«Wär z’lang am Hag nah louft, überchunt ds dürrschte Stäckli!»
Überliefert von meiner Urgrossmutter, Marie Fankhauser aus Trub.
«Wär z’lang am Hag nah louft, überchunt ds dürrschte Stäckli!»
Überliefert von meiner Urgrossmutter, Marie Fankhauser aus Trub.
Wussten Sie, dass die Smartwatches einen populären Vorgänger haben, der vor 30-40 für ein ganz neues Lebensgefühl stand? Ein kleiner Annäherungsversuch an ein Phänomen mit kleinen LCD-Ziffern und an eine Zeit, die zunehmend in Vergessenheit gerät.
Welches ist der typische Klang, der die 70er und 80er prägte? Und erst verhallte, als ihn eine neue Technologie verdrängte? Die synthetischen Klänge der Homecomputer von Commodore, Texas oder Sinclair? Oder die elektronischen Spielzeuge, die mit ihrem quäkenden Lärm den letzten Nerv ausreissen konnten? Nein. der Klang, den ich meine, kam vom Handgelenk. Genauer: Von den digitalen Armbanduhren, die sich in den 70er Jahren anschickten, die Welt zu erobern. Sie waren schon damals weit mehr als ein prosaischer Zeitgeber für den Alltag. Die billigen, aber dennoch schmucken Digitalticker waren wesentlich mehr, sie wurden zum Sinnbild eines neues Lebensgefühles, für eine neue, digitale Welt; sie waren wie eine Verheissung zu einer aufregenden Technologie-Zukunft, die alte Grenzen sprengt.
Die faszinierende Geschichte der Digitaluhr beginnt in den frühen 70er Jahren. Es war die «Pulsar 1» von Hamilton, die für Furore sorgte, eine Armbanduhr, welche die Zeit auf Knopfdruck in rot schimmernden LED-Ziffern anzeigte – wenn auch nur für 1.5 Sekunden. Willkommen in der digitalen Zukunft! Der kleine elektronische Ticker hatte trotz etlicher Unzulänglichkeiten und eines hohen Preises einen bahnbrechenden Erfolg. Er fand den Weg in einen James Bond Film und wurde so über Nacht weltbekannt. Sogar der schrullige Inspektor Columbo erlag der Faszination, als er das technische Wunderwerk am Handgelenk eines technophilen Mörders entdeckte (Folge «Replay»).
Allein die digitale Armbanduhr wäre wohl eine zeitliche Anekdote geblieben, wenn nicht Longines 1973 das LCD Display erfunden hätte. Dank diesem konnte die Zeit ohne Unterbrechung angezeigt werden, die Batterie hielt trotzdem mehrere Jahre durch. Und LCD Displays waren billig herzustellen. Dies rief die fleissigen Japaner auf den Plan, Casio, Seiko und Citizen. Sie brachten innerhalb von wenigen Jahren Digitaluhren auf den Markt, die bald für weniger als 100 Franken zu haben waren. Und damit öffneten sie alle Schleusen. Billige, aber dennoch präzise und zuverlässige Zeitgeber kamen in den Krisenjahren der späten 70er gerade recht! Bald waren die Piepsgeräusche der Casio- und Seiko-Uhren omnipräsent, nicht nur in Schulzimmer.
Die japanischen Armbanduhren wurden billiger und billiger, warteten aber mit immer neuen «Bells und Whistles» auf. Und das ist wortwörtlich zu nehmen, etwa bei der Casio «Melody», die ihr Umfeld mit ganzen Melodiefolgen erfreuen konnte. Eingebaute Taschenrechner und Notizfunktionen bereiteten der Lehrerschaft zusätzliches Kopfzerbrechen. Denn jetzt war die Uhr Nervensäge und Spickzettel in einem. Und während ältere Semester zunehmend die Nase rümpften und sich wieder eine schicke Analoguhr leisteten, fanden Casio & Co. bei Teenagern offene Herzen. Wer «in» sein wollte, musste mindestens mit einer Basis-Casio aufwarten: Die Stoppuhr und der Timer waren das mindeste. Und während auf dem Pausenhof arglos kopierte Disketten mit C64-Games den Besitzer wechselten, wurde die neusten Ticker eifrig inspiziert!
