Archiv der Kategorie: Kirche

«Im Spannungsfeld zwischen Kirchen- und Volksmusik»

Am 25. Oktober lädt die Kirchgemeinde Rüderswil ein zum 130. Bezirksfest des Kirchlichen Bezirks Oberemmental. Die Besucher erwartet im Leuenberger-Dorf ein farbenfrohes Programm. Andreas Marti von der Universität Bern wird einen Vortrag zum Thema «Im Spannungsfeld zwischen Kirchen- und Volksmusik» halten. Sein Referat wird von Orgelmelodien, Jodelliedern, Alphornklängen und von einem Kinderchor umrahmt.

Das Bezirksfest wird abwechselnd von den Kirchgemeinden des Bezirkes organisiert und gestaltet. Es soll ein Fest der Begegnung werden, bei dem Bekanntschaften zwischen den Gemeinden gemacht werden können. Die Feier soll neuen Raum für Kontakte öffnen und alle Beteiligten zum einem gemeinsamen Kirchen(er-)leben einladen. Der Gottesdienst findet am 25. Oktober um 10.00 statt. Alle sind herzlich eingeladen.

Einladung zum Bezirksfest im PDF Format.

«Nicht aufgeben»

An der diesjährigen Riedbergpredigt sprach Pfarrerin Brigitte Siegenthaler von der Seligpreisung aus der matthäischen Bergpredigt und lud alle Predigtbesucher ein, fest im Glauben zu bleiben, auch dann, wenn Rückschläge unt Enttäuschungen unser Leben prägen. Bei der von der MG Zollbrück umrahmten Feier empfing Anja die Taufe.

Die frische Morgenluft auf dem Riedberg war erfüllt vom würzigen Geruch der Weisstannen und vom Tau und Regen der vergangenen Nacht. Und nachdem die Musikgesellschaft Zollbrück den Gottesdienst auf dem Riedberg eröffnet hatte, wurden die zahlreich erschienen Predigtbesucher von Pfarrerin Brigitte Siegenthaler begrüsst. Noch war der Morgen kühl; Pfarrerin Siegenthaler gab sich aber zuversichtlich, dass bald die ersten Sonnenstrahlen die Waldlichtung auf dem Riedberg erwärmen würden und wählte ein passendes Lied für den Beginn des Gottesdienstes: «All Morgen ist ganz frisch und neu».


Musikgesellschaft Zollbrück

Mit ihrer herzlichen und gewinnenden Art gestaltete Pfarrerin Siegenthaler nach der Einleitung den Gottesdienst und kam in ihrer spannenden Ansprache auf die Bergpredigt des Evangelisten Matthäus zu sprechen (Mt. 5-7). Es sind hohe Massstäbe, die Jesus aufstellt: «Ihr seid das Licht der Welt (…), ihr seid das Salz der Erde», so spricht er zu seinen Jüngern und zu den vielen Frauen, Männern, Alten und Kindern, die auf den Berg stiegen, um Jesus zu hören. Jesus verheisst einen liebenden Gott, der uns zur Seligkeit ruft, so wie es auch in der Einleitung zur Bergpredigt zu lesen ist. Aber: vermögen wir den Liebesgeboten Jesus wirklich zu folgen? Wie oft wollen wir das Gute, ohne dass es uns gelingt? Gerade hier ist es wichtig, dass wir nicht aufgeben, folgert Pfarrerin Siegenthaler: dass wir immer wieder an Gott glauben und seine Liebe bezeugen.

Einen nachhaltigen Eindruck hinterliessen die passenden und gelungenen Vorträge der Musikgesellschaft Zollbrück. Mit viel Einfühlungsvermögen und Musikalität verwöhnten die Emmentaler Musiker das aufmerksam zuhörende Publikum. Insbesondere vom Stück «Amazing Grace», der gut zum Predigttext passte, waren viele Zuhörer sichtlich tief berührt.

