Archiv der Kategorie: Rüderswil

E Chratte voll Härdöpfel

I de letschte Tage hei mir üser Härdöpfelö uusgrabt. Trotz der Tröchni i de letschte Wuche si schöni Härdöpfel us em Bode cho. Hürigs Jahr hei mir ganz verschideni Sorte pflanzt: Agria, Ratte, Amandine u die blaue Schwede. Beliebt si si ja im Momänt, die lüchtend gälbe Amandine, si hei e feine Gschmack u bruuche weni Zyt zum ling wärde. Wott me aber Gschwellti mache, so heisst es: ufpasse, gar gli sie die fiine Härdöpfel ling!

Kartoffelernte

Härdöpfel, früsch us em Bode

E luschtigi Form hei d Ratt Härdöpfeli, mänge wo zum Bode us glüsslet gseht eher us wie es Rüebli, läng u zuegschpitzt! Aber fein si si! Das es keini grosse Härdöpfel wärde, het me scho bim Wachse vo de Stüdeli gseh, die si chlyner gsi als öppe d Agria Pflanze.

Dürres Emmental

Rechtzeitig zum Neumond gab es etwas Regen, die Abkühlung war aber nur von kurzer Dauer, bald kam die Sommerhitze zurück, das Thermometer stieg wieder auf 30 Grad. So zeigt das Emmental zurzeit ein seltenes Bild: Die sonst tiefgrünen Hügel und Matten sind auf der Sonnseite am verdorren:

Blick vom Emmenknie

Das Bild wurde am 19. Juli auf dem Emmenknie mit Blick auf Niederbach/Schwanden aufgenommen. Auch die kommenden Tage werden heiss und trocken. Der schöne und warme Sommer zeigt sich wie ein scharfer Kontrast zum vergangenen Jahr, das wegen einem nassen und kühlen Sommer, vor allem aber wegen dem Hochwasser noch in lebendiger Erinnerung ist.

Rüderswil erwartet stürmische Zeiten

In Rüderswil wird in den kommenden Wochen das Freilichttheater «Sturmzyte» aufgeführt: Ein Krimi mit einer Liebesgeschichte aus den Dreissiger Jahren.

Auf dem Areal der Spinnerei im Rüderswilschachen werden bald wieder Direktoren, Farbrikarbeiter und Gewerkschafter ein und ausgehen. Mit grossem Aufwand wird die Theatergruppe Lützelflüh das Stück «Sturmzyte» aufführen. 100 Beteiligte, darunter 50 Theaterleute werden im Juli und August eine Atmosphäre auf das Fabrikareal zaubern, so wie sie vor 80 Jahren geherrscht haben mag. In die dreissiger Jahre des vergangenen Jahrhunderts also; und damit in eine Zeit, die von einer weltweiten Wirtschaftskrise erschüttert wurde. Auch die Schweiz blieb davon nicht verschont und auch nicht einer der Helden der Geschichte, der Arbeitslose Jörg Zollinger. Er blickt in eine Welt voller Kontraste: auf der einen Seite stehen die reichen Industriellen, die Arbeiter entlassen, damit ihre Fabriken rentabel bleiben. Arbeitslos gewordene stehen ihnen gegenüber; ihr ohnehin karges Leben wird durch den Verlust des Broterwerbs noch schwieriger, Armut und Not drohen.

Spinnereiareal Rüderswil

Das Spinnereiareal wurde für das Theater etwa umgestaltet

Als ein Fabrikdirektor bei einem nächtlichen Überfall schwer verletzt wird, macht sich auch Jörg Zollinger auf die Suche nach den Übeltätern. Sind Entlassene für den Anschlag verantwortlich? Oder sogar rechtsnationale Frontisten, die in dem Stück für Unruhe sorgen? Zollinger lernt dabei die reiche Fabrikantentochter Anna kennen. Sie will ganz und gar nicht seinem Bild einer jungen Frau aus der Oberschicht passen. Denn Anna kennt keine Berührungsängste, auch ihm gegenüber nicht, dem arbeitslosen «Büezer».

