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Die Legende vom vierten König

LegendeAls der Stern vom Betlehem am Himmel zu leuchten beginnt, erinnert sich ein kleiner König aus Russland an eine alte Weissagung. Einst werde ein Stern am Himmel die Herrschaft eines grossen Königs ankündigen. So verlässt der kleine König sein Reich und folgt auf seinem Pferd Wanika dem leuchtenden Stern am Himmel. Seine Satteltaschen sind gefüllt mit Gaben aus seiner Heimat, die er dem grossen Herrscher vor den Thron legen will. Der neue König soll sehen, wie gut es den Menschen in Russland geht.

Aber die Reise verläuft ganz anders, als es sich der kleine König vorstellt. Der Stern bleibt trotz vieler Tagesreisen in weiter Ferne und überall trifft der Reiter auf Armut, die er lindert, indem er etwas von seinen Gütern abgibt. Erst nach vielen Jahren erreicht der kleine König sein Ziel und wird Zeuge, wie der Herrscher, auf den der Stern hinwies, am Kreuz stirbt. Alt, krank und völlig verarmt bietet der kleine König dem sterbenden Messias als Geschenk das an, was ihm nach so vielen Jahren geblieben ist: sein Herz.

Eine Geschichte, die einen traurigen Verlauf nimmt, aber doch voller Hoffnung und Zuversicht bleibt, gefühlvoll erzählt und erfüllt mit einem eigenen Zauber aus Liebe und Menschlichkeit, der den Leser nicht so schnell wieder loslässt.

Im Chrischtmonet

Was hei ächt die Hirte grad gmacht, wo das grosse Wunder passiert isch? Si si öppe grad um ds Für ume ghocket u hei dorfet? Es isch ja scho Abe gsi und am Himmel hei d Stärne glüchtet. Und villecht isch de Hirte vor Betlehem o ufgfalle, dass ei Stärn am Himmel a däm Abe bsunderbar häll glüchtet het. Si hei ufegluegt, zur unändliche Witi vom Himmelszält. «Was het das z’bedüte, säg Drätti!» het villecht itz e Hirtebueb si Grosätti gfragt. Ja, so-n-e Stärn mit eme länge, guldige Schweif, das mues doch uf öppis grosses hidüte. Der alt Hirt, wo vom Bueb gfragt worde isch, het das das gwüsst u Bricht gäh. Är het däm junge Hirt e Hand uf d’Schultere gleit, ihn mit sine alte, aber lüchtende u güetige Ouge agluegt u gseit: «Seh, e Stärn am Himmel, wo so häll lüchtet, das isch es Zeiche vo Gott, chum mir wei bätte, dass es es guets Zeiche isch.»

Während die Hirte no zum Himmel gluegt hei, isch es passiert. Ganz plötzlich: es hälls strahlends Liecht het afa lüchte, het d’Hirte umstrahlet, häller als es Sunnestrahl, ja häller als der Glanz vo tuusige vo Stärne. D’Hirte hei grad gwüsst, dass si Züge vo re göttliche Erschynig worde si, u si hei Angscht übercho. Aber denn hei si i der Fluet vo däm Liecht e Ängel gseh, «heit nid Angscht« het dä zu de Hirte gseit, u druf:

«Heit nid Angscht, lueget, i bringe nech e guete Bricht, e grossi Fröid, wo ds ganze Volk aageit. (Lk. 2,10-11)

Heit Fröid! Das isch es, was der Ängel de Hirte verchündet het: heid nid Angscht. Nei, heit Fröid! I dere Nacht isch öich der Jesus gebore, dr Messias. Heit Fröid, wiu Gott mit Jesus Christus allne Mönsche uf dere Wält si Liebi wott schänke. Heit Fröid, wiu i der Nacht ds mächtige Liebeswärch vo Gott si Afang nimmt. Alli Mönsche uf dere Wält wott Gott ewigs Läbe schänke. Alli üsi Sünde si vergäh u vergässe, wenn mir Jesus als üsem Retter vertroue.

Es git mängs uf der Wält, wo üs Fröid macht, es fründliche Blick, e unerwarteti Zuewändig, es tröschtends Wort, es Gschänk oder e Anerchennig für das, was mir gleischtet hei. Was aber mues das für-n-e Fröid si, wenn üs ds gröschte gschänkt wird, wo’s für üs Mönsche cha gäh? D’Liebi vo Gott, si Zuesag, das mir dür si eiget Sohn wider ganz eis chöi mit ihm; kei Tod meh, keis Stärbe meh, aber ewigs Läbe.

So schänkt Gott. U das isch die Fröid, wo dr Ängel dervo redt.

U denn si die Hirte loszoge, zum das Wunder z’gschoue, wo da passiert isch, zum z’gseh, was Gott der ganze Wält gschänkt het. Si si loszoge, vora e chline Bueb, wo si Grosätti a der Hand gfüehrt het. So si si loszoge, erfüllt mir grosser Fröid.

