Linux Tool der Woche: GnuPG

encryptAus aktuellem Anlass: Wer dem Treiben der Überwacher im Internet nicht tatenlos zusehen will, hat dazu die passenden und hochwirksamen Werkzeuge: GnuPG und PGP. Die beiden Chiffriersysteme bieten eine starke, asymmetrische Verschlüsselungstechnik, die auf dem Public/Private-Key Verfahren beruht. Nach dem heutigen Stand der Kenntnis können Daten, die mit einem 2048 Bit breiten RSA-Key verschlüsselt sind, nicht ohne massiven Aufwand dechiffriert werden, auch nicht von einem berühmt-berüchtigten Geheimdienst, der zurzeit mit viel medialer Aufmerksamkeit bedacht wird.

Aber woher kommt der grosse Aufschrei seit bekannt ist, dass Datenströme im Internet weltweit und systematisch überwacht werden? Dass Staaten und Behörden ihre Bürger überwachen ist ja nichts neues. Eher im Gegenteil, spätestens seit dem Schweizer Fichenskandal (1989) ist bekannt, dass observiert wird. Bestätigt wurde diese Erkenntnis im Jahr 2009, als ruchbar wurde, dass durch die Hintertür eine Echtzeitüberwachung des Internet eingeführt werden sollte. Und seit dem Jahr 2001 ist die Existenz eines weltweiten Spionagenetzes, das von Nachrichtendiensten der USA, Großbritanniens, Australiens, Neuseelands und Kanadas betrieben wird, gesichert: es wird Echelon genannt, lediglich der genaue Umfang der überwachten Datenströme blieb wegen der Geheimhaltung lange unklar. Mit den Enthüllungen eines Ex-Geheimdienstlers aus den USA wurde die Dimension in den vergangenen Monaten indes gut fassbar. Für jeden Datenstrom, sei es ein E-Mail, eine Facebook-Nachricht, der Abruf einer Webseite oder die Datenspeicherung in einer Cloud gilt: führt dieser Datenstrom durch Server oder Netzwerke aus einem der oben genannten Länder, wird mitgehört.

Schutz der Privatsphäre
1. Jede Person hat Anspruch auf Achtung ihres Privat- und Familienlebens, ihrer Wohnung sowie ihres Brief-, Post- und Fernmeldeverkehrs.
2. Jede Person hat Anspruch auf Schutz vor Missbrauch ihrer persönlichen Daten.
Artikel 13 der Schweizer Bundesverfassung

Überwachung im Internet ist folglich weder neu noch unbekannt, die jüngsten Enthüllungen haben aber viele Menschen für das Problem sensibilisiert: Wer im Internet kommuniziert, wird observiert. Und die Tatsache, dass die meisten Datenströme nicht oder nur schwach verschlüsselt sind, erleichtert den Überwachern die Arbeit ungemein. Sie können die Informationen, die meist im Klartext (!) vorliegen, mit eigens für diesen Zweck entwickelten Algorithmen analysieren und gewichten. Wenn der grösste Teil dieser Daten stark verschlüsselt wäre, hätten die Überwachungsagenten ein ernstes Problem. Sie kämen dennoch an ihr Ziel, aber der Aufwand wäre unvergleichbar grösser.

Was kann der einzelne nun tun, um sich vor neugierigen Blicken besser zu schützen? Natürlich genügt es nicht, einfach die E-Mails zu verschlüsseln. Vielmehr ist ein neues Bewusstsein gefragt, das den Schutz der eigenen Daten in einem neuen Licht betrachtet. Dazu gehört neben dem Verschlüsseln stets auch die Frage, was das eigene Tun (und Lassen) im Internet für Folgen haben kann. Wer regelmässig auf Facebook postet, nimmt in Kauf, dass Dritte über seine Gewohnheiten und Vorlieben im Bild sind. Und wer Daten auf einem öffentlichen Server ablegt, akzeptiert, dass jedermann jederzeit auf dieser Welt darauf zugreifen kann. Fragen und Abwägungen dieser Art stehen am Beginn einer neuen sicherheitsbewussten Denkart, zu der auch das Verschlüsseln gehört.

«Sicherheit ist eine Reise, nicht ein Ziel.»
Zehn Regeln der Informationssicherheit

Wenn von Kryptographie gesprochen wird, dann steht meist das Chiffrieren und die dafür verwendeten Techniken im Vordergrund (oft begleitet von Schilderungen spektakulärer Erfolge in der Kryptoanalyse). Das Kodieren von Daten bietet jedoch einige weitere wichtige Vorteile. So kann auf die Frage nach dem «Warum und Wozu» wie folgt geantwortet werden:

1. Wer verschlüsselt stellt nicht nur sicher, dass seine persönlichen Daten für Dritte unlesbar sind – und bleiben. Mit einer Signatur kann auch festgestellt werden, ob Informationen manipuliert worden sind. Der Empfänger einer E-Mail kann beispielsweise kontrollieren, ob der Inhalt tatsächlich unverändert ist.

2. Mit einer Signatur kann zudem die Echtheit einer E-Mail geprüft werden. Der Empfänger kann verifizieren, ob eine Nachricht tatsächlich vom erwarteten Absender stammt. Umgekehrt kann der Absender nicht abstreiten, dass eine Nachricht von ihm versandt wurde, wenn er diese ordnungsgemäss signiert hat. Wenn jemand die Gewohnheit hat, alle E-Mails zu signieren, dann ist eine signaturlose Nachricht, die vorgibt, von ihm zu stammen, von vornherein suspekt.

