwartet u die grossi Familie begrüesst. Chum abgsässe isch der erscht Rundgang dür Hus u Hof, dür Stall u Schopf gmacht worde. Das isch itz also der Platz, wo mir blibe, hei o d Fankhuser Ching zu sich sälber gseit u mit grosse Ouge all das Unbekannte u Unvertroute gschouet. Der Marie isch es im erschte Momänt i all däm Nöie inne nid ganz wohl gsi, aber denn het si sich a das erinneret, wo der Vater uf em Wäg gseit het: e Aafang isch nie liecht! Aber wenn Fride isch unger de Mönsche, de cha eim jedes Plätzli uf dere Wält lieb wärde.

Wo me du bim erschte Gang dür ds Huus i hinger Teil vom Gade isch cho, blibt der Puur plötzlich stah u macht e Türe uf. E chlini, lääri Chammere, ganz ohni Fäischter het sich hingedra verborge. Ds Gsicht vom Puur isch im nächschte Momänt ärnscht worde und er het em Lähema aagha, ja nie öppis i dere Chammere abztelle, sigs o nume es Schämeli oder es Stuehlbei. E Geischt wo e kei Fride cha finge, geit da Nacht für Nacht i und us, het der alt Ma gwarnt u isch druf ohni öppis wyters z’säge d’Loubestäge ab.
Im erschte Momänt isch es ob däm Bricht der Familie Fankhuser uheimelig worde u d Eltere hei versicheret, die armi Seel mües ihre Wille ha, so blib die Chammere halt läär. Aber wo es paar Tag speter d Familie het aagfange, sich im Huus izrichte u jedes Ding si rächt Platz het gfunge gha, isch ds Gspräch halt doch wider uf die Gschpänschterchammere cho. U das isch verständlich, so e Platz wo alles cha dännegrumt wärde, wo im Momänt grad niene brucht wird, chunt ere grosse Familie chummlig. Wo du ei Abe Fankhusers bim Znachtässe si ghocket, isch die Gschicht mit der eigelige Chammere wider verhandlet worde. Villecht isch dä Bricht vom Pachtherr ja gar nid wahr, het der Vater gmeint: Geischtergschichte git es fürah mängi im alte Bärnbiet!
So si Vater u Mueter rätig worde, a däm Aabe öppis uszprobiere: es Spinnredli, wo grad niene het chönne brucht wärde, isch zmitz i d Chammere gstellt worde. Der Vater het d Türe verriglet u der Schlüssel i Hosesack gsteckt. Vor em Huus het es scho vernachtet und e Rung speter isch ds letzte Stubeliechtli glöscht worde, Fankhusers hei sich zur Rueh gleit. De einte isch es aber im Bett bi der Sach nid ganz ghür gsi. Mit Geischter darf me kei Muetwille tribe, hei si däicht und sich im Gliger hin u här dräiht, wil der Schlaf sich Zyt glah het! Die angere hei sich, wie alli müed vom Tageswärch, nume no gseit me mües alti Spukgschichte la Spukgschichte si u der Schlaf het ei Chehr si gheimnisvolli Troumdechi über ihrem Bett usbreitet.

So isch es ganz feischter worde u still blibe im Huus bis wyt über d Mitternacht use, nume ds nächtliche Liede vo de Grille isch z’ghöre gsi. Aber denn isch es i dere stille u milde Nacht vo eire Sekunde uf die angeri losgange, grad so, als ob e Kanunechrugle abgschosse worde wär: us der spuckige Chammere mit em Spinnredli het es afa lärme u poltere, so lut, dass Fankhusers ufgschreckt si im Bett u hei müesse d Häng vor d’Ohre ha! Lüter isch der unghüürig Lärm i dere fridliche Nacht worde, es het kracht u tonachset. Grad so, wie wenn e Aschutz vor Ämme ds Tal ab fahrt u am schwarze Gwitterhimmel der Donner rollt. Der Puurefamilie isch es chalt der Rügge ab gloffe, i der Stube si alli zämecho u hei gspürt, wie ds ganze Huus vom Lärm zitteret. Niemer het sich trout, i d Chammere ga z’luege, was passiert. U niemer het speter chönne säge, wie lang dass es i dere Nacht donneret u glärmet het.
Aber grad so schnäll, wie das unghüre Lärme isch losgange, isch es o wider verschwunde. Uf einisch isch es ganz still worde im Huus. Die letschti Stung vor em erschte Tagesliecht isch aabroche u scho gli si die erschte Tier um ds Huus und im Stall z ghöre gsi. Fankhusers aber si no ganz verstört i der Stube ghocket. Niemer het chönne schlafe u nume ei Gedanke het alli fescht im Griff gha, e Griff chalt wie Isch, so dass es se tschuderet het! Es isch du wider Vater gsi, wo gesit het, er mües itz doch ga luege, wie das e Sach isch i der Chammere. Es isch e heitere Tag gsi u d Morgesunne het fründlech dür d Gadefäischter gschine. Das het die ganzi Lähefamilie nach der Angscht in der Nacht mit nöiem Muet erfüllt u zäme isch me ga luege, was passiert isch i der Geischterschlag.