Telefonieren mit Asterisk (V)


Wir kennen es alle: beim Anruf auf die Nummer einer Firma, eines Dienstleisters oder einer Hotline werden wir mit einer freundlichen Stimme begrüsst, die uns versichert, dass wir «gleich verbunden» werden. In den meisten Fällen ist in der Folge solange Musik zu hören, bis jemand den Anruf entgegennimmt. Dienstleister und Warenhäuser nutzen die Pausen auch, um Werbung einzustreuen; beim Weltbild Verlag beispielsweise sind alle 60 Sekunden Hinweise auf neue Produkte oder Aktionen zu hören.

In der Fachsprache wird diese Hintergrundmusik auch «Music on Hold» (Wartemusik) oder kurz MOH genannt. Bei Asterisk gibt es eine ganze Palette an Funktionen, um Hintergrundmusik zu verwenden. Üblicherweise wird Haltemusik dann genutzt, wenn auf eine Gruppennummer (Queue) angerufen wird: mit einer gegebenen «Strategie» läuten nun mehrere Telefone solange, bis jemand den Hörer abnimmt oder bis eine Zeitlimite überschritten wird. Wartemusik kann aber auch bei einem simplen Dial() Kommando verwendet werden. Im zweiten Teil meiner Asterisk-Einführung habe ich einen einfachen Wählplan verwendet, der im Folgenden um eine Wartemusik erweitert werden soll: sobald die Nummer 032 517 81 80 gewählt wird, läuten die beiden angeschlossenen Telefone und der Anrufende hört Musik, solange bis jemand abnimmt. Ich möchte im Folgenden sogar noch einen Schritt weiter gehen und nicht einfach eine statische Hintergrundmusik verwenden, die in einer oder in mehreren MP3 Dateien gespeichert ist. Es soll im folgenden Beispiel Musik vom Sender «SwissPop» verwendet werden. SwissPop stellt einen 128kbit MP3 Stream zur Verfügung, den wir für unsere Zwecke nutzen können.

Leider ist die MOH-Dokumentation etwas fragmentarisch. Deshalb folgt hier ein kurzer (aber wiederum nicht vollständiger) Abriss der Möglichkeiten: Asterisk verwendet sogenannte Klassen, um Wartemusik zu konfigurieren. Eine Klasse besteht entweder aus einer Gruppe von Dateien oder aus einer URL, von der die Musik zu beziehen ist. Ebenso kennt Asterisk zwei Verfahren, um Musik abzuspielen: Die Verwendung einer internen Wiedergabe oder ein externes Programm, das die Mediendateien wiedergibt. Am besten ist es wohl, bei einem ganz simplen Beispiel zu beginnen, das in der Konfigurationsdatei musiconhold zu finden ist:

[default]
mode=quietmp3
directory=/usr/local/share/asterisk/moh

In diesem Beispiel müssen die abzuspielenden MP3-Dateien im Ordner /usr/local/share/asterisk/moh gespeichert werden. quietmp3 spielt die Dateien in diesem Ordner dann in sequentieller Folge ab und gibt sie mit einer reduzierten Lautstärke wieder. Anstelle von quietmp3 könnte auch mp3 geschrieben werden: Wiedergabe mit unveränderter Lautstärke. Soll ein eigenes Wiedergabeprogramm zum Einsatz kommen, muss als Modus custom angegeben werden. Und es muss zusätzlich der zu verwendende Player angegeben werden. Im folgenden Beispiel ist es das bekannte mpg123 Tool:

[manual]
mode=custom
directory=/usr/local/share/asterisk/mohmp3
application=/usr/bin/mpg123 -q -r 8000 -f 8192 -b 2048 --mono -s

Wichtig: Bei der Verwendung externer Programme muss darauf geachtet werden, dass ein Audio-Stream erzeugt wird, der von Asterisk verwendet werden kann. mpg123 wird in diesem Beispiel mit folgenden Argumenten aufgerufen, um einen kompatiblen Stream zu erzeugen:

-q: Quiet. Damit werden Meldungen von mpg123 unterdrückt
-r 8000: Verwendet eine Bitrate von 8kbps
-b 2048: Puffergrösse für die Wiedergabe festlegen
–mono: Wiedergabemodus ist mono
-s: Ausgabe in Datei. In diesem Fall an eine Asterisk-Pipe, um die wir uns im Moment nicht weiter zu kümmern brauchen

Die abzuspielenden MP3-Dateien werden im Ordner /usr/local/share/asterisk/mohmp3 erwartet. Damit haben wir das nötige Rüstzeug zusammen, um eine eigene Wartemusik zusammenzustellen. Wir verwenden dazu wie schon erwähnt einen MP3-Stream von SwissPop, der zurzeit hier zu finden ist:

http://www.radioswisspop.ch/live/mp3.m3u

Nun ist dies noch kein MP3-Stream, sondern eine MP3-Playlist (M3U), also eine Liste mit möglichen Stream-Adressen. Wenn wir einen Blick in diese Datei werfen, sehen wir in der Tat folgendes:

http://stream-x.ssatr.ch:80/rsp/mp3
http://stream-10.ssatr.ch:80/rsp/mp3
http://stream-6.ssatr.ch:80/rsp/mp3
http://stream-7.ssatr.ch:80/rsp/mp3
http://stream-11.ssatr.ch:80/rsp/mp3
http://stream-4.ssatr.ch:80/rsp/mp3
http://stream-1.ssatr.ch:80/rsp/mp3
http://stream-2.ssatr.ch:80/rsp/mp3
http://stream-5.ssatr.ch:80/rsp/mp3
http://stream-3.ssatr.ch:80/rsp/mp3

Hinweis: Um die Liste als Textdatei herunterzuladen kann ein Utility wie fetch oder wget verwendet werden. Oder einfach im Browser mit der rechten Maustaste auf den Link klicken und dann «Link speichern unter» wählen.