Die Zeit, in der das Stück spielt, ist auch für die Theaterleute eine Herausforderung. Denn es geht darum, ein authentisches Bild der dreissiger Jahre zu vermitteln. Eine Zeit, die noch nicht weit in der Vergangenheit liegt: Es wird auch Zuschauer geben, die diese Zeit bewusst noch erlebt haben. Dennoch sind die Krisenjahre kaum mehr bekannt. Unter der Leitung von Ueli Remund werden die Schauspielenden der Theatergruppe Lützelflüh eine Geschichte erzählen, die in mehrfacher Hinsicht zu faszinieren mag: Die Geschichte selbst, die spannend ist und alle Menschen anspricht. Und die Persönlichkeiten, von denen erzählt wird: Unterschiedliche Menschen, die plötzlich entdecken, dass es mehr gibt, das sie verbindet, statt trennt.

Die Premiere des Stückes ist am 8. Juli, die Dernière am 20. August. Gespielt wird das Stück auf dem Areal der ehemaligen Spinnerei in Rüderswil. Weitere Informationen und eine Online Reservation sind auf der Homepage der Theatergruppe Lützelflüh zu finden.

Rüderswil auf Google Streetview

Seit heute kann Rüdeswil auch virtuell auf Googles «Streetview» besucht werden. Mit seinen fahrenden Kameras hat der Suchmaschinenprimus Teile des Dorfes und der Umgebung, aber auch weite Gebiete von Zollbrück und Lauperswil abgelichtet. Die neuen Bilder gehören zu einer umfangreichen Aktualisierung, bei der die ganze Schweiz neu mit Streetview erfasst worden ist.

Um das herbstliche Rüderswil auf Streetview zu besuchen, öffnen Sie einfach im Webbrowser den Kartendienst von Google, er ist unter der Webadresse maps.google.ch zu finden. Oder klicken Sie auf der folgenden Kartenansicht den Link «Grössere Karte ansehen»:

Unten rechts ist nun der «Pegman» zu sehen, eine kleine gelbe Figur. Ziehen sie diese auf den Teil des Dorfes, das Sie in der Strassenansicht sehen möchten. Alle Strassen, die von Google fotografiert worden sind, leuchten blau auf, sobald Sie Pegman über die Karte ziehen. Abschliessendes Beispiel: Blick auf Kirche und Pfrundscheune.

Schöner Regenbogen in Ramsei

Regenbigen in Ramsei

Es regnete immer wieder an diesem letzten Sonntag im Juni. Hin und wieder öffnete sich aber die Wolkendecke und liess ein paar Sonnenstrahlen auf die Erde scheinen. So auch am Abend, als die Sonne sich schon dem Westen zu neigte. Das milde Sonnenlicht spiegelte sich im Regen und stellte das Emmentaler Dorf unter einen schönen, doppelten Regenbogen.

Schwerer Hagelschlag über Rüderswil

Am 12. Juni wurde Rüderswil von einem heftigen Hagelwetter heimgesucht, Bäume und Pflanzen wurden dabei schwer in Mitleidenschaft gezogen. Im Ausserdorf mussten die Strassen von den Eismengen befreit werden.

Hagel-Ruederswil

Hagel in Rüderswil

Als von Zollbrück her schwarze Wolken heranzogen und erste, grosse Regentropfen auf den trockenen Boden fielen, ahnte noch niemand, dass in wenigen Minuten ein schwerer Hagelschlag über Rüderswil ziehen wird. So wie es ihn seit vielen Jahren im Emmentaler Dorf nicht mehr gegeben hat. Es geschah kurz vor acht Uhr: Während der dichter gewordene Regen rauschte, fanden sich plötzlich die ersten Hagelkörner im Niederschlag, schnell wurden sie zahlreicher und grösser. Und sie kamen überraschend, die Gärten waren nicht zugedeckt, nach dem Aufprall der ersten Hagelkörner hätte die Zeit dafür auch kaum noch gereicht.

Wie Steine in einem Blechkessel
In den nächsten brach aus den schwarzen Regenwolken ein Hagelwetter los, das fast 30 Minuten andauerte und das Dorf in eine Winterlandschaft verwandelte. Viele der Hagelkörner hatten die Grösse von Kirschen; mit hämmerndem und klopfendem Lärm trafen sie auf die Dächer und Strassen, klatschend und spritzend auf die nasse Erde. Es war, als ob man Steine in einem Blechkessel schüttelt, nur viel lauter! Mit der Wucht von Geschossen prallten viele Körner vom Boden ab und sprangen bis in den hinteren Teil der Laube. Derweil fiel der Hagel im Oberdorf so dicht, dass die Strassen und Plätze weiss waren, wie an einem Wintertag. Im Ausserdorf waren die Hagelberge an die 30 Zentimeter hoch, die Strasse mussten wie nach einem dichten und anhaltenden Schneefall freigeschaufelt werden. Es bot sich ein surreales Bild, als Dorfbewohner in kurzen Hosen und Sandalen die Eisberge von der Strasse schaufelten!