Nur wer es selbst erlebt hat, kann dies in seiner ganzen Dimension erfassen: Während der US Präsident Ronald Reagan in den Nachrichten die Pershing Raketen lobte, sassen wir in einem verdunkelten Zimmer und interessierten und herzlich wenig für Weltpolitik. Wir sassen vor einem Fernseher, an den wir einen VHS Recorder angeschlossen hatten. Und dann schwebten Han Solo und Luke Skywalker mit dem Millenium Falcon durch die Galaxien, die Starwars Filme waren für uns eine Offenbarung. Weg vom grauen Alltag öffnete sich die Weite und Faszination des Alls, die hell schillernde Welt der Science-Fiction. Und, dies ist ganz bedeutend: Mit der Casio oder Seiko am Handgelenk waren wir selbst ein Teil von diesem neuen Lebensgefühl. Die Uhr gab und das Gefühl, nicht nur dabei zu sein, sondern mittendrin.
Irgendwann wurden wir älter und die Regenbogenfarben der 80er Jahre verblassten. Mit unserem Erwachsenwerden kam das Handy. Die neuen Trendsetter wollten keine Armbanduhr mehr, erst recht keine auffälig billige! Zudem konnte das Handy alles, was eine Casio «Databank» konnte – und noch einiges mehr! Die 90er Jahre kamen und mit ihnen die stabilen «GShock» Uhren, die das vorläufige Ende der Faszination für die Digitaluhren einläuteten. Dann wurde es zunehmend still um Citizen & Co.
Und heute? Heute will die Smartwatch den Platz der Digitaluhr endgültig einnehmen. Aber eigentlich wirkt sie neben einer Casio mit Taschenrechner trotz all ihrem technischen Protz ziemlich farblos. Woran liegt das? Ganz einfach: Die modernen Smartwartches sind Retorten-Erzeugnisse. Sie existieren, weil Apple, Samsung und Motorola sie am Markt etablieren wollen. Die Uhren, deren Akku schon nach einem Tag schlapp macht, sollen ein neues Kundenbedürfnis wecken. Dies fällt ihnen aber weiterhin schwer, denn ausser einer Verlängerung des Smartphones zum Handgelenk bieten sie keinen echten Mehrwert. Wie ganz anders war da der Siegeszug der Digitaluhr. Sie erfüllte gleich mehrere Kundenwünsche einer ganzen Generation. Und sie stand am Beginn der Digitalisierung unseres alltäglichen Lebens. CD-Player, DVD, Computer und Internet folgten.
Das ist wohl auch der Grund, weshalb Casio noch einmal nachgelegt hat. Digitaluhren im Retro-Style der 80er Jahre sind wieder erhältlich und stehen bei Amazon ganz oben auf der Erfolgsliste verkaufter Uhren. Die Casio A158WA zum Beispiel. Sie hat ein Stahlgehäuse und kostet trotzdem weniger als 30 Franken. Zwar kann sie keine SMS empfangen und keine Whatsapp-Nachrichtren versenden. Aber die integrierte Batterie hält für mindestens sieben Jahre! Welche Smartwatch kann das?
