Eine Weihnachtserinnerung

Das Haus meiner Eltern steht ganz am Rande des Dorfes, auf einer steilen Anhöhe, umgeben von Ackerland und der «Hohle», einem kleinen Wäldchen, in dem wir als Kinder gerne und oft spielten. Mitten in dem kleinen Stück Wald befand sich sogar ein altes Jagdschloss mit vielen geheimnissvollen Nischen, ungeschnittenen Hecken und mit einer steinernen Laube, die als Abstellkammer diente. Stundenlang trieben wir uns dort herum, nicht immer zur Freude der strengen Schlossherrin, die in unseren Augen durchaus etwas duldsamer hätte sein dürfen!
Einmal, am Nachmittag eines Heiligabend machten uns mein Bruder und ich auf den Weg in das verschneite Wäldli. Unser Hund Napo, ein Windhund, erwies sich auch an diesem speziellen Tag als treuer Begleiter. Die Bäume im Wald trugen ihr weisses Wintergewand, auf den Ästen lagen Schnee und Rauhreif vom zähen Nebel, der im Wasseramt so dicht werden kann, dass meint, in eine dichte, weisse Decke eingehüllt zu werden. Aber dies störte uns durchaus nicht, zumal dies wie schon erwähnt ein ganz besonderer Tag war. Der Tag vor Weihnachten war für uns erfüllt von einem eigenen, verheissungsvollen Zauber. Gewiss, da war die Vorfreude auf die Bescherung, aber da war auch eine Ahnung auf etwas Himmlisches und für unsere Augen verborgenes, das sich tief in unseren Herzen rührte.

Dass wir an diesem so lange erwarteten Tag durch den knirschenden Schnee dem Wäldli entgegen stapften, hatte einen guten Grund. Wir waren auf der Suche nach einem schönen Stück Moos, um damit die Krippe unter dem Weihnachtsbaum zu schmücken. Für uns bestand kein Zweifel, dass das Gesuchte zwischen Schnee, Sträuchern und Herbstlaub leicht zu finden sei. Natürlich kamen dabei Erinnerungen an den vergangenen Sommer auf, darauf was wir hier unter dem grünen Laubdach an einem warmen, sonnigen Tag alles erlebten. Einmal bauten wir eine echte Baumhütte mit Zeltdach, als Baumateriel dienten uns neben den unentbehrlichen Brettern und Stangen auch ein paar Äste der umliegenden Bäume. Für uns war es ein grosses Abenteuer. Und für den Forstwart auch.
So strolchten wir also durch das mit «Biecht» gepuderte Gestrüpp und hatten durchaus auch Augen für den märchenhaften Winterwald, der im makellosen Schneeweiss glitzerte und strahlte, sobald die Sonne den härtnäckigen Nebel durchdrang und alles in ein weisses, hell schimmerndes Licht eintauchte. Es dauerte nicht lange, bis wir ein schönes Stück Moos gefunden hatten. Und dann machten wir uns unter dem ersten Dämmerlicht des Tages mit eifrigen Schritten wieder auf den Heimweg: mein Bruder voraus, ich mit dem Moos hintendrein, gefolgt von Napo, der inzwischen von der Kälte schon bedenklich zitterte.

Zuhause angekommen durften wir unter dem Weihnachtsbaum den Stall von Betlehem schmücken. Dieser war für uns etwas ganz besonderes, wir kannten ihn schon aus unseren frühesten Kindheitserinnerungen. Es war das Modell eines schlichten Holzstalles, so wie man ihn in den Schweizer Bergen heute noch findet. Etwas Besonderes war der Stall ferner, weil unser Vater ihn in seiner Jugendzeit selber gezimmert hatte. Das wollte etwas bedeuten! Im Inneren des kleinen Holzhauses mit Schindeldach gab es genügend Platz für die schlichten Gipsfiguren, die wir aufstellen durften: Maria, Josef, das Kind in einer Krippe, ein Hirte mit Stab und die heiligen drei Könige, die uns wegen ihrer prächtigen Gewänder und den goldenen Kronen besonders gut gefielen. König – das muss ein spannender Beruf sein, dachten wir damals. Als Elektriker hatte unser Vater sogar für eine Beleuchtung gesorgt, unter dem First und in einer Ecke des Stalles brannten kleine Lämpchen und sorgten für ein heimeliges und warmes Licht. Und nun kam also noch unser Moos aus dem Wald, das wir zusammen mit etwas Heu andachtsvoll vor den Stall legten. Wir bemerkten dabei gar nicht, wie die Zeit verging, in unseren Gedanken waren wir bei der heiligen Familie und wir freuten uns, weil es wegen des Tannenbaumes nach frischem Harz roch. Der Geruch von Tannharz in der Stube, das war für uns das untrügliche Zeichen dafür, dass der lange ersehnte Tag endlich gekommen ist – Heilig Abend.