3. Es kommt das zuvor erwähnte Argument hinzu: Wenn das Verschlüsseln zu einer allgemeinen Gewohnheit wird, dann müssen Überwacher einen enormen Mehraufwand leisten, um mitlesen zu können. Starke Verschlüsselung schützt wirksam vor Missbrauch, wenn der Aufwand zum Dechiffrieren einer Information den Nutzen übersteigt, den sie bringt.

4. Wer konsequent verschlüsselt, schliesst damit eine Versicherung ab. Informationen, die heute bedeutungslos sind, können Jahre später plötzlich brisant werden. Sind sie routinemässig schon bei ihrer Entstehung verschlüsselt worden, bleiben sie auch dann geschützt, wenn sie interessant werden. Dieser Punkt ist wichtig, wenn mit GnuPG ein neuer Schlüssel erstellt wird. Wenn die damit verschlüsselten Daten auch in zehn oder 20 Jahren noch sicher sein sollen, muss ein entsprechend grosser Schlüssel verwendet werden. Die aktuelle GnuPG Version erlaubt eine RSA Schlüsselgrösse von bis zu 4096 Bits. Ein nur halb so grosser Key (2048 Bit) gilt zurzeit als sicher.

Verschlüsseln mit GnuPG
Wer den Entschluss fasst, Informationen zu chiffrieren, hat mit GnuPG ein mächtiges Werkzeug zur Hand. GnuPG ist freie Software und kann mit den stärksten kommerziellen Verschlüsselungsprogrammen mithalten. Während früher Verschlüsselungstechniken eher kompliziert und zeitaufwendig waren, macht es GnuPG heute dem Anwender einfach. Dieser muss lediglich ein Schlüsselpaar generieren und den öffentlichen Teil des Schlüssels den Partnern zukommen lassen. GnuPG arbeitet nach dem Public/Private-Key Verfahren, auch asymmetrische Verschlüsselung genannt. Bevor verschlüsselt werden kann, muss ein Schlüsselpaar generiert werden. Dieses besteht aus zwei Schlüsseln: einem privaten, der passwortgeschützt ist und streng unter Verschluss gehalten werden muss, sowie einem öffentlichen Schlüssel. Der öffentliche Schlüssel wird an alle Personen weitergegeben, die am verschlüsselten Datenaustausch beteiligt sind. Diese haben ihrerseits ein Schlüsselpaar generiert und geben den öffentlichen Teil des Keys weiter. Das Chiffrieren/Dechiffrieren erfolgt dann nach dem stets gleichen Schema: Dateien und Mails werden mit einem öffentlichen Schlüssel chiffriert. Entschlüsseln kann dann nur die Person, die den privaten Schlüssel besitzt, zu dem der öffentliche Schlüssel gehört, mit dem zuvor chiffriert worden ist.

Ein Schlüsselpaar kann mit GnuPG mit einem einzigen Kommando erstellt werden:

gpg –gen-keys

GnuPG stellt nun einige Fragen zum Typ und zur Grösse des Keys. Hier können die Vorgabewerte übernommen werden. Weiter muss der Name des Schlüsselbesitzers, die E-Mail Adresse und ein Kommentar eingegeben werden, der die Funktion, den Beruf oder den Arbeitgeber ausweist. Als letztes wird nach der Passphrase gefragt, die den Schlüssel schützt: Nur wer diese Passphrase kennt, kann mit dem privaten Schlüssel dechiffrieren. Entsprechend sicher sollte die Passphrase gewählt werden.
GnuPG benötigt anschliessend etwas Zeit, um das Schlüsselpaar zu generieren. Natürlich taucht beim Erstellen des Keys die Frage auf, wie gross dieser sein muss, um nach aktuellen Massstäben sicher zu sein. Michael W. Lucas, der Verfasser des Buches «PGP & GPG: Email for the Practical Paranoid» hält fest, dass ein 2048 Bit grosser RSA Key eine solide Sicherheit bietet.

Sobald der SChlüsel fertig erstellt ist, kann mit dem Verschlüsseln losgelegt werden, beispielsweise mit dem Verschlüsseln einer einzelnen Datei:

gpg –output sample.gpg –encrypt –recipient pmuster@muster.org sample.doc

Mit diesem Kommando wird das Word Dokument «sample.doc» verschlüsselt und in der Datei sample.gpg gespeichert. Natürlich bleibt die Originaldatei erhalten. Die E-Mail Adresse muss angegeben werden, denn sie legt fest, welcher öffentliche Schlüssel für das Chiffrieren verwendet wird. Und so kann die verschlüsselte Datei wieder in Klartext umgewandelt werden:

gpg –output sample2.doc –decrypt sample.gpg

Zum dechiffrieren wird nun der private Schlüssel benötigt, es erfolgt deshalb eine Abfrage der Passphrase. Mit dem Kommando wird eine Kopie des Word Dokumentes in der Datei sample2.doc abgelegt. Die verschlüsselte Fassung bleibt wiederum erhalten. Wie aber kann GnuPG nun verwendet werden, um Mails zu verschlüsseln? Beim populären E-Mail Client Mozilla Thunderbird geht dies ziemlich einfach, es muss lediglich das Add-On EnigMail installiert werden. In der Symbolleiste gibt es dann zwei neue Icons: Chiffrieren und Signieren.

Thunderbird GnuPG Plugin
EnigMail Dialog zum Verschlüsseln

Ich möchte an diser Stelle die kurze Einführung zu GnuPG beenden, es gibt im Internet zahlreiche gute Tutorials und Handbücher, die gründlicher auf die Verwendung von GnuPG eingehen. Meine Empfehlung an dieser Stelle ist Das GNU-Handbuch zum Schutze der Privatsphäre.

