Die freundlichen Roboter kommen

Was machen eigentlich die Roboter? Während sie im Film immer noch als digitale Berserker ihr Unwesen treiben, sind sie in der Realität zu freundlichen, gutgelaunten Helfern geworden.

Als ich das erste Mal einem Roboter begegnete, war ich etwa drei Jahre alt. Meine Mutter nahm mich mit zum Einkauf in ein Warenhaus in unserer kleinen Hauptstadt an der Aare. Der Roboter wurde dort den Menschen in Konsumlaune als Hightech-Wunder vorgestellt. Indes, da dies in den späten Sechziger Jahren geschah, fielen die Fähigkeiten dieses Blechmonsters eher bescheiden aus. Er verfügte vermutlich über keine Computertechnik, denn ein Angestellter musste alle Funktionen mit einer Fernbedienung auslösen, die per Kabel an dieses Maschinenwesen angeschlossen war. Auf Knopfdruck konnte der Roboter einige Sätze schnarren, die von einem Tonband im Bauch des Robis abgespielt wurden. Ferner konnte er seine Arme in zwei Richtung bewegen. Als Höhepunkt der Vorstellung wurde dem Roboter eine Zigarette in den Metallmund gesteckt, die er dann «rauchte» ? ein Gebläse im Kopf zog den Rauch ein und stiess ihn wieder aus. Da das unbewegliche Möbel natürlich nicht gehen konnte, wurde es anschliessend auf einen Sackkarren gestellt und behutsam zum nächsten Ort gerollt. Dennoch hat mich die Robotergala beeindruckt, sie ist mir bis heute in Erinnerung geblieben. Aber: In mein Kinderzimmer hätte ich mir den Klotz nicht gewünscht, zumal es interessantere Spielzeuge als einen paffenden Roboter gibt!

Zylonen und Ava
Wenn heute das Gespräch auf das Thema Roboter gelenkt wird, haben manche Zeitgenossen ein kühles Gefühl in der Magengrube, die Technik ist ihnen nicht geheuer. Ein Grund dafür mögen manche Hollywood-Streifen sein, in denen Roboter als furchterregende Finsterlinge daherkommen. Der wild um sich schiessende Terminator versetzt ganze Städte in Panik und die metallenen Protagonisten in «iRobot» machen wegen einer Fehlprogrammierung eine Menge Ärger, es ist besser, man geht ihnen aus dem Weg! Im der Serie «Kampfstern Galactica» sind es die Zylonen, die sich im Weltall breit machen und nebenbei die Menschheit ausrotten wollen. Nicht einmal die attraktive Ava im Film «Ex Machina» vermag zu punkten, da sie eiskalt berechnend ist. Etwas Boden gut macht nur Wall.E. Der kleine, nette Aufräumroboter, der nach der grossen Katastrophe unbeirrt weitermacht und die Trümmer wegräumt.

Ich bin, was mein Betriebssystem kann
Wie sieht die aktuelle Wirklichkeit aus? Roboter haben in den vergangenen Jahren beachtliche Fortschritte gemacht. Gemeint sind hier nicht die fleissigen Industrieroboter, die in Fabrikationshallen im 24-Stunden Takt Autos, Kaffeemaschinen und andere Dinge zusammenbauen. Gemeint sind interaktive Roboter, die mit Menschen kommunizieren können. Weltberühmtheit erlangt hat der ca. 1.4 Meter grosse Asimo von Honda. Er kann gehen, Treppen steigen, rennen, Getränke servieren und auf Kommandos reagieren, er dreht sogar seinen Kopf in die Richtung der Person, die ihn anspricht! Allein er bleibt in seiner Art isoliert, denn sein Betriebssystem, die Software also, die ihm alle Fähigkeiten verleiht, ist proprietär. Das bedeutet, dass der Hersteller eigene Programme zur Steuerung entwickelt, die nur für Asimo verwendet werden. Und das ist ein Problem, denn Roboter benötigen selbst für einfache Funktionen einen enormen Aufwand beim Software-Engineering. Und jeder Roboter-Bauer erfindet das Rad neu, respektive entwickelt eigene Software zur Steuerung. Einen ganz anderen Weg geht nun das französische Unternehmen Aldebaran in Zusammenarbeit mit dem japanischen Medienkonzern Softbank. Das Betriebssystem, das für die Roboter Nao, Pepper und Romeo entwickelt wurde, bietet eine ganze Reihe an Entwicklerwerkzeugen, «Cool Tools», wie sie auf der Homepage genannt werden. Mit diesen können die Aldebaran Roboter personalisiert und um neue Fähigkeiten erweitert werden. Ein SDK, System Development Kit, erlaubt die Programmierung in verschiedenen Sprachen, Python, C++, Java und Javascript.