Weihnächtliche Stimmung in Ranflüh

Weihnachtsmarkt Ranflüh

Nürnberg, Leipzig, oder vielleicht doch lieber Wien? Viele zieht es dieser Tage in die Ferne an einen der grossen «Christkindlmärkte» in die benachbarten Länder. Dabei gibt es während der Adventszeit auch in der Region schöne Weihnachtsmärkte. Gewiss, nicht so gross wie Nürnberg, dafür aber heimelig, beschaulich, mit erlesenem Kunsthandewerk aus dem Emmental. Am kommenden Samstag öffnet der Weihnachtsmarkt in «Raufli» beim Restaurant Bären für einen Tage seine Tore: am Samstag, von 14.00 Uhr bis in die Winternacht hinein, um 21 Uhr. 35 Aussteller, eine wunderbare weihnächtlich Stimmung, Unterhaltung mit Blasmusik, Jodelliedern und Örgeliklängen, Kerzenziehen, ein Raclette-Stübli und noch einiges mehr. Das alles bietet der kleine Wiehnachtsmärit mitten im Emmental.

Wenn der Samichlous chunt

Es Wiehnachtsgschichtli us Rüderswil

Es isch e verschneite Dezämbertag gsi, wo im erschte Dämmerigsliecht der Aabestärm am Himmel het afa lüchte. Aber no het d Heiteri vom Tag der früsch u rein Schnee uf de Böim, Fälder u Matte la glänze, d Tanne hei ihres wysse Winterchleid treit u wär zum Himmel het gluegt, het chönne gseh, wie der silbrig Mond sich uf si Wäg dür d Winternacht het gmacht. U denn, während sich meh u meh guldigi Himmelsliechter zum Aabestärn gsellt hei, isch plötzlich e Stärnschnuppe über em Riedbärg z gseh gsi. E länge Schweif het si ar blaue Himmelsfeschti zoge und isch der Moosegg zue, zum dert z verlösche, wo sich d Ärde u der Himmel berüehre.

Rüderswil

I däm Momänt si es paar Ching uf em schneebedeckte Wäg vo der Eyfuhre em Dorf zue gnepft. «Luegit dert!» het plötzlich ds jüngschte, d Lea gseit,«, luegit dert, chönnt das nid der Stärn vo Betlehem si?» D Lea het drum die Stärnschnuppe gseh und i ihrer chindliche Fantasie isch itz d Wiehnachtsgschicht so läbändig worde, als wär alles grad i dere Nacht passiert. Aber eine vo de Buebe, der Ivan, het für settigi Sache weni Musigghör gha. «Hm, ha gar nüt gseh!» het är mutz gseit u isch mit grosse Schritte däm Buurehus zue, wo ds Zil vom Chindergrüppeli isch gsi. Dert nämlich het der Ivan öppis gha, won är ganz stolz druf isch gsi u de angere Ching, em Simon, Levin u der Isa het wölle zeige. Es isch e Stall gsi mit Chüngeli drin, jungi Tierli mit ganz weichem Fäli i verschidene Farbe, de aber o e Chüngelimuetter, wo zfride im Egge vom Stall isch ghocket u zuegluegt het, wie die junge si desume gsprunge. «Darf i eis i d’Hang näh?» het d Isa bittet und der Ivan het ihre dä Wunsch gärn erfüllt u eis vo dene fiine u längohrige Tierli füregnoh u der Isa i d Arme gleit. Das isch also der Grund gsi, dass der Ivan die Himmelserschynig uf em Wäg nid het gseh. Mit allne sine Gedanke isch är halt bi sim Stall u sine junge Chüngeli gsi.

