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Jodlerabend mit Besuch aus Berlin

Am Unterhaltungsabend des Jodlerklub Herzogenbuchsee erwartet die Besucher ein reichhaltiges Programm. Neben dem Auftritt bekannter Gastformationen und des Kinderchörli wird eine Uraufführung zu hören sein. Im weiteren wird Besuch aus Berlin erwartet.

Jodlerfreunde werden auf ihre Kosten kommen, denn es werden nicht weniger als 15 Darbietungen zu hören sein, vorgetragen von verschiedenen Formationen. Als Gäste werden am ersten Abend das Duett Heinz Güller und Fritz Egli auftreten. Für den zweiten Abend konnte das Duett Fränzi und Christa Schenk gewonnen werden. Weitere Höhepunkte des Abends sind die Vorträge des vom Jodlerklub mitbegründeten Kinderchörli, sowie der Auftritt einer neu geschaffenen Terzettformation. Abgerundet wird das Programm durch die Vorträge des Gastgebers. Wie in den vergangenen Jahren werden beliebte, traditionelle Melodien zu hören sein, wie etwa «Bim Vernachte» von Emil Herzog. Mit dem «Dackdecker-Juitz» von Fredy Wallimann und mit «s’Glück im Läbe» von Heinz Güller wurden aber auch zeitgemässe Titel einstudiert.

Bei der Gestaltung des Abends haben sich die Jodler etwas neues einfallen lassen: Das aus einem Akt bestehende Theaterstück «Dr Hochtourist» wurde so umgeschrieben, dass die Handlung sich nahtlos in das Konzertprogramm einfügt. Das Stück spielt auf einem Berggasthof, dessen Wirt mit dem Förster eine Wette eingeht: Kann ein anrückender Tourist aus Berlin trotz Mangel an Bergführern zu einer Übernachtung «überredet» werden? Aus dieser Wettsituation folgen viele lustige und überraschende Szenen, welche die Lachmuskeln der Besucher arg auf die Probe stellen werden.

Reich beschenkt werden wird der 2. Jodler Max Zürcher. Denn ihm ist zu seinem 60. Geburtstag die Neukomposition «Us chächem Holz» gewidmet, die von Wally Schneider und Margrit Egli gestaltet und komponiert worden ist. Die Uraufführung bildet den Höhepunkt und zugleich den Abschluss des Konzertes, das – so hoffen die «Buchsi-Jodler» – viele Besucher finden wird.

Aufführungen:
1. April 2006: 1. Jodlerabend mit Heinz Güller und Fritz Egli
8. April 2006: 2. Jodlerabend mit Fränzi und Christa Schenk

Jodler wählen neuen Präsidenten

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Matthias Wüthrich

Der Berner Verband stellt den neuen Präsidenten des eidgenössischen Jodlerverbandes EJV. Matthias Wüthrich, Biglen, wurde anlässlich der Eidgenössischen Delegiertenversammlung vom 12. März 2006 in Frutigen einstimmig in das Amt des höchsten Schweizer Jodlers gewählt. Er löst nach acht Jahren den bisherigen Amtsinhaber Peter Portmann, Sarnen, ab.

Matthias Wüthrich ist mit 37 Jahren der jüngste Präsident in der bald 100-jährigen Geschichte des EJV. Der versierte Komponist, Dirigent und Kursleiter entdeckte das Jodeln schon in frühen Jahren, besuchte mit 20 Jahren die ersten Dirigentenkurse und wurde bald darauf Chorleiter.

Auch dem Berner Jodlerverband blieb das junge Talent nicht verborgen und so übernahm Matthias Wüthrich bald die ersten Ämter im Vorstand, zuletzt war er während sechs Jahren Vizepräsident und wurde für sein reiches Schaffen mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet.

Der junge Zentralpräsident fühlt sich der Tradition verpflichtet, betont aber auch die Notwendigkeit des Wandels. Als Komponist geht er mit gutem Beispiel voran. Da sind nicht mehr die traditionellen Bilder der heilen Bergwelt der Kern, sondern Gefühle und Erlebnisse des alltäglichen Lebens.