«Umarme mich zum Schluss»
Was aber können Nao, Pepper und Romeo? Sie sind die im Titel erwähnten freundlichen Roboter. Während der kleine, quierlige Nao eher ein Spielzeug für Technikbegeisterte ist, fühlt sich Pepper für praktische Aufgaben berufen. Er kann nicht nur ganze Sätze verstehen und darauf reagieren, er hat sogar emotionale Fähigkeiten. So kann er erkennen, in welcher Stimmung sein menschliches Gegenüber ist. Bei seinem wichtigsten Job, Kundenberatung bei Softbank, ist dieses synthetische Talent nicht zu unterschätzen. Pepper ist stets freundlich und zuvorkommend, er macht Spässe und am Ende eines Fernsehinterviews forderte er den überraschten Moderator auf, ihn zu umarmen…

Noch weiter gehen will Romeo, der alle Eigenschaften von Pepper besitzen wird. Seine Aufgabe wird es sein, Betagten und Menschen mit körperlicher Behinderung zu helfen. Deshalb hat Remeo nicht nur Arme und Hände zum Tasten und Greifen, er hat auch Beine. Zurzeit funktionieren diese allerdings noch nicht, Romeo muss da stehen bleiben, wo er hingesetzt worden ist. Etwa so wie der alte Blechkasten im Warenhaus. Doch während dieser wohl längst verschrottet worden ist, wird Romeo in Kürze auch das Gehen lernen!

Geschichte eines Gewerbekanales

Einige befinden sich heute in Museen, andere stehen zur Dekoration im Freien oder noch an ihrem ursprünglichen Platz. Und wieder andere sind immer noch in Betrieb, allerdings nur noch zu touristischen Zwecken. Gemeint sind hier die alten Wasserräder, von denen es im Emmental noch sehr viele zu bestaunen gibt. Gerade in Zollbrück gibt es gleich mehrere Wasserräder, die auch Mühlräder oder Mühlenräder genannt werden. Und eines ist immer noch in Betrieb, es befindet sich bei der Steinermühle zwischen Zollbrück und Langnau.

Wasserrad

Dieses Wasserrad wird sich auch in Zukunft für Kunden und Geschäftspartner der Steiner-Mühle drehen, denn das Unternehmen lässt die Betriebskonzession erneuern (siehe Bericht in der Wochen-Zeitung). Genau so interessant wie ein Waasserrad ist der Mungnaukanal, ein Gewerbekanal, der während gut 100 Jahren zahlreiche Wasserräder in Zollbrück angetrieben hat. Er entspringt beim Wasserkraftwerk Emmenmatt und wird mit Wasser aus der Ilfis gespiesen. Dann schlängelt er sich durch das Dorf, teils unterirdisch in einem Schacht, teils renaturiert an der Oberfläche.

Eine Übersicht der Wasserräder in der Region ist auf der Homepage der Mühlenfreunde Schweiz zu finden. Die Vereinigung organisiert nebst anderen Veranstaltungen den Mühletag, der 2016 am 7. Mai stattfinden wird. Wer wissen will, wo es in der Region noch Mühlenräder gibt, wird auf der Inventarseite fündig. Alle Plätze, an denen einst Mühlenräder standen oder immer noch stehen, sind auf einer interaktiven Karte verzeichent.