Alle vier Evangelien berichten davon, dass Jesus Christus vom Tod auferweckt worden ist. Am ersten Morgen nach dem Sabbat ist das Grab, in das er nach der Kreuzigung gelegt worden war, leer. Frauen spielen in den Zeugnissen aller vier Evangelisten eine wichtige Rolle, sie erfahren zuerst von der Auferstehung, als sie mit Salben und Binden zum Grab kommen. Engel verkünden ihnen, dass Jesus den Tod überwunden hat und der Apostel Johannes berichtet, wie Maria von Magdala als erstes dem Messias begegnet:
Die beiden Jünger gingen nun wieder nach Hause. Maria aber blieb draußen vor dem Grab stehen; sie weinte. Und während sie weinte, beugte sie sich vor, um ins Grab hineinzuschauen. Da sah sie an der Stelle, wo der Leib Jesu gelegen hatte, zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen am Kopfende und den anderen am Fußende. »Warum weinst du, liebe Frau?«, fragten die Engel. Maria antwortete: »Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wohin sie ihn gebracht haben.«
Auf einmal stand Jesus hinter ihr. Sie drehte sich nach ihm um und sah ihn, erkannte ihn jedoch nicht. »Warum weinst du, liebe Frau?«, fragte er sie. »Wen suchst du?« Maria dachte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: »Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir bitte, wo du ihn hingelegt hast, dann hole ich ihn wieder.« – »Maria!«, sagte Jesus. Da wandte sie sich um und rief: »Rabbuni!« (Das bedeutet »Meister«; Maria gebrauchte den hebräischen Ausdruck.) Jesus sagte zu ihr: »Halte mich nicht fest! Ich bin noch nicht zum Vater in den Himmel zurückgekehrt. Geh zu meinen Brüdern und sag ihnen, dass ich zu ihm zurückkehre – zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott.« Da ging Maria aus Magdala zu den Jüngern zurück. »Ich habe den Herrn gesehen!«, verkündete sie und erzählte ihnen, was er zu ihr gesagt hatte. (Joh. 20, 10-18, Neue Genfer Übersetzung)
Die Auferstehung ist das wichtigste Ereignis im Christentum. Stellvertretend für unsere Sünden ist Jesus Christus am Kreuz einen furchtbaren Tod gestorben. Mit seinem Leiden und Sterben hat er uns von allen Sünden losgekauft; wir sind von unserer Schuld frei, wenn wir sein Erlösungswerk annehmen.
Was wäre der christliche Glaube ohne Auferstehung? Der Apostel Paulus schreibt in seinem ersten Brief an die Korinter, dass das ganze Christentum ein Irrtum wäre, wenn es keine Auferstehung gäbe, denn dann wäre auch Jesus nicht auferstanden, dann wäre auch unser Glaube nichts wert, da unsere Sünden weiter auf uns lasten. Doch dann stimmt Paulus in die Frohbotschaft ein, die schon die ersten Apostel und Maria aus Magdala bezeugt haben: Nun aber ist Christus auferstanden!
Aber wie konnte sich Paulus da so sicher sein? Jemand der ihm diese Frage stellte, bekam glaubwürdige Antworten: Paulus hatte selbst eine Begegnung mit dem Nazarener auf seinem Weg von Jerusalem nach Damaskus. Also genau zu dem Zeitpunkt, als er im Begriff war, in Damaskus Christen zu verfolgen. Kurz vor der Stadt stürzte er zu Boden und hörte, wie Jesus zu ihm sprach und ihn zur Mission berief. Und da waren Zeugnisse, die er aus erster Hand vernommen hatte, die Augenzeugenberichte von Petrus, Johannes und den anderen Aposteln. Was wir im neuen Testament lesen, sind ja nicht Mythen oder Fälschungen aus dem Mittelalter, so wie es gerne behauptet wird. Die Evangelien bestehen aus Augenzeugerichten. Ein schönes Beispiel ist die Ankunft von Jesus in Kafernaum, im Haus von Petrus. Markus erzählt, wie Jesus dort übernachtete und am frühen nächsten Morgen aufbrach. Diese Berichte hat er von Petrus selbst erhalten, dem er in Rom Dolmetscherdienste leistete.
Ich möchte in einer duftenden Wiese liegen, die Wärme der Sonne in meinen Gesicht fühlen und in den schattigen Bäumen über mir die Amsel singen hören. Ich möchte den Ruf der Lerche hören, hören wie sie das Erwachen der milden Tage begrüsst. Der letzte Schnee im tiefen Schatten zerrinnt, so wie die Erinnerung an die kalten Tage.
