Archiv der Kategorie: Rüderswil

Männerchor Rüderswil-Zollbrück konzertiert wieder

Bekannte Lieder und ein spannendes Lustspiel. Dieses alte Rezept hat sich einmal mehr bewährt. Dem Männerchor aus dem oberen Emmental ist mit einem abwechslungsreichen Liederreigen und einem turbulenten Lustspiel die Rückkehr auf die Konzertbühne gelungen.

Ein Jahr lang hat der Männerchor Rüderswil-Zollbrück eine Pause gemacht und kein Konzert organisiert. Die Sänger waren während dieser Zeit aber nicht untätig, das bewiesen Sie am vergangenen Wochenende. Der Chor gab im Restaurant Rössli in Zollbrück ein Konzert und erfreute die zahlreich erschienenen Besucher mit neu einstudierten Liedern. Unter der Leitung von Regine Wirth waren gängige Melodien wie «Der Jäger Abschied» von Felix Mendelssohn oder «Bajazzo» zu hören. Gesungen wurden aber auch weniger bekannte Titel, wie «Dies und das», ein fröhliches Volkslied aus Luxemburg. Etwas besonderes liessen sich die Sänger für den Schluss des Konzertes einfallen: die schottische Volksweise «Amacing grace» wurde von Sandro Bandera auf der Panflöte begleitet.

Normalerweise hat eine kleine Beule am Auto kaum gravierenden Folgen. Im Theater «Liebi mit Blächschade», das im zweiten Teil des Abends aufgeführt wurde, kam für einmal alles ganz anders! Eine Delle am Mercedes der Familie Hintermann sorgte für eine Verkettung turbulenter Verwechslungen und Missverständnisse. Der Grund dafür? Barbara Murbach und Fritz Lüthi als Bauernehepaar verbeulten beide das Auto, ohne von der «Sünde» des anderen zu wissen. Das Durcheinander nahm seinen Lauf und erst am Schluss des Stücks löste sich der Knoten. Und als ob das nicht genug wäre, betrat die geschwätzige Nachbarin in der Person von Julia Schmutz stets im falschen Moment die Bühne. Das gut eingespielte Theaterteam des Chors spielte das pointenreiche Lustspiel sehr sicher und temporeich und hatte die Lacher auf seiner Seite.

Wer den Unterhaltungsabend des Männerchor Rüderswil-Zollbrück besuchen möchte, kann dies noch tun: am kommenden Samstag, den 18. Februar um 20.00 Uhr im Restaurant Rössli in Zollbrück.

Kirchensonntag in Rüderswil

Am Anfang des zweiten Monats im neuen Jahr lädt die reformierte Kirche Bern-Jura-Solothurn seit 1912 zum alljährlichen Kirchensonntag ein. «Willkommen – Gastfreundschaft in unserer Kirche», das war diesmal das Thema. Bei der Kirche finden wir weit geöffnete Türen. Kirchenräume sind offen für unsere Anliegen, für unser Bedürfnis nach Stille, oder dem Wunsch nach einem Zuhörer. Die Kirche bietet allen Menschen Gastfreundschaft, ein «Schärmdach» auf dem Weg durch das Leben.

Das Kirchensonntag-Team

«Wir möchten heute Eure Gastgeber sein», so nahm Ruth Blaser das Thema in ihrer Begrüssung auf und lud die Besucher dazu ein, die Kirche ohne Scheu und mit neu erwachtem Interesse zu entdecken. «Die Kirche ist für alle da», fuhr die Ratspräsidentin fort, «ungeachtet ihrer Religions- oder Bekenntniszugehörigkeit». Was aber ist Gastfreundschaft? Das Ratsteam liess sich etwas besonderes einfallen, um auf diese Frage eine Antwort zu geben: es wurde die Geschichte von Vater Martin erzählt, dem Schuhmacher aus der berühmten Geschichte von Leo Tolstoi. Während des Vortrages waren auf einer Leinwand llustrationen zur Geschichte zu sehen und Jürg Neuenschwander bereicherte den Vortrag durch bekannte Jodelmelodien auf der Orgel. Das Spiel des Orgelvirtuosen und Komponisten aus Worb war wie immer mitreissend und von höchster Güte! Es trug und stützte die schöne Geschichte und brachte einen Hauch russischen Winterzaubers in die Rüderswiler Kirche.