Der Stärn vo Betlehem

Als Jesus geboren war in Bethlehem in Judäa zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem und sprachen: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten. (Matth. 2,1-2 Luth. 84)

Scho als Chind het üs d Gschicht vom Stärn u de drei Chünige bsunders fasziniert. U jedes Jahr, wenn d Lehrerin bi der Wiehnachtsfiir vom Betlehem-Stärn erzellt het, de isch es ganz still worde im Schuelzimmer, adächtig hei mir zueglost. I üsne Gedanke hei mir die drei gheimnsvolle Manne gseh, wie si uf de Kamel gritte sy u d Ouge zum Himmel grichtet hei. Dert het e guldige Stärn der Himnel erlüchtet u de Stärndüter der Wäg zum Jesus-Chind gwise. D Lehrerein het sich i däm Momänt gwüss gwünscht, mir hätte meh als einisch im Jahr so guet zueglost wie a däm lang erwartete Tag!

Der Stärn vo Betlehem het üs dür d Wiehnachtszyt begleitet. Und i der heilge Nacht, wenn der Glanz vom Wiehnachtsboum d Stube erfüllt het, de het uf em Spitz vom Tanneböimli wider e guldige Stärn glitzeret. Nie wärs üs denn i Sinn cho a der Gschicht vom Stärn z’zwyfle. Ganz im Gägeteil, der Stärn vo Betlehem isch es gsy, wo am Himmel vo üsem Chinderläbe uufgange isch, u so wie är de drei Chünige der Wäg gwyse het, so isch der Stärn üs es heiligs Zeiche derfür gsy, dass d Wiehnachtszyt nümme färn isch. Wenn der Winter isch cho, de hei mir mängisch am Abe i die dunkli Nacht use gluegt, hei üs gfragt, wo ächt denn die drei Chünige dä Stärn entdeckt hei.

I de folgende Jahre, wo mir sy elter worde, isch de aber der Stärn verblasst. D Chinderzyt isch vergange u dermit o der chindlich Gloube. Wo sys si alli blibe, die Wunder? Der Gloube a Ängel u a Stärn am nächtliche Himmel vo Betlehem? I der Schuel isch erzellt worde, die Gschicht mit däm Stärn sig eifach erfunde, so e Stärn, wie-ne der Mätthäus beschribt, chönns gar nid gäh ha! Aber was hätt de der Matthäus vo settigne erfundene Gschichte gha? U wie steits de mit em Räschte vo sire guete Nachricht? U de hei mir erfahre, dass scho vor Jahrhunderte nach em Stärn isch gforscht worde. Me het agnoh, es sig e Komet gsy. Oder e Stärnekonjunktion, so wie se der Johannes Kepler scho vor 500 Jahr vermuetet het.

U wie steits mit de drei Chünige? Ohni Stärn hätt’s ja o die drei gheimnissvolle Manne us em färne Oschte nid gäh i der Gschicht! Wie hätte sy der Wäg ohni Stärn sölle finde? Mir wüsse nid vil über die drei vornähme Stärndüter. Es sy Astronome u weisi Manne gsy, Nachkomme us uralte Prieschtergschlächt vo Babylon. Si he gwüsst, dass e hälle Stärn am Himmel si Bahn wird zieh zum Zeiche, dass e grosse Chünig gebore isch. Mir dörfe dervo usgah, dass die Prophezeig wyt ume isch bekannt gsi, nid nume z’Judäa vo dennzumal. So hei die drei a nächtlich Himmel gluegt u der Stärn gsuecht. U denn, wo die erwarteti Erschynig am Himmel isch ufgange, hei si sich uf e läng Wäg nach Israel gmacht. «Wo isch der neu gebornig Chünig?» hei si gfragt, «mir hei si Stärn gseh!» Si hei a das gloubt, wo si i alte Schrifte gläse hei.

