Dieser schöne Apfel wurde auf der Hoschtet von hof3 fotografiert. Dort fand am vergangenen Samstag eine öffentliche Apfelernte statt. Rund 20 Freiwillige fanden sich am Morgen zwischen den Apfelbäumen ein und ernteten einen Tag lang bekannte, wie auch unbekannte und seltene Äpfelsorten. Alle Helfer durften drei Kilogramm Äpfel mit nach Hause nehmen. Bericht in der Wochen-Zeitung.
Im Heidemoos
Kennet Dihr ds Heidemoos? Das isch ganz es bsungers, aber wenig bekannts Stück Wald zwüsche Subige und Inkwil. Es isch dert z’finge, wo die alti Gränze zwüsche de beide Dörfer isch u dermit o grad d Kantonsgränze zwüsche Bärn u Soledurn. U dert, wo mängi alti Gschicht, oder gar Saag ihre Aafang gnoh het. Ds Heidemoos isch nid schwär zum finge! Einfach uf der Strass vo Inkwil Subige zue fahre, bis e grossi Liechtig im Wald z gseh isch. Dert isch uf der rächte Syte bi der Boumschuel der Gränzwäg. U links geits ine dichte Mischwald ine, äbe i ds Heidemoos. Wär genau häreluegt, cha hie no Ärdhügel entdecke, die letschte Räschte vo alte Hügelgreber, die hei däm schöne Stück Wald ja o der Name gäh.
U wenn Dir uf em Wäg ganz still wärdit, d Waldtier u ds Rusche vom Wind i de Böim ghöret, de vernäht Dir, wenn Dihr guet häreloset, villicht Stimme us alter Zyt, wo lengscht vergässe sy. Die vom Roubritter Kurt us Koppige. Dä het sich hie i däm Wald mit syne Spiessgselle vo de Häscher versteckt. Die sy drum hinger ihm gsy wil dä Kurt zwüsche Soledurn u Bärn mänge Beutezug gmacht u de Lüt Angscht u Schrecke ygjagt het! Oder die vo dene Mönsche wo hie vor me als 2000 Jahr a de Greber vo ihrne Liebschte truuret hei. Oder d Stimme vo dene Mönsche, wo mit all ihrem Hab u Guet uf em Wäg zur nöie Heimat sy gsi.
Im Heidemoos, da het’s es ganz eigets Plätzli. Es isch dert, wo mängs jungs Grotzli zwüsche de höche Bueche u Tanne errünnt. Es chunt mir grad so vor, als ob sich die junge Böim zu Grüppeli hätte zäme gfunge, grösseri u chlineri, eis am angere a. Derzwüsche het es töif grüens Moos u mängs Farnchrut errünt zwüsche de Escht, streckt sini länge u fiine Halmli em Walddach zue. Dert, wo ds Sunneliecht e Lücke i de Boumchrone fingt u denn ihri guldige Strahle uf e weich, grüen Waldbode schickt. Einisch, mir si denn no im Schuelalter gsy, hei mi Brueder und i hier Schutz vor em Gwitter gsuecht. Am Inkwilersee, wo mir hei gspilt u mit eifache Stäcke hei gfischet, het üs es Gwitter überrascht. Schwarzi Wulche si über e See zoge u scho im nächschte Ougeblick hei mir grossi, schwäri Rägetropfe uf der Hut gspürt u hei ghört, wie der Räge uf em Seewasser gruuschet het. Es het druf afa strätze, so wie mir’s no nie hei erläbt, derzue isch es heftigs Summergwitter über ds Land zoge. Üs het das nümm rächt wölle gfalle, mir hei Ruetestäcke la Ruetestäcke sy, hei üs uf d Velo gschwunge u sy lospedalete, so schnäll wie mir hei schönne.
Aber es het so starch grägnet u gstrubusset, dass mir chum sy vora cho. Drum hei mir üs unger em Schärmdach vome Buurehus nach bim See still gha. Wo mir wyter sy, isch der Räge wider einisch stercher worde, mir hei no einisch Schärme gsuecht. U dasmal hei mir äbe im Heidemoos still gha. Dert hei mir umger e dichte Loubdach gwartet, bis das Gwitter wyterzoge isch.
Wenn nach em Räge d Sunne wider schynt, de chöi mir im Wald es Liechterspyl bestuune, so schön, dass es schwär i Wort z’fasse isch. Ds Rägewasser uf de Bletter glänzt im Sunneliecht, tuusig Liechterfunke verwandle der Wald in es Liechtermeer. D Sunnestrahle schyne zwüsche d Escht u bräche sich a de Rägetröpfli, wo itz no a de Bletter hange. Es gseht grad us, als ob alles voll mit glänzende Edelsteine wär, nume halt no vil schöner.