Ist von den Bahamas die Rede, dann denken wir gerne an ein sonniges Inselparadies in der Karibik, an weisse Palmenstrände und an rhythmische Tanzmusik, die sprühende Lebensfreude ausstrahlt. Aber, auf den 30 bewohnten Südseeinseln gibt es auch Not und Armut. Dies erfuhren die Besucherinnen und Besucher an der Feier zum Weltgebetstag in der Kirche Rüderswil. Die Liturgie wurde dieses Jahr von Frauen aus den Bahamas gestaltet. Das WGT-Team hat mit einer abwechslungsreichen Feier den Karibikstaat, zu dem mehr als 700 Inseln gehören, mit Vorträgen, Musik und mit Liedern vorgestellt. Das Thema der Liturgie war die Fusswaschung aus dem Johannesevangelium. Jesus weist darin seine Jünger auf den Wert des Dienens hin. Und darüber hinaus auf die grenzenlose Liebe Gottes.
Im zweiten Teil wurden in der Pfrundscheune kulinarische Köstlichkeiten aus den Bahamas serviert. Die organisierenden Frauen hatten diese selbst zubereitet. Zu kosten gab es würzige Gemüse- und Bohnengerichte, ein alkoholfreies Ingwer-Bier, Kochbananen an einer pikanten Chilli-Sauce und süsse Backwaren zum Tee oder Kaffee.
Nun, nach 12 zwölf Jahren, ist wohl die Zeit gekommen, um auf die ersten Wochen zurückzublicken, das ich hier erlebt habe. Was war damals anders? Im Jahr 2003 war die Nachfrage nach ADSL Anschlüssen enorm. In Spitzenzeiten wurden bis zu 200 Bestellungen pro Woche verarbeitet. Das muss nicht überraschen, denn viele Privatkunden nutzten immer noch die sehr langsamen Dialup Verbindungen, die eine Maximalleistung von 56 Kilobit eher selten erreichten. Man surfte also nicht, man kroch durch das Internet! Das störte viele auch nicht, denn es gab weder Facebook, noch Youtube, noch Cloud Dienste. Das kostengünstigste Angebot hiess ADSL Home, bot eine Bandbreite von 256/64 Kilobit und kostete 39 Franken pro Monat. Für einen ähnlichen Preis, 44 Franken, gibt es heute einen DSL Anschluss mit 10/1 MBit!
Ähnlich sieht beim Webserver-Produkt aus. Ein einfacher Webserver hiess damals «El Cheapo» und kostete 250 Franken pro Jahr, Switch-Gebühr exklusive. Dafür gab es lediglich 50 Megabyte Speicherplatz, keine Datenbank und kein PHP. Für 39 Franken im Jahr gibt es heute 3 Gigabyte Disk, MySQL und zwei Script Sprachen. Switch-Gebühr inklusive. Zudem bietet das «Light» Produkt zahlreiche weitere Funktionen, um den Server an spezielle Anforderungen anzupassen. Unlimitierte Mail Accounts zum Beispiel.
Das Internet ist heute auf dem Weg zur Omnipräsenz, Smartphones, Tablets und – ganz neu – Smartwatches machen es möglich, überall und jederzeit online zu sein. Das ist ein Trend, der sich in den kommenden Jahren noch verstärken wird. Im Jahre 2003 führte der Weg in das Internet in den allermeisten Fällen über den Desktop PC. Das Internet ist eine der grossen, weltveränderenden Errungenschaften der IT. Ihm gingen in den 70er und 80er Jahren der Mikroprozessor, dann der Personal- und Homecomputer voran. Was werden wohl die nächsten grossen Veränderungen sein? Manche meinen, dass VR – Virtual Reality in den nächsten Jahren zum grossen Sprung ansetzen wird. Wahrscheinlicher aber ist, dass der Roboter das Labor und die industrielle Fertigungshalle verlässt und sich demnächst auf den Weg in den Privathaushalt macht. Und auf noch etwas dürfen wir uns vorbereiten: Das Internet wird seine Präsenz im Alltag weiter ausbauen. Mir der vernetzten Armbanduhr und der Datenbrille kennen wir erst zwei von einer ganzen Reihe an Geräten.