Dorf im winterlichen Gewand

Hagelkoerner-Ruederswil

Hagelkörner, gross wie Kirschen

Zurück ins Oberdorf: Dort verwandelte sich die Strasse in einen Bach, der an manchen Stellen in die Keller abzufliessen drohte. Auch hier wurden schnell die Schneeschaufeln hervorgeholt, um die heranfliessende Masse aus Eis, Wasser und Erde umzuleiten. Währenddessen dauerte der Hagelschlag an, erst nach 20 Minuten liess er etwas nach, um nach weiteren zehn Minuten in einen leichten Regen überzugehen. Er hinterliess das Dorf in einem winterlichen Gewand eingehüllt, das satte Grün der Felder und Wiesen wechselte sich ab mit Flächen aus Eis und «Pflotsch». Dann, als es zu regnen aufhörte, erwärmte der der Boden das Wasser, Dunst begann aufzusteigen. Nur zum Teil konnte er den Blick auf das verhüllen, was der Hagel zurück liess: Überall war der Boden übersät mit Fetzen von Baumblättern und Pflanzen. In den Kartoffelkulturen war von mancher Staude nur der Stumpf zu sehen, es roch wie bei der Ernte. An Sträuchern hingen die Reste der Blätter traurig herab. Kurz: der schwere Hagelschlag hat Gärten, Pflanzplätze und Fruchtfelder massiv geschädigt. Es bleibt ein kleiner Trost: der Sommer ist noch jung, was zerstört wurde, kann noch einmal heranwachsen.

A-Capella Ensemble brillierte in der Kirche

Musikalisch begann das neue Jahr in der Rüderswiler Kirche mit einem Konzert des bekannten Emmentaler Vokalensembles «Voc-E». Das Konzert vom 5. Januar stiess auf grosses Interesse, der verfügbare Platz reichte kaum aus für alle Besucher. Und diese wurden von den elf Sängerinnen und Sänger nicht enttäuscht. Mit farbenfrohen und stimungsvollen Vorträgen vermochte das Ensemble unter der Leitung von Ueli Eggimann zu begeistern. Zu hören gab es Lieder aus verschiedenen Epochen und Stilen, darunter zwei bekannte Songs aus den 80er Jahren: Die weltberühmte Bohemian Rhapsody von Fredy Mercury und «I’m a Train» von Albert Hammond. Die Emmentaler Sänger bewiesen dabei, wie vielseitig die menschliche Stimme beim Imitieren von Musikinstrumenten sein kann.

Eine Weihnachtserinnerung

Das Haus meiner Eltern steht ganz am Rande des Dorfes, auf einer steilen Anhöhe, umgeben von Ackerland und der «Hohle», einem kleinen Wäldchen, in dem wir als Kinder gerne und oft spielten. Mitten in dem kleinen Stück Wald befand sich sogar ein altes Jagdschloss mit vielen geheimnissvollen Nischen, ungeschnittenen Hecken und mit einer steinernen Laube, die als Abstellkammer diente. Stundenlang trieben wir uns dort herum, nicht immer zur Freude der strengen Schlossherrin, die in unseren Augen durchaus etwas duldsamer hätte sein dürfen!
Einmal, am Nachmittag eines Heiligabend machten uns mein Bruder und ich auf den Weg in das verschneite Wäldli. Unser Hund Napo, ein Windhund, erwies sich auch an diesem speziellen Tag als treuer Begleiter. Die Bäume im Wald trugen ihr weisses Wintergewand, auf den Ästen lagen Schnee und Rauhreif vom zähen Nebel, der im Wasseramt so dicht werden kann, dass meint, in eine dichte, weisse Decke eingehüllt zu werden. Aber dies störte uns durchaus nicht, zumal dies wie schon erwähnt ein ganz besonderer Tag war. Der Tag vor Weihnachten war für uns erfüllt von einem eigenen, verheissungsvollen Zauber. Gewiss, da war die Vorfreude auf die Bescherung, aber da war auch eine Ahnung auf etwas Himmlisches und für unsere Augen verborgenes, das sich tief in unseren Herzen rührte.