Was hat Vater Martin erlebt? Elisabeth Beer, Marianne Zaugg und Erika Stocker begannen zu erzählen: am heiligen Abend war Vater Martin allein und einsam, bis Jesus Christus ihm im Traum erschien und ihm einen Besuch für den kommenden Tag ankündigte. So wartete Vater Martin den ganzen kommenden Tag auf seinen Gast. Doch es schien so, also wollte Jesus nicht kommen. Stattdessen meldeten sich ein frierender Strassenkehrer und eine Bettlerin in der warmen Stube. Martin nahm sie freundlich auf, bewirtete und beschenkte sie. Und dann, als es schon Abend werden wollte, bemerkte Martin, dass Jesus ihn durch die bedürftigen Besucher doch besucht hatte. «Ich war fremd, und ihr habt mich beherbergt» (Matth. 25,35), so leitete Marianne Zaugg am Ende der Geschichte zur biblischen Botschaft über und las aus dem Matthäus-Evangelium vor.

Es ist zu einer schönen Tradition geworden, dass Jürg Neuenschwander am Kirchensonntag Rüderswil besucht und mit seinen Melodien die Besucher erfreut und den Gottesdienst bereichert. Das war auch dieses Jahr nicht anders und am Ende der Feier zeigte sich der Orgelkünstler noch einer anderen Tradition verbunden: wie in den vergangen Jahren spielte Jürg Neuenscheander eine Zugabe und liess den Zuhörern die Wahl: «Weit dir e Chlepfer oder es Jodellied?» Die Zuhörer entschieden sich für ersteres und schon im nächsten Moment rauschte die bekannte Titelmusik aus dem Film «Fame» virtuos und kraftvoll durch die Kirche! Mit der Zugabe war der Gottesdienst aber nicht zu Ende, denn nun wurde vor dem Chor der Kirche ein reichhaltiges Apéro mit Käse und Züpfe serviert. Alle griffen herzhaft zu und da die gelungene Feier viel Gesprächsstoff bot, verging die Zeit bis zum Mittag wie im Fluge.

Aber zeichnet sich ein guter Gastgeber nicht gerade dadurch aus, dass seine Gäste bei ihm Kurzweil haben und am Schluss bereichert und glücklich wieder nach Hause gehen? Und zu sich selbst sagen: da gehe ich gerne wieder einmal hin! Genau dies gelang dem Rüderswiler Team und so wurde das Thema dieses Kirchensonntages in schöner Art und Weise ausgefüllt. Wir kommen gerne wieder!

«Musig spricht ds Läbe a»

Der Gottesdienst vom 22. Januar in Rüderswil stand ganz im Zeichen der Musik. Die zahlreichen Besucher bemerkten dies bereits beim Eingang der Kirche, wo sie Pfarrer Bernard Kaufmann nicht im Talar, sondern in einer traditionellen Sennentracht empfing. Bernard Kaufmann ist selbst Mitglied der Alphorngruppe Guldisberg, die an diesem Wintermorgen die Besucher mit Alphornklängen erfreute. Begleitet wurden die acht Alphornbläserinnen und Bläser aus dem Oberaargau von Barbara Friedli-Hofer auf der Orgel. Alphornklänge können uns tief in der Seele berühren, «si gö töif i üs ine.» So sagte es Bernard Kaufmann in seiner Predigt und die Besucher des Gottesdienstes konnten es an diesem Morgen selbst erleben: die Guldisberger Alphornbläser erfüllten die Kirche mit gefühlvoll und urchig-sennerisch vorgetragenen Alphornchorälen von Anton Wicky und Alphornweisen von Max Sommer. Berührend und inspirierend erklangen die Hirtenhörner zwischen der Predigt und den Gemeindeliedern. Zwei Melodien wurden von Barbara Friedli auf der Orgel begleitet. Die Organistin meisterte die für die Orgel nicht ganz einfache Tonart Fis mühelos und begleitete das Alphornspiel geschickt und einfühlsam.


Max Sommer und Bernard Kaufmann

Wenn er am Abend nach der Alphornprobe nach Hause komme, fühle er sich wohler und frischer, sagte Bernard Kaufmann in seiner Predigt. Musik hat einen günstigen Einfluss auf unser Gemüt, sie dringt durch Mauern bis in unseren Herzensgrund und schenkt uns Frieden und neue Kraft. Auch dem ersten jüdischen König Saul ging es so. Der zuvor erfolgsverwöhnte Monarch übernahm sich und wurde zuletzt krank. Erst durch die Harfenklänge des Hirtenjungen David wird dem Herrscher wieder leicht ums Herz und die bösen Geister verlassen ihn. Sicher können wir uns in Sauls Situation versetzen, wenn wir daran denken, wie Erfolgsdruck, Stress und Verpflichtungen auf uns lasten. Wie finden wir Erleichterung, wenn die Last schwer und schwerer wird? Bei Saul half alles gute Zureden nicht. Aber die Musik erreicht uns dort, wo noch etwas am Leben ist: bei den Gefühlen – selbst dann, wenn sie zugedeckt sind. Für Saul bewirkte die Musik eine Befreiung aus seiner Bedrückung.