Aber ich schweife jetzt ab. Was ich an dieser Stelle noch erwähnen möchte, ist die Langlebigkeit von Software. Wir nutzen heute Funktionen und Module, die vor 12 Jahren entwickelt wurden oder sogar noch etwas älter sind. Damit sind wir beim Thema: wann ist Software über einen längeren Zeitraum wartbar? Die Antwort findet sich schon in den Büchern von Niklaus Wirth aus den 70er und 80er Jahren. Gut strukturieren, überlegt modularisieren. Und natürlich die Kommentare nicht vergessen!
Die Post hat für diesen Frühling zwei Sondermarken mit traditionellen Musikinstrumenten entworfen. Auf einer der Marken ist ein schönes Alphorn mit Bechermalerei zu sehen. Die zweite zeigt ein Appenzeller Hackbrett in Trapezform. Auf einem Brief, den wir erhalten haben, sind beide Marken zu sehen. Der Clou: Ganz passend dazu zeigt der Poststempel das «Chüechlihuus», das Heimatmuseum in Langnau.
Jenseits von Photoshop und GIMP: Webbasierte Bildbearbeitungsprogramme werden immer besser. Das von einem kleinen Team entwickelte Polarr geht zudem neue Wege in der Benutzerführung.
Heimgekehrt von einem aufregenden Exkurs mit der Kamera werden die neu geschossenen Fotos am PC erwartungsvoll begutachtet. Und dann weicht der Enthusiasmus der Ernüchterung! Das Bild, das auf dem Display der Kamera noch so vielversprechend aussah, hat einen Farbstich; es ist falsch belichtet, hat «Ausbrenner» oder ist unscharf. In einigen Fällen ist nicht alles im digitalen Eimer, denn das verunglückte Foto kann mittels Bildbearbeitung korrigiert werden. Es stehen dazu verschiedenste Werkzeuge zur Verfügung, der gebotene Funktionsumfang variiert beträchtlich, wie auch der Preis! Am oberen Ende der Skala thront seit Jahren unangefochten Adobe’s Photoshop, der eine Myriade an Funktionen bietet, gerade deswegen aber auch schwerfällig geworden ist. Und immer wieder von sich reden macht GIMP. Das freie Bildbearbeitungsprogramm trumpft mit einer neuen und aufgeräumten Benutzerschnitstelle auf, die derjenigen von Photoshop ähnelt.
Seit wenigen Jahren gibt es eine neue Gruppe von Fotoeditoren, die um die Gunst der Fotografen werben. Und sie tun dies mit einem beachtlichen Erfolg. Gemeint sind webbasierte Programme wie Pixlr Editor, Sumopaint oder Lunapic, die direkt im Webbrowser ausgeführt werden können. Dies hat manchen Vorteil, so stehen diese Programme überall dort zur Verfügung, wo es eine Internet-Verbindung gibt. Ein Installationsprozess entfällt. Zudem beschränken sich diese Applikationen auf das Wesentliche, was die Einarbeitungszeit verkürzt. Ich möchte im Folgende eines dieser Bildbearbeitungsprogramme vorstellen, meine Wahl fällt dabei auf Polarr, das in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert ist.
Polarr ist eine junges Softwareprojekt, den Photoeditor gibt es erst seit wenigen Jahren. Unlängst wurde eine neue Alpha-Version vorgestellt, die mit einer überarbeiteten Benutzerführung aufwartet. Hinter Polarr steht nicht etwa ein mächtiger Softwarekonzern wie Google oder IBM, es ist ein kleines, siebenköpfiges Team, das Polarr entwickelt. Polarr kostet – vorerst – nichts! Nicht einmal eine Registrierung ist erforderlich. «Spread the word» sagen die motivierten Entwickler, die Vergrösserung der Community ist zurzeit ihr Anliegen. Und noch etwas fällt auf: Im Gegensatz zu anderen webgestützten Fotoeditoren basiert Polarr nicht auf dem umstrittenen Flash Player, genutzt werden stattdessen HTML5 und WebGL, eine Art «Direct X» für den Webbrowser!