Am Ende der Feier löste sich der Morgennebel tatsächlich auf und ein warmes Sommerlicht drang durch die Zweige und lud die Predigtbesucher zum Verweilen ein. Während die Musikgesellschaft die Anwesenden mit vielen weiteren Vorträgen erfreute, offerierte die Kirchgemeinde Getränke und einen Imbiss. So klang in den letzten Morgenstunden eine gelungene und beglückende Riedbergpredigt aus.

Ausflug des Kirchgemeinderates Rüderswil

Die Uhren- und Läutwerke in unseren Kirchtürmen beruhen auf Techniken, die während fast 1000 Jahren stetig weiterentwickelt wurden und heute auch mit Computern gesteuert werden. Um mehr über die Kirchturmtechnik zu erfahren, unternahm der Kirchgemeinderat Rüderswil am 10. Juni 2009 bei schönstem Spätfrühlingswetter eine Reise durch das Luzernerland nach Triengen. Zusammen mit Angehörigen besuchte der Rat die Firma Joh. Muff AG. Das Traditionsunternehmen hat sich auf die Entwicklung von Läutwerken und elektronischer Uhrensteuerung weltweit einen Namen gemacht. Auch der Turm der Kirche Rüderswil wird von der Firma Muff AG gewartet.


Joh. Muff AG Kirchturmtechnik

Am frühen Nachmittag erreichten wir das Firmenareal und wurden von Mathias Häfliger begrüsst, der uns während zwei Stunden durch den Betrieb führte und uns einen spannenden und lehrreichen Einblick in die wichtigen Aspekte der Kirchturmtechnik gewährte. Staunend standen wir vor mehr als 500 Jahre alten Uhrwerken und bewunderten die Mechaniker- und Schmiedetechnik der Uhrenbauer, die im Spätmittelalter einen ersten Zenith erreichte. Mechanische Uhren waren zu dieser Zeit eine Kostbarkeit und wurden deshalb in Türmen montiert, damit alle Bewohner des Ortes einen Nutzen davon hatten.

uhrwerk-1668

Ein Uhrwerk aus dem Jahre 1668

Darauf führte uns Herr Häfliger verschiedene Uhrwerke neuerer Zeit vor. Auch hier hat moderne Technik Einzug gehalten und wird zur Zeitsteuerung der Uhrwerke genutzt. Ebenso hat die Muff AG elektronische Steuerungen für die Sommerzeitumstellung entwickelt. Wie wir als nächstes erfahren konnten, profitieren auch Glockenstühle und Läutwerke von einer reichen Wissensgrundlage. Glocken, die ein Alter von mehr als 500 Jahren erreichen können, werden heute elektromechanisch gesteuert. Bremssysteme arretieren den Klöppel nach dem Läuten. Und während der Nacht kann die Lautstärke des Werkes abgesenkt werden. Läutwerke haben zudem eine wichtige kulturhistorische Bedeutung. Mathias Häfliger demonstrierte Läutmelodien, die je nach Region sehr unterschiedlich sind. Ein Gang durch die Werkstätte des Unternehmens rundete die spannende und unterhaltsame Vorführung ab.

Nach der Besichtigung gönnten wir uns eine Erfrischung und machten uns anschliessend auf den Heimweg. Gegen 19 Uhr kamen wie zuhause an. Nun blicken wir zurück auf einen erlebnisreichen und erfreulichen Ausflug, bei dem auch die Geselligkeit ihren Platz hatte. Wir haben einiges über das Innenleben eines Kirchturmes lernen können. Und gewiss werden sich viele gerne an den schönen Ausflug erinnern, wenn sie daheim oder in der Ferne den Zeitschlag einer Kirchturmuhr hören.

Wir danken allen, die diesen Ausflug möglich gemacht haben. Besonders Mathias Häfliger, für die kompetente Präsentation und Marianne Zaugg, für die gelungene Planung und Organisation des Ausfluges.