Homepage von Matthias Wüthrich

Google will auf den Desktop

Google ist weiterhin auf Einkaufstour und die Entwickler arbeiten fleissig an neuen Produkten. Diese Woche hat Google Writely gekauft und einen geschlossenen Betatest der Kalenderanwendung CL2 gestartet. Und was ist in den Monaten zuvor passiert? Einiges, es vergeht kaum ein Monat, an dem Google nicht mit neuen Produkten aufwartet. Diese Umtriebigkeit ist verständlich, denn im freien Markt kann ein Unternehmen auf Dauer nur dann erfolgreich sein, wenn es sein Geschäftsfeld stetig ausweitet und erneuert. Google dominiert zurzeit die Suchtechnik im Internet und setzt alles daran, diesen Schwung zu nutzen, um sich auch in anderen Bereichen zu etablieren.

In welchen Bereichen? Nachdem die Kalifornier zahlreiche Internet-Anwendungen erfolgreich lanciert haben, richtet sich ihre Aufmerksamkeit auf einen Bereich, der seit bald 20 Jahren von einem Monopolisten beherrscht wird: Auf den Desktop. Auf nahezu 90% aller PC’s ist Windows installiert, die Benutzer arbeiten mit Microsoft Programmen wie MS Word oder MS Outlook und surfen mit dem MS Internet Explorer im Internet. So können die Redmonder fast nach Belieben schalten und walten und selber bestimmen, was die Benutzer mit ihrem PC tun können …oder eben auch nicht tun können.

Das schmeckt Google nicht. Denn dies birgt die Gefahr, dass Microsoft den Zugriff auf unliebsame Google-Anwendungen erschwert. Wer’s nicht glaubt, sei an die «DR-DOS Affäre» verwiesen. Microsoft ist stets dann am kreativsten, wenn es darum geht, einen Konkurrenten kalt zu stellen. Die Dominanz des Netscape Navigator wurde gebrochen, indem der wesentlich schlechtere, aber hauseigene Browser Internet Explorer zum «integralen Bestandteil des Betriebssystems» erklärt und fortan zusammen mit Windows ausgeliefert wurde.

Will Google auch in den kommenden Jahren erfolgreich sein, ist die Präsenz mit eigener Software auf den Endgeräten unumgänglich. Der Support von Mozilla Firefox, die Entwicklung von Google Desktop und Google Pack, sowie die Übernahme von Writely sind nur die ersten Massnahmen, mit denen Google gegen den Desktop-Goliath antritt. Weitere werden in Kürze folgen. Microsoft wird auch hier mitziehen und mit eigenen, browser-basierten Anwendungen reussieren. Was wir von den Redmondern zu sehen bekommen werden, sind aber kaum schlanke Ajax-Applikationen, sondern vielmehr die bestehenden, schwerfälligen und fehlerträchtigen Office-Programme, eingezwängt in eine neue ActiveX-Komponente.

S’Amslelied

Ja, Früehling, ändlich bisch wider zu üs cho. Gäll ja Früehlig, jetz blibsch da, ganz, ganz lang. Weisch, liebe Früehlig, i ha drum es Plätzli gfunde, dert möcht i es Liedli für Di singe, a jedem nöie Tag.

…Und i weis halt gar mängs.

(Anmerkung des Verfassers: Ein Blick aus dem Fenster verrät, dass es noch nicht Frühling ist. Aber trotz Schnee und Kälte stimmen die Singvögel jeden Morgen freudig an um den neuen Tag zu begrüssen. Gerade so, als wären die blühenden Tage bereits da. Warum sollten wir dies nicht auch tun?)

Neue Produkte bei Google

Google hat die browserbasierte Textverarbeitung Writely gekauft. Eine entsprechende Meldung erschien gestern Donnerstag auf dem Google Blog und verbreitet sich seitdem in Windeseile. Google eröffnet damit ein neues Feld im Konkurrenzkampf mit Microsoft. Denn auch in Redmond wird fleissig an einem webbasierten Officepaket gewerkelt, das auf den wenig phantasievollen Namen Office Live hört.