Der Glaube an das Gute
Die Geschichte könnte sich vor wenigen Wochen zugetragen haben, als das Emmental von schweren Überschwemmungen heimgesucht wurde. In einem der der in Mitleidenschaft gezogenen Dörfer hielt am Abend ein Auto mit einem Nummernschild aus einem anderen Kanton an. Jemand stieg aus, ging die Strasse auf und ab und besah sich die Verwüstungen, die der über die Ufer getretene Bach angerichtet hatte. Ein Anwohner beobachtete den Besucher aufmerksam und wurde dann argwöhnisch: Aha, noch so ein Katastrophentourist. Kurz entschlossen ging er auf den Fremden zu und sagte ihm in einem nicht gerade freundlichen Ton, dass es hier nichts Interessantes zu sehen gäbe! Überrascht und erschrocken entschuldigte sich der Besucher zuerst und ging dann zurück zu seinem Auto.
Aber vielleicht wollte der Fremde nur einen Bekannten besuchen, wusste den Weg dorthin nicht genau und sah sich deswegen um. Für den Dorfbewohner, der nichts gutes ahnte, wäre dies auf jeden Fall beschämend. Zugleich muss man ihn aber auch in Schutz nehmen, denn wenn ein Dorf von Unwettern betroffen ist, dann hat dies bei den Betroffenen neben Sorgen und Existenzängsten auch Stress zur Folge. Menschen, die unter Stress stehen, reagieren anders. Hinzu kommt, dass eine gesunde Portion Misstrauen nichts schlechts ist, zumal sie in manchen Lebenssituationen vor schlimmerem bewahren kann.
Und auch die folgende Erkenntnis ist nicht neu: viele Menschen sind eher bereit, an das Schlechte zu glauben als an das Gute. Schon Jeremas Gotthelf beklagte dies, zum Beispiel in einer seiner Kalenderpredigten. Und einer der grössten Menschenkenner, Jesus aus Nazareth, wies darauf hin dass uns nicht das verunreinigt, was wir essen, sondern schlechte Dinge, die wir sagen – und zuvor gedacht haben. Es ist eine alte Erkenntnis, dass vor der Tat die ausgesprochene Absicht steht, die selbst das Ergebnis der Gedanken ist. Und nicht weniger alt ist das Wissen darüber, dass Gedanken nicht zollfrei sind. Das heisst, dass sie uns verändern können, Auch darauf wies Jesus mehrfach hin, etwa wenn er vom Licht in uns sprach. Finstere Gedanken verdunkeln auch uns selbst!
Daraus kann man nun auch sehen, was gute Gedanken in uns auslösen. Sie sind wie ein Licht , das uns erhellt. Oder wie eine Brücke, die in guter und wohlwollender Absicht zu unseren Menschen führt. Gute Gedanken bleiben nicht ohne Wirkung in unserem Gemüt, das bemerken auch die Menschen, die um uns sind. Und ganz besonders Kinder, gerade ihnen bleiben auch feinste Regungen nicht verborgen. Und wer sich im Leben immer wieder einen guten Gedanken fasst, erhellt nicht nur sich selbst, er löst damit auch den Nebel auf, der ihn von Gott trennt, Gute Gedanken säumen den Weg in den Himmel. Das mag nun pathetisch klingen, nichtsdestotrotz ist es wahr! Und es gibt noch eine wichtige Erkenntnis, die ich abschliessend erwähnen möchte: Der Glaube an das Gute kann antrainiert werden: Wer es regelmässig und bewusst tut, macht es sich zur Gewohnheit.
6. Langnauer Alphorntreff
Der 6. Langnauer Alphorntreff bot auch dieses Jahr viel Musik aus dem urchigen Hirteninstrument. Schon zur Tradition geworden ist die Uraufführung eines von Hans Stettler komponierten Werkes, das von Alphornbläsern aus Nah und Fern zur Eröffnung des Abends vorgetragen wurde. Für traditionelle Klänge war die Alphorngruppe Oberaargau besorgt, die vom bekannten Komponisten und Dirigenten Max Sommer geleitet wird. Überrascht wurde das Publikum einmal mehr vom Langnauer Trio «I Cornuti». Die drei Alphornvirtuosen haben mehrere bekannte Werke aus der Opernwelt für das Alphorn umgearbeitet und blastechnisch brillant aufgeführt.
Diagnose für das Oberemmental: Hausärztemangel
An einer Veranstaltung des Oberemmentaler Ärztenetzwerkes wurde über den bevorstehenden Hausärztemangel informiert. Über mögliche Lösungsansätze wurde lebhaft diskutiert.
