Archiv der Kategorie: General

Schnee u blaue Himmel

Es het no einisch gschneit i der letschte Nacht und o am Morge isch es no chalt gsi. Aber denn isch der Föhn cho, es het afa warme und won es Vormittag worde isch, het am heitere, blaue Himmel d’Sunne gstrahlet. Druf het es afa toue und überall si Wassertröpfli z’ghöre gsi. Nume am Waldrand, dert wo d’Sunne nid häre ma, isch es chüel blibe und der Schnee het sich möge hebe.

Ja, es isch immer no Winter. Der Bode blibt no chalt und d’Necht si läng. Es isch als ob der Winter wett säge, dass sis Wärch no nid volländet isch. Ersch wenn der Bode z’grächtem greiniget und für e nöi Früehlig parat isch, isch es so wit. Aber denn, denn mues der Früehlig cho. Es isch kurios: Es passiert i jedem Jahr z’gliche aber es isch eim doch jedes Jahr, als ob es dasmal bsunderbar schön sig.

«Ach, rutscht mir doch den Buckel runter!»

Gaius Iulius Cäsar ist eine der schillerndsten Persönlichkeiten der Antike. Rhetor, Stilist, Staatsmann und Feldherr in einer Person. Von Biographen aus allen Zeitaltern beschrieben. Inspirationsquelle unzähliger Dichter, Maler und Tonkünstler. Bis in unser Tage Vorbild für viele und Symbol unbeugsamer Willenskraft. Vieles an Cäsar wird immer rätselhaft bleiben. Daran wird die neue Biografie von Werner Dahlheim wenig ändern, aber sie bringt uns den antiken Helden ein grosses Stück näher.

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Werner Dahlheim: Iulius Cäsar – Die Ehre des Kriegers und die Not des Staates

Dahlheim’s wissenschaftlich fundiertes Werk vermittelt ein detailliertes Bild des Staatsmannes und Feldherren Cäsar. Der Leser lernt den grossen Römer so kennen, wie er zweifellos war: Genial und zielstrebig, ein glänzender Redner und ein charismatischer General, dem seine Soldaten blind vetrauten. Dahlheim zeigt uns aber auch einen Machtmenschen, der keine Rücksicht nahm, um seine Ziele zu erreichen. So soll sich Cäser aus politischem Kalkül von seiner ersten Frau getrennt haben. Politische Gegner räumte er ohne Skrupel aus dem Weg und gegenüber seinen besiegten Kriegsgegnern war er nicht immer gnädig; den Gallierführer Vercingetorix liess er in Rom hinrichten. Sengend, brennend und plündernd zog er durch die besiegten Länder. Freilich muss man diese Taten im Kontext der Zeit sehen: Das Streben der römischen Patrizier war auf ein Ziel gerichtet: Macht, Ruhm und Ehre. Und dies gab es in der römischen Republik um 100 v.Chr. nur für sehr viel Geld. Dieses wiederum war in den Provinzen zu holen, die dem Reich schon eingegliedert waren oder neu erobert werden mussten. Entsprechend waren Aufständische in den tributpflichtigen Provinzen wenig erwünscht und wurden notfalls mir aller Härte niedergerungen.

Eine Schlüsselstelle im Leben Cäsars (und auch des Buches) war die Rückkehr vom siegreichen Gallienfeldzug: Der Senat von Rom verlangte von Cäsar, sein Kommando abzugeben. Damit wurde der Triumphator vor die Wahl gestellt, abzudanken oder sich dem Befehl zu widersetzen und mit seinen Soldaten gegen Rom zu marschieren. Cäsar überlegte und entschloss sich: Er überschritt mit seinen Truppen den Rubikon, stürzte Rom in einen Bürgerkrieg und wurde zum Wegbereiter des Unterganges der römischen Republik.

Soweit zur Biographie von Dahlheim. Wer mehr über Cäsar erfahren will, findet Aufschluss über die Persönlichkeit des grossen Römers in seinem eigenen Buch «Bellum Gallicum», zu deutsch: «Der gallische Krieg». Cäsar spricht von sich selbst in der dritten Person, in der vierten Person, wenn es um seine Truppen oder um das römische Volk geht.