Der Lattenzaun neben dem Stahltor
Es nützt nichts, den Zugang zu einem Grundstück mit einer Sicherheitstüre auszustatten, wenn für die restliche Umzäunung des Geländes ein wackliger Lattenzaun aufgebaut wird. Bei GnuPG ist das nicht anders: Die stärkste Verschlüsselung ist wertlos, wenn der eigene Computer nur ungenügend gesichert ist. Scheinbare Sicherheit ist gefährlicher als keine Sicherheit. Unlängst hat ein berühmter Whistleblower bestätigt, dass die Endpunktsicherheit beim Dechiffrieren eine wichtige Rolle spielen kann: Um an eine Information zu gelangen, wird vor dem aufwendigen und zeitraubenden Dekodieren versucht, die Daten dort zu entwenden, wo sie unverschlüsselt sind. Oft ist dies die lokale Festplatte eines PC.

Wer GnuPG nutzt, kann die Wirksamkeit des Datenschutzes erhöhen, wenn er die Dokumentation zu GnuPG sorgfältig liest. Denn jedes nicht sachgemässe Benutzen der Verschlüsselungssoftware hat Fehler zur Folge. Fehler, die ein potentieller Angreifer ausnutzt – und wenn in so einer Situation wenigstens eines ist, dann dies: dass der Angreifer keine Fehler macht. Einer der häufigsten Fehler, der bei GnuPG gemacht wird, ist naturgemäss die unsichere Aufbewahrung des privaten Schlüssel. Dieser gehört nicht auf eine Multiuser-System oder auf einen PC, den mehrere Personen nutzen. Wer ihn per E-Mail versendet oder ihn in einer Cloud speichert, muss damit rechnen, dass mit dem Schlüssel auch seine Identität gestohlen wird. Gewiss: der Schlüssel bleibt vorderhand mit der Passphrase gesichert, wer aber den Schlüssel hat, kann alle Mittel nutzen, um das Passwort zu ermitteln, zum Beispiel mit einem Keylogger.

«Es ergibt keinen Sinn, neue Gesetze gegen die Überwachung zu fordern. Denn jeder Staat hat den inhärenten Drang, seine Bürger zu überwachen, so wie jede Katze das naturgemässe Bedürfnis hat, Mäuse zu jagen.»

Apropos Passphrase: diese sollte so gewählt werden, dass sie aus mehreren Wörtern besteht, vermischt mit Zahlen und Sonderzeichen. Ferner sollte die Passphrase nirgendwo aufgeschrieben werden, auch nicht auf einem Post-It, das an den Bildschirm geklebt wird. Der sicherste Aufbewahrungsort für die Passphrase ist der Kopf des Schlüsselbesitzers. Es kann nicht genügend auf die Bedeutung der Passphrase hingewiesen werden: Sie ist idealerweise mehr als 30 Zeichen lang und ergibt inhaltlich keinerlei Sinn. Aber sie ist doch so aufgebaut, dass der Besitzer sie sich merken kann. Eine miserable Passphrase ist beispielsweise: «Beam me up, Scotty!», wenn schon StarTrek im Spiel sein muss, dann sollte wenigstens etwas in dieser Art verwendet werden: «Beime/.uns alle 8-auf das Space,sch1ff!»

Der private Schlüssel gehört auf einen PC, auf den sonst niemand Zugriff hat und der wenigstens mit aktuellen Patches und einem Virenscanner ausgestattet ist. Wer auch dem eigenen PC nicht traut, kann den Key auf einem USB-Stick ablegen und diesen nur anschliessen, wenn der Key auch tatsächlich benötigt wird. Es versteht sich von selbst, dass vom Schlüsselpaar eine Sicherheitskopie gemacht und an einem sicheren Ort aufbewahrt werden muss.

Wenn E-Mails verschlüsselt werden, sollte ferner darauf geachtet werden, dass diese im Posteingang nicht unverschlüsselt abgelegt werden, ansonsten ist die ganze Mühe umsonst! Dasselbe gilt für den Postausgang, also der Ordner, in dem die gesendeten Mails abgelegt werden. Wichtig zu wissen ist es an dieser Stelle sicher auch, dass der Header der Nachricht nicht verschlüsselt wird. Das Datum, Absender und Empfänger, sowie der Betreff und das Sendeprotokoll bleiben unverschlüsselt. Wenn der Inhalt eines E-Mail geheim bleiben soll, enthält der Betreff entsprechend nichts, was auf den Inhalt schliessen lässt.

Das ganze Buch lesen
GnuPG ist ein guter und zuverlässiger Freund. Der «Privacy Guard» schützt unsere Informationen wirksam und verhindert, dass Dritte darauf zugreifen können. GnuPG schützt damit etwas, worauf jeder Mensch das Recht hat: Die eigene Privatsphäre. Es darf aber nie vergessen werden, dass GnuPG nur ein einzelnes Kapitel in dem Buch ist, das den Titel Datenschutz und Datensicherheit trägt. Es ist wichtig, das ganze Buch zu lesen.

Weitere, interessante Artikel:
«Was noch sicher ist»
«Das Ende von RSA & Co»

A-Capella Ensemble brillierte in der Kirche

Musikalisch begann das neue Jahr in der Rüderswiler Kirche mit einem Konzert des bekannten Emmentaler Vokalensembles «Voc-E». Das Konzert vom 5. Januar stiess auf grosses Interesse, der verfügbare Platz reichte kaum aus für alle Besucher. Und diese wurden von den elf Sängerinnen und Sänger nicht enttäuscht. Mit farbenfrohen und stimungsvollen Vorträgen vermochte das Ensemble unter der Leitung von Ueli Eggimann zu begeistern. Zu hören gab es Lieder aus verschiedenen Epochen und Stilen, darunter zwei bekannte Songs aus den 80er Jahren: Die weltberühmte Bohemian Rhapsody von Fredy Mercury und «I’m a Train» von Albert Hammond. Die Emmentaler Sänger bewiesen dabei, wie vielseitig die menschliche Stimme beim Imitieren von Musikinstrumenten sein kann.