Leider können nicht alle Versionen von mpg123 mit M3U-Dateien umgehen. Die von mir verwendete Version 0.59r quittiert die Angabe einer M3U-Datei mit der Fehlermeldung: HTTP request failed. Ich verwende deshalb im Folgenden einen Stream aus der Liste. Sobald mpg123 auf dem Server installiert ist, kann es losgehen. Die Datei musiconhold.conf wird editiert und durch eine neue Klasse erweitert. Anschliessend wird auf der Asterisk Konsole der MOH Dienst mit moh reload neu geladen. Dies geht auch direkt von der UNIX Shell aus: asterisk -rx „moh reload“.

musiconhold.conf:

[swisspop]
mode=custom
directory=http://stream-2.ssatr.ch:80/rsp/mp3
application=/usr/local/bin/mpg123 -q -r 8000 -f 8192 -b 2048 --mono -s

Das Neuladen des MOH-Modules sollte nun zur Folge haben, dass von Asterisk mindestens ein mpg123 Prozess mit der angegebenen URL gestartet wird. Mit dem Kommando ps -x Kommando kann dies leicht festgestellt werden. Sollte kein mpg123 Prozess in der Tabelle erscheinen, muss geprüft werden, ob mpg123 richtig installiert und im angegebenen Pfad (/usr/local/bin/) gespeichert ist. Wenn mpg123 läuft, kann im Folgenden das Dial() Kommando erweitert werden:

Dial(SIP/pc1&SIP/pc2,60,m(swisspop))

Nach dem Neuladen des Dialplans sollte nun Musik von SwissPop zu hören sein, sobald die Nummer 032 517 81 80 gewählt wird. Um das Testen noch einfacher zu machen, können wir auch das MusicOnHold() Kommando verwenden, dass nichts anderes tut, als die angegebene Wartemusik abzuspielen. Am einfachsten geht dies, wenn wir das Kommando mit einer internen Nummer verbinden und diese dann von einem Apparat anrufen, der direkt am Asterisk Server angeschlossen ist:

exten => 6200,1,Answer
exten => 6200,n,MusicOnHold(technik)

Und wenn es nicht geht? In meinem Beispiel gibt es viele Fehlerquellen. Insbesondere, da mit mpg123 auf einen externen Stream zugegriffen wird. Wenn die angegebene Adresse aus irgendeinem Grund nicht erreichbar ist, bleibt es stumm. Am besten ist es also, wir testen, ob mpg123 eine angegebene Adresse wiedergeben kann:

mpg123 --verbose -w test.wav http://stream-6.ssatr.ch:80/rsp/mp3

Damit wird eine Datei test.wav erzeugt, die anschliessend auf dem Desktop abgespielt werden kann. Wenn das nicht geht, muss die Netzwerkverbindung geprüft werden. Sollte der Stream aktiv sein, ohne dass etwas zu hören, könnte das Problem an der MOH-Konfiguration oder an den Eigenschaften des Streams liegen. In diesem Fall hilft oft ein Neuladen des MOH-Moduls nachdem der Verbose-Level auf einen hohen Wert gesetzt wird: set verbose 12.
Ein Problem wird es immer geben: Der MP3-Stream könnte ausfallen, was wiederum dazu führt, dass keine Musik mehr zu hören. Ist Auch ein grösserer Zwischenspeicher löst dieses Problem nur sehr bedingt. Eine gute Lösung besteht darin, einen Stream vor der Verwendung zwischenzuspeichern. Der nächste Beitrag wird sich damit näher auseinandersetzen.

Wenn dr Samichlous chunt

Wo mir no Buebe gsi si, da het üs am 6. Dezämber der Samichlous bsuecht. Mir hei das o scho mänge Tag zum Vorus gwüsst. Teils, wiu mir mit de Gspänli drüber brichtet hei, teils wiu üs d’Eltere dra gmahnt hei: «der Samichlous weiss alles, was Dir ds libe länge Jahr gmacht heit. Er het es grosses, guldigs Buech, dert steit das alles drin.»