Erich Röthlisberger aus Langenthal ist nicht nur Alphornbläser, auch das Spiel mit der Gitarre liegt ihm. In der Art eines echten Berner Troubadour sang er das bekannte Lied von Mani Matter, Warum syt dir so truurig?

Zum Abschied blies die Guldisberger Alphorngruppe die bekannte Melodie von Max Sommer «Uf der Höchalp» Max Sommer stellte seine Komposition selbst vor und erzählte spannend und humorvoll von der Höchalp oberhalb Ferrenberg, auf der er seine Jugendjahre verbracht hat. Da wurde mit alten Töpfen aus einer Kachelgrube gespielt, indem diese den Berg runter gerollt wurden. Es wurde gesungen, gelacht und getanzt. In den wunderschönen Klängen der Höchalp leben diese Erinnerungen an glückliche Jugendjahre weiter und werden von den Alphornbläsern von Alp zu Alp in die Zukunft getragen. Heute ist die Höchalp bewaldet; früher aber weideten dort Kühe und «Guschti», die noch Glocken um den Hals trugen. Deshalb verteilte Max Sommer vor dem Anstimmen kleine Glocken an die Kirchgänger. Diese ertönten beim Vortrag und verbreiteten eine heimelige, fröhliche Älplerstimmung in der Kirche.

Zum Ende des Gottesdienstes waren alle Besucher in der Pfrundscheune zu einem Apéro eingeladen. Bei einem feinen Stück Züpfe und einem Glas Weisswein oder Orangensaft klang die Feier aus. Und gewiss klangen die Weisen der Hirtenhörner in den Gemütern der Besucher nach, als diese sich auf den Heimweg machten. Die Guldisberger Alphornbläser haben das erreicht, wovon Bernard Kaufmann in seiner Predigt sprach: die Alphornweisen haben die Besucher berührt und inspiriert! Der Alphorngruppe sei auch an dieser Stelle für ihren eindrucksvollen und gelungenen Auftritt herzlich gedankt.

«Haltet Ausschau nach der Liebe»

Probepredigt von Marcel Schneiter am 15. Januar 2012

Kirche Rüderswil

Kirche Rüderswil

Es war der Morgen eines kalten, aber klaren und sonnigen Wintertages, als die Glocken der Rüderswiler Kirche zum Gottesdienst läuteten. Gestaltet wurde die gut besuchte Feier von Marcel Schneiter. Marcel Schneiter ist angehender Pfarrer, er absolviert zurzeit sein Vikariat in Langnau und hielt an diesem Januarmorgen seinen Probegottesdienst. Die würdevolle und eindrücklich gestaltete Feier war geprägt von viel Musik und Gesang. In seiner Predigt blickte Marcel Schneiter zurück auf den vergangenen Jahreswechsel. Da wurde zahlreiche Reden gehalten, in denen Pläne und Ziele für das neue Jahr im Vordergrund standen. Lebensweisheiten und guter Rat für ein dynamisches und erfolgreiches neues Jahr begleiteten die Ausführungen. Aber, helfen uns diese rhetorisch fein vorgetragenen Weisheiten in der Betriebsamkeit des Alltages wirklich weiter? Es darf gezweifelt werden.

Marcel Schneiter wies in seiner facettenreichen Predigt in der Folge dieser Frage auf eine andere Weisheit hin, so wie sie uns Paulus im 2. Kapitel des ersten Korintherbriefes vorstellt: es ist die Weisheit Gottes, so wie sie sich in den Werken von Jesus Christus offenbart. Der grosse Missionar aus Tarsos spricht in seinem berühmten Brief von einer Weisheit voller Kraft, die den Menschen erfüllt und ihn zu Gottes Liebe hin führt. Eine Weisheit, die durch das Verbinden der Menschen zueinander und zu Gott den Himmel auf die Erde bringt. Paulus enthüllte seinen korinthischen Lesern die Weisheit, die wir auch heute noch erfahren können. Und wie wir weitergeben sollen!