Etwas weniger Aufmerksamkeit erregt „CL2“, ein webbasierter Kalender, der in GMail integriert werden soll. Im Gegensatz zu Analytics und Google Pages steht die Beta-Version aber nur einer kleinen Gruppe von 200 Testern offen und diese können keine weiteren Benutzer einladen, so wie dies bei GMail vorgesehen war. Ergriff Google diese Massnahme um einen weiteren Ausfall des Dienstes zu verhindern, so wie dies wegen des starken Andranges bei Analytics und Pages geschah? Interessierte können sich trotzdem schon jetzt ein Bild davon machen, wie die Anwendung aussehen wird: Slashdot verweist auf eine Seite mit CL2 Screenshots.

Vom schwarze Ross

Es Gruselgschichtli

Es isch es stattlichs Buurehus gsi, wo dert ar Sunnsyte zwüsche em Dorf Hubelbüehl und em Wald gstande isch. Schöni, fruchtbari Fälder hei zum Hof ghört und z’Hus isch vo Fruchtböim umgäh gsi, schöner nützti nüt. O d’Bürelüt, Züsi u Bänz, hei’s guet mitenand chönne u hei vil Fröid gha am wärche; vom erschte Morgeliecht bis am Aabe isch uf em Fäld und im Hus gschaffet worde, so dass es e Fröid gsi isch, das schöne Buureguet z’gschoue. Fäld, Weid u Garte hei die schönschti Frucht treit, im Stall het es gsunds, guet rangierts Veh gha und d’Stör isch gschmückt gsi mit eme farbige u lüchtende Bluemeschmuck. Aber dänket jetz nid, dass die zwöi Lütli nume für z’wärche uf der Wält si gsi. Nei, wäger nid. Si hei ihrne Dienschte u sich sälber öppis gönnt. Uf em Bänkli vor em Hus isch im Summer am Abe dorfet u gliedet worde. Und im Winter het es mänge Abesitz gäh uf der Hubelbüehler Sunnsyte. So het me früecher dene Winterabe gseit, wo d’Buurelüt sich zum tanze, spile u musige troffe hei.

Heiter u z’fride si die Tage gsi und es hätt no lang so dörfe witergah für Bänz u Züsi. Aber denn isch es böses Unglück passiert. Es het sich im-e länge u herte Winter zuetreit. Am-e verschneite Mänti Morge het Bänz welle i Wald ga holze, het z’Ross vor-e Wage gspannt un isch mit em Resli, em junge Chnächt, gäg em Hubelwald zue. Wenn es scho e klirrend chalte Tag gsi isch, so het doch d’Sunne fründlich us em blaue Himmel gschine und z’ganze Land het im früsche Schnee glitzeret und glänzt, so dass die zwöi Mannevölcher meh als einisch si blibe stah u gstuunet hei ob all der winterliche Pracht. Denn si si aber doch ärschtig dür e Schnee i Wald ine gstapfet u zwüsche de Böim verschwunde.

Züsi isch scho am Zwägmache vom Zmittag gsi, won’es plötzlich ghört, wie öpper lut «Z’hülf! chömit ga hälfe!» grüeft het. Es isch der Resli gsi, wo im nächschte Momänt vor’s Hus gschprunge isch. Bis vor d’Chuchi isch är cho, denn het är ganz usser Atem müesse d’Händ uf d’Chnöi stütze u verschnufe.
«Was het’s gäh?» fragt Züsi ganz ufgregt, won es vor’s Hus chunt, aber Res schnupet immer no haschtig u bringt kes Wort füre. Är isch chrydewiss im Gsicht.
«Was het’s de gäh? So red doch!» fragt d’Büri jetz wider und nach em-e Chehr findet Res ändlich der Schnuf: «Der Buur isch ugfelig worde! Won är e Boum umtah het, isch är vom-e schwäre Ascht am Chopf breicht worde! U druf… u druf… Jetz liit är dert u duet e ke Wank meh! »
«Jesses» rüeft jetz d’Büri, packt Res bi der Hand und springt gäg em Wald zue, so schnäll as d’Bei möge trage.