Dass wir an diesem so lange erwarteten Tag durch den knirschenden Schnee dem Wäldli entgegen stapften, hatte einen guten Grund. Wir waren auf der Suche nach einem schönen Stück Moos, um damit die Krippe unter dem Weihnachtsbaum zu schmücken. Für uns bestand kein Zweifel, dass das Gesuchte zwischen Schnee, Sträuchern und Herbstlaub leicht zu finden sei. Natürlich kamen dabei Erinnerungen an den vergangenen Sommer auf, darauf was wir hier unter dem grünen Laubdach an einem warmen, sonnigen Tag alles erlebten. Einmal bauten wir eine echte Baumhütte mit Zeltdach, als Baumateriel dienten uns neben den unentbehrlichen Brettern und Stangen auch ein paar Äste der umliegenden Bäume. Für uns war es ein grosses Abenteuer. Und für den Forstwart auch.
So strolchten wir also durch das mit «Biecht» gepuderte Gestrüpp und hatten durchaus auch Augen für den märchenhaften Winterwald, der im makellosen Schneeweiss glitzerte und strahlte, sobald die Sonne den härtnäckigen Nebel durchdrang und alles in ein weisses, hell schimmerndes Licht eintauchte. Es dauerte nicht lange, bis wir ein schönes Stück Moos gefunden hatten. Und dann machten wir uns unter dem ersten Dämmerlicht des Tages mit eifrigen Schritten wieder auf den Heimweg: mein Bruder voraus, ich mit dem Moos hintendrein, gefolgt von Napo, der inzwischen von der Kälte schon bedenklich zitterte.

Zuhause angekommen durften wir unter dem Weihnachtsbaum den Stall von Betlehem schmücken. Dieser war für uns etwas ganz besonderes, wir kannten ihn schon aus unseren frühesten Kindheitserinnerungen. Es war das Modell eines schlichten Holzstalles, so wie man ihn in den Schweizer Bergen heute noch findet. Etwas Besonderes war der Stall ferner, weil unser Vater ihn in seiner Jugendzeit selber gezimmert hatte. Das wollte etwas bedeuten! Im Inneren des kleinen Holzhauses mit Schindeldach gab es genügend Platz für die schlichten Gipsfiguren, die wir aufstellen durften: Maria, Josef, das Kind in einer Krippe, ein Hirte mit Stab und die heiligen drei Könige, die uns wegen ihrer prächtigen Gewänder und den goldenen Kronen besonders gut gefielen. König – das muss ein spannender Beruf sein, dachten wir damals. Als Elektriker hatte unser Vater sogar für eine Beleuchtung gesorgt, unter dem First und in einer Ecke des Stalles brannten kleine Lämpchen und sorgten für ein heimeliges und warmes Licht. Und nun kam also noch unser Moos aus dem Wald, das wir zusammen mit etwas Heu andachtsvoll vor den Stall legten. Wir bemerkten dabei gar nicht, wie die Zeit verging, in unseren Gedanken waren wir bei der heiligen Familie und wir freuten uns, weil es wegen des Tannenbaumes nach frischem Harz roch. Der Geruch von Tannharz in der Stube, das war für uns das untrügliche Zeichen dafür, dass der lange ersehnte Tag endlich gekommen ist – Heilig Abend.

Weihnächtliche Stimmung in Ranflüh

Weihnachtsmarkt Ranflüh

Nürnberg, Leipzig, oder vielleicht doch lieber Wien? Viele zieht es dieser Tage in die Ferne an einen der grossen «Christkindlmärkte» in die benachbarten Länder. Dabei gibt es während der Adventszeit auch in der Region schöne Weihnachtsmärkte. Gewiss, nicht so gross wie Nürnberg, dafür aber heimelig, beschaulich, mit erlesenem Kunsthandewerk aus dem Emmental. Am kommenden Samstag öffnet der Weihnachtsmarkt in «Raufli» beim Restaurant Bären für einen Tage seine Tore: am Samstag, von 14.00 Uhr bis in die Winternacht hinein, um 21 Uhr. 35 Aussteller, eine wunderbare weihnächtlich Stimmung, Unterhaltung mit Blasmusik, Jodelliedern und Örgeliklängen, Kerzenziehen, ein Raclette-Stübli und noch einiges mehr. Das alles bietet der kleine Wiehnachtsmärit mitten im Emmental.