Nach dem Gottesdienst waren alle Kirchgänger zu einem Apéro in der Pfrundscheune eingeladen. Natürlich bot das Erlebte viel Gesprächsstoff und es wurde bei einem Glas Wein oder Orangensaft rege diskutiert. Marcel Schneiter gesellte sich dazu, beantwortete Fragen ausführlich oder gab selbst in sympathischer und offener Art und Weise Anregungen für Gespräche und Diskussionen. Als es schon fast Mittag war und die Gemeinde sich aufzulösen begann, nahmen viele Besucher des Gottesdienstes gute Erlebnisse und Eindrücke von diesem Morgen mit nach Hause. Die einprägsame, zum Weiterdenken anregende Predigt und die umgängliche Art des Pfarranwärters gefielen!

Wiehnachtsgruess us em Rüderswiler Wald

Scho isch es dunkel worde, wo mir under de Schneewulche em Wald zue si gloffe. Der Schnee uf em Wäg knirscht under de Schue u mir gspüre die chalti Winterluft, wo mir die erschte Böim vom Steibärg erreiche. Ganz still isch es worde, chum es Grüsch isch vom Dorf här z vernäh in dere Winternacht. Uf em weiche, moosige Waldbode chöme mit töifer i Wald ine, nume no da u dert blinzlet es Liechtli us em Dorf dür die verschneite Escht und am Himmel si dür d Boumwipfle düre zwüsche de Wulche der silbrig Mond u d Stärne z gseh. Hie, im winterliche Wald blibe mir itz stah, wärde ganz still u luege dür Zweige vo de Böim uf ds Dorf Rüderswil abe. Wiehnachte isch ds Fescht vor Liebi, vor innere Fröid, wo üses Härz möcht erfülle. I der Stilli vom Wald dänke mir a Wiehnachte, d Stilli chunt ganz zu üs u dür die Stilli wärde Erinnerige us üsere eigete Chinderzyt wider wach. Erinnerige, wie mir ire töife innere Fröid uf ds Chrischtfescht hei blanget, wie eis Cherzli um ds andere uf em Adväntschranz het brönnt, wie mir am lang erwartete heilige Abe mit grosse Ouge vor em lüchtende Wiehnachtsboum si gstande. Mit grosse Ouge u Stuune erwartet hei, was itz chunt. U da isch nid nume d Fröid uf d Beschärig gsi, uf d Gschänkli. Nei, im töife Grund vom Chinderhärz isch o es feschts Vertroue erwacht, das i dere Nacht e gueti Macht ganz nach bi üs isch, wie e unsichtbare, himmlische Ängel, wo sini Flügel über üs usbreitet.

Wiehnachte, heisst das nid, us töifschtem Härzensgrund gloube u vertroue? A ds Guete im Mönsch, a ds Guete i der Wält? O Jesus het doch a ds Guete gloubt, süsch wär är ja nid zu üs uf d Ärde cho, wär nid Ching worde i der heilige Nacht, wo mir mit grosser Fröid erwarte. U so wie mir als Chinder vor em Wiehnachtsboum si gstande u mit grosse Ouge gstunnet hei, der Liechterglanz nid gnue hei chönne gschoue, so stah mir als Erwachseni im Winterwald u luege mit grosse Ouge zum Himmel, stuune drüber, wie wunderbar d Wält doch erschaffe isch. I dere Nacht, wo mit a d Geburt vo Jesus däiche, gspüre mir die gueti Chraft, die Liebi, wo Gott üs möcht schänke. Mit erläbe die Liebi, i üsere Erinnerig mit chindlichem Vertroue vor em Chrischtboum, i töifem Vertroue hie im Wald usse, wo üs mit Stilli u Fride erfüllt. Mir chöi se aber o a jedem Tag im Jahr erläbe, ganz glich wo mir grad si u was mir grad mache.

I wünsche Euch, dass Dir o wieder einisch Glägeheit findet, zum im Wald Stilli u Fride z finde. Dass Dir i der Stilli chöit nöi Chraft u Wyti i ds Härz ufnäh. Im Früehlig u Summer, wenn alles Läbe nöi erwacht u d Sunne wermt, oder grad so wie hüt im töife Winter zwüsche verschneite Escht u Grotzli. U dass Dir i däm Momänt die Chraft chöit erfahre, wo alles guete erschaffe het – u o hüt no erschafft.