Wiehnachtsgruess

«Er öffne euch die Augen des Herzens, damit ihr erkennt, was für eine Hoffnung Gott euch gegeben hat, als er euch berief.» (Eph. 1,18)

Wie genau der Stärn vo Betlehem glüchtet het, wüsse mir leider nümme. Aber soviel isch sicher: es isch es hälls, strahlends Himmelsliecht gsi, e Stärn wo ar Himmelsfeschti si Bahn zoge het, uf sim Wäg nach nach Judäa, nach Betlehem. E Stärn het am Himmel glüchtet, als Zeiche für alli Mönsche, dass Gottes sägnendi Hand ds ganze Ärderund berüehrt. U itz, wo mir zum Betlehem-Stärn luege, dörfe mir o d Gschicht vo de drei Stärndüter verzelle. Es färns Land isch ihri Heimat gsi, villicht Babylon, oder gar Susa. Si hei der häll Stärn gseh u hei nid dra zwyflet, dass sich mit däm Himmelsliecht e alti Prophezeiig erfüllt: d Geburt vo däm, wo ds Tor zum Himmel wyt ufmacht u üs mit Gott versöhnt.

Die drei Magier hei sich uf e Wäg gmacht, mänge Monet isch ihri Reis gange, der Stärn am Nachthimmel het ihne der Wäg gwise. D Reis zum neugeborene Chünig het se a der grosse Stadt Jerusalem mit em Tämpel u de prächtige Paläscht verbi gfüehrt. Aber Chaschpar, Balthasar u Melchior hei nid möge verwyle. Die Wält mit ihrem Lärm, mit de Mächtige u Grosse isch nid für seie gsi. Drum sy si wyterzoge u hei Betlehem erreicht. U druf der Stall, d Chrippe mit em Jesus. Aber wie hei si de das letschte Wägstück vom Dorf zum Stall gfunge? U warum si die drei weise Manne so sicher gsi, dass si der Chünig vo allne Chünige tatsächlich gfunge hei? Ihne isch ja nid so wie de Hirte e Ängel erschyne. Nei, es sy d Härze gsi, wo ihne das hei entdeckt. Die drei Stärndüter hei drum nid nume es grosses Wüsse gha, si hei sich o es Läbe lang es offnigs Härz bewahrt. Wunder, Zeiche u d Gwüssheit, dass e liebende Gott üs begleitet, die drei Stärndüter hei a das gloubt. U dä Gloube het si zäme mit em Stärn zum Stall vo Betlehem gfüehrt.

Wenn es wider Wiehnachte wird, de erwacht o i üs e Stärn, Heiteri u Hoffnig wei am Firmamänt vo üsere Seele ufgah u lüchte. U wenn mir mit em Härz härelose, de finge o mir der Wäg zum Stall. I wünsche allne Läser es gsägnets Wiehnachtsfescht u de es glückliche neus Jahr! U danke, dass dir hin u wider mit Syte bsuechet.

Neues Seitenlayout

In den vergangenen Tage hat WordPress (die Blog-Software, die ich nutze) die neue Version 3.8 freigegeben. Diese bringt neben zahlreichen Neuerungen und Verbesserungen auch ein neues «Theme» mit dem Namen Twenty-Fourteen. Eigentlich wollte ich bei meinem alten Layout Kubrick bleiben, ich nutze es seit fast sieben Jahren. Auf der Seite dieses Themes hiess es nun aber kurz und bündig: «Veraltet. Bitte verwenden Sie eines der neuen WordPress-Themes».

Milchkannen-Dekoration
Stimmungsbild vom Wiehnachtsmärit im Raufli

Also gut, schon überredet. Tatsächlich haben die neuen Themes viele Vorteile, nebst ihrem stets gefälligen Aussehen. Jetzt können in sogenannten Columns alle möglichen Widgets eingefügt werden, ohne eine Zeile Code schreiben zu müssen. Header, Layout und viele weitere Einstellungen können mit einigen wenigen Klicks angepasst werden. Beim Kubrick-Theme musste das alles noch «zu Fuss» mit dem CSS- und HTML-Editor erledigt werden. Übrigens: WordPress ist ein ausserordentlich zuverlässiges und Content Management System (CMS). In all den Jahren hatte ich trotz zahlloser Updates nie Probleme (ok, da war die Sache mit der Zeichensatzumstellung). Das ist keine Selbstverständlichkeit. Aus diesem Grund auch ein herzliches Danke an die WP-Entwickler!

Eine Weihnachtserinnerung

Das Haus meiner Eltern steht ganz am Rande des Dorfes, auf einer steilen Anhöhe, umgeben von Ackerland und der «Hohle», einem kleinen Wäldchen, in dem wir als Kinder gerne und oft spielten. Mitten in dem kleinen Stück Wald befand sich sogar ein altes Jagdschloss mit vielen geheimnissvollen Nischen, ungeschnittenen Hecken und mit einer steinernen Laube, die als Abstellkammer diente. Stundenlang trieben wir uns dort herum, nicht immer zur Freude der strengen Schlossherrin, die in unseren Augen durchaus etwas duldsamer hätte sein dürfen!
Einmal, am Nachmittag eines Heiligabend machten uns mein Bruder und ich auf den Weg in das verschneite Wäldli. Unser Hund Napo, ein Windhund, erwies sich auch an diesem speziellen Tag als treuer Begleiter. Die Bäume im Wald trugen ihr weisses Wintergewand, auf den Ästen lagen Schnee und Rauhreif vom zähen Nebel, der im Wasseramt so dicht werden kann, dass meint, in eine dichte, weisse Decke eingehüllt zu werden. Aber dies störte uns durchaus nicht, zumal dies wie schon erwähnt ein ganz besonderer Tag war. Der Tag vor Weihnachten war für uns erfüllt von einem eigenen, verheissungsvollen Zauber. Gewiss, da war die Vorfreude auf die Bescherung, aber da war auch eine Ahnung auf etwas Himmlisches und für unsere Augen verborgenes, das sich tief in unseren Herzen rührte.