Auch im gallischen Krieg zeigt sich der Feldherr einmal gnädig, ein andermal unerbittlich. So erwies er sich gegenüber den Häduern (strategisch wichtige Verbündete) auch dann mildtätig, als einige von diesen abfielen und rebellierten. Andere Aufständische bekamen seine Härte zu spüren: Cäsar liess ganze Städte plündern, niederbrennen und schonte auch die Zivilbevölkerung nicht. Militärische Abschreckung also, wie sie leider auch heute noch angewandt wird. In schwierigen Situationen griff Cäsar selbst zu Schwert und Schild und kämpfte in den vordersten Reihen, so etwa als seine Truppen im Kampf gegen die Nervier in Begrängnis gerieten: «Da Caesar sah, dass die Lage gefährlich war […], entriss er einem Soldaten im letzten Glied den Schild […], drang an die Front vor, rief die Zenturionen einzeln beim Namen, feuerte die übrigen Soldaten an und befahl, vorzugehen […].»

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Rene van Royen und und Sunnya van der Vegt: Asterix – Die ganze Wahrheit

Wer bei der Lektüre des gallischen Krieges Mitleid mit den Galliern bekommen hat, weil diese gegen Cäsar meistens «untendurch» mussten, möge etwas Trost in den Asterix Bänden finden. Ein Comic als Geschichtsbuch? So abwegig ist die Idee nicht, schon mehrfach wurde vorgeschlagen, die Geschichten rund um den kleinen gallischen Helden im Schulunterricht zu verwenden. Albert Uderzo und Rene Goscinny waren in bezug auf die historischen Details ihrer Geschichten sehr gewissenhaft. Dies wird ihnen auch von Rene van Royen und Sunnya van der Vegt attestiert, den Verfassern von «Asterix – Die ganze Wahrheit».

Natürlich treiben die Väter von Asterix allerlei Spässe auf Kosten der Römer, auch Cäsar bleibt davon nicht verschont. Er wird als eitler Herrscher karrikiert, der schnell wütend werden kann und seine Untergebenen anbrüllt, auf der andern Seite aber auch ein guter Verlierer sein kann, so etwa in «Asterix als Gladiator». Natürlich kommen dabei auch die geflügelten Worte Cäsars zum Einsatz, die er im ungünstigsten Moment selbst rezitiert. Von den Galliern zur Weissglut gereizt greift Cäsar zuweilen auch zu simplen Kraftausdrücken. Als die Galliern und Belgier von ihm wissen wollen, wer von ihnen am tapfersten ist, verliert Cäsar zorngeschwellt die Nerven: «Am tapfersten? Weiss ich nicht. Aber eins kann ich euch sagen: Ihr spinnt alle miteinander!»

Firefox und Thunderbird

Feedback von einem Kunden, der auf meinen Rat hin von OE/IE auf Firefox/Thunderbird umgestiegen ist:

[...] Ich habe Ihre Empfehlungen befolgt und von Outlook Express auf Thunderbird umgestellt. Weiter habe ich den Norton Virenscanner, der meinen Computer fast lahmgelegt hatte, durch einen anderen ersetzt und zusaetzlich vom Internet Explorer auf Mozilla Firefox umgestiegen. Es funktioniert jetzt alles viel schneller [...]

Firefox und Thunderbird sind freie Software und können konstenlos heruntergeladen und genutzt werden. Beide Produkte zeichnen sich durch eine hohe Qualität und Benutzerfreundlichkeit aus und können die fehleranfälligen MS-Äquivalente ohne Einschränkung ersetzen. Wer Firefox und Thunderbird nutzt ist zudem besser gegen SPAM und Angriffe jeder Art aus dem Internet geschützt.

Veteranenehrung und Delegiertenversammlung

Mit der Unterstützung zahlreicher Helfer organisierten die beiden Jodlerklubs aus Herzogenbuchsee die Veteranenehrung und Delegiertenversammlung der Berner Jodler und meisterten ihre Aufgabe mit Bravour.


Sporthalle in Herzogenbuchsee

Im Sitzungszimmer der Dreifachsporthalle wurden am Sonntag Abend die Stühle zusammengestellt. Alle, die bis zum Schluss ausharrten, setzten sich im Kreis zusammen und liessen den anstrengenden Tag bei einem erfrischenden Getränk und einem Jutz ausklingen. Manch einem waren die Strapazen nach dem arbeitsreichen Wochenende, aber auch eine grosse Erleichterung in’s Gesicht geschrieben.