Am Abe, wenn es scho töifi Nacht isch gsi, isch der gross Momänt cho. Mit hei der Samichlous ghöre zuechefahre, e Traktor het drum e Brügiwage zoge, wo der Samichlous und sini beide Schmutzline druffe ghocket si. Denn het eine vi dene dunkle Gselle ärschtig a d’Türe klopfet und der Samichlous isch i d’Stube ine cho. Gross und stattlich isch är gsi. Är het es längs, wisses Gwand und e rote Umhang treit; I de Häng hebt är e länge Hirtestab und – äbe – es grosses, guldigs Buech. E länge, schneewisse Bart verdeckt ds Gsicht, nume d’Ouge u d’Nase si z’gseh. Und uf em Chopf prangt e grosse, guldige Bischofshuet. So also isch der Samichlous itz i der Stube gstande und het üs Buebe mit forschendem Blick agluegt. Ja gwüss, das het uf üs e töife Idruck gmacht! Mir sicher einiges mehr als mim Brueder, wo fasch uf e Tag eis Jahr elter isch als i (sovil zu mire Verteidigung). Danin het scho im zwöite Momänt wider glachet und sis Färsli ufgseit, so luftig u liecht, als wärs’s die eifachschti Ufgab!

I ha’s da nid ganz so eifach gha. I gibe’s gärn zue. Dä gross Ma mit sim töife Blick het mir im erschte Momäng fei chli Angscht gmacht u ds Härz het popperet! Derzue si da no die beide Schmutzline gsi. Es längi Mönchschutte hei die treit und die grossi Kapuze het d’Ouge verdeckt, so dass vom Gsicht chum öppis z’gseh gi isch. Un de hei si grossi Seck am Rügge treit. Was chätzers isch ächt dert alles drin? So e Buebe wie mi hätt me i däm Sack chönne la verschwinde, es hät gar e kei Müei gmacht. Uh…!

Wo aber der Chlous gseh het, dass es mir nümm ganz so wohl isch, het är mir e güetige Blick gschänkt u gseit: «so, das also isch der Benjamin!« Denn het är langsam u würdevoll sis grosse Buech ufgschlage u erzellt, was är alles vo mir weis. Und är het gar mängs gwüsst! Sappermänt, wohär weiss ächt dä das aues? «Du chunsch nach der Schuel immer schnäll hei und machsch Dini Ufgabe. U Du hilfsch Dim Mami bim hushaschte. Das isch brave vo Dir!» Mis Gsicht het sich ufgheiteret ob däm Bricht und i bi wider kuraschierter worde, aber denn isch es äbe doch no cho: «Mit em wäsche u Zähnli putze, das happeret’s no! Werum mues Di di liebi Mueter jede Abe dra mahne? Säg, Benjamin?» Natürlich ha-n-i uf das abe öppis probiert z’antworte, aber het Wort het me welle usecho. Kes einzigs. Im Hals isch es mir blibe stecke. Aber scho het mir der Samichlous im nächschte Momänt us mire Verlägeheit useghulfe. Ä het mi no einisch globt u het denn i eine vo de grosse Seck greckt: «wiu Du versproche hesch, im nöie Jahr flissiger z’bade u di z’wäsche, muesch als Belohnig nöis ha vo mir.» Jetz het der Samichlous es schöns Seckli mit allerlei Frücht u Nüss füregchramet, het sich töif zu mir abe bückt, mir i d’Ouge gluegt u gseit: «Sä!»
Und uf das abe isch es scho fasch verbi gsi. Der Samichlous het sich vo de Eltere verabschidet und isch zur Türe us.

Öppis ha-n-i bi mim Brichtli no vergässe. O i ha natürlich es Gsätzli müesse ufsäge. Gwüss ha-n-i meh als einisch agstosse bim ufsäge, süsch isch es aber nid schlächt glunge, wie-n-i sälber meine. Aber was genau das für es Värsli gsi isch, a das cha-n-i mi nümme erinnere…

«…und brachen in Jubel aus!»

Ich möchte heute über eine Stelle in der Apostelgeschichte sprechen, die mit besonders gut gefällt und die ich immer wieder lesen muss. Es sind die Verse 47 und 48 im 13. Kapitel. Was geschieht dort? Paulus predigte zusammen mit Barnabas in der Synagoge im pisidischen Antiochia. Seine Predigt führte zu einem heftigen Diskurs in der Gemeinde. Als es gar zu Beleidigungen und Lästerungen kam, wandte sich Paulus entschlossen den Nichtjüdischen Zuhörern zu, die zahlreich in der Synagoge (oder vor der Synagoge) erschienen waren: «So wenden wir uns jetzt an die Nichtjuden. Dazu haben wir vom Herrn den Auftrag erhalten; denn er hat gesagt: ‚ich mache Dich zum Licht für die anderen Völker, damit alle bis ans Ende der Erde durch Dich meine rettende Hilfe erfahren.’»

Antiochia bei Pisidien

Antiochia bei Pisidien (Quelle: Wikipedia)

Und was geschah nun? Vielleicht ist das Bild etwas übertrieben, aber ich will es trotzdem zur Anschauung verwenden: Es war so, als ob bei einem bedeutenden Fussballspiel (vielleicht Bayern München gegen Real Madrid) ein Team das alles entscheidende Tor schiesst. Die Menschen im Stadion stehen auf, reissen die Arme hoch, umarmen sich, sie jubeln frenetisch, klatschen, singen und springen in dir Luft vor Freude! Könnte es sein, dass nach der überraschenden Botschaft des Paulus an diesem Sabbat von 2000 Jahren etwas ähnliches geschah:

«Als die Nichtjuden das hörten, brachen sie in Jubel aus. Sie wollten gar nicht mehr aufhören, Gott für seine rettende Botschaft zu preisen.»