I wünsche euch es frohs, gsägnets Wiehnachtsfescht und es glücklichs nöis Jahr! U danke, dass Dir mi Blog bsuechet.

Weihnachtsmarkt Ranflüh

Weihnachtsbaum Rüderswil

Warum nach München, Stuttgart oder nach Nürnberg, wenn es ganz in der Nähe einen wunderschönen und stimmungsvollen Weihnachtsmarkt gibt? So werben die Veranstalter für den Weihnachtsmarkt im «Raufli» (Ranflüh), der auch dieses Jahr wieder direkt beim Gasthof Bären stattfindet. Auf dem weihnachtlich geschmückten Marktgelände bieten 32 Aussteller Kunsthandwerk, Geschenkartikel, Lebensmittel und vieles mehr an. Ein musikalisches Rahmenprogramm sorgt für zusätzliche Unterhaltung.
Klein aber fein, so lautet das Motto des Ranflüher Weihnachtsmarkt – ein Markt auch für die Sinne und ein Ort zum Begegnen und Verweilen in stressfreier, vorweihnächtlicher Atmosphäre.

Datum und Zeit: Samstag, 17. Dezember 2011 ab 14.00 bis 21.00 Uhr.

Es Gschänkli us em Ämmitau


Am Weihnachtsbaum brennen schon die Kerzen und unter den grünen Zweigen der Tanne liegen die Geschenke bereit, schön eingepackt in farbigem, leuchtendem Papier und geschmückt mit Bändern, Sternen und Zweigen von Stechpalmen. Das Weihnachtsfest, das wir in den dunkelsten Wintertagen des Jahres feiern, ist eng verbunden mit vielen Bräuchen und Traditionen, die wir schon aus unserer Kindheit schätzen und wohl gerade deswegen an diesem besonderen Fest nicht missen möchten. Das Schenken ist so ein alter Brauch des Christfestes, er entstand vermutlich im Mittelalter, könnte aber noch viel älter sein: schon die Römer beschenkten sich gegenseitig, wenn sie in den letzten Tagen im Dezember die Saturnalien feierten. Martin Luther propagierte 1535 das Schenken an Weihnachten als Alternative zum damals gebräuchlichen St. Nkolaus Geschenk.

Was aber ist ein passendes Weihnachtsgeschenk? Geschenke sind etwas individuelles, die Freude machen sollen, dem Beschenkten wie dem Geber. Es muss nichts grosses sein. Es gibt nämlich auch Geschenke, die nicht materiell sind. Schenken heisst auch, für jemanden Zeit haben. Zuwendung und Aufmerksamkeit sind Geschenke. Sind nicht gerade dies die Werte, die zur Adventszeit und zu Weihnachten passen? Zeit haben füreinander – und Zeit zur Besinnung. Für alle, die zusätzlich eine kleine Aufmerksamkeit schenken möchten, hat dieser Blog auch dieses Jahr ein paar Ideen zusammgestellt.

Bäckerforum Aeschlimann

Wie wäre es mit einer Einladung oder einem Gutschein zu einem währschaften Zmorge im Bäckerforum Aeschlimann? Entweder im gemütlichen Café oder im Sommer auch draussen auf der hübsch eingerichteten Terasse – beides ist möglich! Die grosse Bäckerei im Herzen von Zollbrück verfügt über ein reichhaltiges Sortiment an Backwaren, Süssigkeiten und Confiserieartikel in echter und feinster Emmentaler Qualität. Gerade zur Weihnachtszeit bietet das sympathische Team im Laden des Bäckerforums verschiedene Spezialitäten und nimmt sich beim Aussuchen eines passenden Geschenkes gerne Zeit.

Spukgeschichten aus dem Emmental

Lange und gemütliche Winterabende zuhause in der gemütlichen Stube – gibt es eine bessere Gelegenheit um endlich wieder einmal ein spannendes Buch zu lesen? Der Landverlag aus Langnau, der auch die Lebenslust Emmental verlegt, hat mehrere spannende Bücher im Sortiment. Auch von Autoren aus der Region. Zum Beispiel die Spukgeschichten von Hans Herrmann. Spukgeschichten erzählten sich die Menschen schon vor Jahrhunderten, nicht nur im Emmental. Hans Herrmann war zwei Jahren lang auf der Spur dieser Geschichten und hat ein authentisches, packendes Buch dazu geschrieben.