Es isch nüt me z’mache gsi. Bänz isch bim holze so schwär vom-e Boum troffe worde, dass är no uf der Unfallstell verschtorbe isch. Es isch es Unglück gsi u Resli het kei Schuld troffe, är het alles so gmacht, wien es der Meischter het welle ha. I all der ufregig het niemer gmerkt, dass z’Ross niene meh gsi isch. Der Resli het ke Erklärig gha, wie das het chönne passiere, isch es doch no igspannt gsi, wo das Unglück passiert isch. Aber wär dänkt scho a z’Ross, wenn es settigs Ugfehl passiert? Am Tag druf isch der Resli das Ross ga sueche, aber ohni Erfolg, es isch verschwunde gsi u verschwunde blibe O kei Nachbuur het das Tier gseh.

O der hertischt Winter het einisch es Änd u so isch es o uf der Sunnsyte wider Früehlig worde, aber sit em Tod vom Bänz isch es still worde um’s Hus, es isch gsi, als ob die ganzi Fröhlichkeit vom Hubelhof em Bänz i z’Grab gfolgt wär. Erscht wo der Ustig z’grächtem cho isch und si ganzi Früehligspracht über em Land usgspreitet het, won es a jedem Boum u Hag blüeit u gsummet het, si o d’Lüt vor Sunnsyte wider erwachet. «Mir wei’s i Gottes Name aanäh» het Züsi gseit und probiert, die schwäri Lascht z’träge. Resli u die andere Dienschte hei aapackt wo si hei chönne, hei mänge guete Rat gwüsst u so der Hof im guete Stand chönne bhalte. Natürlich, dass der Meischter gfählt het, das isch trotz all däm guete Wille z’geseh gsi.

Es isch a eim vo dene schöne Meieabe passiert. D’Dienschte si nach em länge Tageswärch uf em Bänkli ghocket und hei sich am Fürabe und am wunderschöne, warme Früehligstag gfröit. Überall het es Blüemli gha und uf em Boum hei Amsle u Spatze gliedet. Es het scho afa dämmere, wo si plötzlich am Waldrand es Ross hei ghöre wihere. Im Boum isch es ganz still worde. Es wird der Nachbuur si, wo no fuehrwärchet, hei si dänkt u däm Grüsch witers nüt nachegfragt. Wo de aber am folgende Abe wider es Ross z’ghöre isch gsi, isch me doch stutzig worde. Res isch als erschte ga luege, ob är das Ross ma gseh, aber es isch scho fischter worde u wien-är a Waldrand chunt, isch niene meh öppis z’vernäh gsi.

Am dritte Abe wider z’gliche. Aber nei… «Luegit dert!» seit plötzlich Hans, der Mälcher. Und tatsächlich, wo alli gspannt zum Waldrand luege, toucht dert es Ross uf. Schwarz isch es gsi, grad so wie das, wo im Winter verschwunde isch. «Isch das öppe Bänze’s Ross wo letscht Winter verschwunde isch?» fragt jetz Res uufgregt. Aber das cha ja nid si, es si ja scho vier Mönet i z’Land gange sit däm schlimme Tag.

Jetz berate die Chnächte, was da mues fürgnah wärde u si glii druf rätig worde: Dä Usrisser söll aaglockt u de iigfange wärde. Mit däm Entschluss si Hans u Res no am gliiche Abe mit Brot u Seili uusgrüschtet gäge em Waldrand zue. U wie erwartet toucht das Tier wie a de vergangene Tage uf, chunt dasmal sogar nöcher u nöcher zu sine Häscher. Jetz ersch gseh Hans u Res, dass es doch z’Ross vom Bänz mues si, das het drum e wisse Fläck am Hals gha. Und o bi der Erschinig, wo jetz nume no weni Meter entfärnt steit, fählt das Merkmal nid. Jetz nimmt Res e Hälslig und geit gredi uf das Ross zue.