Dazu müssen wir wissen, dass Nichtjuden der jüdische Heilsweg versperrt war. Der jüdische Glaube nahm in der Antike eine Sonderrolle ein, es gab nun einen Gott; dieser war der allmächtige Schöpfer des Himmels und der Erde und duldete keine anderen Götter neben sich. Es gab im Judentum eine über Jahrhunderte gewachsene Theologie und ein Gesetz, das das Leben vom Gottesdienst bis hinein in den Alltag beeinflusste. Davor hatten die Griechen Respekt. An ihrem Himmel gab es viele Götter, die aber im Gegensatz zum jüdischen Jahwe menschliche, allzumenschliche Züge trugen. Ob ein Mensch errettet wird oder nicht, das hing von der Willkür der Olympier ab, hing an einem dünnen Faden der riss, wenn nicht wenigstens einige starre, unpersönliche Rituale strengstens eingehalten wurden. Und auch eine Theologie im engeren Sinne gab es nicht.

Und nun – wie ein Blitz aus heiterem Himmel – gilt die rettende Zusicherung des mächtigen jüdischen Gottes allen Völkern. Die Menschen jubelten und priesen Gott für das grosse, einzigartige Geschenk. Wir müssen uns das lebhaft vorstellen: «So sehr hat Gott uns Menschen geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hergab. Nun werden alle, die sich auf Jesus Christus verlassen, nicht zugrunde gehen, sondern ewig leben» (Joh. 3,16).

Wenn wir diesen Worten die Beachtung schenken, die sie verdienen, müssen dann nicht auch wir – hier und und jetzt – in Jubel und Freude ausbrechen? Und Gott danken für seine Liebe und Gnade? Er hat uns ja das grösste Geschenk gemacht, dass es jemals geben kann: Die Erlösung vom Tod und ewiges Leben! Wir müssen die Erlösung nicht «verdienen» mit Werksgerechtigkeit. Nein, Gott schenkt sie uns.

Ich denke, dass wir uns als Christen heute neu auf die gute Nachricht besinnen müssen, um ihren Wert neu zu erkennen. Und ich denke, dass wir die gute Nachricht unseren Mitmenschen mitteilen müssen; nicht Morgen oder am kommenden Sonntag, sondern hier und jetzt. Und nicht mit nachdenklicher oder ernster Miene. Nein, mit Jubel und Freude!

Mail us Rüderswil

Adventsfenster

Adväntsfänschter – Im Ämmitau si si jetz überall z’gseh, d’Adväntsfäischter. Für jede Tag im Advänt wird es Fänschter wiehnachtlich gschmückt u schön zwäggmacht. U sobald d’Adväntszyt da isch, wird jede Tag eis vo de Fänschter eröffnet, präzys wie bim ne Adväntskaländer mit de Türli. Ds Liecht im Fänschter wo zum nöie Adväntstag ghört wird azündet, d Lüt us em Dorf chöme am abe das Kunschtwärch cho luege u bestuune. U vellicht offeriert der Gaschtgäber sogar öppis heisses z’treiche oder öppis für e Gluscht. Ds Fänschter vo hüt isch vo de Chind ir Chiuchegmeind Rüderswil gstaltet worde. Es zeigt e Hirt mit Schäfli, wie Dir uf em Bild chöit gseh. Was es no alles z’gseh git bis zum heilige Abe, cha uf der Adväntsfänschter Homepage nachegluegt wärde.

$foo – das Perl Magazin

Titelblatt der aktuellen Ausgabe

Die technische Informatik unterliegt einem ständigen Prozess der Veränderung und Fortentwicklung. Dieser Prozess erfasst selbstverständlich auch das Software-Engineering, das in den vergangenen Jahren tiefgreifende, ja fundamentale Veränderungen erfahren hat. Während in den 80er Jahren Programme meist kommerziell entwickelt und vertrieben wurden, führten die 90er Jahre eine neue Philosophie ein, die es zuvor schon gab, die sich aber erst jetzt, dank einiger wichtiger Impulse entwickeln und ausformen konnte. Es ist die Philosophie der freien Software, die für alle Menschen frei zugänglich ist. Frei heisst dabei nicht in erster Linie kostenlos, sondern frei im Sinne der Nutzung. Dem Anwender bleibt die Freiheit unbenommen, die Software anzuwenden, den Quelltext einzusehen und die Software selbst zu verändern und zu verwerten. Rund um die Entstehung und Weiterentwicklung eines Programmes bildet sich eine «Community», eine Gruppen von Menschen also, die sich an der Programmierung und Fehlersuche, der Dokumentation und der Portierung auf andere Plattformen, sowie dem Support beteiligt. Auch diese Community ist selbstverständlich offen; jeder der will, kann mitmachen!