So endet unsere Geschichte. Wenn wir an ihren Anfang zurückdenken, treffen wir dort auf eine Dissonanz, die aufgrund eines Missverständnisses entstanden ist. Doch überwanden die Kameradinnen und Kameraden der beiden Jodlerklubs diese Trübung rasch und setzen sich zusammen um den grossen Moment sorgfältig vorzubereiten. Unter der bewährten Leitung von Fred Lüthi nahmen die Pläne und Visionen rasch Konturen an und es enstand das Bild von einem stimmungs- und würdevollen Stelldichein der Berner Jodlerfamilie in Herzogenbuchsee. Mit diesem Ziel vor Augen machte sich das OK an die Arbeit.

Heimelige Jodlerklänge aus der Dreifachhalle

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Prächtiger Blumenschmuck auf der Bühne

Endlich kam der lange erwartete Tag und am Samstag Abend betraten die ersten Gäste der Veteranenehrung die feierlich geschmückte Dreifachhalle. Den Blickfang der Bühne bildete eine Kantonsfahne mit einer Seitenlänge von sechs (!) Metern. Gross und stattlich schritt darauf der Berner Bär einher. Links und rechts von der Fahne standen Tannen, die dem ganzen Bild Natürlichkeit einhauchten und den prächtigen Blumenschmuck auf das Beste ergänzten. Mit weissen Lichterketten an der Decke wurde die feierliche Atmosphäre noch unterstrichen. Der Rest der Halle wurde wiederum mit Fahnen und Tannzweigen dekoriert.

Die Ehrung der Veteranen war würdig und schön. Gruppeweise wurden die Jodlerinnen und Jodler für ihre langjährige Treue zum Jodelgesang, Alphornblasen oder Fahnenschwingen mit Applaus auf die Bühne gebeten und ehrenvoll in den Stand der Veteraninnen und Veteranen aufgenommen. In seiner Grussbotschaft ging Ueli Bieri auch auf die Bedeutung der Veteranehre ein. Sie ist kein Abschied aus dem aktiven Vereinsleben, sondern vielmehr eine Verpflichtung: Veteranen sind Vorbilder, sie sollen ihr Können, aber auch ihre Ideale und Wertvorstellungen an jüngere Generationen weitergeben und so einen aktiven Beitrag an die Erhaltung unseres schönen Brauchtums leisten.

Am Ende des offiziellen Teiles gab es zahlreiche spontane Vorträge und die Vereine wurden mit lang anhaltendem Applaus zu einer weiteren Zugabe ermuntert. Eine heitere und fröhliche Stimmung herrschte nun vor und als der letzte Jutz auf der Bühne verklang, war Mitternacht längst vorbei.

Herzogenbuchsee als Wiege des Jodelgesangs

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DV vom Sonntag Morgen

Am Sonntag morgen folgte die Delegiertenversammlung, an deren Beginn auch die Grussbotschaft der Gemeindepräsidentin aus Herzogenbuchsee, Charlotte Ruf, stand. In einer herzlichen und pointierten Ansprache begrüsste sie die Berner Jodler im Oberaargauer Dorf und erwies sich dabei als Kennerin des Jodelgesangs. Obwohl überall in der Welt praktiziert, so ist sei Jodeln dennoch in der Schweiz beheimatet. Aber wo genau in der Schweiz, fragte Charlotte Ruf und konstruierte auf humorvolle Weise und mit Hilfe zweier gallischer Helden die Antwort gleich selbst: In Herzogenbuchsee!

Die Gemeinde Herzogenbuchsee zeigte sich bei der Unterstützung des Anlasses äusserst grosszügig. Die Gemeinde bewilligte die vom OK erbetene Festbeflaggung des Dorfes, stellte die Dreifachhalle zur Verfügung und spendierte den Apero. Wir danken auch an dieser Stelle herzlich für das grosse Entgegenkommen.

Stephan Haldemann nimmt Einsitz im Vorstand

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Jodlerklub Alpenrösli Münsingen mit Stephan Haldemann

Bei den Wahlen wurde Stephan Haldemann zum Vorstandsmitglied gewählt. Der Vorstand wird in seiner ersten Sitzung die Chargen neu verteilen und entscheiden, wer die Funktionen des scheidenden Vizepräsidenten Matthias Wüthrich übernehmen wird. Mit einem lang anhaltenden Applaus bereiteten die Delegierten dem beliebten Jodler und Komponisten aus Signau den Weg in das anspruchsvolle Amt.