Berger Glocken

Eine Glocke als Geschenk – warum nicht? Obwohl Glocken auch heute noch in der Landwirtschaft Gebrauchsgegenstände sind, eignen sich die urchigen, gusseisernen Klangkörper bestens als Geschenk! Die Glockengiesserei Berger in Bärau ist ein Traditionsunternehmen, das seit 1730 die althergebrachte Glockengiesserkunst mit Neuem verbindet und für Glocken in höchster Qualität bürgt. Auf der übersichtlichen Homepage des Unternehmens gibt es neben vielen Informationen zum Glockengiessen auch einen Online-Shop.

Kirsten L Kunsthandwerk

Ein Atelier mit kunstvoll gefertigtem Kunsthandwerk aus Holz, Glas und verschiedenen anderen Werkstoffen? Das gibt es mitten im Dorfzentrum von Langnau. Das Atelier von Kirsten L ist etwas ganz besonders, dies beweist schon die Auslage im phntasievoll dekorierten Schaufenster. Dem Betrachter blicken unzählige, kleine Holzzwerge entgegen und mittendrin stehen Holzskulpturen, die direkt aus einer verzauberten Märchenwelt zu kommen scheinen. Hier ist ein Künstler am Werk, der es versteht, mit verschiedenen Materialien zu arbeiten und immer von Neuem etwas besonderes daraus zu erschaffen.

Gerber Konditor

Regelmässige Besucher dieses Blogs haben es vielleicht bemerkt. Es fehlt diesmal die Konditorei zum Beinhaus in Sumiswald. Marianne und Ernst Gerber haben die Konditorei mehr als drei Jahrzehnte mit grossem Engagement geführt und durch ihre auserlesenen Konditor- und Confiseriewaren weit über die Region Bekanntheit – und Beliebtheit erlangt. Nun hat sich das Paar in den wohlverdienten Ruhestand zurückgezogen und in Ermangelung eines Nachfolgers wurde die Konditorei geschlossen. Ganz können es die beiden aber doch nicht lassen: Neu gibt es einen Online Shop, in dem einige Artikel noch bestellt werden können. Dieser Blog bedankt sich bei Ernst und Marianne für die vielen Köstlichkeiten aus der Backstube wie auch für die Freundschaft, die uns verbindet. Wir wünschen Marianne und Ernst alles Liebe und Gute und für die nun wartenden freien Tage Gesundheit, jeden Tag schöne Erlebnisse und viel Reisefreude!

Ältere Beiträge:
» Es Gschänkli us em Ämmitau 2010
» Es Gschänkli us em Ämmitau 2009
» Es Gschänkli us em Ämmitau 2008

Basar in der Pfrundscheune

Die Kirchgemeinde veranstaltete auch dieses Jahr einen Basar und wurde durch zahlreiche Besucher belohnt. Wie in den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Strick- und Handwerksartikel zum Verkauf angeboten. Im Erdgeschoss der Pfrunscheune wurden Backwaren, Getränke und ein Mittagessen serviert.

Jedes Jahr am zweiten Novembersamstag organisiert die Kirchgemeinde Rüderswil in der Pfrundscheune einen Basar. Das Datum fiel heuer auf den 12. November und schon am frühen Morgen herrschte in der Scheune ein emsiges Treiben. Im oberen Stock boten die Basarfrauen all die Strick- und Handwerkwaren an, die sie in zahllosen Stunden des vergangenen Jahres angefertigt hatten. Mit grossem Aufwand vorbereitet und liebevoll dekoriert wurden auf zwei langen Tischen Strickwaren wie Mützen, Socken, Mitli oder Kinderkleider, aber auch Schals, Küchentücher und viele weitere, kunstvoll gefertigte Textikartikel zum Kauf angeboten. Und da bald die Adventszeit beginnt, wurde das reiche Angebot mit Kränzen, Kerzen und Holzfiguren vervollständigt.

Wer zum Basar geht tut dies natürlich nicht nur wegen der schönen Ausstellung, denn das Basarteam lud auch ein zum Verweilen bei Kaffee und Süssigkeiten. Im kleinen Saal der Pfrundscheune wurden verschiedene Getränke, Backwaren und Süssigkeiten aller Art angeboten. Die hübsch dekorierten Tische luden ein zum Dableiben und zum Pflegen der Geselligkeit im Dorf. Erfreulich ist, dass viele Rüderswiler und Dorfnachbarn der Einladung folgten und sich verwöhnen liessen. Während der Mittagszeit wurde auch eine nahrhafte Suppe, zusammen mit Apfelsaft oder Mineralwasser serviert.