Will es scho dämmeret het, hei die beide nid gwahret, dass das Tier plötzlich afat wachse, erscht wo das Ross dütlich grösser worde isch überchöme die beide e Schreck. «Der tuusig Gott’s Wille, was gscheht da?» fragt Res u schickt sich scho a, dervo z’springe. «Das isch nume e Schatte, Bueb» erwideret der Hans, nimmt druf kuraschiert sälber es Seili u wott das em Ross um-e Hals legge. Aber plötzlich chehrt das Tier der Chopf und luegt em Hans diräkt i d’Ouge. Hans erstarrt vor Schreck, gheit denn hindertsi um u probiert sich uf allne Viere z’pfäie. Aber no immer starrt das Ross mit grosse, grässlich i der Dunkelheit brönnende Ouge if ihn u wird no immer grösser. Grösser u schwerzer. Erscht jetz ma Hans uf d’Bei, aber bevor är ma dervo springe mues är, wie gleitet vo ere unsichtbare Macht gleitet, no einisch zrüggluege. Är blickt in e dunkli, schwarzi Nacht wo nume erhällt isch vo zwöi böse, brönnende Ouge, wo Hanse i d’Seel gstoche hei un denn höcher u höcher gstige si.

«I gseh der Bänz, iiih, der Bänz!!» rüeft jetz Hanse wie vo Sinne und springt zum Res, wo mit grosse, erstarrte Ouge zum Himmel luegt. Druf packt Hans Rese bi der Chutte u beidi pächiere dür d’Nacht em Hof zue. I der gliche Nacht isch es Gwitter cho und es het blitzt und donneret wie scho lang nümme. Aber mit em letschte Blitz isch o dä Spuk erlosche, das Ross mit de füürige Ouge isch für immer verschwunde.

Fuderweise Schnee

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Sonntag Morgen, nach der Räumung

Nachdem in der Nacht auf Freitag ca. 10 cm Schnee fielen, wurde es im Verlaufe des Tages wärmer und während der folgenden Nacht liessen Windböen den verbliebenen Schnee fast ganz wegschmelzen. Dazu regnete es fast ohne Unterbruch und alles deutete auf einen nassen Samstag hin, so wie er für den Monat März typisch ist.

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Luzernstrasse 58, 5. März 2006

Doch es kam ganz anders. Denn gegen Mittag sank das Thermometer auf den Gefrierpunkt und wieder fiel Schnee bin in’s Flachland. Es schneite und schneite. Bald zeigte sich das Land wieder so wie am Freitag Morgen, winterlich verschneit. Stetig und immer dichter fiel vom Himmel der Schnee und am frühen Nachmittag war Schneeräumen angesagt.

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Winterliches Etziken

Wegen eines Alphornauftrittes fuhr ich gegen drei Uhr durch den Oberaargau in Richtung Sumiswald. Während es im Oberaargau weiter schneite, regnete es im Emmental. Erst am frühen Abend begann es auch hier zu schneien. Als ich mich gegen 21 Uhr auf den Heimweg machte und den Mühleweg passierte, zeigte sich der Oberaargau tief verschneit. Stellenweise fielen bis zu 40cm. Das Wasseramt, das ich nach ca. einer Stunde Fahrt erreichte, zeigte sich nicht anders. Alles lag unter einer tiefen Schneedecke und noch immer waren die Himmelsschleusen weit offen.

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Der Platz vor dem Haus ist wieder frei

Da seit meiner Abreise niemand den Platz vor dem Haus freiräumte, musste ich den Wagen beim Nachbarn stehen lassen und selbst einen Pfad bis zur Haustüre freilegen. Durch Verwehungen lagen dicht vor dem Hause fast 50 cm. Ich kann am mich an Winter erinnern, in denen es ähnliche Schneemengen gab, aber da drückte ich noch die Schulbank!