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Der Schlüssel zum Glauben

An einem frühlingshaften und sonnigen Pfingstsonntag wurden acht Schüler aus Rüderswil und Zollbrück in der Kirche Rüderswil konfirmiert. Eine farbenfrohe und von viel Musik getragene Feier umrahmte die Segenswünsche von Pfarrer Lorenz Schilt und Pfarrer Raphael Molina aus Lauperswil.

Es war den Menschen anzusehen, die sich schon um neun Uhr in der Kirche einfanden: sie waren erfüllt mit Freude auf das bevorstehende Ereignis. Denn eine Konfirmation ist etwas Besonderes: sie bildet den feierlichen Abschluss einer sechs Jahre dauernden kirchlichen Unterweisung. So versammelten sich Eltern, Gotte und Götti, Geschwister und Freunde in der Kirche, um dabei zu sein, wenn ihre Kinder vom Pfarrer den Segen zur Konfirmation empfangen. Die Konfirmation ist eine Bestätigung der Taufe, mit ihr legen die Konfirmanden ein Bekenntnis zum christlichen Glauben und zur Kirche ab. Zugleich werden sie Mitglieder der Kirchgemeinde und dürfen selbst bei der Taufe Gotte und Götti sein.

Als der Gottesdienst um 09.30 begann, bot sich ein schönes Bild: die Kirche war bis fast auf den letzten Platz besetzt und einer der Konfirmanden begrüsste nach der Orgeleinleitung die Anwesenden. Und gleich zu Beginn gönnten sich die Konfirmanden einen Spass. Während der Begrüssung waren plötzlich beim Eingang Stimmen zu hören und zwei weitere Konfirmanden gesellten sich wie Verspätete zum Redner und begrüssten die Versammelten gemeinsam. Auch die darauf folgende Feier wurde massgeblich von den Konfirmanden gestaltet. Die vielen musikalischen Darbietungen wurden ergänzt durch Vorträge über die Musik. Das bunte Programm liess aber auch Raum zur Besinnlichkeit und Stille, die Liturgie war würdevoll und schön.
Eine Gruppe der Konfirmanden hatte in den verganenen Tagen verschiedene Bewohner des Dorfes gefragt, was Musik für sie bedeutet und welches ihr Lieblingsstück ist. Die Antworten darauf fielen facettenreich aus und wurden in kurzen Filmsequenzen gezeigt. Da war zu hören, dass Musik eine universale Sprache ist, die überall verstanden wird. Eine Befragte bekannte, dass ihr beim Hören mancher Musikstücken die Tränen fliessen. Eine zweite Gruppe spielte Geräusche aus der Natur ab und die Kirchgänger hatten die nicht immer leichte Aufgabe, diese zu erraten. Dass es dabei zu heiteren Situationen kam, versteht sich von selbst.

Beim Liedervortrag

Nach einem Zwischenspiel der Orgel folgte die Ansprache von Pfarrer Schilt, in der er von den Saiten einer Gitarre ausging. So wie die Saiten einer Gitarre eingespannt sind, so sind auch wir Menschen in die verschiedensten Aufgaben und Pflichten des Lebens eingespannt: Schule, Beruf, Familie. Aber auch Gott will uns für sein Werk einspannen, für jeden Menschen hat Gott eine indivuelle Aufgabe. Der Grundton einer Melodie wird auf dem Notenblatt mit einem Tonschlüssel markiert. Dieser Tonschlüssel gibt an, in welcher Tonart die Melodie gespielt werden muss, wenn das Zusammenspiel der Instrumente harmonisch klingen soll. C’est le ton, qui fait la musique, lautet denn auch ein französisches Sprichwort – der Ton macht die Musik. Lorenz Schilt erzählte darauf von einem Fund im österreichischen Salzkammergut. Dort wurde ein ca. 3000 Jahre alter Schlüssel gefunden. Die Archäologen entdeckten, dass dieser Schlüssel nicht einfach verloren ging, sondern mit der Ausrichtung, in der er gefunden wurde, vergraben worden ist. Lorenz Schilt verwendete das Bild dieses alten Schlüsels als Sinnbild und wünschte den Konfirmanden, dass auch sie im Herzen einen Schlüssel tragen, der stets auf Gott ausgerichtet ist.