Der Vater drückt uf e alt Türgriff u d Türe geit uf, so dass ds Tagesliecht d Chammere mit Heiterei erfüllt. Ds Liecht het grad u das gschune, wo am letschte Abe no es Spinnredli isch gsi. I Hudel u Fätze isch das Redli verschlage gsi u alli Holzbitze si im ganze Zimmer verteilt desume gläge. Mi hät chönne meine, öpper heig ir ergschte Töibi inne das Spinnrad mit em Bieli oder mit eme Hammer so lang verschlage u vertrümmeret, bis nume no chlini Bitze si übrige blibe. U denn, wil d Wuet no gar nüt isch abklunge, die Bruchstück ir Chammere desume bängglet u gschlängget het. Vo da isch also dä Lärm cho. Fankhusers si da gstange, hei enang aagluegt u hei no nid rächt chönne fasse, was da passiert isch. Isch es doch e Geischt gsi, so wies der alt Puur het gseit u dervo het gwarnt gha? Oder het öpper der Familie e böse Streich gspilt? Die Junge hei es ja o hie uf de Wynige Bärge im Bruch, während der Nacht öppis azstelle, het der Vater gmeint. D Mueter het das Erläbte vil ärnschter gno u het gmeint, da müesse d Kapuziner häre.

So isch es de o gmacht worde. Es paar Tag druf si zwe Kapuziner vo Soledurn här der Bärg uf cho u hei ds ganzue Huus igsägnet u mit Weihrouch greiniget. Vo denn a isch es still blibe uf däm Heimet. Fankhusers hei nie meh öppis uheimeligs erläbt, sogar denn nid, wo si die Chammere doch no als Abstellrum brucht hei. Das also isch d Gschicht vom Spinnredli, so wie se d Marie erzellt het.

Gotthelf-Märit 2013

Einer alten Tradition folgend gibt es am Morgen um 8.30 Uhr ein Märit-Einschiessen. Weit über das Dorf hinaus werden die Kanonenschüsse der Maritz-Batterie zu hören sein, während nach und nach die ersten Besucher am frischen Frühsommermorgen im geschmückten Emmentaler Dorf eintreffen. Manche machen sich gleich auf den Weg und bestaunen die liebevoll dekorierten Märitstände. Andere nehmen es etwas gemütlicher, gönnen sich ein «Gotthelf-Zmorge» und pflegen den Kontakt mit Bekannte. Wieder andere staunen über die alten Handwerke, dei am Gotthelf-Märit neu aufleben: da sind «Wöschwyber» und Drescher bei der Arbeit zu sehen. Drechsler, Korber und ein Kacheliflicher zeigen ihr Können.

Chacheliflicker

Chacheliflicker am Gotthelfmärit in Sumiswald

Am 8. Juni 2013 öffnet der traditionelle Gotthelf-Märit schon zum 17. Mal seine Tore. Auch dieses Jahr gibt es viele Stände mit Kunsthandwerk, mit feinen Spezialitäten aus der Region, mit Früchten, Pflanzen und Blumen, aber auch mit Antiquitäten und ausgefallenen Raritäten. Wie schon in den vergangenen 16 Jahren steht beim Gotthelf-Märit nebst dem Angebot auch as Erlebnis im Vordergrund. Beim Zwirbelen etwa können Geranien, Lebkuchen und vieles mehr gewonnen werden. Wer es gemütlich mag, nimmt an einer Rössli-Rundfahrt auf dem Berner-Wägeli teil. Und während des ganzen Tages gibt es auf dem Märit-Gelände musikalische Darbietungen. Die Musikgesellschaft, sowie die Alphorngruppe Sumiswald, das Gotthelf-Chörli und ein Kinderjodlerchörli wechseln sich dabei ab. Wer sich vom lebhaften Treiben einen Moment zurückziehen will, findet in der Kirche, die mitten im Dorf steht, die gesuchte Stille. Um 11.00 und 15.00 Uhr gibt es hier auch von den bekannten Zitherspielern Lorenz Mühlemann und Thomas Keller ein Zitherkonzert.

Walliser Esprit mitten im Emmental
Reizvolle Berglandschaften, kulinarische Köstlichkeiten und Weine vom Feinsten. Das Wallis, das dieses Jahr mit der Gemeinde Salgesch zu Gast ist, gilt als Region des Charmes, der Lebensfreude und der Gastfreundschaft. Im Zelt des A-Vina Teams werden dieses Jahr verschiedene typische Walliser Gerichte serviert und Salgescher Weine zur Degustation angeboten.