Aber welche Impulse waren es, die den Nährboden bildeten, auf dem freie Software innerhalb weniger Jahre gedeihen, wachsen und blühen konnte. Gewiss spielt die weltweite Vernetzung eine bedeutende, wenn nicht zentrale Rolle in diesem Prozess, denn die Kommunikation spielt in einer Community eine essentielle Rolle, da die Mitglieder in aller Regel über den ganzen Globus verteilt sind. Ein anderer, kaum weniger wichtiger Impuls kam aus der Entwicklung freier Betriebssysteme, allen voran Linux und FreeBSD. Dies sind Projekte die nicht nur sehr umfangreich sind, sondern auch Sogwirkung haben: Software von anderen Betriebssystemen will portiert und den Gegebenheiten des neuen «OS» angepasst werden.

Das Perl Maskottchen von O’Reilly

Es ist sicher nicht falsch, wenn ich nun behaupte, dass auch Programmiersprachen bedeutende Impulse und Anregungen für die Community geliefert haben. Für nahezu alle Programmiersprachen gibt es OpenSource Projekte. Ja viele existieren überhaupt nur als freie Sofware, haben also keine zweckgebundene (kommerzielle) Vergangenheit und entstanden aus dem Wunsch heraus, einen neuen Formalismus zu entwerfen, der mit den Schwächen älterer Programmiersprachen nicht mehr behaftet ist. So enstanden Python, PHP, Ruby und …Perl!

Larry Wall entwarf Perl als eine Synthese aus UNIX Tools und C, zum Manipulieren von Text- und Logdateien. Und wie es so oft geschieht: was im Kleinen beginnt, wächst innerhalb weniger Jahre zu einem Giganten heran. Genau dies geschah mit Perl, das heute zu einer der beliebtesten Programmiersprachen gehört. Nicht nur im Web- und Scriptingbereich. Aber wie konnte es zu diesem kometenhaften Aufstieg kommen? Wie bei der freien Software muss es bedeutende Impulse gegeben haben, welche Perl die Schubkraft zu diesem fantastischen Erfolg verliehen. Gewiss, Perl hatte sehr früh das nötige Rüstzeug: eine offene Architektur, Flexibilität und ein modulares Konzept, vermöge dessen die Sprache erweitert werden kann. Hier ein kurzes Exempel: Perl kennt im Kern keine Funktionen für den Zugriff auf Datenbanken. Also wurde ein Modulsystem entwickelt, das es einem Perlprogramm ermöglicht, transparent auf eine Vielzahl unterschiedlicher Datenbanken zuzugreifen.
Eine ebenso wichtige Rolle bildete aber auch die Bewegung der freien Software. Freie Software begünstigte den Erfolg von Perl. Perl wurde ein bedeutender Vertreter freier Sotware und fördert nun seinerseits die Idee freier Software.

Nimmt man Perl, das auf CPAN.org verfügbare Modulangebot und die Myriade der Hilfsprogramme zusammen, entsteht ein System, das so gut wie alles kann! Ein so grosser Funktionsumfang hat aber auch seinen Preis. Es kann schnell komplex werden und …wird es oft auch! Gewiss, Perl und die verfügbaren Module sind gut dokumentiert, der Hilfesuchende findet im Internet Berichte, Bücher und Foren, die eigentlich jede Frage beantworten (der Verfasser wurde stets fündig). Aber es wäre auch eine erfreuliche Erleichterung, wenn es Periodika gäbe, die regelmässig über Programmierbeispiele, über aktuelle Probleme, neue Produkte und ganz allgemein über Trends in der Community informieren. Oder anders formuliert: ein Magazin, das dem Perlprogrammierer die Information fixfertig auf dem Silbertablett serviert, garniert mit Berichten über wichtige Projekte, Symposien und Aktivitäten in der weiten Welt.

Nicht zuwarten, selbermachen: Renée Bäcker

Nun, so ein Magazin gibt es seit knapp zwei Jahren, es nennt sich – wohl als Anspielung auf Perl Variablennamen – «$foo». Schöpfer und Herausgeber des Magazins ist Renée Bäcker aus Riedstadt. Renée ist selbst ein absolut begeisterter Perl-Programmierer, wie er selbst sagt und ein Mann, der gerne die Initiative ergreift und etwas Neues erschafft: so hat Renée mit Kollegen ein eigenes Unternehmen gegründet und ist ständig auf der Suche nach neuen Projekten. Und als er auf der Suche nach einem informativen Perl-Magazin war und nichts fand, das seinen Ansprüchen genügte, beschloss er, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Seit dem Frühjahr 2007 verlegt Renée Bäcker ein eigenes Perl-Magazin, das sich sehen lassen kann.

Wer $foo gerne gedruckt zuhause im Lehnsessel lesen möchte, der kann das viermal pro Jahr erscheinende Magazin als Print-Version abonnieren und erhält zugleich Zugang zum Abobereich, wo er alle Ausgaben auch als PDF herunterladen kann. Wer das Online-Abo bestellt, bezahlt etwas weniger, muss sich aber mit der PDF-Version begnügen.