Nach der Predigt erhielten die Konfirmierten vom Pfarrer eine Urkunde mit einem Vers aus der Bibel, der bei der Übergabe vorgelesen wurde. Alle Konfirmanden bekamen weiter ein Bild und von der Kirchgemeinde einen Regenschirm mit guten Wünschen für den weiteren Lebesweg. Die Kirchgemeinderätinnen Erika Zaugg und Theres Grütter begrüssten die Konfirmanden im Namen der Kirchgemeinde und fanden ermutigende Worte, die zum aktiven Mitwirken in der Gemeinde einluden. Mit dem Titel I‘ll be missing you, der von den Konfirmanden vorgetragen wurde und einem Kirchenlied wurde der Gottesdienst beendet.

Konfirmation – und nun?
Viele Schülerinnen und Schüler wenden sich nach der Konfirmation von der Kirche ab. Warum? Die Antworten, die auf diese Fragen gegeben werden, sind sehr vielschichtig. Die meisten Konfirmanden sind sich einig: der Glaube ist im Leben wichtig und wer glaubt, hat mehr vom Leben. Ein befragter Konfirmand legte Wert darauf, auch im weiteren Leben nach Gott zu fragen. Die Gottesdienste der Kirche wünscht er sich aber anders, sie sollten weniger konservativ sein und nicht nur am Sonntag Morgen stattfinden – mehr aktive Gemeinschaft lautet sein Wunsch an die Kirche.

Die Konfirmation ist wichtig und bedeutungsvoll. Sie gibt den Schülern die Chance, mit Gleichaltrigen Gott kennenzulernen, in den christlichen Glauben hineinzuwachsen und gemeinsam auf wichtige Fragen des Lebens Antworten zu finden. Und selbst wenn viele sich nach der Konfirmation nicht mehr in der Kirche blicken lassen, so ist doch ein Same gelegt, der später keimen und wachsen kann.

«Die Kirche am Ende»

reformiert

Mit einer neuen Plakatkampagne will «reformiert.», das offizielle Presseorgan der refomierten Landeskirche, auf sich aufmerksam machen. Schon beim Start der monatlich erscheinenden Zeitschrift gab es so eine Werbeaktion. Doch während die Plakate vom Mai 2008 eher etwas brav gestaltet waren, suchen die Verleger diesmal ihr Glück offenbar mit provokanten Aussagen: «Die Kirche am Ende. Am Ende die Kirche?« Unterlegt wird diese These mit einem blassen, eher etwas freudlos wirkenden Layout. Es darf bezweifelt werden, ob diese Werbekampagne der Zeitung mehr Leser bescheren wird.

Das lustlose Erscheinungsbild des Plakates wird im redaktionellen Teil der Zeitung leider fortgesetzt: wie LiveNet unlängst festgestellt hat, ist bei der Lektüre von «reformiert.» eine deutliche Distanz zur Landeskirche erkennbar. Besonders engagierte Reformierte können dies nicht verstehen. Einige machen ihrem Umut mit geharnischten Leserbriefen Luft. Andere wenden sich von der Zeitung ab und verzichten auf die Lektüre.

Auch die letzten Ausgaben der Zeitung konnten dieses Defizit nicht kompensieren. Die Februarausgabe enthielt mehrere Artikel zum Thema Frühlingsputz (?) und im März schaffte es die Redaktion, auf mehreren Seiten die Sünde zu thematisieren, ohne dabei die christliche Botschaft auch nur zu erwähnen (Folgen der Sünde und Erlösung von ihr). Die aktuelle Aprilausgabe schliesslich widmet sich ausführlich der Minarettinitiative sowie anderen politischen Themen.
Eigentlich ist dies schade. Denn die Mittel für eine spannende Zeitung, die die Nähe zur Basis sucht und Fragen zu Kirche und Glauben thematisiert, wäre möglich und würde gewiss auch ohne Plakate eine breite Leserbasis finden. Andere, private Verlage, haben bereits bewiesen, dass eine anregend und lebendig gestaltete Zeitschrift Erfolg haben kann. Religion ist wieder gefragt, ist «in». Das aktuelle Konzept von «reformiert.» hingegen vermag in bezug auf Inhalt und Gestaltung nicht zu überzeugen.

