Archiv der Kategorie: Rüderswil

«Nicht aufgeben»

An der diesjährigen Riedbergpredigt sprach Pfarrerin Brigitte Siegenthaler von der Seligpreisung aus der matthäischen Bergpredigt und lud alle Predigtbesucher ein, fest im Glauben zu bleiben, auch dann, wenn Rückschläge unt Enttäuschungen unser Leben prägen. Bei der von der MG Zollbrück umrahmten Feier empfing Anja die Taufe.

Die frische Morgenluft auf dem Riedberg war erfüllt vom würzigen Geruch der Weisstannen und vom Tau und Regen der vergangenen Nacht. Und nachdem die Musikgesellschaft Zollbrück den Gottesdienst auf dem Riedberg eröffnet hatte, wurden die zahlreich erschienen Predigtbesucher von Pfarrerin Brigitte Siegenthaler begrüsst. Noch war der Morgen kühl; Pfarrerin Siegenthaler gab sich aber zuversichtlich, dass bald die ersten Sonnenstrahlen die Waldlichtung auf dem Riedberg erwärmen würden und wählte ein passendes Lied für den Beginn des Gottesdienstes: «All Morgen ist ganz frisch und neu».


Musikgesellschaft Zollbrück

Mit ihrer herzlichen und gewinnenden Art gestaltete Pfarrerin Siegenthaler nach der Einleitung den Gottesdienst und kam in ihrer spannenden Ansprache auf die Bergpredigt des Evangelisten Matthäus zu sprechen (Mt. 5-7). Es sind hohe Massstäbe, die Jesus aufstellt: «Ihr seid das Licht der Welt (…), ihr seid das Salz der Erde», so spricht er zu seinen Jüngern und zu den vielen Frauen, Männern, Alten und Kindern, die auf den Berg stiegen, um Jesus zu hören. Jesus verheisst einen liebenden Gott, der uns zur Seligkeit ruft, so wie es auch in der Einleitung zur Bergpredigt zu lesen ist. Aber: vermögen wir den Liebesgeboten Jesus wirklich zu folgen? Wie oft wollen wir das Gute, ohne dass es uns gelingt? Gerade hier ist es wichtig, dass wir nicht aufgeben, folgert Pfarrerin Siegenthaler: dass wir immer wieder an Gott glauben und seine Liebe bezeugen.

Einen nachhaltigen Eindruck hinterliessen die passenden und gelungenen Vorträge der Musikgesellschaft Zollbrück. Mit viel Einfühlungsvermögen und Musikalität verwöhnten die Emmentaler Musiker das aufmerksam zuhörende Publikum. Insbesondere vom Stück «Amazing Grace», der gut zum Predigttext passte, waren viele Zuhörer sichtlich tief berührt.

Am Ende der Feier löste sich der Morgennebel tatsächlich auf und ein warmes Sommerlicht drang durch die Zweige und lud die Predigtbesucher zum Verweilen ein. Während die Musikgesellschaft die Anwesenden mit vielen weiteren Vorträgen erfreute, offerierte die Kirchgemeinde Getränke und einen Imbiss. So klang in den letzten Morgenstunden eine gelungene und beglückende Riedbergpredigt aus.