Gotthelf-Märit 2013: Samstag, 8. Juni 2013, 08.30 bis 17.00 Uhr. Homepage: www.gotthelf-maerit.ch

«I bi im Trueb deheime…»

Trub

CD «Dert änet em Bärgli im Trueb»
Bild: trub2013.ch

Trub – wieviele Assoziationen weckt doch der Name des heimeligen Dorfes ganz am oberen Ende des Emmentales? Da ist das zauberhafte und unverwechselbare grüne Berg- und Hügelland, in dem das Dorf eingebettet liegt. Da ist ferner die reiche Geschichte des Ortes, an dessen geschichtlicher Wiege ein Benediktinerklosters steht, das dem Dorf auch den Namen gab. Da sind ferner auch die Erinnerungen an bekannte Schweizer Filme wie die «Herbstzeitlose» oder der »Verdingbub» die im malerischen Dorf eine eindrückliche Kulisse fanden. Und da sind endlich die weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten Lieder, die in Trub beheimatet sind. Das bekannteste von ihnen, der « Trueber Bueb», wird in allen Teilen der Schweiz gerne gesungen und diente als Filmmusik eines bekannten Schweizer Heimatfilmes von Franz Schnyder: Die sechs Kummerbuben.

Dass es neben dem beliebten «Trueberbueb» auch ein «Truebermeitschi» gibt, ist indes weniger bekannt. Zu unrecht, zumal dieses schöne und feinsinnige Lied dank dem Jodlerchor Trub die Zuhörer immer wieder berührt und mehr Beachtung verdient.
Wer kennt es nicht, das wunderschöne Meitschi wie frische Rosen im Schnee? Das dritte Lied im Bunde ist ein fröhliches und beschwingtes Volkslied mit Jodel, das von einem jungen Burschen erzählt, der sich in ein Trueber Meitschi verliebt. Bald werden die ersten Müntschi ausgetauscht und dass der Pfarrer dies nicht zu wissen braucht, versteht sich von selbst!

Erstmals gibt nun einen Tonträger der alle drei Lieder enthält. Realisiert hat sie die Gemeinde Trub zusammen mit den Ortsvereinen. Natürlich gibt es auf dem schön gestalteten Tonträger noch einiges mehr zu hören, etwa der blastechnische anspruchsvolle Geissenreihen, vorgetragen vom Alphorntrio Trub. Oder der Truber Marsch, den das Schwyzerörgelitrio Gränzelos rasant und schmissig intoniert. Oder das bekannte Berner Volkslied «D Bärnertracht». Eine Bassgeige begleitet das Frauenchörli Kröschenbrunnen beim erlebten Vortrag dieses alten Volksliedes. Der Jodlerklub Trub, der zwei der Trueber Lieder singt, hat noch einen weiteren Leckerbissen einstudiert: «es schöns Deheim» von Ueli Moor: «Der schönschti Ort für üs uf Ärde isch hie wo mir deheime si.» Das Paradies auf Erden, die urchigen Männer und Frauen des Jodlerklubs braucht man nicht zu fragen, wo dieser Ort liegt…

Die CD enthält insgesamt 17 Titel, dazu gehören Lesungen von Annalies Wüthrich. Die bekannte Jodlerin liest zwei Kurzeschichten vom Fankhauser Schulmeister Karl Uetz.
Der Gemeinde Trub ist mit der Produktion dieser Musik-CD ein authentisches und unverfälschtes Kunstwerk gelungen. Alte Volks- und Jodellieder leben in neuer Frische auf und lüften in der Inspiration des Zuhörers für einen Moment den Schleier, der auf vergangene Zeiten, aber auch auf tiefe menschliche Empfindungen blickt lässt: auf übermütige Jugenderlebnisse, auf den Moment des ersten Verliebtseins und auf die Gewissheit, eine Heimat zu haben, zu der wir immer zurückkehren können.

Die CD kann auf der der Seite der Truber Festwoche 2013. bezogen werden. Dort hat es sogar ein paar Hörbeispiele. Später wird der Tonträger auch von der Einwohnergemeinde Trub zum Verkauf angeboten.

Blick auf Rüderswil, einmal anders

Das folgende Bild wurde an einem regnerischen Tag im Mai aufgenommen. Durch die HDR-Technik (High Dynamic Range) wurde der Kontrastraum vergrössert, so dass auf dem Foto mehr Details zu erkennen sind. Zudem kam ein Filter zur Anwendung, der das Bild verfremdet und ihm eine eigene, vom Original abweichende Stimmung verleiht:

Rüderswil

Was ist HDR? Es ist, vereinfacht gesagt, eine neue Technik in der Fotografie, bei der von einem Bild drei Aufnahmen in unterschiedlicher Belichtung vereint werden. Bei dieser Zusammenführung können die optimal belichteten Bereiche aller Teilbilder im Ergebnis berücksichtigt werden. Der verfügbare Kontrastraum des Bildes wird somit erheblich erweitert. Bei schwierigen Lichtverhältnissen wie Bildern mit Licht- und Schattenbereichen oder Aufnahmen im Gegenlicht können «Ausbrenner» oder schwarze Bereiche besser gezeichnet werden. Ausserdem kann die Farbgebung des Ergebnisses verändert werden, was dem Bild eine vollständig neue Stimmung verleihen kann! Das hier gezeigte Bild wurde mit einer Canon EOS 60D und einem EFS 17-55 Objektiv aufgenommen. Das HDR Bild wurde dann aus der Belichtungsreihe mit Luminance HDR erstellt. Luminance HDR ist freie Software und untersteht der GNU Public License.