Dass wir an diesem so lange erwarteten Tag durch den knirschenden Schnee dem Wäldli entgegen stapften, hatte einen guten Grund. Wir waren auf der Suche nach einem schönen Stück Moos, um damit die Krippe unter dem Weihnachtsbaum zu schmücken. Für uns bestand kein Zweifel, dass das Gesuchte zwischen Schnee, Sträuchern und Herbstlaub leicht zu finden sei. Natürlich kamen dabei Erinnerungen an den vergangenen Sommer auf, darauf was wir hier unter dem grünen Laubdach an einem warmen, sonnigen Tag alles erlebten. Einmal bauten wir eine echte Baumhütte mit Zeltdach, als Baumateriel dienten uns neben den unentbehrlichen Brettern und Stangen auch ein paar Äste der umliegenden Bäume. Für uns war es ein grosses Abenteuer. Und für den Forstwart auch.
So strolchten wir also durch das mit «Biecht» gepuderte Gestrüpp und hatten durchaus auch Augen für den märchenhaften Winterwald, der im makellosen Schneeweiss glitzerte und strahlte, sobald die Sonne den härtnäckigen Nebel durchdrang und alles in ein weisses, hell schimmerndes Licht eintauchte. Es dauerte nicht lange, bis wir ein schönes Stück Moos gefunden hatten. Und dann machten wir uns unter dem ersten Dämmerlicht des Tages mit eifrigen Schritten wieder auf den Heimweg: mein Bruder voraus, ich mit dem Moos hintendrein, gefolgt von Napo, der inzwischen von der Kälte schon bedenklich zitterte.

Zuhause angekommen durften wir unter dem Weihnachtsbaum den Stall von Betlehem schmücken. Dieser war für uns etwas ganz besonderes, wir kannten ihn schon aus unseren frühesten Kindheitserinnerungen. Es war das Modell eines schlichten Holzstalles, so wie man ihn in den Schweizer Bergen heute noch findet. Etwas Besonderes war der Stall ferner, weil unser Vater ihn in seiner Jugendzeit selber gezimmert hatte. Das wollte etwas bedeuten! Im Inneren des kleinen Holzhauses mit Schindeldach gab es genügend Platz für die schlichten Gipsfiguren, die wir aufstellen durften: Maria, Josef, das Kind in einer Krippe, ein Hirte mit Stab und die heiligen drei Könige, die uns wegen ihrer prächtigen Gewänder und den goldenen Kronen besonders gut gefielen. König – das muss ein spannender Beruf sein, dachten wir damals. Als Elektriker hatte unser Vater sogar für eine Beleuchtung gesorgt, unter dem First und in einer Ecke des Stalles brannten kleine Lämpchen und sorgten für ein heimeliges und warmes Licht. Und nun kam also noch unser Moos aus dem Wald, das wir zusammen mit etwas Heu andachtsvoll vor den Stall legten. Wir bemerkten dabei gar nicht, wie die Zeit verging, in unseren Gedanken waren wir bei der heiligen Familie und wir freuten uns, weil es wegen des Tannenbaumes nach frischem Harz roch. Der Geruch von Tannharz in der Stube, das war für uns das untrügliche Zeichen dafür, dass der lange ersehnte Tag endlich gekommen ist – Heilig Abend.

Weihnächtliche Stimmung in Ranflüh

Weihnachtsmarkt Ranflüh

Nürnberg, Leipzig, oder vielleicht doch lieber Wien? Viele zieht es dieser Tage in die Ferne an einen der grossen «Christkindlmärkte» in die benachbarten Länder. Dabei gibt es während der Adventszeit auch in der Region schöne Weihnachtsmärkte. Gewiss, nicht so gross wie Nürnberg, dafür aber heimelig, beschaulich, mit erlesenem Kunsthandewerk aus dem Emmental. Am kommenden Samstag öffnet der Weihnachtsmarkt in «Raufli» beim Restaurant Bären für einen Tage seine Tore: am Samstag, von 14.00 Uhr bis in die Winternacht hinein, um 21 Uhr. 35 Aussteller, eine wunderbare weihnächtlich Stimmung, Unterhaltung mit Blasmusik, Jodelliedern und Örgeliklängen, Kerzenziehen, ein Raclette-Stübli und noch einiges mehr. Das alles bietet der kleine Wiehnachtsmärit mitten im Emmental.

Wenn der Samichlous chunt

Es Wiehnachtsgschichtli us Rüderswil

Es isch e verschneite Dezämbertag gsi, wo im erschte Dämmerigsliecht der Aabestärm am Himmel het afa lüchte. Aber no het d Heiteri vom Tag der früsch u rein Schnee uf de Böim, Fälder u Matte la glänze, d Tanne hei ihres wysse Winterchleid treit u wär zum Himmel het gluegt, het chönne gseh, wie der silbrig Mond sich uf si Wäg dür d Winternacht het gmacht. U denn, während sich meh u meh guldigi Himmelsliechter zum Aabestärn gsellt hei, isch plötzlich e Stärnschnuppe über em Riedbärg z gseh gsi. E länge Schweif het si ar blaue Himmelsfeschti zoge und isch der Moosegg zue, zum dert z verlösche, wo sich d Ärde u der Himmel berüehre.