«Weisst Du, wieviel Sternlein stehen…»

Erfreulich viele Besucher fanden sich am Sonntag Abend in der Kirche Heimiswil ein. Die inspirierende Predigt von Pfarrerin Britta Gerstenlauer wurde umrahmt von festlichen Orgelklängen und von Alphornmelodien der Alphorngruppe Sumiswald.

heimiswil

Kirche Heimiswil

Gewiss haben viele Heimiswiler auf dem Weg in die Kirche den milden Frühlingsabend im ländlichen Oberaargauer Dorf genossen. Und haben sich an den frischen und leuchtend grünen Baumblätter, den farbigen Blüten und am Blumenschmuck erfreut, der nun wieder in jedem Garten zu bewundern ist. Um den freundlichen und heiteren Tag abzuschliessen, versprach Britta Gerstenlauer für den abendlichen Gottesdienst etwas besonderes: Alphornweisen und eine Predigt, in der Sterne eine wichtige Rolle spielen.
So fand die Einladung viel Beachtung und schon früh vor dem Einläuten fanden sich die ersten Besucher ein. Der Gottesdienst wurde mit feierlichen Orgelklängen eröffnet. Darauf begrüsste die Pfarrerin alle Besucher und die Mitglieder der Alphorngruppe Sumiswald, die anschliessend mit dem Stück «Heilig» eine Kostprobe ihres Könnens gaben. Selbstverständlich wurde auch gesungen, unter anderem die bekannte Volksweise «Weisst Du, wieviel Sternlein stehen« von Wilhelm Hey (Text).

Das Sternenmeer war dann auch das Kernthema der Predigt von Britta Gerstenlauer. Sie wies zuerst auf die gewölbte Decke der Kirche hin, an der ein blauer, mit goldenen Sternen bedeckter Himmel zu sehen ist. Wieviele Sterne werden es wohl sein, fragte Gerstenlauer. Und gab die Antwort gleich selbst: sie wisse es nicht. Was sie aber wisse sei, dass Gott allwissend ist. Er hat Himmel, Erde und alle Sterne erschaffen und er kennt jeden einzeln Stern mit Namen. So steht es im Buch des Propheten Jesaia (40,26): «Seht doch nur in die Höhe! Wer hat die Sterne da oben geschaffen? Er lässt sie alle aufmarschieren, das ganze unermessliche Heer. Jeden Stern ruft er einzeln mit Namen, und keiner bleibt fern, wenn er, der Mächtige und Gewaltige, ruft.»

Was aber hat das für uns Menschen zu bedeuten? Britta Gerstenlauer wies in der Folge auf das Exil der Juden in Babylon im 5 Jh. vor Christus hin. Mancher wird sich da gefragt haben, wie die Zukunft aussieht in der Fremde – und ob es überhaupt eine Zukunft für das jüdische Volk fern von der Heimat gibt. In dieser sehr schwierigen Zeit gibt das Versprechen Gottes neue Hoffnung: nicht nur alle Sterne kennt er mit Namen. Nein, auch jede Seele kennt er, kein Mensch ist ihm gleichgültig. Wie in Jesaias Prophezeitung verheissen, wirkt Gott als Löser, auch für die schwierigsten Aufgaben. Und als Erlöser für alle Menschen, die an ihn glauben.

Anschliessend an den Gottesdienst waren alle Besucher im Pfarrhaus zu Kaffee und Züpfe eingeladen. Viele folgten dieser Einladung und in der gemütlichen Stube fanden alle an einem grossen Tisch Platz. So klang ein schöner und frühlingshafter Sonntag aus. Und als sich die Kirchgänger auf den Heimweg machten, hielt gewiss mancher einen Moment inne und richtete den Blick nach oben, zum nächtlichen Sternenhimmel.