Wo isch der Stärn vo Betlehem hüt? Finge mir im Advänt no Zyt, zum a klar Nachthimmel z’luege, so wie die drei Chünige? Natürlich lüchtet dä Stärn, wo die drei Weise hei entdeckt hüt nümme. Aber villicht lüchtet der Stärn i üs sälber? Uf em Wäg dür d Nacht hei mir ds Stärnemeer beobachtet, grad so wie die drei Reisende vor langer Zyt. U was passiert, wenn mit i däm Momänt wei gloube, dass alles so passiert isch, wie mir’s scho als Chinder ghört hei? Mit em Gloube a Stärn wird die ganzi Wiehnachtsgschicht wahr. Wahr wird d Gschicht vom häll strahlende Himmelsbotschafter, wo de Hirte erschyne isch, der Chor vo de Ängel isch z’ghöre gsy u bi der Chrippe mit em Chind sy die drei Stärndüter gstande mit ihrne Gschänk: Gold, Weihrauch u Myrrhe. 30 Jahr später het der Jesus sälber gseit: «Gloubet a die guet Nachricht», är het üs iiglade, Gmeinschaft mit ihm z’ha. Am sym Himmelsrych, wo är jede Tag dervo erzellt het. Aber o a all däm, wo i der Chrischtnacht passiert isch.

Freie Fahrt für den Bürgerbus – Kommentar

Rüderswil hat Ja gesagt zum Bürgerbus. Und damit einen wichtigen Entscheid getroffen für die Entwicklung des Dorfes. Dank eines ausgereiften Konzeptes wird ab dem kommenden August ein Bus das Dorf mit Lützelflüh und Zollbrück verbinden. Die Gemeinde bekommt damit Anschluss an die Weiterfahrt in Richtung Langnau oder Burgdorf. Gewiss: Die Bus wird nur am Morgen, Mittag und Abend unterwegs sein, an den Wochenenden und Feiertagen bleibt er im Depot. Dennoch wird mit dem Bus eine wichtige Lücke geschlossen, denn bisher gab es keinerlei Möglichkeit, ohne ein eigenes Fahrzeug die benachbarten Gemeinden zu erreichen. Ausser zu Fuss natürlich. Und öffentliche Verkehrsmittel sind für Neuzuzüger, aber auch für das Gewerbe ein Kriterium. Ausserdem kann der Fahrplan angepasst werden. Es hängt alles davon ab, wie intensiv der Bus genutzt werden wird.

Rüderswil bekommt einen Bürgerbus – für wenig Geld. Zieht man von den Kosten für die ersten beiden Jahre die Gebühren für den Schultransport und die zu erwartenden Zuschüsse des Kantons ab, dann bleiben Kosten von rund 30’000 Franken pro Jahr. Für diesen Preis befördert der Bus die Fahrgäste und Schüler während der zweijährigen Probezeit kostenlos! Auch dieser Entscheid ist indes nicht in Stein gemeisselt. Zu erwarten sind zudem Gelder, die für Werbung am Bus eingenommen werden, auch mit Sponsorenbeiträgen darf gerechnet werden.

In einem halben Jahr wird der Bus zu seiner ersten Fahrt starten. Dorfbewohner werden zusteigen, Schüler und wohl auch Touristen, die in der landschaftlich reizvollen Umgebung von Rüderswil eine Wanderung machen wollen. Und es darf davon ausgegangen werden, dass der Bus wichtige Impulse geben wird. Denn er wird nicht nur Menschen von Dorf zu Dorf transportieren, sondern auch Ideen und Zukunftspläne.

Wenn chunnt d’Wiehnachtszyt?

Mi Brueder isch grad vor em Färnseh ghocket u het e Chindersändig gluegt. Er het dä Apparat ganz für sich elei gha, d’Eltere si drum no grad furt gsi, der Vater bir Arbeit, d Mueter bim kömerle. So han-i Schueluufgabe la Schueluufgabe sy u bi o uf e Teppich vor Färnseh ghocket. I däm Chinderprogramm isch isch öppis baschtlet worde. U da het mi Brueder ganz spontan gfragt: «Wenn isch es ächt Wiehnachte?» I ha das halt o nid gwüsst. Aber, lang het es nümme chönne sy, scho früeh het es vernachtet und es isch chelter worde i de letschte Tage. Es dörft also öppe Mitti Novämber gsy si! Aber wenn es uf die Wiehnachtszyt zue geit, de wird mängs Gschänkli baschtlet, i der Schuel, aber o deheim.