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Auf der Terasse

Nachdem das Notwendigste besorgt war, rückte der Stundenzeiger schon gegen Mitternacht. Und während ich mich mit heissem Tee aufwärmte, stürmte und schneite es noch immer. Auch in der kommenden Nacht änderte sich das Wetter nicht und als ich am Morgen vor die Türe trat, war der am Vorabend freigelegte Fussweg wieder verweht und zugeschneit. Doch nun klarte sich das Wetter auf und mit einer Schneeschleuder war der verschneite Hausplatz bald wieder ganz begehbar. Gegen Mittag lösten sich die Wolken auf und die Mühen der vergangenen Stunden wurden durch einen prächtigen, weiss glitzernden Wintertag belohnt.

Opera M2: gewöhnungsbedürftig

Auf der Suche nach einem Nachfolger für PINE habe ich auch Opera’s Mailclient „M2“ ausprobiert. Dieser ist im freien Browser aus Norwegen fest integriert, es gibt jedoch auch eine Standalone Version. Wer das Programm ausprobieren will, sollte sich zuvor mit zwei grundlegenden Konzepten vertraut machen, am einfachsten durch die Lektüre des M2 Tutorials.

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Opera’s Mail Client

Zentrale Datenbank. M2 speichert alle Mails in einer zentralen Datenbank. Dies trifft auch dann zu, wenn mehrere POP3/IMAP Konti eröffnet werden: Alle von einem Server empfangenen Mail werden zentral gespeichert und sind über den View (siehe unten) „Incoming“ abrufbar. Ein weiterer View „Unread“ listet alle Mails, die noch nicht gelesen wurden.

Views statt Ordner. Herkömmliche Mail Clients wie Thunderbird oder Evolution speichern eingehende Mails in verschiedenen physikalischen Ordnern. Mit Filterregeln wird entschieden, welche Nachricht nach dem Empfang in welchem Ordner gespeichert wird. Dies entpricht dem üblichen Ordnungsprinzip, welches überall anzutreffen ist: Informationen werden aufgrund verschiedener Eigenschaften den dafür passenden Ablagen zugeordnet.

M2 verfolgt einen anderen Ansatz: Mails werden durch das Definieren von Filterregeln nicht in einem Ordner gespeichert, sondern mit einem „View“ angezeigt. Dies ermöglicht es, ein Mails nach dem Empfang in verschiedenen Views anzuzeigen, obwohl es physikalisch nur einmal gespeichert worden ist. Beispielsweise ist eine Nachricht nach dem Empfang in den Views „Unread“, „Mails from Tom“ und „Project X“ sichtbar. Durch das Setzen von Attributen kann das Filterverhalten weiter beeinflusst werden.

Das Prinzip von M2 ist erstaunlich flexibel und ermögliches es, Mails nach den verschiedensten Gesichtspunkten zu ordnen. Das Setzen verschiedener Attribute erlaubt zudem einen einfachen Workflow. Wer mit einer Flut an Mails fertig werden muss, kann von den Vorteilen des View-Prinzips mit zentraler Mail-Datenbank profitieren. Ein hohes Mass an Flexibilität birgt aber auch Probleme: M2 reagiert zum Beispiel oft nicht so, wie es gemeinhin erwartet wird. Beispiele: Ein gefilterters Mail wird nicht nur im dafür bestimmten View, sondern weiterhin auch im zentralen Posteingang angezeigt. Ebenso taucht auch ein gesendetes Mail plötzlich im Posteingang auf. Der Grund ist ohne Ausnahme in den Filtereigenschaften zu suchen.

Ich habe mit M2 eine Woche gearbeitet, konnte mich mit der Philosophie aber nicht anfreunden. Ich ziehe es vor, Mails in einzelnen Ordnern abzulegen, mit der Gewissheit, dass sie auch tatsächlich in diesem Ordner gespeichert sind und nur erscheinen, wenn ich diesen Ordner öffne. Zudem will ich verschiedene Konti strikte von einander getrennt haben, zum Beispiel private und geschäftliche Nachrichten.