Zwei neue Ehrenmitglieder

Überrascht betrat Klaus Rubin die Bühne, als er im Traktandum «Ehrungen» aufgerufen wurde. Für sein grosses Engagement zugunsten der Jodler-Ausbildung wurde Klaus Rubin mit der Ehrenmitgliedschaft des BKJV ausgezeichnet. Auch der Leistungsausweis von Matthias Wüthrich, dem scheidenden Vizepräsidenten, ist so gross, dass Ueli Bieri wie zuvor bei Klaus Rubin nur die hervorragendsten Verdienste nennen konnte. Matthias Wüthrich erhält für sein grosses Schaffen im Verband die Ehrenmitgliedschaft.

«Dihr chöit uf üs zelle!»

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Alphornbläsergruppe Oberaargau

Beschlossen wurde die Versammlung mit dem Lied B’hüet üs Gott der Chüejerstand von Jean Clémençon, als Dirigent amtete Stephan Haldemann. Innig und feierlich erklang der schöne, von so vielen Stimmen getragene Jutz und er wirkte wie ein überzeugtes Versprechen: Mit der Berner Jodlerfamilie kann gerechnet werden. Der Glaube an unser schönes und ehrwürdiges Brauchtum ist lebendig und hat eine Zukunft. Dafür wollen wir mit Überzeugung einstehen. In den kommenden Wochen und Monaten wird dieser Wille mit zahlreichen Konzertabenden bezeugt werden, die in allen Teilen des Kantons stattfinden. Der Höhepunkt im Jahreskreis wird das Jodlerfest in Biel sein.

Zämestah u zuepacke!

Am Ende der Versammlung, die um 12.15 endete, wurde es für das Service-Team um Peter Schneider noch einmal kritisch. Denn nun – anschliessend an das Apero – warteten gut 400 Gäste auf ihr Mittagessen. Danke guter Organisation und der Mithilfe aller Beteiligten konnte auch diese Aufgabe gemeistert werden und nach weniger als einer Stunde waren alle Teller serviert.

Nach dem Dessert traten die ersten Delegierten den Heimweg an und die Halle begann sich langsam, aber kontinuierlich zu leeren. Für das Team nahte das Ende von zwei arbeitsreichen Tagen. Doch trotz müder Beine und nur wenig Schlaf in der vergangenen Nacht war an Ausruhen noch nicht zu denken, denn nun warteten die Abbauarbeiten. Hier zeigte sich, dass Jodler nicht nur singen, sondern auch zupacken können: Jeder kannte seine Aufgabe oder half da, wo Not am Mann war. So war binnen zwei Stunden die Halle leer und alle Gerätschaften standen zum Abtransport bereit!

In Gedanken zurück am Ende der Ereignisse darf eines nicht vergessen werden: All denen zu herzlich zu danken, die zum Gelingen beigetragen haben. Ohne all die Hilfe, ohne all die Unterstützung, die uns in den vergangenen Tagen und Wochen zuteil geworden ist, wäre das nun Erreichte nie möglich gewesen.

Hinweis: Ein vollständiger Bericht der Versammlung wird in den kommenden Wochen in der Jodlerzeitung publiziert werden. Eine Zusammenfassung mit Fotos ist auf der Homepage des Verbandes abrufbar.

Jenseits von GNOME & KDE

Wenn das Thema auf grafische Benutzeroberflächen (Desktops) für UNIX und Linux fällt, werden KDE und GNOME meistens zuerst genannt. Nicht zu unrecht, denn dies sind die beiden umfangreichsten und vielseitigsten Systeme. Entsprechend gibt es eine grosse Benutzergemeinschaft und zahlreiche Zusatzprogramme. Nur: KDE und GNOME sind auch sehr speicherhungrig und nicht jeder muss alles haben, was die beiden Kontrahenten bieten.