Stets das ganze Foto
Wer Polarr zum erstenmal startet, mag ins Staunen geraten, denn das Programm besticht mit einem klar strukturierten und übersichtlichen Bildaufbau: Links ist eine Liste mit vordefinierten Sets zu sehen, die auf Fotos angewendet werden können. Den rechten Bildrand füllt ein Panel mit allen (!) verfügbaren Funktionen.
Das ist tatsächlich so: Polarr kommt ohne Dialoge aus, alle Operationen erfolgen direkt über dieses Panel, das spart Klicks – und Zeit! Am unteren Rand schliesslich sind Vorschauen aller geladenen Fotos zu sehen. Spätestens nach diesen kurzen Überblick wird klar, wo die Stärken des Programmes nicht liegen: Polarr bietet keine Funktionen zum Zeichnen oder Text einfügen, ebenso fehlt ein Auswahlwerkzeug und auch Layer sucht man vergeblich. Mit Polarr wird stets das ganze Foto retouchiert und hier liegt die eigentliche Stärke: Es sind Funktionen, die bestechend einfach und wirkungsvoll das Bild verbessern: Mit wenigen Änderungen kann beispielsweise die Tonalität eines Digitalfotos vollständig verändert werden. Das beginnt bei einer einfachen Anpassung der Farbtemparatur und endet bei komplexen Detailänderungen von Farbton, Luminanz oder Sättigung. Mit etwas Übung können Farbtöne auch mit einer Gradationskurve angepasst werden.
Einstellungen können gesammelt werden
Damit müssen wir noch einmal auf die Sets zu sprechen kommen, die alle veränderten Parameter eines Fotos speichern. Die Idee, die dahinter steht, lässt sich am einfachsten anhand eines Beispieles illustrieren: Fotos, die in schlecht beleuchteten Innenräumen entstanden sind, haben meist zuviele Rot- und Gelbtöne, die Farbgebung ist zu «warm». Mit den Tools zur Farbtemparatur und Tonalität lässt sich dies leicht korrigieren. Gibt es nun mehrere Fotos, die in derselben Umgebung gemacht worden sind, können die Anpassungen am ersten Bild als Set gespeichert werden. Nennen wir es «Innenlicht». Bei allen folgenden Fotos muss jetzt nur noch dieses Set angewendet werden. Sets, die auch Looks genannt werden, können ebenso für künstlerische Veränderungen genutzt werden. Polarr bietet dazu mehrere vordefinierte Sets, die Fotos nach bestimmten Gesichtspunkten verändern.
Zielpublikum: Nicht nur Fotografen
Dass Polarr Fotografen anspricht, wird mit zwei weiteren wichtigen Merkmalen unterstrichen. Das Programm verkraftet Bilder bis zu einer Grösse von 30 Megapixeln. Und es können auch RAW-Dateien verschiedener Hersteller geladen werden. Bei RAW Dateien werden die Rohdaten des Kamerasensors, sowie die Kameraeinstellungen der Bildaufnahme gespeichert. So ist es auch nachträglich noch möglich, wichtige Parameter wie die Verschlusszeit oder den Weissabgleich zu verändern. Polarr bewegt sich hier definitiv im Bereich professioneller Bildbearbeitungen, zumal sich die Hersteller bisher nicht auf ein einheitliches RAW-Format einigen konnten. Apropos Fotografie: Freuen werden sich Fotografen auch über die Funktionen zum verändern von Lichtern und Schatten. Damit können gezielt dunkle Bereiche eines Bildes aufgehellt und im Gegenzug helle abgedunkelt werden. Gerade bei Fotos, die im Gegenlicht gemacht wurden, können damit erstaunliche Verbesserungen erreicht werden. Dennoch: Pixlrr richtet sich nicht nur an Fotografen. Denn jeder, der einen Stapel Fotos für ein Album aufbereiten muss, wird Pixlrr wegen der Einfachheit und wegen der Sets schätzen.