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Steimandli

Steimanndli

D’Ämme isch e ganz e bsungere Fluss, mängisch grad wie es Sinnbild für üses eigete Läbe. Ömel so chunt’s mir mängisch grad vor. Fröid u Leid finge sich zäme bi üsem schöne Naturfluss, wo i de Bärge si Quelle het und üsem Deheim der Name gäh het. Wenn während Tage d’Wulche töif u fischter über em Tal stah u Räge bringe, de chunt d’Ämme höch u wild derhär. Ganz trüeb u ärdig wird ds Wasser. Sägit, geit’s i üsem Gmuet mängisch präzys eso? U wenn de für mänge Tag e heiteri u warmi Sunne am blaue Summerhimmel steit, de wird üse Fluss klar wie e schöne, glänzende Bärgkristall. Im Wasser si schöni, rundi Steine i allne Farbe u Forme z’gseh u d’Sunne ströit ihri Strahle uf ds glasklare, früsche Bärgwasser, so dass es spieglet, lüchtet u funklet. Wie gärn hocke mir denn uf d’Steine am Ufer u luege üsere Ämme zue. Luege, wie ds’Wasser glichmässig u fridlich ds Tal ab louft u da u dert es Plätschere u Gurgle sich mit dem Stimme vo de Waldbewohner vermischt. U wenn d’Tage heiss wärde, ja de git es nüt schöners, als e härzhafte Gump i ds chüehle Ämmewasser. Was si all die herschelige Beder u «Swimmingpools» da dergäge? Gwüss wäger nüt. Bade isch niene so schön u luschtig wie grad i der Ämme!

Bevor d’Ämme bi Luterbach i d’Aare mündet, het si e wyte Wäg vor sich, gschouet mänge schöne Bitz Land u chönt gwüss mängs erzelle vor dere Reis. Drum isch für üs d’Ämme o es Sinnbild für e Wäg. U drum wei mir a üsem Fescht o a d’Ämme däiche, wo üs so vil schänkt. Mir mäche das mit Steimanndli uf em Tisch. Die si us chline Ämmesteine zämegsetzt. Zu jedem ghört aber o es Stückli Schwemmholz, wo mir am Ufer vor Ämme gfunge hei. Bi telne het es o no es Trädeli Waldholz, ganz eifach drum, wil der Wald d’Amme uf ihrem Wäg begleitet.

Ausflug des Kirchgemeinderates Rüderswil

Die Uhren- und Läutwerke in unseren Kirchtürmen beruhen auf Techniken, die während fast 1000 Jahren stetig weiterentwickelt wurden und heute auch mit Computern gesteuert werden. Um mehr über die Kirchturmtechnik zu erfahren, unternahm der Kirchgemeinderat Rüderswil am 10. Juni 2009 bei schönstem Spätfrühlingswetter eine Reise durch das Luzernerland nach Triengen. Zusammen mit Angehörigen besuchte der Rat die Firma Joh. Muff AG. Das Traditionsunternehmen hat sich auf die Entwicklung von Läutwerken und elektronischer Uhrensteuerung weltweit einen Namen gemacht. Auch der Turm der Kirche Rüderswil wird von der Firma Muff AG gewartet.


Joh. Muff AG Kirchturmtechnik

Am frühen Nachmittag erreichten wir das Firmenareal und wurden von Mathias Häfliger begrüsst, der uns während zwei Stunden durch den Betrieb führte und uns einen spannenden und lehrreichen Einblick in die wichtigen Aspekte der Kirchturmtechnik gewährte. Staunend standen wir vor mehr als 500 Jahre alten Uhrwerken und bewunderten die Mechaniker- und Schmiedetechnik der Uhrenbauer, die im Spätmittelalter einen ersten Zenith erreichte. Mechanische Uhren waren zu dieser Zeit eine Kostbarkeit und wurden deshalb in Türmen montiert, damit alle Bewohner des Ortes einen Nutzen davon hatten.

uhrwerk-1668

Ein Uhrwerk aus dem Jahre 1668

Darauf führte uns Herr Häfliger verschiedene Uhrwerke neuerer Zeit vor. Auch hier hat moderne Technik Einzug gehalten und wird zur Zeitsteuerung der Uhrwerke genutzt. Ebenso hat die Muff AG elektronische Steuerungen für die Sommerzeitumstellung entwickelt. Wie wir als nächstes erfahren konnten, profitieren auch Glockenstühle und Läutwerke von einer reichen Wissensgrundlage. Glocken, die ein Alter von mehr als 500 Jahren erreichen können, werden heute elektromechanisch gesteuert. Bremssysteme arretieren den Klöppel nach dem Läuten. Und während der Nacht kann die Lautstärke des Werkes abgesenkt werden. Läutwerke haben zudem eine wichtige kulturhistorische Bedeutung. Mathias Häfliger demonstrierte Läutmelodien, die je nach Region sehr unterschiedlich sind. Ein Gang durch die Werkstätte des Unternehmens rundete die spannende und unterhaltsame Vorführung ab.