Hier springen die kleineren Desktops in die Lücke, von denen es für freie Betriebssysteme eine ganze Menge gibt. Wer sich einen Überblick verschaffen will, findet auf linux.org oder auf xwinman.org eine Liste mit mehr als 50 Desktops. Darunter sind zwei Nachfolger des minimalistischen TWM zu finden, dem vermutlich kleinsten Desktop für Linux, der allerdings nicht mehr weiterentwickelt wird. In bezug auf den Umfang ist am anderen Ende der Skala Enlightenment anzutreffen, ein Desktop der mit spektakulären Grafik- und Animationseffekten aufwartet, aber auch deutlich mehr Anforderungen an die Rechnerleistung stellt.

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Ein Xfce Desktop

In der Mitte zwischen den Extremen befindet sich Xfce, ein kleiner und schneller, aber optisch sehr ansprechender Desktop, der mit einigen erfreulichen Ueberraschungen aufwartet, so dass ich mich entschied, sowohl zuhause als auch am Arbeitsplatz damit zu arbeiten. Xfce zeigt nach dem Start eine Toolbox (Panel) und einen Taskbar an. Beide Komponenten können über sauber strukturierte Dialoge den eigenen Bedürfnissen angepasst werden. Über die Toolbox ist auch ein kleines Kontrollzentrum abrufbar, über welches die Optik von Xfce dem persönlichen Geschmack angepasst werden kann: Aussehen der Fenster, Farben, Desktop Hintergrund und einiges mehr. Den Entwicklern ist das Kunststück gelungen, aus der Menge der möglichen Optionen die wichtigen auszuwählen und in wenigen, übersichtlichen Dialogen anzubieten.


Xfce Toolbox

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Optionen für den Taskbar

Ebenso leicht von der Hand geht das Einrichten der Programme, welche über die Toolbox gestartet werden sollen: Im Kontextmenu «Neu/Starter» wählen, den Pfad des Programmes und ein Startersymbol wählen – fertig. Natürlich kann die Toolbox mehr als nur Programme starten. Über ein einfaches Plugin-System lassen sich Uhren Kalender, eine Wetteranzeige und zahlreiche weitere «Gadgets» platzieren.

Prima wurde auch die Problematik mit den Tastenkürzeln gelöst. Die Voreinstellung ist gut gelungen, so dass viele Operationen auch mit der Tastatur gemacht werden können. Wer die Tastenbelegung ändern oder erweitern will, tut dies bequem über eine Dialogbox und speichert anschliessend das neue Schema unter einem eigenen Namen.

Fazit nach ca. 4 Monaten Xfce: Rundum gut! Die Arbeit geht leicht und flüssig vonstatten und Anpassungen sind in kürzester Zeit gemacht. Probleme fand ich keine und hatte auch nie den Eindruck, durch den Window Manager in irgendeiner Form eingeschränkt zu sein. Kurz: Ich bleibe bei Xfce.

S’Spatzeliedli

Wenn e nöie Tag erwacht, wenn d’Sunne über em Wald ufgeit, Liecht u Wermi wott bringe, wenn es heiter wird und d’Nacht verbi isch. Wenn i wach wirde und mir e warme, milde Maimorge lacht, wenn i ufluege und nüt als Bluescht u Blüemli gseh, i allne Farbe, so wit as i ma luege. Wenn i de z’grächtem erwache, zmitz i all die Pracht ine, de spring i liecht u flink uf z’nächschte Eschtli im Boum… u fa a singe u jubiliere – i cha eifach nid andersch.

Luegit doch, die Pracht. Luegit.

(Anmerkung des Verfassers: Die Zeit für Frühlingslieder ist eigentlich noch nicht gekommen. Doch ist Lichtmesse schon vorbei und der Winter in seine zweite Hälfte getreten. Da möge etwas Vorfreude gestattet sein.)

Alphorntrio Steiweid spielte auf

Schön und stattlich steht er da, der Gasthof Kreuz im Zentrum des Emmentaler Dorfes Sumiswald. Könnte das alte Gebäude sprechen, es wüsste von von vielem zu berichten, zählt doch das Kreuz zu den ältesten Gasthöfen im ganzen Bernbiet. Yvonne und Arthur Nyffeler, die dem Gasthof vorstehen, können das Alter sogar ganz genau beziffern: 342 Jahre. Das Kreuz erlangte spätestens in den 50er Jahren Berühmtheit, weil Franz Schnyder manche Szene seiner Gotthelf-Filme im Tanzsaal (Gotthelf-Saal) drehte. Wer kennt nicht den spannenden Moment am Ende des Films «Die Käserei in der Vehfreude», als Ammans Felix und Egli Johannes sich während einer Lustbarkeit in die Haare gerieten und der Johannes in der Folge «tüchtig geklopfet» wurde?