«Der Schrei der Wildgänse»

Dieses Buch erzählt von einer Begegnung mit weitreichenden Folgen. Es ist die Begegnung zwischen Jake, der sein Geld seit einigen Jahren als Co-Pastor einer aufstrebenden Freikirche im sonnigen Kalifornien verdient, und John. Habe ich gerade den Begriff «aufstrebend» verwendet? Das stimmt leider nur zum Teil für Jake’s Leben, der Hauptfigur dieser Geschichte. Denn zufrieden ist Jake mit seinem Job schon lange nicht mehr. Damals, als er mithalf die City-Center Church aufzubauen, war alles noch ganz anders. Viele Menschen der Stadt fühlten sich vom Pioniergeist der jungen Gemeinde angezogen, es herrschte ein Klima des Aufbruchs und der lebendigen Gemeinschaft in Jesus Christus.
Aber dann wendete sich das Blatt. Die Gemeinde wuchs und wurde immer mehr von einem organisierten und geordneten Betrieb geprägt. Der Geist der Gemeinschaft wurde abgelöst durch eine eher unepersönliche, starre Kirchenadministration. Es gab Machtspiele bei den Leitern und Passivität bei der Mehrheit der Kirchgänger. Zuletzt wandten sich viele enttäuscht von der Gemeinde ab und organisierten sich in Hauskirchen. Jake ist wegen dieser Entwicklung frustriert. All sein Einsatz haben seine Beziehung zu Gott nicht vertieft, eher im Gegenteil.

Wer aber ist John? Dies ist eine Frage, die bis zum Ende des Buches nicht beantwortet wird. Nur eines ist gewiss: was John über Jesus Christus weiss, ist so verblüffend, dass Jake ihn im ersten Moment für den Apostel Johannes hält. Jesus wies ja Petrus darauf hin, dass Johannes bis zur Wiederkunft nicht stirbt, falls er, Jesus, dies will (Joh. 21, 21-22).
John hat auf Jakes Fragen Antworten bereit, die einfach und verblüffend, aber auch vollkommen überzeugend und schlüssig sind. Unser Problem ist, dass wir viel zu viel wollen, dass wir meinen, durch unser Tun Gott dazu zu bringen, dass er etwas für uns tut: do ut des. Aber genau das können wir gemäss John nicht. Was wir vielmehr tun können, ist uns Jesus anzuvertrauen, ihn immer wieder um Rat zu fragen und darauf zu vertrauen, dass er uns hilft. Die ist der Weg, auf dem unsere persönliche Beziehung zu Jesus wachsen kann, auf dem unser Leben eine sehr günstige Wendung nehmen kann und wird.

Aber wie geht es nun weiter mit den Problemen in der Gemeinde? Auch hier sind John’s Rezepte erstaunlich: Gemeinschaft kann gar nicht «geplant» werden, der sonntägliche Gottesdienst läuft Gefahr, zu einer Routine zu werden, die der Gemeinschaft abträglich ist. Für John ist es wichtiger, zuerst nach Gott zu fragen und eine familiäre Gemeinschaft zu pflegen, die ganz spontan entsteht und von gegenseitiger Liebe getragen wird. Jake hat mit diesen Vorstellungen zuerst Mühe: für sein gewachsenes Verständnis muss es eine Organisation geben; Menschen, die leitende Aufgaben übernehmen und das Gemeindeleben planen. Erst im Verlauf des Buches erkennt Jake, dass das Wichtigste, nämliche Zuneigung und Gemeinschaft in Gott auch in einem völlig ungezwungenen und familiären Miteinander entstehen kann.