Die ersten Zahlen und Fakten, die Dr. Jürg Schlup bei seinem Vortrag präsentierte, zeichneten noch ein erfreuliches Bild der hausärztlichen Versorgung in der Schweiz: Fast die Hälfte aller Patienten erreicht die Arztpraxis in zehn oder weniger Minuten und mehrheitlich kommt es zu keinen nennenswerten Wartezeiten. Zudem sind die Leistungen und Möglichkeiten in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Dennoch steht die Hausarztmedizin am Vorabend einer ernst zu nehmenden Versorgungslücke. Um auf dieses Problem aufmerksam zu machen, lud das Ärztenetzwerk oberes Emmental zu einer gesundheitspolitischen Informationsveranstaltung mit anschliessender Diskussion ein.
Auch Ärzte werden älter
Die Gründe für den sich abzeichnenden Ärztemangel sind vielfältig, wobei der demographische Aspekt eine wichtige Rolle spielt. Gemäss Jürg Schlup betrug das Durchschnittsalter der Ärztinnen und Ärzte 2011 53 Jahre. Fast die Hälfte der ambulanten Grundversorger werden innerhalb der kommenden zehn Jahre in Pension gehen. Zugleich nehmen die Konsultationen zu, da die Gruppe der Patienten, die das 65 Lebensjahr überschritten hat, wachsen wird. In bezug auf die Ärzteausbildung zeigte der Präsident der FMH Zahlen auf, die nachdenklich stimmen: Obwohl gemäss Bundesrat pro Jahr 1200 bis 1300 Arztdiplome ausgestellt werden sollten, waren es 2013 nur deren 836. Dass immer mehr Praktizierende in Teilzeit arbeiten, verschärft die Situation zusätzlich. Jürg Schlup konnte in seinem Referat indes auch über ermutigende Trends berichten: Die Erhöhung der Studienplatzzahlen zeigt erste Wirkung und an den Universitäten wird die Hausarztmedizin im Studium gezielt gefördert.
Mindestens zehn neue Stellen
Auf die Frage, wie sich der Ärztemangel auf die Region auswirkt, gab die Langnauer Hausärztin Dr. Monika Reber Feissli eine klare Antwort: Schon heute werden mehr als 1000 Einwohner von einem Arzt mit einem vollen Arbeitspensum betreut. Wenn nicht bald etwas geschieht, dann wird die Zahl der Einwohner pro Grundversorger in den nächsten acht Jahren auf über 2000 ansteigen. Das Ergebnis: Die Wartezeit für eine Konsultation wird markant steigen, die Hausärztinnen und -ärzte sind überlastet. Um das Problem zu lösen, müssten in den kommenden acht Jahren in Langnau mindestens zehn neue Stellen für Haus- und Kinderärzte geschaffen werden. Monika Reber erwähnte in diesem Zusammenhang das Gesundheitszentrum, das in Langnau bisher nicht verwirklicht werden konnte. Dieses hätte aber viele Vorteile, unter anderem erlaubt es flexiblere Arbeitszeiten für die Ärzte. Deshalb will sich das Ärztenetzwerk weiterhin für die Schaffung eines Gesundheitszentrums einsetzen.
Spital als wichtige Voraussetzung
Nach den Referaten gab es eine angeregte Diskussion, die von Christian Lüscher moderiert wurde. Mehrfach angesprochen wurde die Zurückhaltung junger Ärzte beim Investieren in eine Praxis. Jürg Schlup erklärte, dass diese Haltung auf realistischer Einschätzung beruhe. Denn die Tarife seien in den vergangenen Jahren gesenkt worden. Ferner sei es heute schwieriger, von der Bank ein Startkapital zu erhalten. Der Langnauer Arzt Markus Bieri wies darauf hin, dass mit dem Erhalt des Regionalspitals in Langnau eine wichtige Voraussetzung für die Gesundheitsversorgung geschaffen worden sei. Aber: die Probleme müssten nun rasch unter Einbezug der Öffentlichkeit angegangen werden.
Infos Ärztenetzwerk oberes Emmental: www.n-oe.ch
Schöner Regenbogen in Ramsei
Es regnete immer wieder an diesem letzten Sonntag im Juni. Hin und wieder öffnete sich aber die Wolkendecke und liess ein paar Sonnenstrahlen auf die Erde scheinen. So auch am Abend, als die Sonne sich schon dem Westen zu neigte. Das milde Sonnenlicht spiegelte sich im Regen und stellte das Emmentaler Dorf unter einen schönen, doppelten Regenbogen.