So si mir i Gedanke ganz bir Wiehnachtszyt gsi, obwohl uf em Tisch no keis Cherzli am Adväntschranz glüchtet het u kei Adväntskaländer a der Wand ghanget isch. Es schöni Vorfröid uf ds Fescht isch erwacht, und wo du am angere Morge ir Schuel alles wie vorhär isch gsy u niemer vo der schöne Zyt gred het, da sy mir fasch e chly enttüscht gsy. Werum i das chline Erläbnis, wo mehr als 40 Jahr zrügg lyt, hie uufschribe? Wil d Wiehnachtszyt nit präzys denn afaht, wenn ds erschte Cherzli uf em Chranz azündet wird oder im Dorf der erscht Wiehnachtsboum strahlet. D Wiehnachtszyt faht denn a, wenn mir für se parat sy.

E grossi Fläsche Strath

Nid alli hei se gärn, die chläbrigi, dickflüssigi Masse us der Strath-Fläsche. Aber es isch halt gsung, das Präparat us Chrüter-Hefe, Malzextrakt, Orange-Sirup und no es paar angere Sache, won-i nid rächt weiss, was es isch. Mir hei dä rot-bruun Sirup scho als Ching übercho, nume dass er dennzumal no Bio-Strath gheisse het. Grad denn, wenn mir si chrank gsy. Es het gheisse, wenn mit alli Tag es par Löffel dervo näh, de wärde mir schnäller wider gsung! Aber mängisch hei mir üs bsunne, ob mir das wei, denn gsung wärde, das het o gheisse: wider i d’Schuel!

No hüt het es bi üs immer so e Fläsche mit blauer Etikette im Chüehlschrank. U wo mi du z’letscht Mal e schuderhafti Grippe het a ds Bett gfesslet, ha-n-i o wider a das Strath däicht, sobald es mir wider e chly besser isch gange. D Fläsche isch aber fascht läär gsy, nume no es paar Tröpfli hei use welle. Also bin-i i d Drogerie. Zwar ohni Fieber, aber immer no mit weiche Chnöi. Dert han-i es Strath bstellt. U offebar het die nätti Verchöiferin grad gseh, dass es no nid lang här isch gsi, sit i chrank im Bett bi gläge. Sie het drum grad gfragt: «Darf’s o e grossi Fläsche sy?».

Junge Leuenberger Linde eingeweiht

Junge Leuenbergerlinde

Was wüsste die alten Leuenberger Linde wohl alles zu erzählen, wenn sie sprechen könnte? Seit 450 Jahren steht sie am Eingang des Dorfes und erinnert an den berühmten Bauernführer. Doch nun ist sie krank geworden, deshalb wurde auf Anregung von Susanne Beer und Gotte Martha Dellenbach eine junge Leuenberger-Linde gepflanzt. Sie wächst seit gut drei Jahren zwischen dem Pfarrhaus und dem Friedhof. Am vergangen Wochenende wurde der gut gedeihende junge Baum mit einer Feier eingeweiht. Gemäss Susanne Beer sind keine weiteren Veranstaltungen rund um die Linde geplant, «es soll ein Platz zum Verweilen sein, ein Ort um Ruhe zu finden», sagte die Gemeinderätin. Wie in alten Zeiten wurde um die Linde eine hölzerne Bank aufgestellt, die von der Schreinerei Rothenbühler gestiftet wurde.

Bald rollt ein Bus durch Rüderswil

Das Thema ist alt im Dorf. Rund 30 Jahre alt, um es genau zu nehmen. So lange wird schon über die Einführung eines Busses diskutiert. Rüderswil ist eines der wenigen Dörfer im oberen Emmental, das vom öffentlichen Verkehr abgeschnitten ist, ein Bus könnte diese schmerzliche Versorgungslücke schliessen. Und tatsächlich ist es am kommenden 2. August soweit – vorausgesetzt natürlich, die Stimmberechtigten nehmen das Geschäft am 2. Dezember an! Von diesem Tag an wird ein Bus mit 37 Plätzen die Ortschaften Rüderswil, Schwanden, Zollbrück und Lützelflüh miteinander verbinden. Der Fahrplan ist so angelegt, dass auch wichtige Anschlüsse für Weiterfahrten in Richtung Burgdorf und Langnanu gewährleistet werden.