Wer $foo das erste Mal in Händen hält, wird überrascht sein, denn auf mehr als 60 Seiten (Ausgabe Winter 2008) bekommt der Leser eine geballte Menge an Informationen geboten. Das in ein schönes Layout gefasste Angebot umspannt einen weiten Bogen: Programmierbeispiele, Praxisberichte, Moduleinführungen, Tips & Tricks und einiges mehr. Ermöglicht wird diese Vielfalt durch ein Autorenteam, zu dem fünf Mitglieder gehören. Werfen wir kurz einen Blick in die aktuelle Ausgabe, um einige Themen herauszugreifen.

Perl Schatztruhe – Gemäss $foo gibt es auf der Perl Modulbibliothek CPAN.org mehr als 50.000 Module – und jeden Tag würden es mehr. Was tut man aber, wenn von einem Modul dringend die aktuelle Version benötigt wird und der Zugriff auf CPAN nicht möglich ist? Antwort von Renée Bäcker: Indem man CPAN::Mini verwendet, einem Tool, das oft verwendete Perl Module lokal speichert und aktuell hält.

Logging für Perl-Programme – In einem weiteren Artikel gibt der zuvor genannte Verfasser eine detaillierte und gut verständliche Einführung in Log4Perl, einem Modul, der Programmlogs erstellt. Was im ersten Moment nicht sehr aufregend klingt, erweist sich bei näherer Betrachtung als essentiell wichtig. Denn: bei der Fehlersuche ist nichts so wichtig wie die Meldungen, die ein Programm während der Ausführung erzeugt.

SQL Statements abstrakt erzeugen – Die meisten Datenbanken werden heute mit SQL Kommandos gesteuert. Wie geht man nun aber vor, wenn aus Gründen der Portabilität SQL Kommandos wie „SELECT * FROM table WHERE…“ nicht «hardcodiert» werden sollen. Antwort: Indem SQL::Abstract verwendet wird. Dieser Modul gestattet es, Abfragen abstrakt zu formulieren. So werden in einer Variablenstruktur die zu durchsuchenden Tabellen und Spaltennamen angegeben, ergänzt durch einen Hash, der die Suchkriterien bestimmt. SQL::Abstract erzeugt daraus ein fertiges SQL Kommando, das nur noch an den Server gesendet werden muss.

Perl Tutorial – Herbert Breunung hat für $foo ein reichhaltiges und leicht verständliches Tutorial verfasst. In der aktuellen Ausgabe erscheint Teil 5 dieses Tutorials mit Captures und Subroutinen.

Die unendlichen Tiefen von $_ – Perl ist ein wahrer Meister, wenn es um’s Abkürzen geht. Das gefällt nicht allen! Bei Perl ist es in gewissen Situationen sogar möglich, den Namen einer Variablen ganz wegzulassen. Etwa in einer while-Struktur beim Lesen aus einer Datei. Als Platzhalter wird hier eine Variable mit dem kryptischen Namen $_ verwendet. $foo erläutert, wie mit dieser Variablen umgegangen werden sollte und weist auf Gefahren, aber auch auf Vorteile von $_ hin.

Für wen ist $foo? Das Magazin deckt ein breites Spektrum ab, es geht in die Tiefe der Technik, bietet also auch einem erfahrenen Programmierer etwas. Auf der anderen Seite finden auch Einsteiger viel Wissenswertes und eine Einführung in diese Programmiersprache, von der auch der Autors dieses Berichtes fasziniert ist. Ich arbeite seit 15 Jahren mit Perl und habe in der aktuellen Ausgabe von $foo eine spannende und anregende Lektüre gefunden.

Abschliessend noch ein Wort zum Theme Community. Auch $foo leistet seinen Teil. Das Magazin steht auch Dritten offen und nimmt Artikel gerne entgegen. Es wäre schön, wenn sich Autoren finden würden, die zu verschiedenen Aspekten rund um Perl etwas beitragen. Die $foo Verleger freuen sich auf jede Anfrage.

Mail us Rüderswil

I zwe Tage isch ja scho der erscht Advänt. D Wiehnachtszyt isch da. Drum hei mir hüt i der Chile d’Chrippefigure ufgstellt. Im erschte Momänt tönt das nid schwirig u me chönt meine, das sig gletig dänne ta. Aber oha, so isch es de doch nid. Bis jedi Figur der richtig Platz het, bis si o läbig würkt u zäme mit de andere Mitglieder um d’Chrippe ume e Gschicht erzellt, vergeit mängi Stunde, me merkt nie,wie. U de wott de no alles schön dekoriert, büschelete u belüchtet si. So vergeit e ganze Namittag wie im Schwick. Aber es isch e schöni Arbeit gsi u mir hei vil Fröid gha, wo mir vor üsem fertige Wärch gstande si u hei chönne säge: «Wohl, es isch üs glunge!»