Rüderswil

I däm Momänt si es paar Ching uf em schneebedeckte Wäg vo der Eyfuhre em Dorf zue gnepft. «Luegit dert!» het plötzlich ds jüngschte, d Lea gseit,«, luegit dert, chönnt das nid der Stärn vo Betlehem si?» D Lea het drum die Stärnschnuppe gseh und i ihrer chindliche Fantasie isch itz d Wiehnachtsgschicht so läbändig worde, als wär alles grad i dere Nacht passiert. Aber eine vo de Buebe, der Ivan, het für settigi Sache weni Musigghör gha. «Hm, ha gar nüt gseh!» het är mutz gseit u isch mit grosse Schritte däm Buurehus zue, wo ds Zil vom Chindergrüppeli isch gsi. Dert nämlich het der Ivan öppis gha, won är ganz stolz druf isch gsi u de angere Ching, em Simon, Levin u der Isa het wölle zeige. Es isch e Stall gsi mit Chüngeli drin, jungi Tierli mit ganz weichem Fäli i verschidene Farbe, de aber o e Chüngelimuetter, wo zfride im Egge vom Stall isch ghocket u zuegluegt het, wie die junge si desume gsprunge. «Darf i eis i d’Hang näh?» het d Isa bittet und der Ivan het ihre dä Wunsch gärn erfüllt u eis vo dene fiine u längohrige Tierli füregnoh u der Isa i d Arme gleit. Das isch also der Grund gsi, dass der Ivan die Himmelserschynig uf em Wäg nid het gseh. Mit allne sine Gedanke isch är halt bi sim Stall u sine junge Chüngeli gsi.

Ds Chüngeli uf em Arm vor Isa het fiin ar Winterjagge gschnüpperlet, u für das Meitschi is das Chüngeli grad gsi wie es Wiehnachtsgschänk, wie eis vo dene Tier, wo vor so mängem Jahr o bir Chrippe z Betlehem si gsi. D Isa het umegluegt u het im warme Stall die andere Tier gseh. Vo all däm, wo der Ivan itz über d Rasse u auergattis meh vo sine Chüngeli het gfachsimplet, het d Isa chum es Wort ghört. I ihrer Fantasie het si sich uf e längi Reis gmacht und isch im Stall vo Betlehem gsi. Der guldig Schweif am Himmel isch zum Betlehem-Stärn worde, ds Chälbli zum Eseli, wo d Mueter Maria het treit. U denn si ja o no Hirte derbi gsi, het d Isa gsinnet, grad so wie bi üs d Senne uf der Alp. Aber wie hei de die gwüsst, dass das Ching da ir Chrippe öppis ganz bsundrigs isch gsi? Eh ja, e Ängel het nes ja gseit, u de no wie! Aber, so isch es im Chopf vor Isa wytergange, hätte de die Senne o Bscheid gwüsst, wenn se e ke Ängel brichtet hät? U denn het sich d Isa a ne Erzählig erinneret, wo seit das alli Tier, Chüeh, Schaf, Wölf, Füchs u Bäre ir Chrischtnacht e töife Fride hei gha.

Wüsse ächt das die angere, het d Isa sich gfragt und grad d Prob gmacht: «Wüsst de dihr, dass me die heilige Nacht o a de Tierleni cha erchenne, o wenn ke Ängel nüt het gseit?» So het d Isa ganz plötzlich gfragt u der Ivan bim brichte ungerbroche. Aber die hei nid rächt gwüsst, was Isa meint u churz druf het sich scho wier alles um d Chüngeli dräiht.

Währenddesse het sich der Buur a d Arbeit gmacht, es isch Stallzyt gsi u für d Ching het das gheisse, sich wider uf e Heiwäg mache. Verusse het es chreftig us em dunkle Winterhimmel afa schneie und ds Strässli, wo zrügg i d Eyfuhre füehrt, isch früsch verschneit gsi. Grad so, dass me gäbig het chönne ziberle u rütsche mit de Schueh. Der Levin het das bsungers guet chönne, drum het är immer wider übermüetig Aalouf gnoh, isch mit schnälle Schritte vorus, a der Dorflinde verbi un de d Strass ab pfilet. Einisch mehr springt är dervo, wartet uf e günschtigi Stell u platscht plötzlich mit eme grosse Ma zäme, wo us eme Sytesträssli use isch cho z’schuene. Es ich der Aschi gsi wo a däm Aabe ganz e spezielli Ufgab het gha. Im Schuelhuus isch es Vereinsfescht gsi u dert het är wölle als Samichlaus ufträtte. Für ihn isch das nüt ungwöhnlichs oder nöis gsi, o für d Ching im Dorf isch Aschi Jahr für Jahr als Chlous vo Huus zu Huus, get abglost u de Gschänkli verteilt. Eigentlich wär dä Zämeputsch mit Levin nit heftig gsi, aber wäg em rütschige Strässli hei die beide e kei Halt gha, der Levin het sich am Chlous feschtgchlammeret, ds Glichgwiicht isch verlore gange u beidi, der Chlous u der Levin si im weiche, früsche Schnee z’lige cho.