Device overheating

The temparature for device „stocki“ (serial no 196409080000) reached 39 degrees. To avoid further problems, It needs to be shut down for 12 hours. We’re sorry for all inconveniences and gurantee a full operational state after the downtime.

Schwarzfäder und Boumjeger

Es Gschichtli vo zwene Chräie

~ Kapitel I ~

Zwe Jeger träffe ufenand

Es isch eine vo de erschte Tage im Jahr gsi, wo-n es zwar nümm chalt, aber doch o no nid rächt Früehlig isch. D’Böim hei no immer ihres Wintergwand treit, aber überall a de Escht si die erschte fiine Chnoschpe und Blettli z’finde gsi, d’Bote vom nahende Früehlig. Am Waldrand und uf de Wise hei d’Greser afa wachse u bereits si da u dert die erschte Blüemli z’entdecke gsi. Es isch, als ob der erscht mild Früehligsräge si gweckt hät, als ob si erwachet wäre und ihri Blettli u Blüete ufrichte und begierig z’Liecht vo der jetz stercher wärdende Sunne erwarte.

Gäg em Mittag zue het es ufghört rägne und d’Merzesunne het zwüsche de Wulche vüreglugt, es isch wermer u wermer worde. Für d’Chräie isch jetz e günschtigi Zyt cho, i däm vom Räge ufgweichte Bode isch drum allerlei z’finde gsi: Chörner, Würmli, die erschte Chäfer un no allerlei anderi feini Sache. So hei si sich zueglah und sich gfröit a däm erschte deckte Tisch nach em länge, chalte Winter. O d’Schwarzfäder u der Boumjeger si i dere Tschuppele derbi gsi u hei flissig nach öppis ässbarem gsuecht. Sit em Herbscht si si es Pärli und hei sich uf ihre Nachwuchs vorbereitet. Dir weit wüsse, wär die zwöi si u wie si zämegfunde hei? De läset eifach witer.

Heiter u graduf, immer fröhlich und hilfsbereit, schlau und gmerkig, aber o mit fiinem Sinn, grad so isch d’Schwärzfäder gsi. Bi der Nahrigssuechi het si die beschte Plätz immer z’erscht gfunde und wenn e Gfahr im Azug gsi isch, so het Schwarzfäder z’Unheil unfählbar gwitteret und die andere zur rächte Zyt gwarnet. Keis Wunder also, dass si vo all ihren Gschpänli bewunderet worde isch. Aber das isch no nid alles, nei, das Chräiemeitschi isch de o no bsunders elegant u hübsch gsi, mit fine Glider, glänzende Ouge und ganz schwarze Fädere, wo nume i der Sunne blau gschimmeret hei. Darum het si vo ihrne Chräieeltere o dä schön Name übercho.

Da isch es nume natürlich gsi, dass d’Schwarzfäder mänge Verehrer gha hat, aber ihri Zueneigig het halt nume eim gulte, es isch der Boumjeger gsi. O är het si Name nid vergäbe treit; kei anderi Chräie het es verstande, wie der Boumjeger zwüsche de Böim düre z’flüge, vo de höchste Wipfel abe z’stürze und sich im letschte Momänt ufzfah, höch am Himmel z’kreise und im nächste Momänt ohni ei Flügelschlag und fascht unsichtbar dicht über em Bode z’gleite. Churz: Der Boumjeger isch e geborene Flugkünstler gsi, aber ou e ufgweckte, heitere und kuraschierte Kärli, wo kei Ufgab als z’schwär befunde het.

Vo eim Abentür het der Boumjeger immer gärn erzellt, es isch si Begägnig mit em-e Wildhüeter gsi. Dä het drum Chräie ghasset, grad eso, wie der Napoleon d’Preusse, nume dass üse Wildhüeter halt nid so e stattlichi Erschinig gsi isch, wie der Napoleon. Nei, är het de feine Sache uf em Tisch nume z’guet zuegsproche und so mit de Jahre e stattlichi Liibesfülli übercho. Sis runde Gsicht het e chreftigi roti Farb gha und d’Jegerchutte het der Umfang vom Buch nid ganz möge fasse, so dass immer z’ghüslete Hemmli füregüggslet het. Wenn der Wildhüeter dür e Wald gstapfet isch, so isch är scho vo witem z’ghöre gsi. Nid nume wäg de grobe Schueh, nei, o will är scho bi gringer Asträngig ärschtig het afa schnuufe. So hei d’Chräie immer zur rächte Zyt gwüsst, wenn är uftoucht und sich i Sicherheit chönne bringe, wenn är mit em-e Bärsch si Flinte ab der Schultere gnoh het.