Wenn der Samichlous chunt

Es Wiehnachtsgschichtli us Rüderswil

Es isch e verschneite Dezämbertag gsi, wo im erschte Dämmerigsliecht der Aabestärm am Himmel het afa lüchte. Aber no het d Heiteri vom Tag der früsch u rein Schnee uf de Böim, Fälder u Matte la glänze, d Tanne hei ihres wysse Winterchleid treit u wär zum Himmel het gluegt, het chönne gseh, wie der silbrig Mond sich uf si Wäg dür d Winternacht het gmacht. U denn, während sich meh u meh guldigi Himmelsliechter zum Aabestärn gsellt hei, isch plötzlich e Stärnschnuppe über em Riedbärg z gseh gsi. E länge Schweif het si ar blaue Himmelsfeschti zoge und isch der Moosegg zue, zum dert z verlösche, wo sich d Ärde u der Himmel berüehre.

Rüderswil

I däm Momänt si es paar Ching uf em schneebedeckte Wäg vo der Eyfuhre em Dorf zue gnepft. «Luegit dert!» het plötzlich ds jüngschte, d Lea gseit,«, luegit dert, chönnt das nid der Stärn vo Betlehem si?» D Lea het drum die Stärnschnuppe gseh und i ihrer chindliche Fantasie isch itz d Wiehnachtsgschicht so läbändig worde, als wär alles grad i dere Nacht passiert. Aber eine vo de Buebe, der Ivan, het für settigi Sache weni Musigghör gha. «Hm, ha gar nüt gseh!» het är mutz gseit u isch mit grosse Schritte däm Buurehus zue, wo ds Zil vom Chindergrüppeli isch gsi. Dert nämlich het der Ivan öppis gha, won är ganz stolz druf isch gsi u de angere Ching, em Simon, Levin u der Isa het wölle zeige. Es isch e Stall gsi mit Chüngeli drin, jungi Tierli mit ganz weichem Fäli i verschidene Farbe, de aber o e Chüngelimuetter, wo zfride im Egge vom Stall isch ghocket u zuegluegt het, wie die junge si desume gsprunge. «Darf i eis i d’Hang näh?» het d Isa bittet und der Ivan het ihre dä Wunsch gärn erfüllt u eis vo dene fiine u längohrige Tierli füregnoh u der Isa i d Arme gleit. Das isch also der Grund gsi, dass der Ivan die Himmelserschynig uf em Wäg nid het gseh. Mit allne sine Gedanke isch är halt bi sim Stall u sine junge Chüngeli gsi.

Ds Chüngeli uf em Arm vor Isa het fiin ar Winterjagge gschnüpperlet, u für das Meitschi is das Chüngeli grad gsi wie es Wiehnachtsgschänk, wie eis vo dene Tier, wo vor so mängem Jahr o bir Chrippe z Betlehem si gsi. D Isa het umegluegt u het im warme Stall die andere Tier gseh. Vo all däm, wo der Ivan itz über d Rasse u auergattis meh vo sine Chüngeli het gfachsimplet, het d Isa chum es Wort ghört. I ihrer Fantasie het si sich uf e längi Reis gmacht und isch im Stall vo Betlehem gsi. Der guldig Schweif am Himmel isch zum Betlehem-Stärn worde, ds Chälbli zum Eseli, wo d Mueter Maria het treit. U denn si ja o no Hirte derbi gsi, het d Isa gsinnet, grad so wie bi üs d Senne uf der Alp. Aber wie hei de die gwüsst, dass das Ching da ir Chrippe öppis ganz bsundrigs isch gsi? Eh ja, e Ängel het nes ja gseit, u de no wie! Aber, so isch es im Chopf vor Isa wytergange, hätte de die Senne o Bscheid gwüsst, wenn se e ke Ängel brichtet hät? U denn het sich d Isa a ne Erzählig erinneret, wo seit das alli Tier, Chüeh, Schaf, Wölf, Füchs u Bäre ir Chrischtnacht e töife Fride hei gha.

Wüsse ächt das die angere, het d Isa sich gfragt und grad d Prob gmacht: «Wüsst de dihr, dass me die heilige Nacht o a de Tierleni cha erchenne, o wenn ke Ängel nüt het gseit?» So het d Isa ganz plötzlich gfragt u der Ivan bim brichte ungerbroche. Aber die hei nid rächt gwüsst, was Isa meint u churz druf het sich scho wier alles um d Chüngeli dräiht.