Uf em Helgeli gseht Dir ganz rächts der Josef, är isch no am wärche, überchunt de no es Wärchzüg und e Wedelebock vordra. Links näbedra isch, wie Dir’s gwüss scho errate heit, d’Maria. Betreut wird si das Jahr o vo der Elisabeth, der Frou vom Zacharias. Fähle tuet itz no d’Chrippe, die chunt de erscht an heilige Abe derzue.

U zum Schluss, für all die, wo ds’Föteli gfaue het git es hie no es paar witeri.

Mis Ämmitau

E nöie Morge isch erwacht, ds erschte Liecht vom Morge het fründlich u heiter dür mis Pfäischter glüchtet. Wie isch es doch o cho, wie het’s es gä, dass mir jede Tag es grosses Gschänk am Läbeshimmel steit wie e glänzende Stärn? Isch es gar e schöne Troum? O du liebe, guete Troum, blib ume da, blib bi mir, träg mi mit dir furt i das Land wo Du mir zeigt hesch. Aber nei, es isch e ke Troum, i luege dür ds Pfäischter, gseh Höger, gseh grüeni Matte u dunkli Wälder, gseh Bärge im Sunneliecht, gseh der Firneschnee lüchte hinter all der Pracht. I gseh mis liebe Ämmitau.

E Amsle singt im Lindeboum
Es Lied so schön wie-n-e Troum
Schön wie-n-e altvertroute Reim
Singt Es lied vo mim liebe Deheim

Ds Liecht vom Tag lüchtet häll, so wie-n-e zfridni Seel voller Fröid. U wenn de d’Wulche vo de Alpe här über die grüene Matte wandere, wenn der wiss Näbel us de Schäche u Grebe ufstigt, e fiini, silbrigi Dechi sich über d’Chnuble u Flüeh leit und die erschte Abestunde wei cho, de verwandlet sich mi liebi Heimat i-n-e Wält voller Wunder u Gheimnis. D’Sunne sänkt sich uf ihrer Bahn, Grebe u Bärge begleite ds grosse Läbesfüür wenn es sis Tageswärch vollbracht het und fiischter wird es vor de Ouge. Aber jetz lueg i zum Himmel u gseh die hälli Mondschibe, gseh ds unändliche Stärnemeer lüchte. Lüchte u glitzere über mim liebe Ämmitau.

Lueg im Februar

Ämmitau im Winter

E alti Linde steit da z’mitz im Dorf
U weiss wäger gar mängs z’brichte
Vom Läbe uf de Bärge und im Hof
vo Leid u Fröid, vo vile alte Gschichte

So isch es Nacht worde u wider Tag. Und wo d’Aabe lenger worde si, der Wind die letschte Bletter vo de Böim dervo treit het u der Winter mit sim chalte Szepter sis Rächt het welle ha, si die erschte Schneeflöckli vom Himmel abe uf die chüehli Ärde gschwäbt. Der erscht Schnee het i der Nacht e lüchtend wissi Dechi über mi liebi Heimat gleit, wo im Sunneliecht vom junge Tag gstrahlet het, schöner als tuusig Edelsteine. Es Winterwunder, gwüss so schön, wien-es-ne no nie eis gäh het, het ds ganze Land verzouberet. Het d’Firne la lüchte unter em blaue Winterhimmel. Em Himmel vom mim liebe Ämmitau.

Am Himmel, da lüchtet häll e Stärn
Witt üs säge, ds Glück isch nid färn
Isch für üs da, immer und überau
Bi üs deheim, im liebe Ämmitau

Neues vom Kreuzackerpark

Saatkrähe

Saatkrähe im Kreuzacker

Auch im Kreuzackerpark hält der Winter Einzug, auf dem Platz liegt Schnee, ein kalter Wind weht durch die kalten Platanen und vor der Aaremauer füttern Passanten die Tauben, die in der kalten Winterszeit für jedes Körnchen dankbar sind. Aber auch zahlreiche Saatkrähen sind noch da. Nicht nur Leser dieses Blogs wissen, dass der Kreuzacker ein beliebter Nistplatz für die klugen Vögel ist, die bisher allen stadtamtlichen Vertreibungsaktionen erfolgreich getrotzt haben. So wie die Tauben sind auch die listigen Rabenvögel auf Futtersuche und warten auf den Ästen der Platanen geduldig auf eine günstige Gelegenheit, um ein Stück Brot zu ergattern.

Die schwarzen Krächzer warten aber nicht einfach nur, sie haben auch eigene Strategien entwickelt, um den Tauben das Futter blitzschnell vor dem Schnabel wegzuschnappen. Eines dieser Manöver hat der Autor mit eigenen Augen beobachtet und gibt es hier gerne zum Exempel: sobald ein Vogelfreund vor der Brücke Körner oder Brotkrümel streut, stösst die Krähe von ihrem sicheren Versteck im Baum zum Futterplatz vor und fliegt ca. fünf Meter über dem Boden an Ort und Stelle. Nun wartet der Rabenvogel, bis alle Passanten mindestens vier bis fünf Meter entfernt sind, ohne dabei seine Position zu verändern. Dann lässt er sich fallen, packt seine Beute und fliegt davon.