Und es kommt noch besser: Gemäss der Informationsveranstaltung vom vergangenen Montag wird der Bus für Fahrgäste kostenlos, wer einsteigt, braucht nichts zu bezahlen. Dies ist für die zweijährige Versuchsphase so vorgesehen. Wenn möglich soll der Betrieb des Busses anschliessend beibehalten und definitiv etabliert werden. Ob später Abo-Gebühren erhoben werden, ist noch offen.

Um Kosten zu sparen, fährt der Bus nicht zu jeder vollen Stunde. Fahrten sind für Morgen, zur Mittagszeit und am späten Nachmittag, resp. frühen Abend vorgesehen. Damit ist sichergestellt, dass auch Schüler rechtzeitig im Schulhaus sind und für die Mittagspause nach Hause fahren können. Das heisst auch, dass der bestehende Schülerbus abgelöst werden wird. Das Angebot richtet sich aber primär an die Einwohner von Rüderswil, das belegt auch die Tatsache, dass der Bus während den Schulferien unterwegs ist.

Natürlich kostet das ganze etwas. Rund 150,000 Franken pro Jahr. Zieht man davon die ab 2018 zu erwartende Beteiligung des Kantons von rund 60,000 Franken jährlich und die Schülertransportgebühren ab, bleiben nur rund 30,000 Franken, die von der Gemeinde berappt werden müssen. Eigentlich nicht viel. Ob der Bus tatsächlich rollen wird, entscheidet sich an der kommenden Einwohnergemeindeversammlung vom 2. Dezember.

Stärnemeer

Langsam isch d Sunne über em Ämmechnöi ungergange. Die guldige Strahle hei dür d Tanne glüchtet. Warm, mit lüchtende Farbe, so wie ds erschte Herbschtloub a der alte Linge vor em Huus. «Nimm no einisch mis warme Liecht», het d Sunne gseit. U da isch es grad gsi, also ob si wett mahne. Mahne, dass es Herbscht isch worde, dass die chalte Tage nach däm schöne Summer o ihres Rächt wei ha. Druf het sich d Sunne z’grächtem zur Rueh gleit, mit em letschte, weiche rote Liecht über em Bärg het si de Mönsche uf der Ärde guet Nacht gseit.

E chüele Herbschtaabe isch es itz worde, vo der Weid här di Chueglogge z’ghöre, u d Amsle i de Tanne sueche sich es Plätzli für d Nacht. Es vernachtet, still u voller Fride.

U denn, wie vo eim Momänt zum angere, si am nachtblaue Himmel über de dunkle Tannewälder die erschte Stärne z’gseh gsi. Häll u glitzernd stah si itz am Himmel. I luege i die wyti, stilli Nacht u da isch es mir, als ob i wyt i d Ewigkeit chönnt gseh. Wyt i d Unändlichkeit u Grössi vom Stärnemeer. Wie chly bin i doch sälber i dere Wyti, wo weder Aafang no Ändi het.

Bald kein Google Now mehr auf dem Desktop?

Die Integration von Google Now für Chrome auf dem Desktop ist möglicherweise nur ein Gastspiel. Die für Google Now erforderlichen Komponenten werden im Chrome Browser ab Version 47 wieder entfernt. Dies ist einem Beitrag auf dem Chrome Bugtracker zu entnehmen.