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Der Gotthelf-Saal

Aber zurück zur Gegenwart. Die Billag lud Geschäftspartner aus dem Ausland ein und entschied sich, den Gästen zum Abendessen etwas spezielles zu bieten: Ein Apero im Freien bei Fackellicht und anschliessend ein Abendessen im stimmungsvollen Gotthelfsaal im Kreuz. Eine musikalische Darbietung durfte dabei natürlich nicht fehlen und um den «bodenständigen» Charakter noch zu unterstreichen fiel die Wahl auf eine Alphorformation. Diese sollte die Gäste beim Eintreffen auch mit einem «Ständeli» vor dem Lokal begrüssen.

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Alphorntrio Steiweid

Die Wahl der Alphornformation fiel auf uns, das Alphorntrio Steiweid, wofür wir auch auf diesem Weg herzlich danken. Wir hoffen, dass unser Auftritt den Erwartungen entsprach und freuen uns, wenn wir wieder einmal im Kreuz aufspielen dürfen. Freilich war nach dem Begrüssungsspiel nicht Schluss. Während dem Abendessen bliesen wir einige weitere traditionelle Melodien und die Gäste bekamen auch die Möglichkeit, selbst in’s Alphorn zu blasen. Viele machten von Gebrauch und es kaum dabei auch zu interessanten Gesprächen. Mancher Besucher hatte nie zuvor ein Alphorn gesehen und erkundigte sich, wie denn die verschiedenen Töne zu erzeugen seien.

Nach dem letzten Auftritt wurden wir in der Gaststube sehr grosszügig mit einem Abendessen inklusive Dessert bewirtet. Auch dafür sagen wir Yvonne und Arthur Nyffeler, sowie dem Veranstalter herzlich Danke!

Link zum Alphorntrio

Wulche am Himmel

Fiini Wulche sin es gsi, wo hüt unter em blaue Himmel langsam gäg em Oschte zue zoge si. Zart wie Watte und i allne Forme isch eis ums andere Wülchli derhär cho und het im Sunneliecht glüchtet wie früsche Schnee. Grad so wien e Tänzerin, wo uf d’Bühni chunt und sich mit Grazie und Eleganz vor schönschte Syte wott zeige.

Und – ob Dir’s jetz gloubet oder nid – das wunderbare Schouschpil isch sogar vo Musig begleitet gsi. D’Böim si d’Musikante gsi und der Wind z’Instrumänt. Wie grossi Meischter im Konzärtsaal hei si e Symphonie darbote, voller Harmonie und inniger Schönheit. Jetz ganz fiin u liis, denn wider luter u z’letscht gross u mächtig.

I bi blibe stah, ha gluegt, glost und ha fürn es Cheerli d’Zyt vergässe. Git es äch da o eine, wo über däm allem mit Meischterhand der Dirigäntestab füehrt? Gwüss mues es eso si.

«Gleichheit ist die Seele der Freundschaft»

Diesen Sinnspruch fand ich heute Morgen auf meinem Kalender, als ich einen Termin für den kommenden Monat Februar einzeichnen wollte. Er stammt vom «Philosophenfürsten» höchstpersönlich, also von Aristoteles. Wieder einmal die Schriften des grossen Griechen lesen, das wäre etwas!

Aristoteles hat vor fast 2500 Jahren gelebt und die Schriften, die uns erhalten geblieben sind, sind mit grösster Wahrscheinlichkeit Vorlesungsmanuskripte des Meisters, also nicht für Dritte zur Lektüre bestimmt. Natürlich hat Aristoteles auch – ähnlich Plato – Lehrschriften in Dialogform für seine Schüler verfasst. Allein diese sind fast vollständig verloren gegangen – ein schrecklicher Verlust!

Die Lektüre des grossen Stagiriten ist mit einigen Schwierigkeiten verbunden und es stellt sich die Frage, ob sich die Auseinandersetzung mit dem Text lohnt. Ja, sie lohnt sich auf jeden Fall. Olof Gigon hat die Aristoteles-Lektüre sogar als «in einem ganz besonderen Sinne heilsam» bezeichnet. In der Reihe «PHILOSOPHIE JETZT!» des Diederichs Verlages war Aristoteles einer der ersten Philosophen, dem ein Band gewidmet wurde.