Schwerer Hagelschlag über Rüderswil
Am 12. Juni wurde Rüderswil von einem heftigen Hagelwetter heimgesucht, Bäume und Pflanzen wurden dabei schwer in Mitleidenschaft gezogen. Im Ausserdorf mussten die Strassen von den Eismengen befreit werden.
Als von Zollbrück her schwarze Wolken heranzogen und erste, grosse Regentropfen auf den trockenen Boden fielen, ahnte noch niemand, dass in wenigen Minuten ein schwerer Hagelschlag über Rüderswil ziehen wird. So wie es ihn seit vielen Jahren im Emmentaler Dorf nicht mehr gegeben hat. Es geschah kurz vor acht Uhr: Während der dichter gewordene Regen rauschte, fanden sich plötzlich die ersten Hagelkörner im Niederschlag, schnell wurden sie zahlreicher und grösser. Und sie kamen überraschend, die Gärten waren nicht zugedeckt, nach dem Aufprall der ersten Hagelkörner hätte die Zeit dafür auch kaum noch gereicht.
Wie Steine in einem Blechkessel
In den nächsten brach aus den schwarzen Regenwolken ein Hagelwetter los, das fast 30 Minuten andauerte und das Dorf in eine Winterlandschaft verwandelte. Viele der Hagelkörner hatten die Grösse von Kirschen; mit hämmerndem und klopfendem Lärm trafen sie auf die Dächer und Strassen, klatschend und spritzend auf die nasse Erde. Es war, als ob man Steine in einem Blechkessel schüttelt, nur viel lauter! Mit der Wucht von Geschossen prallten viele Körner vom Boden ab und sprangen bis in den hinteren Teil der Laube. Derweil fiel der Hagel im Oberdorf so dicht, dass die Strassen und Plätze weiss waren, wie an einem Wintertag. Im Ausserdorf waren die Hagelberge an die 30 Zentimeter hoch, die Strasse mussten wie nach einem dichten und anhaltenden Schneefall freigeschaufelt werden. Es bot sich ein surreales Bild, als Dorfbewohner in kurzen Hosen und Sandalen die Eisberge von der Strasse schaufelten!
Dorf im winterlichen Gewand
Zurück ins Oberdorf: Dort verwandelte sich die Strasse in einen Bach, der an manchen Stellen in die Keller abzufliessen drohte. Auch hier wurden schnell die Schneeschaufeln hervorgeholt, um die heranfliessende Masse aus Eis, Wasser und Erde umzuleiten. Währenddessen dauerte der Hagelschlag an, erst nach 20 Minuten liess er etwas nach, um nach weiteren zehn Minuten in einen leichten Regen überzugehen. Er hinterliess das Dorf in einem winterlichen Gewand eingehüllt, das satte Grün der Felder und Wiesen wechselte sich ab mit Flächen aus Eis und «Pflotsch». Dann, als es zu regnen aufhörte, erwärmte der der Boden das Wasser, Dunst begann aufzusteigen. Nur zum Teil konnte er den Blick auf das verhüllen, was der Hagel zurück liess: Überall war der Boden übersät mit Fetzen von Baumblättern und Pflanzen. In den Kartoffelkulturen war von mancher Staude nur der Stumpf zu sehen, es roch wie bei der Ernte. An Sträuchern hingen die Reste der Blätter traurig herab. Kurz: der schwere Hagelschlag hat Gärten, Pflanzplätze und Fruchtfelder massiv geschädigt. Es bleibt ein kleiner Trost: der Sommer ist noch jung, was zerstört wurde, kann noch einmal heranwachsen.
Blick auf Heimisbach
«Anzeige wegen Baummisshandlung»
Wer auf der Landstrasse von Lauperswil nach Emmenmatt fährt, sah bei der Abzweigung Wittenbach bis vor kurzem noch einen prachtvollen Lindenbaum mit dichtem Astwerk und einer Holzbank darunter, die den Wanderer einlud, im Schatten des Baumes eine Pause zu machen. Doch mit der Beschaulichkeit am Wittenbachsträssli ist es nun vorbei. Denn nun wurde der Baum so radikal zurückgeschnitten, dass kaum mehr als der Torso übrig blieb. Vorbeifahrende erschraken und fragten sich, ob diese Linde sich je wieder erholen wird.