Google Now Desktop

Google Now auf dem Desktop

Zurecht ist Google Now, auch kurz «GNow» genannt, der beliebteste Personal Assistent. GNow hilft nicht nur beim Erinnern an Termine oder Aufgaben, es kennt auch die Fahrzeit für den Heimweg, die Details zu einem gebuchten Flug, das aktuelle Wetter am Ferienort und vieles mehr. Das System merkt sich die Gewohnheiten und Vorlieben des Benutzers und macht rechtzeitig Vorschläge, noch bevor danach gesucht werden muss. Zu Beginn war GNow nur für Android Smartphones ab Version 4 verfügbar. Dann veröffentlichte der Suchmaschinenprimus eine Fassung für Apple’s iOS und vor etwa einem Jahr auch eine abgespeckte Version für die Windows- und Mac-Versionen des Chrome Browsers. Die Popularität für die Chrome-Version hielt sich indes in Grenzen. Die Implementation war einfach zu eingeschränkt und fehlerhaft. Viele Linux Benutzer suchen bis heute vergeblich nach dem Glocken-Symbol in der Taskleiste. Schuld daran ist ein Fehler, der die Anzeige auf einigen Fenstermanagern verunmöglicht. Die Details dieses Fehlers sind in einem Rapport auf dem Chrome Bugtracker zusammengefasst.

«Sonnenuntergang in M47»
Und genau in diesem Bericht erschien vor kurzem eine Meldung, die aufhorchen lässt. Ein Entwickler schreibt, dass dieser Fehler nicht korrigiert wird. Grund dafür sei der Entscheid, das sogenannte Notification Center aus allen Chrome-Versionen (Windows, Mac, Linx) zu entfernen. Ebenfalls entfernt werden soll das Subsystem, das GNow Benachrichtigungen vom Server liest und in Echtzeit auf dem Desktop anzeigt. Zwei Gründe werden angegeben: Einerseits soll damit die Codebasis von Chrome verkleinert werden. Und andererseits sei das Interesse am Desktop-GNow eher marginal gewesen. Beibehalten werden solle nur noch die Basis-API für Benachrichtigungen und die Implementation der Web-Notifications. Mit diesem Entscheid wird GNow für Chrome der Boden unter den Füssen weggezogen.

Chromebooks nicht betroffen
Ob Google GNow für den Desktop in anderer Form realisieren wird, ist der Wortmeldung nicht zu entnehmen. Klar ist hingegen, dass Chrome-OS, resp. die Chromebooks nicht von dieser Aenderung betroffen sind. Auf Chrome-OS wird das Notification-Center weiterhin zur Verfügung stehen. Gerade deutschsprachige Anwender dürfte dies interessieren, denn sie profitieren noch nicht vom neuen GNow im «App-Launcher», also dem Panel zum Starten von Chrome-Programmen. Dieses funktioniert nur, wenn die Sprache des Chromebook auf Englisch gestellt wird. Mit deutscher Sprache können immerhin noch einige Now-Karten im Notification-Center abgerufen werden. Wann Google hier nachbessert, ist ebenfalls unklar, das neue GNow wurde bereits im vergangenen April freigegeben.

Bei der deutschen Chromebook Community auf Google+, die mehr als 1200 Mitglieder zählt, löste die Meldung einigen Unmut aus. Die Mitglieder haben nun einen Bug-Report erstellt und rufen ihre Mitstreiter dazu auf, dem Bericht durch Kommentare und Markierungen mehr Gewicht zu verleihen. Beim Abfassen dieses Textes sind es bereits 26 Votanten, die an der weiteren Entwicklung von GNow auf dem Chromebook Interesse bekundigt haben.

Nachbessern mit einer Extension
Wer auf die GNow Benachrichtigungen nicht verzichten mag, kann mit einer kleinen, aber raffinierten Erweiterung nachbessern. Die Extension Android Desktop Notifications wird auf dem Smartphone und auf dem Chrome Browser installiert. Dann kann jede Benachrichtigung, die auf dem Handy erscheint, auch auf dem Desktop angezeigt werden. Die Erweiterung gibt es sogar für Firefox. Die meisten Einstellungen werden auf der Android-Fassung angeboten. Hier kann gewählt werden, welche Desktops berücksichtigt werden und welche Benachrichtigungen (GNow, GMail, Telefon, etc.) versandt werden.

Siehe auch: Tipps und Tricks zu Google Now.