Freilich ist vieles, was auf uns gekommen ist, veraltet oder schlicht und einfach falsch. Aber die ethischen Werke, allen voran die nikomachische Ethik und der «Protreptikos», die Empfehlungsschrift an die Philosophie, haben kaum an Aktualität eingebüsst. Der Protreptikos ist zugleich das empfohlene Werk für Einsteiger.

Aus der nikomachischen Ethik könnte auch der im Titel wiedergegebene Sinnspruch stammen, denn dort widmet sich der Meister in einem ausführlichen Kapitel dem Thema Freundschaft, das er im achten Buch wie folgt einleitet: «Darnach werden wir wohl von der Freundschaft reden müssen, denn sie ist eine Tugend, oder doch mit der Tugend verbunden; ausserdem gehört sie zum notwendigsten im Leben. Denn keiner möchte ohne Freunde leben, auch wenn er alle übrigen Güter besässe.»

Auf den folgenden Seiten beleuchtet der grosse Denker das Thema von allen Seiten in seiner unvergleichlichen Art. Er analysiert, unterscheidet zwischen verschiedenen Formen der Freundschaft, erstellt eine Einteilung aller wichtigen Punkte und schafft Ordnung, so wie er dies in all seinen Werken tut. Und wie oft sind da Fragmente zu finden, die Situationen beschreiben, wie wir sie tagtäglich erleben: «Vorwürfe und Klagen gibt es ausschliesslich, oder doch meistens in der auf dem Nutzen beruhenden Freundschaft, und dies begreiflicherweise».

Grotzli und Schneeflöckli

No isch es dunkel gsi im Winterwald, u kei Ton isch z’vernäh gsi, nume vom Dorf här hei die erschte Grüsch e nöie Tag akündet. E klari Nacht geit z’Änd, wird bald si Platz em erschte Morgeliecht überlah. Doch nume hübscheli. No immer lüchte d’Stärne häll u klar am dunkle Winterhimmel.

Aber jetz isch doch z’erschte Tagesliecht z’gseh, nume ganz schwach. Aber doch stetig häller u häller und während e nöie Tag siner Ouge uuftuet, si i der Stilli die erschte Stimme z’ghöre. Z’erscht e Amsle, druf e Spatzeschar und höch i der Boumchrone begrüesst o die erschti Chräie der nöi Tag.

Es isch e chalti Nacht ohni Wulche u Näbel gsi. Und allüberall uf de Escht, de Bletter und uf de Greser het d’Winternacht Riife usgströit wo im erschte Morgeliecht Weid u Wald in es silbergraus Liecht ghüllt het. U wo druf d’Sunne ufgange isch, het sich das Silber afa wandle, isch wiss u häll worde, het afa glitzere u strahle, meh u meh. Aber no het d’Sunne ihres Wärch nid volländet. Nei, erscht jetz chunt z’wichtigste. Jetz erlüchte ihri Strahle d’Himmelsfeschti so wit dass d’Ouge möge luege und erwerme d’Wält. E Wält wo jetz unter eme hälle, töifblaue Himmel steit. Jetz erscht isch z’Wunder vom nöie Tag vollbracht.

Im Wald herrscht es emsigs Tribe, jedes Tier suecht uf däm gfrorne Bode öppis Ässbars. Uf em Acker het sich e Gruppe Chräie zämegsellt und d’Spatze flüge de Hüser zue, i der Hoffnig, dert öppis z’finde. Won es gäg em mittag zue gange isch, hei sich o d’Reh vor e Waldrand gwagt u si flink u schnäll vo eim Fäld zum andere gsprunge.

Nach em Mittag isch vom Jura här plötzlich e Schneewulche z’gseh gsi uf ihrem Wäg em Oschte zue. Und si isch nid elei gsi uf ihrem Wäg, denn gli druuf isch o e zwöiti z’gseh gsi. Un denn e dritti, grösser und mächtiger, gfolgt vom e grosse Wulchemeer. Stahlblau het der Himmel jetz no glüchtet und d’Sunne het sich uf ihrer Bahn gneigt. Aber wo die Wulche nöcher cho si, hei si der Himmel verdunklet und unter der graue Wulchewand isch es wider chelter worde.