«Der Schrei der Wildgänse» ist ein Buch, das inspiriert und viele Denkanstösse gibt. Liebevoll und mit einem Augenzwinkern weist es auf Probleme hin, die im Gemeindeleben entstehen können. Und das schönste daran: die Autoren haben Ideen und erprobte Rezepte zur Lösung, die so einfach wie wirksam sind und die jeder – auch für sich selbst – sofort nutzen kann. Aus dieser Perspektive ist das Buch der beiden Amerikaner keine Schrift gegen die etablierten Kirchen. Im Gegenteil: Es ist ein gelungenes Missionsbuch, das auf die Gemeinschaft wie auch auf Einzelne aufbauend und belebend wirkt.

Alphorntrio Steiweid spielt auf

Ein langer Winter neigt sich seinem Ende zu und beim Spazieren über Feld und Wald sind überall die Botschafter des Frühlings zu finden. Auch die Alphornbläser werden nun wieder aktiv, proben im Freien und geben ihre ersten Konzerte. So ist auch das Alphorntrio Steiweid bald wieder zu hören. Der erste Auftritt erfolgt am kommenden Ostergottesdienst im reformierten Kirchgemeindehaus Aeschi (SO). Wir freuen uns auf den Auftritt und hoffen, dass unsrere Alphornmelodien eine Bereicherung für die Feier sein werden.

Kirchgemeinde Rüderswil mit eigener Homepage

Seit heute hat auch die reformierte Kirchgemeinde Rüderswil eine eigene Internet-Präsenz. Zurzeit präsentiert sich die ansprechend und übersichtlich gestaltete Homepage mit winterlichen Sujets aus dem Emmentaler Dorf. Besucher erfahren auf der Homepage alles Wissenswerte über die Kirchgemeinde. Zum Beispiel wann und wo die kommenden Gottesdienste stattfinden, wer das Pfarramt innehat oder wie die Pfrundscheune für eigene Veranstaltungen reserviert werden kann. Auch ein Adressverzeichnis und eine Agenda der geplanten Veranstaltungen sind leicht zu finden.

Selbstverständlich fehlen auch Informationen zu den Gebäuden der Kirchgemeinde nicht. So erfährt der Besucher, dass der Tuffsteinturm der älteste Teil der Kirche ist und möglicherweise bereits im 14. Jahrundert erbaut worden ist. Oder dass die Pfrundscheune in früheren Jahrhunderten tatsächlich vom Pfarrer als Scheune genutzt worden ist, da dieser in alter Zeit noch Selbstversorger war. Bei den aktuellen Informationen sind auch Einträge der Kantonalkirche zu finden, die eine gute Übersicht über das reichhaltige Angebot der reformierten Kirche im Kanton Bern vermitteln.

«Heute wie damals»

In den letzten Wochen blieb es leider still auf meinem Blog. Das liegt nicht daran, dass ich plötzlich schreibfaul geworden bin. Ich habe während drei Monaten an einem etas umfangreicheren Dokument gearbeitet, so dass zum Bloggen keine Zeit mehr blieb. Bei diesem Dokument geht es um eine einfache Frage: Warum gehen heute nur noch wenige Menschen zur Kirche? Warum bekennen sich immer weniger Christen offen zu ihrem Glauben? Auch ich vermag diese Fragen nicht zu beantworten. Um aber an mögliche Lösungen heranzukommen, habe ich versucht, verschiedene Aspekte des christlichen Glaubens aus der Sicht der ersten Gemeinden zu betrachten. Damals waren viele Christen bereit, für ihren Glauben zum Äussersten zu gehen. Heute schlafen wir am Sonntamorgen lieber eine Stunde länger, als die «Predig» zu besuchen…

Das Dokument trägt den Titel «Heute wie damals», weil ich überzeugt bin, dass das Christentum auch noch in unseren Tagen Menschen begeistern kann, wenn es als das angesehen wird, was es schon vor zweitausend Jahren war: eine gute Nachricht, die in jeder Hinsicht einzigartig ist.
Der Text ist nicht vollständig und ihm fehlt auch noch der innere Zusammenhang. Es sind mehrere Artikel und Betrachtungen zum Thema. Trotzdem stelle ich das Dokument nun online und freue mich auf Rückmeldungen.