Der Bueb isch als erschts wider uf sine junge Bei gsi. Won är d Chappe uf sim Chopf i d Gredi grückt het u derbi het gseh, wär da vor ihm steit, het är vor Überraschig e keis Wort chönne fürebringe. Erscht wo o der Aschi wider isch uf d Bei cho u der Schnee vom rote Mantel het abgchlopft, het Levin d Sprach wider gfunge u lut gseit: «das isch ja der Samichlous!» Und scho im nächste Momänt si o die angere Ching, Ivan, Samuel u Isa da gsi u hei dä gross, stattlich Samichlous mit em länge, wysse Bart aagstuunet. Däm isch das itz nit ganz gläge cho, wie me sich sicher cha vorstelle. Eigentlich hätt är ja itz i ds Schuelhus sölle. Aber was wosch itz da, het är zu sich sälber gseit, gwüss chan i mir für die Ching no e Momänt Zyt näh.
«Hesch du o öppis für üs derby?» het scho im nächschte Momänt der Ivan gfragt u der Chlous ganz erwartigsvoll aagluegt. «Gwüss han i o öppis für euch», het Aschi mit eme Lächle im Gsicht gantwortet u der gross Jutesack ufgmacht, won är am Rügge het treit. Är isch halt e erfahrnige Chlous gsi, jedes Jahr het är o es paar Nüssli, Mandarinli u Läbchüechli derby gha zum ungerwägs verteile. So het är i Sack greckt und der Isa es grosses, lüchtigs Mandarinli i d Hang drückt: «Lue, das isch für di!&raqup;
«Danke», het Isa gseit u ihres Chindergsicht het gstrahlet. Zum das z’verstah, was sich da i Isas Chinderhärz i däm Momänt zuetreit het, muesch du, liebe Läser drum öppis wichtigs wüsse. Zouberwälte, Fabelwäse, Wunder u all die schöne, gheimnisvolle Wiehnachtserläbnis hei i dere junge Chinderseel no e töife u feschte Platz gha. Für d Isa isch der Samichlous e wichtigi Persönlichkeit gsi, si het fescht a dä gheimnisvoll alt Ma gloubt. D Eltere hei ihre sogar erzellt, wo de Samichlous über ds Jahr läbt – töif im Wald, amene verborgene Ort, wo niemer kennt. Dert steit zwüsche de dunkle Tanne es Huus, ganz us Holz, das isch ds Heimet vom Samichlous mit sim graue Eseli. U denn, im Christmonet, wenn die erschte Fäischter am Adväntskaländer scho offe sy, macht sich der Chlous uf e Wäg dür e Wald und denn i ds Dorf zu de Ching. Mit dene Gedanke im Chopf het d Isa zum Samichlous ufe gluegt u sich vorgstellt, wie der wyt Wäg dür e Wald mues gsy si.

Winter in Rüderswil
Winter in Rüderswil

Aber denn isch es gsy, als ob e Schatte sich über das Gsicht leit, d Isa het öppis gsinnet, het sich nid rächt getrout, z’frage, het denn aber doch der Chlous aagluegt u mit fiiner Stimm bittet: «Liebe Samichlous, chönntisch du nid o zu mim Brueder cho, är isch ja chrank, lit im Bett u het nid mit üs dörfe cho d Chüngeli luege. Gäll ja, du chasch mi Brueder cho bsueche»
Was het der Aschi da wölle mache? Däm Ching, wo ihn so erwartigsvoll aagluegt het e Abchabis gäh? Nei, wäger nid! »Das isch de öppe schöns vo dir, dass Du o a dis Brüederli däichsch. I ha scho no öppis i mim Sack! Chum, mir wei üs uf e Wäg mache!» Aschi het drum gwüsst, dass die Ching vor Eyfuhre sy u dass es nid meh als es paar Meter zu Isas Deheim cha si. D Isa het vor Fröid gjutzet u so het sich das Grüppeli, der Samichlous u die vier Ching i dere verschneite Adväntsnacht uf e Wäg gmacht zum Hus vor Isa.

E Türe im hingere Teil vom Hus het diräkt i ds Zimmer vo Isas Brueder gfüehrt u scho im nächschte Momänt isch d Türe ufgange, d Isa springt i ds Zimmer vom Brueder u seit: «Lue Luca, lue! Der Samichlous isch da für Di!» Der Luca isch uf em Bett ghocket u het e warmi Dechi über der Schultere gleit. Vor sich uf em Bett het der Bildschirm vom Notebook Computer gschimmeret, gwüss het der Luca grad im Facebook oder im Whatsapp mit sine Kollege kommuniziert. Är isch halt scho fascht 20 Jahr alt gsi u het sich grad uf d Lehrabschlussprüefig als Dachdecker vorbereitet. Jä das het Aschi halt nid chönne wüsse, är het halt gmeint, Isas Brüederli sig öppe im Alter vor Isa! Was itz mache, het är sich gfragt. Dass der Samichlous nume für d Ching es Gschänkli bringt, het är vor der Isa ja schlächt chönne säge! Da gits nume eis, het Aschi däicht: Samichlous bin i, Chlous bliben i! Är het so ta, als ob Luca no es Ching wär, het es schöns Läbchuechestärnli us em Sack füregsuecht u het das em Luca so i d Hang drückt, als ob i däm Momänt, hie u itz, öppis ganz wichtigs passiert. Derzue het är mit töifer Stimm gseit: «Säh Luca, das isch für Di!» U denn, i eim Momänt, wo der Luca ihn scho fascht e chli verläge alächlet zum sich bedanke, blinzlet im der Aschi zue u dütet unuffällig uf d Isa…

U der Luca het verstande. Är het sich bim Samichlous bedankt u wo Isa no gseit het, dass der Chlous da sygi, wil är chrank isch, het der Luca gstrahlet. Ä het sich dra erinneret, dass är ir Letschti wäg der Schuel, der Arbeit u no mängem angerem chum einisch Zyt het gha für si chlini Schwester. Aber si het a ihn däicht, gwüss nid nume, wil är grad ds Bett het müesse hüete.