Nach der Besichtigung gönnten wir uns eine Erfrischung und machten uns anschliessend auf den Heimweg. Gegen 19 Uhr kamen wie zuhause an. Nun blicken wir zurück auf einen erlebnisreichen und erfreulichen Ausflug, bei dem auch die Geselligkeit ihren Platz hatte. Wir haben einiges über das Innenleben eines Kirchturmes lernen können. Und gewiss werden sich viele gerne an den schönen Ausflug erinnern, wenn sie daheim oder in der Ferne den Zeitschlag einer Kirchturmuhr hören.

Wir danken allen, die diesen Ausflug möglich gemacht haben. Besonders Mathias Häfliger, für die kompetente Präsentation und Marianne Zaugg, für die gelungene Planung und Organisation des Ausfluges.

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Dorflinde

Die Krämerhauslinde in Rüderswil

Zwe schöni, auti Linde hei ihre fescht Platz im Dorfchärn vo Rüderswil. Grad ob der Chiuche steit d’Leuebärger Linde. Si isch es Naturdänkmal für e Niklaus Leuebärger, em Afüehrer vom Burechrieg im Jahr 1653. Aber wie alt isch dä Boum? I der Dorfchronik vo der Menga Ruprecht (S. 121) finge mir uf die Frag e Antwort: Dä stattlich Boum isch im Jahr 1566 (oder 1565) vom Bernhard Heiler pflanzt worde. So isch es us alte Zyte überliferet und vom Schuelmeischter Peter Tanner ufgschribe worde. Wenn das stimmt, de wär d’Leuebärger Linde jetzt 443 Jahr alt!

D’Chrämerhuslinde, wo uf em Foti z’gseh isch, het ihre Name vom Chrämerhus, wo grad näb der Linde steit. Wie alt dä Boum isch, ha-n-i no nid usefunge, aber – wie’s mi druf düecht het, isch das o gar nid so wichtig. Luegit ne eifach a, dä wunderschön Boum. Mit früschem Meieloub steit die Linde da u ladt üs i, e Momänt z’verwyle und dä Boum z’bestune. Um d’Linde ume het es no es Bänkli, so wie si i alter Zyt zäntume z’gseh si gsi. Was meinit Dir, wär alles isch ächt scho da ghöcklet u het nöis z’brichte gha? Vellicht es paar Chiuchgänger, wo a däm Platz über d’Predig vom nöie Pfarrer diskutiert hei. Oder d’Lüt us em Dorf, wo am Abe dä schön Platz bsuecht hei. Zum erzelle, was si a däm Tag alles erläbt hei. Oder es Liebespäärli, wo sich unger de Zweige vom Lindeboum ewigi Tröi versproche het.

Mir wüsse’s nid. Aber wär weiss. Dä schön alt Boum het scho so mängs erläbt. Wenn mir üs e Momänt Zyt näh, mit allne üsne Sinne guet härelose, de verzellt üs die alti Dorflinde vellicht doch e Gschicht…

Fête de la Musique in Zollbrück – mit Alphornklängen

fete de la musique

Fête de la Musique

Die «Fête de la Musique» macht aus dem längsten Tag des Jahres etwas Besonderes. Bei der aus Frankreich stammenden Idee wird der 21. Juni zum Tag der Musik und der Begegnung. Am Abend treten verschiedene Musiker unter freiem Himmel auf und laden ein zum Zuhören und Verweilen. Nachdem die Fête de la Musique in der französischen Schweiz Fuss gefasst hat, findet die Idee auch in der Deutschschweiz immer mehr Anhänger. So auch in den Gemeinden Rüderswil, Lauperswil und Zollbrück. Am Abend geben verschiedene Formationen auf dem Areal des Jakob-Marktes eine Kostprobe ihres Könnens. Dieses Jahr gehört auch eine Ad-hoc Alphornformation mit zum Programm. Zu hören sein werden neben traditionelle Alphorn-Weisen auch Melodien der Gegenwart.