Das het der Boumjeger greizt. «Chönnte mir däm Jeger nid einisch e Streich spile?» het är siner Kamerade gfragt? Die andere Chräie hei aber abgrate, das sig vil z’gfährlich, hei si gmeint. Heja, Es Gwehr blibt es Gwehr u de isch o no e böse Hund da gsi. Aber das het üse Boumjeger nume no meh usegforderet. Und wo-n es im folgende Winter e ganzi Nacht gschneit het, isch e günschtigi Glägeheit für sis Vorhabe cho. Ame-n-e günstige Platz im Wald her der Boumjeger gwartet, bis der Wildhüeter agrückt isch. Uf em Wäg het es höche, dichte Schnee gha, wo z’loufe erschwärt het und der Wildhüeter het uf sim Gang z’grächtem müese schnupe.

Der Boumjeger het i sim Versteck passt und uf e-n-e günschtige Momänt gwartet. Wo der Wildhüeter uf dä Wäg igschwänkt isch, wo d’Escht vo de Böim töif abeghanget si und z’Witercho no meh erschwärt hei, isch dä Momänt cho. Wie der Blitz schiesst der Boumjeger us sim Versteck use, chunt em Wildhüeter gfährlich nöch und faht a lut chräie. Im nächste Ougeblick macht är e verwägene Chehr und flügt em Wildhüeter diräkt vor der Nase verbi. Natürlich isch dä Ma rächt verschrocke, het d’Händ vor e Chopf ghebt und welle e Schritt zruggstah. Aber scho het är z’Glichgwicht verlore, isch plötzlich nume no uf eim Bei gstande und het vor luter Verwunderig lut «U-uhui!» grüeft. U jetz isch es ganz schnäll gange: Der Wildhüeter überchunt immer meh Rücklag, fat a mit de Händ i der Luft ruedere, gheit de aber doch hingertsi mit sim ganze Gwicht i weich Schnee am Wägrand ine.

Während der Wildhüeter no nid weis, wie ihm gscheh isch, hockt der Boumjeger um eme Ascht und luegt ufmerksam zue. Der Wildhüeter isch no e Chehr blibe lige, chehrt sich druf i sim Schneegrüebli u hocket uf. «Das Donners Lumpeviich» het är druf donneret und sich am-e Ascht ghebt wo ihm als Handhebi zum Uufstah dienet het. Wo der Wildhüeter wider uf sine Bei gsi isch, chlopfet är der Schnee ab der Chutte u zieht die verrütschte Hose zrächt. Aber wo-n är no mit em Zwägrücke beschäftiget isch, gseht är plötzlich der Boumjeger. «Wart! Dir will I!» rüeft är jetz lut u wott si Flinte ergriffe. Aber die isch vom letschte Sturz no ganz verchehrt am Rügge ghanget und will der Wildhüeter z’haschtig nach hinde reckt, verlürt är wider z’Glichgwicht u droolet no einisch i si Schneemulde am Wägrand.

Jetz het es der Boumjeger doch vorzoge, sich z’pfäie. Är chehrt sich uf sim Poschte, stimmt no einisch lut u chreftig a und flügt de dervo. Die Heldetat het sich ihm töif iprägt und är het immer wider mit Stolz und i allne Detail vo däm grosse Erläbnis erzellt, sogar no sine Chindeschind, won är sälber scho alt gsi isch. Frili het är hie u da übertribe oder öppis derzuedichtet. Aber, sägit sälber, weit dir ihm das verüble?

Kapitel II