Der Erlös des Basar in der Höhe von ca. Fr. 3000.- wird für gemeinnützige Zwecke eingesetzt, wobei jedes Jahr neu über die Verwendung entschieden wird. Diesmal wird der Ertrag für einen Gehweg mit Treppe investiert, der eine direkte Verbindung zwischen Kirche und Pfrundscheune herstellen wird. Wir danken allen, die bei der Durchführung des Basar mitgeholfen haben, den Basarfrauen und Helferinnen, wie auch allen Besuchern, die mitgeholfen haben, aus diesem Tag etwas Besonderes zu machen.

«Ein Bauer ging aufs Feld, um zu säen»

In Rüderswil wurde heute der Erntedankgottesdienst gefeiert. Pfarrer Johannes Weimann eröffnete die Feier mit einer Betrachtung, in der er von seinen Erlebnissen in der herbstlichen Erntezeit erzählte. So konnte er im Seeland beobachten, wie die Bauern damit beschäftigt waren, eine reiche Ernte einzubringen: mit Harassen, Baloxen und Säcken werden Rüben, Zwiebeln, Obst und Kohl geerntet, auf Wagen geladen und in die Scheune gefahren. Auch in seinem Heimatdorf, im oberaargauischen Herzogenbuchsee, konnte Pfarrer Weimann die Landleute bei der Arbeit beobachten. Wer aber ernten will, muss auch säen. Säen, das ist heute ein Prozess, bei dem computergesteuerte Maschinen zum Einsatz kommen, alles ist genau berechnet und abgewogen. Ältere Bauern aus «Buchsi» wussten aber zu erzählen, wie sie früher noch mit dem Säesack über das bereitete Feld schritten. Wer säet, muss Vertrauen haben, dass die Saat aufgeht, gedeiht und Frucht bringt. Aber auch Geduld, denn in der Natur braucht alles seine Zeit. Werden und Vergehen haben ihren eigenen Rhythmus im Kreis der Jahreszeiten.

Erntedank Rüderswil

Erntedank

Eine reiche Ernte, wer will darüber nicht dankbar sein und sich freuen? In Rüderswil wurde auch dieses Jahr die Treppe vor dem Taufstein mit vielen Erntegaben der Dorfbewohner geschmückt und nach dem Gottesdienst waren alle eingeladen, etwas davon mit nach Hause zu nehmen. Musikalisch begleitet wurde die Feier vom Organisten Heinz Born und von der Alphorngruppe Ahorn Heimisbach. Die stimmungsvollen und urchigen Alphornmelodien passten zu der Feier, ist doch das Spiel auf dem Hirtenhorn traditionell ein musikalischer Ausdruck des Dankes. Dank für einen langen Tag, an dem alles gelang. Wie heute auch als Dank für eine gute Ernte.

In seiner Predigt ging Pfarrer Weimann auf ein bekanntes Gleichnis ein, das beim Evangelisten Lukas mit den Worten eingeleitet wird: «Ein Bauer ging aufs Feld, um zu säen» (Lk. 8,5). Was kann uns denn dieses bekannte Gleichnis heute noch sagen? Natürlich ist der Saemann, von dem Jesus erzählt, ein Sinnbild für den gütigen Gott, der sich den Menschen zuwendet. Gott säet sein Wort, die gute Nachricht, wie ein Same aus und er lässt sich bei seiner Arbeit zusehen. Die Saat geht auf und wächst, wenn wir Gottes Wort mit offenem Herz aufnehmen und in uns gedeihen lassen. In seinem Gleichnis erzählt Jesus, dass einiges vom Saatgut auf den Weg fiel. Die Menschen hören es, nehmen es aber nicht an. Wieder andere Körner fielen auf felsigen Boden, wo sie zuerst aufgingen, dann aber verdorrten. Erinnert uns das nicht an unsere schnelllebige Zeit, fragte Johannes Weimann. Wir hören die Botschaft und nehmen sie – vorerst – freudig, ja mit Begeisterung an. Doch dann wenden wir uns wieder anderen Dingen zu. Es hat ja noch Zeit. Die Saat vertrocknet, bevor sie im Boden einwurzeln kann. Das Gleichnis fährt fort mit dem Hinweis darauf, dass einiges der Saat in Dornensträucher fiel. Sind Dornen nicht wie die Zweifel, die uns nach und nach in Besitz nehmen können, wenn wir die gute Nachricht hören? Und zuletzt erstickt das Saatgut.