Fête de la Musique in Zollbrück: Am 21. Juni 2009, ab 19.00 Uhr auf dem Areal des Jakob-Marktes.

Gotthelf-Märit 2009

«Chömit, luegit, stuunit, choufit…» Auch 2009 findet in Sumiswald der beliebte Gotthelf-Märit (Markt) statt. Wie der Name es schon verrät, ist der Gotthelf-Märit etwas besonders, denn zu dem umfangreichen und vielfältigen Marktangebot gibt es die verschiedensten Attraktionen für die ganze Familie. Neu gibt es zum traditionellen «Märit-Einschiesset» ab 08.30 ein währschaftes Frühstück mit Emmentaler Spezialitäten. Wie in den vergangenen Jahren gibt es auch heuer viele traditionelle Handwerke zu bestaunen: Schmiede, Kaffeeröster, Gerber, Drechsler, Korber, Kunstmaler, Sattler, Küfer, Kalligraphie, Kunststricken und viele mehr. Wer sich für einem Moment vom bunten Treiben zurückziehen will, findet in der Kirche Stille und Einkehr. Und es gibt um 10.30 ein Konzert mit dem bekannten Zitherspieler Lorenz Mühlemann.
Wissen Sie, was «platzgen» ist? Nun, das ist ein Sport, den es nur im Emmental gibt. Dabei muss eine Stahlschreibe so geworfen werden, dass sie möglichst nahe bei einem Stock auf einem Sandhaufen zu liegen kommt. Wer diesen urchigen Sport kennenlernen will, nimmt am Plausch-Platzgen teil.

Alphornbläser

Nebst dem Zitherkonzert in der Kirche gibt es zahlreiche weitere musikalische Attraktionen. Zu sehen und zu hören sind das Kinderchörli Unteremmental, das Gotthelfchörli Lützelflüh, die Örgeligruppe Oberaargau und die Musikgesellschaft Wasen. Auch die Sumiswalder Alphornbläser, die seit vielen Jahren am Gotthelf-Märit mitmachen, fehlen nicht.
So ist der Gotthelf-Märit ein Erlebnis für alle Sinne, ein farbenfroher und facettenreicher Märit, ein Fest, an dem alte Handwerke und Traditionen lebendig werden und ein Beweis, dass im Emmental Volkskultur und Brauchtum gepflegt und gefördert werden.

Kirchgemeinde Rüderswil mit eigener Homepage

Seit heute hat auch die reformierte Kirchgemeinde Rüderswil eine eigene Internet-Präsenz. Zurzeit präsentiert sich die ansprechend und übersichtlich gestaltete Homepage mit winterlichen Sujets aus dem Emmentaler Dorf. Besucher erfahren auf der Homepage alles Wissenswerte über die Kirchgemeinde. Zum Beispiel wann und wo die kommenden Gottesdienste stattfinden, wer das Pfarramt innehat oder wie die Pfrundscheune für eigene Veranstaltungen reserviert werden kann. Auch ein Adressverzeichnis und eine Agenda der geplanten Veranstaltungen sind leicht zu finden.

Selbstverständlich fehlen auch Informationen zu den Gebäuden der Kirchgemeinde nicht. So erfährt der Besucher, dass der Tuffsteinturm der älteste Teil der Kirche ist und möglicherweise bereits im 14. Jahrundert erbaut worden ist. Oder dass die Pfrundscheune in früheren Jahrhunderten tatsächlich vom Pfarrer als Scheune genutzt worden ist, da dieser in alter Zeit noch Selbstversorger war. Bei den aktuellen Informationen sind auch Einträge der Kantonalkirche zu finden, die eine gute Übersicht über das reichhaltige Angebot der reformierten Kirche im Kanton Bern vermitteln.