Währenddesse het sich der Buur a d Arbeit gmacht, es isch Stallzyt gsi u für d Ching het das gheisse, sich wider uf e Heiwäg mache. Verusse het es chreftig us em dunkle Winterhimmel afa schneie und ds Strässli, wo zrügg i d Eyfuhre füehrt, isch früsch verschneit gsi. Grad so, dass me gäbig het chönne ziberle u rütsche mit de Schueh. Der Levin het das bsungers guet chönne, drum het är immer wider übermüetig Aalouf gnoh, isch mit schnälle Schritte vorus, a der Dorflinde verbi un de d Strass ab pfilet. Einisch mehr springt är dervo, wartet uf e günschtigi Stell u platscht plötzlich mit eme grosse Ma zäme, wo us eme Sytesträssli use isch cho z’schuene. Es ich der Aschi gsi wo a däm Aabe ganz e spezielli Ufgab het gha. Im Schuelhuus isch es Vereinsfescht gsi u dert het är wölle als Samichlaus ufträtte. Für ihn isch das nüt ungwöhnlichs oder nöis gsi, o für d Ching im Dorf isch Aschi Jahr für Jahr als Chlous vo Huus zu Huus, get abglost u de Gschänkli verteilt. Eigentlich wär dä Zämeputsch mit Levin nit heftig gsi, aber wäg em rütschige Strässli hei die beide e kei Halt gha, der Levin het sich am Chlous feschtgchlammeret, ds Glichgwiicht isch verlore gange u beidi, der Chlous u der Levin si im weiche, früsche Schnee z’lige cho.

Der Bueb isch als erschts wider uf sine junge Bei gsi. Won är d Chappe uf sim Chopf i d Gredi grückt het u derbi het gseh, wär da vor ihm steit, het är vor Überraschig e keis Wort chönne fürebringe. Erscht wo o der Aschi wider isch uf d Bei cho u der Schnee vom rote Mantel het abgchlopft, het Levin d Sprach wider gfunge u lut gseit: «das isch ja der Samichlous!» Und scho im nächste Momänt si o die angere Ching, Ivan, Samuel u Isa da gsi u hei dä gross, stattlich Samichlous mit em länge, wysse Bart aagstuunet. Däm isch das itz nit ganz gläge cho, wie me sich sicher cha vorstelle. Eigentlich hätt är ja itz i ds Schuelhus sölle. Aber was wosch itz da, het är zu sich sälber gseit, gwüss chan i mir für die Ching no e Momänt Zyt näh.
«Hesch du o öppis für üs derby?» het scho im nächschte Momänt der Ivan gfragt u der Chlous ganz erwartigsvoll aagluegt. «Gwüss han i o öppis für euch», het Aschi mit eme Lächle im Gsicht gantwortet u der gross Jutesack ufgmacht, won är am Rügge het treit. Är isch halt e erfahrnige Chlous gsi, jedes Jahr het är o es paar Nüssli, Mandarinli u Läbchüechli derby gha zum ungerwägs verteile. So het är i Sack greckt und der Isa es grosses, lüchtigs Mandarinli i d Hang drückt: «Lue, das isch für di!&raqup;
«Danke», het Isa gseit u ihres Chindergsicht het gstrahlet. Zum das z’verstah, was sich da i Isas Chinderhärz i däm Momänt zuetreit het, muesch du, liebe Läser drum öppis wichtigs wüsse. Zouberwälte, Fabelwäse, Wunder u all die schöne, gheimnisvolle Wiehnachtserläbnis hei i dere junge Chinderseel no e töife u feschte Platz gha. Für d Isa isch der Samichlous e wichtigi Persönlichkeit gsi, si het fescht a dä gheimnisvoll alt Ma gloubt. D Eltere hei ihre sogar erzellt, wo de Samichlous über ds Jahr läbt – töif im Wald, amene verborgene Ort, wo niemer kennt. Dert steit zwüsche de dunkle Tanne es Huus, ganz us Holz, das isch ds Heimet vom Samichlous mit sim graue Eseli. U denn, im Christmonet, wenn die erschte Fäischter am Adväntskaländer scho offe sy, macht sich der Chlous uf e Wäg dür e Wald und denn i ds Dorf zu de Ching. Mit dene Gedanke im Chopf het d Isa zum Samichlous ufe gluegt u sich vorgstellt, wie der wyt Wäg dür e Wald mues gsy si.