Chum het Luca am Chlous dankeigisch gseit, isch dä scho bir Türe gsi, het sich no einisch umdräiht zum allne e fröhlichi Advänts- u Wiehnachtszyt z’wünsche, isch druf ds Wägli uf u scho im nächschte Momänt i der Dunkelheit vo der Winternacht verschwunde. Der Aschi ht sich gfröit, i de Ouge vor Isa het är drum ds Liecht vor Wiehnachte gseh strahle wie scho lang nümm. U dä fescht Gloube a ds Wunder vor Wiehnachte, a d Ängel wo i dere Zyt d Ärde berüehre u a Samichlous wo d Ching bsuecht, dä Gloube darf ir Seel vo däm Ching wyter läbe. U meh no, der Gloube a ds Wiehnachtswunder isch für d Isa hüt gfeschtiget worde. U de nid vo irgend öpperem. Nei, vom eigete Brueder, vo mit eim Bei scho fescht im Erwachseleläbe isch gstande.

Jesus ist immer online

Eigentlich sind Smartphones erstaunliche technische Geräte, sie verbinden uns ungeachtet von unserem aktuellen Standort mit dem Internet und damit mit anderen Menschen. Um dies zu bewerkstelligen greifen sie mit geräteinternen Antennen auf verschiedene Funknetze zu: Wireless Hotspots, GSM und neustens auch LTE, einem Hochleistungsprotokoll zur Datenübertragung. Und dann stehen Applikationen wie Facebook, Whatsapp oder Tweetdeck bereit. Freunde, Bekannte, aber auch ganz unbekannte Menschen am anderen Ende der Welt können schnell, unkompliziert und multimedial erreicht werden. Erst wenn das Smartphone in ein berüchtigtes Funkloch gerät, dauert es länger, bis der Tweet verschickt oder das Foto gepostet ist.

Bald beginnt wieder die Adventszeit, sie erinnert an die Geburt von Jesus Christus, der vor 2000 Jahren in Betlehem geboren wurde, ein Stern kündigte seine Geburt an. Und als das neugeborere Kind in der Futterkrippe in einem ärmlichen Stall lag, kamen einfache Hirten wie auch einflussreiche Astronomen, sie alle erkannten in dem Kind den versprochenen Messias und beteten es an.

Aber was hat das nun mit Smartphones, GSM oder Facebook zu tun? Heute wollen Menschen immer schnellere und zuverlässigere Verbindungen zum weltweiten Netz haben, wer dabei sein will, muss online sein. Und genau so eine Hochleistungsverbindung hat Gott damals im Stall von Betlehem aufgebaut. Durch Jesus sind wir mit Gott direkt verbunden, wann immer wir wollen. Und Funklöcher oder ausgefallene Hotspots gibt es keine, es sei denn wir machen sie selbst! «Wenn ihr mich in meinem Namen um etwas bitten werdet, werde ich es tun», das hat Jesus selbst gesagt, wir können in jedem Moment unseres Lebens an ihn gelangen, Jesus ist immer und überall online. Aber worum sollen wir bitten? Um all das, was im Sinne seines Liebesgebotes ist. Und darum, dass die Verbindung zu ihm immer fester und dauerhafter wird.

Jesus kennenlernen

Lieder die das Herz erwärmen

Zum diesjähren Kirchenkonzert in Lützelflüh lud das Gotthelf-Chörli wiederum mehrere Gastformationen ein. Zwei Örgelischülerinnen und ein Jodler-Duett zeigten ihr Können.

Zahlreiche Besucher fanden am vergangenen Sonntag den Weg in die herbstlich geschmückte Kirche in Lützelflüh zum Konzert des Gotthelf-Chörli. «Wir singen Lieder, die in diesen zunehmend kalten Tage das Herz erwärmen». Dies versprach Vereinspräsident Fritz Sommer in seiner Begrüssung. Und wie jedes Jahr lud das Gotthelf-Chörli auch zu diesem Konzert Gastformationen ein, diesmal das Jodlerduett Melanie Gerber und Annelies Mosimann, sowie die Örgelischülerinnen Sara und Jolanda Gerber, die von Marianne Kämpfer geschult werden. «Wir engagieren alljährlich Nachwuchsmusikerinnen und -musiker, um ihnen einen Auftritt vor Publikum zu ermöglichen», erklärte die Jodlerin Johanna Hofstetter. Eines der ersten Lieder, das die Chorleiterin Rosmarie Gerber anstimmte, heisst «Es schöns Deheime» und stammt aus der Feder von Ueli Moor. Die feine, aber doch urtümliche Melodie, die den Wert eines intakten Zuhauses besingt, wurde vom Gotthelf-Chörli mit schön tragenden Bässen und klaren, erlebt wirkenden Jodlerstimmen vorgetragen. In den Reihen des Chörlis freut man sich über Neuzugänge. Das jüngste Mitglied, Eveline Hofstetter, singt im Tenor und die Chancen stehen gut, dass sie bald die Jodlerinnen verstärken wird.

Aus Schüleraufsätzen zitiert
Seit mehr als zehn Jahren führt Pfarrer Stephan Bieri geistreich durch das Konzertprogramm, auch an diesem Sonntag erfreute er das Publikum mit berndeutschen Gedichten, träfen Anekdoten und mit Auszügen aus Schüleraufsätzen. Er kündigte auch das Jodlerduett Annelies Mosimann und Melanie Gerber an, das bekannte Werke von Adolf Stähli und Franz Stadelmann vortrug. Melanie Gerber ist Jodlerin aus Überzeugung. Nachdem sie viele Jahre in einem Kinderjodlerchörli engagiert war, plant sie nun mit ihrer Ausbildnerin Annelies Mosimann den ersten grossen Auftritt an einem Jodlerfest.

Letztes Konzert: 15. November, 20.00 Uhr, Kirche Seeberg