Das Fell wird wieder weiss
Ich möchte zum Abschluss mit einem kleinen Beispiel zeigen, wie ein nicht gerade perfekt geratenes Foto wenigstens noch für eine eingeschränkte Weiterverwendung aufbereitet werden kann. Es ist das erste Foto, das ich von unserem Kater Köbi mit einer Handy-Kamera gemacht habe. Es war der erste Tag, den der erst drei Monate alte Kater bei uns verbrachte. Wie auf anderen Bildern zu sehen ist, wuchs der kleine Jäger in der Zwischenzeit zu einem stolzen Kater heran. Das Bild indes leidet an zwei Problemen: Es ist wegen des ungünstigen Lichts unscharf und hat einen markanten Farbstich. Bei der Schärfe gab es leider nicht mehr viel zu retten, immerhin konnte mit dem Schärfetool eine geringe Verbesserung erreicht werden.
Um den Weissabgleich zu optimieren gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die einfachste besteht darin, den ersten Regler auf dem Panel, Temparature, etwas nach links zu ziehen. Sofort wird die Farbgebung kälter, helle Töne wandern von gelb/rot nach blau und werden damit weisser. Wer es etwas genauer haben möchte, kann mit der Gradaationskurve bessere Ergebnisse erzielen. Es würde zu weit führen hier dieses umfangreiche Werkzeug im Detail vorzustellen. Deshalb hier nur ein paar grundlegende Tipps:
Um die Mitteltöne eine Farbe zu ändern wird zuerst oberhalb der Kurve auf die zu ändernde Farbe geklickt, red/green/blue. Dann in der Mitte der diagonalen Linie mit der Maus klicken und ziehen: nach links/oben für mehr Intensität dieser Farbe, nach rechts/unten für eine Farbreduktion. Um die hellen oder dunklen Töne eine Farbe besser zu treffen, können durch einen einfachen Klick Punkte auf der Diagonalen gesetzt werden.
Kontrastraum dehnen, damit werden ungenutzte Bereiche am Beginn und Ende der Skala weggeschnitten, was fast immer zu einem ausgeglicheneren und kontrastreicheren Bild führt. Diese Korrektur hat zudem den angenehmen Nebeneffekt, dass auch Farbstiche eliminiert werden. Um den Kontrastraum manuell zu spreizen, wird der Mauszeiger auf das rechte obere Ende der vertikalen Linie gesetzt, bis sich der Zeiger in ein Richtungskreuz verwandelt. Nun wird das Ende der Diagonalen etwas links verschoben, ohne es dabei nach unten zu bewegen. Der Punkt wird soweit nach links bewegt, bis das Ende des Histogrammes (zuoberst im Panel) den rechten Rand der Skala erreicht. Damit verschieben sich mehr Mitteltöne in den hellen Bereich, das Foto hellt auf. Dasselbe kann mit dem uneren linken Punkt der Diagonalen gemacht werden.
Allerdings bleibt mit dieser Methode ein Farbfehler vorhanden. Besser ist es, für jede einzelne Farbe den Kontrastraum auszudehnen. Dabei wird in drei Schritten jede der Farben rot, gelb und blau korrigiert: Zuerst eine Farbe über der Kurve wählen, dann die Endpunkte der Diagonallinie nach links, resp. nach rechts schieben, bis die ganze Skala im Histogramm mit Farben ausgefüllt ist. Ohne etwas Übung wird das nicht gehen, denn das Histogramm zeigt stets alle drei Farben, nach einigen Fotos bekommt man aber ein geübtes Auge dafür, wann das Liniendiagramm genau den rechten, resp. linken Rand der Skala erreicht.