Winter in Rüderswil
Winter in Rüderswil

Aber denn isch es gsy, als ob e Schatte sich über das Gsicht leit, d Isa het öppis gsinnet, het sich nid rächt getrout, z’frage, het denn aber doch der Chlous aagluegt u mit fiiner Stimm bittet: «Liebe Samichlous, chönntisch du nid o zu mim Brueder cho, är isch ja chrank, lit im Bett u het nid mit üs dörfe cho d Chüngeli luege. Gäll ja, du chasch mi Brueder cho bsueche»
Was het der Aschi da wölle mache? Däm Ching, wo ihn so erwartigsvoll aagluegt het e Abchabis gäh? Nei, wäger nid! »Das isch de öppe schöns vo dir, dass Du o a dis Brüederli däichsch. I ha scho no öppis i mim Sack! Chum, mir wei üs uf e Wäg mache!» Aschi het drum gwüsst, dass die Ching vor Eyfuhre sy u dass es nid meh als es paar Meter zu Isas Deheim cha si. D Isa het vor Fröid gjutzet u so het sich das Grüppeli, der Samichlous u die vier Ching i dere verschneite Adväntsnacht uf e Wäg gmacht zum Hus vor Isa.

E Türe im hingere Teil vom Hus het diräkt i ds Zimmer vo Isas Brueder gfüehrt u scho im nächschte Momänt isch d Türe ufgange, d Isa springt i ds Zimmer vom Brueder u seit: «Lue Luca, lue! Der Samichlous isch da für Di!» Der Luca isch uf em Bett ghocket u het e warmi Dechi über der Schultere gleit. Vor sich uf em Bett het der Bildschirm vom Notebook Computer gschimmeret, gwüss het der Luca grad im Facebook oder im Whatsapp mit sine Kollege kommuniziert. Är isch halt scho fascht 20 Jahr alt gsi u het sich grad uf d Lehrabschlussprüefig als Dachdecker vorbereitet. Jä das het Aschi halt nid chönne wüsse, är het halt gmeint, Isas Brüederli sig öppe im Alter vor Isa! Was itz mache, het är sich gfragt. Dass der Samichlous nume für d Ching es Gschänkli bringt, het är vor der Isa ja schlächt chönne säge! Da gits nume eis, het Aschi däicht: Samichlous bin i, Chlous bliben i! Är het so ta, als ob Luca no es Ching wär, het es schöns Läbchuechestärnli us em Sack füregsuecht u het das em Luca so i d Hang drückt, als ob i däm Momänt, hie u itz, öppis ganz wichtigs passiert. Derzue het är mit töifer Stimm gseit: «Säh Luca, das isch für Di!» U denn, i eim Momänt, wo der Luca ihn scho fascht e chli verläge alächlet zum sich bedanke, blinzlet im der Aschi zue u dütet unuffällig uf d Isa…

U der Luca het verstande. Är het sich bim Samichlous bedankt u wo Isa no gseit het, dass der Chlous da sygi, wil är chrank isch, het der Luca gstrahlet. Ä het sich dra erinneret, dass är ir Letschti wäg der Schuel, der Arbeit u no mängem angerem chum einisch Zyt het gha für si chlini Schwester. Aber si het a ihn däicht, gwüss nid nume, wil är grad ds Bett het müesse hüete.

Chum het Luca am Chlous dankeigisch gseit, isch dä scho bir Türe gsi, het sich no einisch umdräiht zum allne e fröhlichi Advänts- u Wiehnachtszyt z’wünsche, isch druf ds Wägli uf u scho im nächschte Momänt i der Dunkelheit vo der Winternacht verschwunde. Der Aschi ht sich gfröit, i de Ouge vor Isa het är drum ds Liecht vor Wiehnachte gseh strahle wie scho lang nümm. U dä fescht Gloube a ds Wunder vor Wiehnachte, a d Ängel wo i dere Zyt d Ärde berüehre u a Samichlous wo d Ching bsuecht, dä Gloube darf ir Seel vo däm Ching wyter läbe. U meh no, der Gloube a ds Wiehnachtswunder isch für d Isa hüt gfeschtiget worde. U de nid vo irgend öpperem. Nei, vom eigete Brueder, vo mit eim Bei scho fescht im Erwachseleläbe isch gstande.