Doch einiges von der Saat fällt auf guten Boden und bringt hundertfache Frucht. Dies gleicht dem Menschen, der mit aufrichtigen und breitwilligen Herzen das Wort hört und daran festhält.
Ist der Acker, von dem hier erzählt wird, wie ein Spiegelbild unseres Lebens? Es ist geprägt von Rückschlägen und Traurigem. So gleicht es einem harten, steinigen Boden. Doch dann schöpfen wir neue Hoffnung, unerwartet geht eine Türe auf und öffnet auch das Herz, damit es das gute aufnehmen kann. Wir gleichen nun der weichen Frühlingserde, die neues Vertrauen in Gott schöpft und die Saat aufnimmt.

Nach dem Gottesdienst erwartete die Kirchgänger ein milder Herbsttag, der zum Verweilen einlud, bei einem Spaziergang durch die bunten Wälder oder über die Felder, die nach frischer Erde riechen. Die Sonne hatte noch Kraft und löste bald den Morgenreif in glitzernden Tau auf. Und dann zog sie weiter auf ihrer Bahn und leuchtete bis in die Abendstunden über einem warmen, goldenen Herbsttag.

Der CD Express

Vom Jodlerklub Guggershörnli git es e nöi CD u die het üs so guet gfalle, dass mir se bstellt hei. Das isch öppe am Mäntig Abe gsi. Druf si es paar Tag vergange, aber die CD isch nid cho, obwohl mit jede Abe ganz gwungerig i Briefchaschte gluegt hei… So isch es Samschti worde und die CD isch no immer nid itroffe. He nu, hei mir üs gseit, de haut nächscht Wuche. Grad nach em Samschti Mittag han i mi uf e Wäg uf Langnau gmacht, wo plötzlich es Outo vor em Huus aghalte het. Da wott öpper nach em Wäg frage han i mir däicht u ha es paar Schritt uf das Outo zue gmacht. U richtig, d Schibe geit abe u der Fahrer wott öppis frage.

Es isch du aber ganz a e angeri Frag cho aus die won i erwartet hat: «Sit dir der Herr Stocker?« het dä fründlich Bsuecher jetzt gfragt. Mi Tüüri het mi das verblüfft, schliesslich isch das ganz es unbekannts Gsicht gsi. U won i mi im nächste Momänt z erchenne gäh ha, seit dä Unbekannt gheimnisvoll &i hätt euch da nöis…», reckt uf e Rücksitz vom Outo u hebt mir es Couvert entgäge! Ersch itz merke i, wär die Bsuecher si: Herr u Frou E* vom Guggisbärg. U richtig isch i däm Couvert inne die nöi CD wo mir bstellt het. Itz isch d Fröid natürlich gross gsi. Die CD vom Jodlerklub Guggershörnli isch doch no cho, persönlich überreicht vom Presidänt! So öppis han i doch no nie erläbt u möcht o uf däm Wäg no einisch vo Härze Danke säge! Es isch e Überraschig gsi, wo gärn wyter erzellt wird u wo mir lang dra wärde dänke. Grad denn, wenn mi die schöne Lieder wärde lose.

Jodlerklub Guggershörnli: CD «Bis stolz e Jodler z‘ sy»

Was für Lieder het’s uf dere CD? Eis isch ganz es bekannts, nämlich «Das cha nur Liebi si» vom Ueli Zahnd. Der Ueli isch o der musikalisch Leiter vom Jodlerklub Guggershörnli. Zäme mit ihrem Dirigänt singe die Froue u Manne vom Guggisbärg aber no mängi angeri beöiebti Melodie: «E Wunsch» vom Robert Fellmann, «U ame Samschtig z Nacht», es traditionells Jodellied. Oder die bekannti «Bärgandacht» vom Reto Stadelmann. Grad das isch es, was dere CD ganz es speziells Gsicht git: d Uswahl von ganz verschidene Jodellieder, wo aber doch so guet zäme passe, dass es eifach immer wider Fröid macht, zum zuelose. Das isch aber nume z einte. Es git no öppis, wo die CD uszeichnet: es isch der Jodlerklub Guggershörnli. Die Froue u Manne vo däm Bärner Chor singe so, wie me sich das als Jodlerfründ nume cha wünsche: innig u schön! E Chor wo wie mit eire Stimm singt u jutzet u ganz es töifs Gspüri für die schöne Lieder bewist: früsch u voller Chraft, aber o fiin, sinnig u immer ächt! So singt der Jodlerklub Guggershörnli. Mir säge Dank für das Gschänk.