Nebenbei: Die Gradationskurve kann auch verwendet werden, um von einem Bidl ein Negativ zu erstellen. Dazu einfach den linken unteren Endpunkt der Diagonalen ganz nach oben schieben, den rechten oberen Punkt ganz nach unten, fertig. So kann manche Änderung, die nicht explizit über eine Funktion erreichbar ist, doch noch gemacht werden. Um aus einem farbigen Bild ein Schwarz-weiss Foto zu machen, genügt es, den Regler Vibrance ganz nach links zu ziehen. Nur bei einer wichtigen Korrektur muss Pixlrr vorerst noch passen: Einen Filter zum Korrigieren roter Augen gibt es nicht.
Kater Köbeli – Retouchiert
Damit ist die kleine Fellnase farblich viel besser, das weisse Fell ist jetzt auch auf dem Foto weiss. Ich habe abschliessend noch etwas aufgehellt, was am einfachsten mit dem Regler Exposure (Belichtung) zu erreichen ist.
Auch offline nutzbar
Beide Versionen, V1 und V2 Alpha sind direkt via Webadresse verfügbar. Für die Version 1 gibt es zudem auch eine Chrome App, die auch offline genutzt werden kann.
«Es sind nicht immer die wichtigsten Dinge,
bei denen wir es eilig haben.»
Die Emmentaler Jodler Konolfingen führen das Stück «Dr Ätti» von Evelyne Zaugg auf. Das Theater ist eine farbenfrohe Reminiszenz an das klassische Volkstheater. Umrahmt werden die Bilder von acht Jodelliedern.
Das Bild das zu sehen ist, wenn der Vorhang sich öffnet, ist berührend und schön: Da sitzt ein Grossvater mit weissen Haaren vor dem Haus auf einem Bänkli. Zu ihm gesellt hat sich seine Enkelin Valerie, die von ihm erfahren möchte, was er in seinen Jugendjahren alles erlebt hat.
Und nun beginnt der Grosätti sich an die Frühlingszeit seines Lebens zu erinnern, verklärte Bilder aus einer vergangenen Zeit werden wach. Und wenn auch hier und da etwas Wehmut mitschwingt, so sind die Bilder doch stets voller Dankbarkeit, sie sind fröhlich und lebensbejahend.
Das Singspiel, das die Emmentaler Jodler am kommenden 20. Februar aufführen werden, ist eine gelungene Reminiszenz an das klassische Volkstheater, so wie wir es spätestens seit Karl Grunder kennen und schätzen. Es ist ein inhaltlich reiches Stück in 13 Bildern, das nuancenreich von einem erfüllten Leben erzählt, von Freundschaft, Treue, Liebe und Heimweh. Aber auch vom Sterben. «Dr Ätti» von Evelyne Zaugg entführt die Zuschauer in eine Zeit, als das Leben einfacher war als heute. Zu sehen ist auf der Bühne der Grosätti in seinen Lehrzeit, als Soldat während dem Aktivdienst und als glücklicher Jungvermählter. Dem Stück fehlt es bei aller Heiterkeit nicht an erzählerischer Tiefe, denn es gibt auch ernste Momente: Als jung Verheirateter muss «Fridu» lernen, dass er als Ehemann und Vater Verantwortung übernehmen muss. Und wenn der Grosätti sich an die aufblühende Liebe zu seiner Frau Gritli erinnert, dann tut er dies in Moll, denn seine Weggefährtin ist vor wenigen Jahren gestorben.
Bereichert wird das Theater mit nicht weniger als acht Jodelliedern. Zu hören gibt es Klassiker wie etwa den vor Fröhlichkeit sprühenden «Ämmitaler Joggeli» von Jakob Ummel, aber auch zeitgenössische Lieder von Hannes Fuhrer. Das Stück wird am Wochenende vom 20. bis zum 22. Im Kirchgemeindehaus aufgeführt. Weitere Infos gibt es unter www.emmentaler-jodler.ch.