Aber no immer isch üse Wald unter em blaue Himmel gstande und het die warme Sunnestrahle dankbar ufgnoh. Es isch gsi, als ob alles Läbe sich am Tagesliecht erfröit, im Wüsse, dass bald druf d’Dunkelheit chunt.

So isch es Aabe worde und Nacht. Und denn wider Morge. Aber dasmal isch es nümme so klar gsi, d’Schneewulche si jetz über em Land gstande. Und chum dass es richtig Tag worde isch, hei si die erschte Schneeflöckli uf d’Ärde la schwäbe.

Am Waldrand gäg em Dorf zue het es e Boumschuel gha u dernäbe e Nöiwald mit mängem Grotzli, wo chum elter als eis Jahr gsi isch. Trotz Schnee u Chelti hei si fröidig ihri zarte Eschtli der Sunne entgäge gstreckt, grad so als wette si jede Sunnestrahl feschthalte und umarme. Ja gäll, Grotzli, wenn es doch nume scho Früehlig wär und Du ame warme Meietag mänge, mänge Sunnestrahl chöntisch feschthebe.

Aber es isch no Winter und uf de Eschtli liit no immer der Riife vo der letschte Nacht. Und doch het das chline Böimli zfride i d’Wält gluegt. I mues halt Geduld ha, vo eim Tag zum andere und freudig jede Morge erwarte. Sägit, wenn der Winter da isch, cha de der Früehlig färn si?

Plötzlich fallt es Schneeflöckli uf das Grotzli un blibt uf eim Eschtli ganz am Rand usse lige. «Grüess Di wohl!» het s’Tannli gseit und gfragt: «I ha di gar nid gseh cho, Schneeflöckli. So chli bisch Du ja. Säg, wo chunsch Du här und was hesch uf dir Reis alles erläbt?»

«Gsesch dert obe am Himmel die grosse Wulche? Dert chum i här» het s’Flöckli g’antwortet. Und denn het es afa erzelle: «Wenn du wüschtisch, wie das schön gsi isch! Im Himmel bin i gschwäbt, über mir die mächtige Wulche und unter mir het sich die ganzi Wält usbreitet. I ha Bärge, Wälder, See und Flüss gsee, i ha nid gnue chönne luege uf all die Pracht wo immer nöcher cho isch.»

S’Grotzli het ufmerksam glost und gstunnet, während s’Flöckli mit sim Bricht furtgfahre isch: «U denn isch d’Wält immer grösser worde, isch nöcher cho. I ha im Wald die erschte Böim klar u dütlich vor mir gseh und o die erschte Hüser dert am Dorfrand und dert dä Bärg unter em Nordhimmel…»

«Wenn i doch das alles nume o chönnt gseh», het du s’Grotzli der Bricht unterbroche. «I wett, i wär o es Schneeflöckli, so wie Du u chönt düre e Himmel flüge.» Natürlich het s’Böimli gwüsst, dass das e Wunsch mues blibe und isch darob truurig worde. Aber s’Scheeflöckli het e Troscht parat gha und em Tannli zeigt, dass es hie uf Ärde o mängs schöns z’gseh git, wenn es o grad Winter isch. «Lue dert, wie e Efeu Pflanze ihre Wäg über Stei u Stock suecht, wie häll u fiin ihri Blettli si u de immer grösser u dünkler wärde. Das chasch unter de Wulche nid gseh. U dert, gsesch dert die mächtige Tanne? Ihri Escht si gross u breit. Aber ihri Nadle a de nöie Tribe si grad so zart und u chli wie Dini. U lue dert das Moos zwüsche de Böim, o äs blibt im Winter grüen, o ihns chasch nume us der Neechi gseh.»

Und so isch s’Flöckli witergfahre und het no mängs ufzellt, was es schöns z’gseh git und het so erreicht, dass s’Grotzli bald wider ganz zfride worde isch. Ja, es het sogar sälber afa brichte, was äs scho alls beobachtet het, hie im Neuwald. Und denn het s’Flöckli wider vo sir Himmelsreis brichtet und so isch das no mängi Stund hin und här gange.

Es isch Abe worde und wider Nacht. Und am andere Morge isch e stiife Luft cho z’fahre und het s’erschte Bitzli Früehlig mitbracht.