Die «gestumpte» Linde in Lauperswil
Hans-Rudolf Wälti äusserte seinen Unmut über diesen Baumschnitt an der Einwohnergemeindeversammlung: «Seit kurzem gibt es nicht mehr nur Winterlinden und Sommerlinden, es gibt auch Lauperswiler-Linden! Das Bundesamt für Landwirtschaft setzt sich mit Programmen zur Bio-Diversität und Öko-Vernetzung dafür ein, dass in der Landwirtschaft noch Bäume und Hecken gepflanzt werden, damit Vögel, Bienen und andere Tiere noch einen Platz haben. Und was macht nun unsere öffentliche Hand? Wie mancher Vogel hätte in dieser Linde noch nisten können, wieviele Bienen hätten Nahrung gefunden in den Blüten, die so gut riechen? Hätten wir ein Baumgesetz, so wie wir ein Tierschutzgesetz haben, so hätte jemand Anzeige erstattet wegen Baummisshandlung! Nun haben wir mitten im schönsten Emmentaler Land so eine Ruine und es werden Jahre vergehen, bis dieser Baum wieder in seiner alten Schönheit erblüht! Die Linde an der Abzweigung zum Wittenbachsträssli steht mindestens 4.5 Meter vom Strassenrand entfernt und hatte einen Durchmesser von 7.5 Metern. Sie stand gesetzeskomform an ihrem Platz, ragte nicht auf die Strasse und nahm niemandem die Sicht. Warum die Linde nun so traktiert worden ist, kann ich nicht nachvollziehen!»
Wälti empfahl zum Schluss seiner Schelte den Verantwortlichen, den Baumschnitt in Zukunft Fachleuten zu überlassen, die selbst Lindenbäume besitzen.
Auf Anfrage gab ein Landwirt, der seit vielen Jahren Bäume schneidet, Entwarnung: es sei üblich, dass Lindenbäume nach mehreren Jahren so stark zurückgeschnitten werden. Der Baum werde sich rasch erholen und nach einigen Jahren wieder ein schönes Astwerk haben.
Seien Sie unbesorgt
Dieses Buch gleicht einer Liebeserklärung an die Stille, es berichtet vom Leben einer 1500 Jahre alten monastischen Gemeinschaft, den Benediktinern. Gibt es denn nicht schon viele Bücher, die über Klöster berichten? Gewiss, aber der Verfasser dieses Werkes ist Abtprimas Notker Wolf, der oberste Repräsentant der benediktinischen Konföderation, also aller Benediktinerklöster weltweit. Der berühmte und weitgereiste Mönch aus Bayern erzählt hier lebensnah und spannend von den Erlebnissen in einer Gemeinschaft, die sich seit ihrer Entstehung im 5. Jahrhundert ganz dem Dienst an Gott und den Mitmenschen verschrieben hat.
Es mag wohl in einer belebten Bahnhofshalle oder in einem Flughafen passiert sein, als Notker Wolf etwas entdeckte, das ihm Sorgen bereitete: Menschen tranken heissen Kaffee aus Plastikbechern, zugleich telefonierten sie oder waren in andere Geschäftigkeiten verwickelt. Ist es eine Erscheinung unserer Zeit, dass Menschen immer mehr all das, was möglich ist, auch machen wollen, fragt der weise Benediktiner. Dass der Puls der Zeit immer schneller, die Welt um uns herum lärmiger wird? Immer mehr Menschen kommen damit nicht mehr zurecht, deshalb hat die Hast des Lebens eine Gegenbewegung ausgelöst: Wellness-Angebote, Meditationsseminare und Selbstfindungskurse stehen als Kontraste zum hohen Lebenstempo hoch im Kurs. Dennoch will sich die erhoffte Stille und Entspannung nicht einstellen. Oft geschieht das genaue Gegenteil: der Mensch taumelt zwischen der Hektik der Arbeit und dem Freizeitstress hin uns her.
Notker Wolf zeigt in diesem Buch einen altbewährten Ausweg, er besteht darin, den Blick von sich selbst abzuwenden und über sich selbst hinaus zu schauen, zu Gott. Wenn es jemanden gibt, der dem Menschen die Last des «Immer mehr» abnehmen kann, dann er. So zieht es immer mehr Menschen in die Klöster. In der Stille und im gemeinsamen Gebet mit den Mönchen finden sie Distanz zum Alltag, Stille und Raum. In dieser Distanz gelingt die Sicht auf das eigenen Leben aus einem anderen Blickwinkel. Und der frei gewordene Raum bietet die Möglichkeit, Gott in unserem Leben Platz zu geben. So sind die Angebote, einige Tage im Kloster zu verbringen nicht einfach ein «Event», eine Gelegenheit, ein paar Tage abzuschalten. Die Mönche laden uns ein, das Wertvollste, was sie haben, mit ihnen zu teilen. Das Gebet hat viel Kraft, es kann verändern, bestätigt Abtprimas Notker Wolf.