Ds Chüngeli uf em Arm vor Isa het fiin ar Winterjagge gschnüpperlet, u für das Meitschi is das Chüngeli grad gsi wie es Wiehnachtsgschänk, wie eis vo dene Tier, wo vor so mängem Jahr o bir Chrippe z Betlehem si gsi. D Isa het umegluegt u het im warme Stall die andere Tier gseh. Vo all däm, wo der Ivan itz über d Rasse u auergattis meh vo sine Chüngeli het gfachsimplet, het d Isa chum es Wort ghört. I ihrer Fantasie het si sich uf e längi Reis gmacht und isch im Stall vo Betlehem gsi. Der guldig Schweif am Himmel isch zum Betlehem-Stärn worde, ds Chälbli zum Eseli, wo d Mueter Maria het treit. U denn si ja o no Hirte derbi gsi, het d Isa gsinnet, grad so wie bi üs d Senne uf der Alp. Aber wie hei de die gwüsst, dass das Ching da ir Chrippe öppis ganz bsundrigs isch gsi? Eh ja, e Ängel het nes ja gseit, u de no wie! Aber, so isch es im Chopf vor Isa wytergange, hätte de die Senne o Bscheid gwüsst, wenn se e ke Ängel brichtet hät? U denn het sich d Isa a ne Erzählig erinneret, wo seit das alli Tier, Chüeh, Schaf, Wölf, Füchs u Bäre ir Chrischtnacht e töife Fride hei gha.

Wüsse ächt das die angere, het d Isa sich gfragt und grad d Prob gmacht: «Wüsst de dihr, dass me die heilige Nacht o a de Tierleni cha erchenne, o wenn ke Ängel nüt het gseit?» So het d Isa ganz plötzlich gfragt u der Ivan bim brichte ungerbroche. Aber die hei nid rächt gwüsst, was Isa meint u churz druf het sich scho wier alles um d Chüngeli dräiht.

Währenddesse het sich der Buur a d Arbeit gmacht, es isch Stallzyt gsi u für d Ching het das gheisse, sich wider uf e Heiwäg mache. Verusse het es chreftig us em dunkle Winterhimmel afa schneie und ds Strässli, wo zrügg i d Eyfuhre füehrt, isch früsch verschneit gsi. Grad so, dass me gäbig het chönne ziberle u rütsche mit de Schueh. Der Levin het das bsungers guet chönne, drum het är immer wider übermüetig Aalouf gnoh, isch mit schnälle Schritte vorus, a der Dorflinde verbi un de d Strass ab pfilet. Einisch mehr springt är dervo, wartet uf e günschtigi Stell u platscht plötzlich mit eme grosse Ma zäme, wo us eme Sytesträssli use isch cho z’schuene. Es ich der Aschi gsi wo a däm Aabe ganz e spezielli Ufgab het gha. Im Schuelhuus isch es Vereinsfescht gsi u dert het är wölle als Samichlaus ufträtte. Für ihn isch das nüt ungwöhnlichs oder nöis gsi, o für d Ching im Dorf isch Aschi Jahr für Jahr als Chlous vo Huus zu Huus, get abglost u de Gschänkli verteilt. Eigentlich wär dä Zämeputsch mit Levin nit heftig gsi, aber wäg em rütschige Strässli hei die beide e kei Halt gha, der Levin het sich am Chlous feschtgchlammeret, ds Glichgwiicht isch verlore gange u beidi, der Chlous u der Levin si im weiche, früsche Schnee z’lige cho.

Der Bueb isch als erschts wider uf sine junge Bei gsi. Won är d Chappe uf sim Chopf i d Gredi grückt het u derbi het gseh, wär da vor ihm steit, het är vor Überraschig e keis Wort chönne fürebringe. Erscht wo o der Aschi wider isch uf d Bei cho u der Schnee vom rote Mantel het abgchlopft, het Levin d Sprach wider gfunge u lut gseit: «das isch ja der Samichlous!» Und scho im nächste Momänt si o die angere Ching, Ivan, Samuel u Isa da gsi u hei dä gross, stattlich Samichlous mit em länge, wysse Bart aagstuunet. Däm isch das itz nit ganz gläge cho, wie me sich sicher cha vorstelle. Eigentlich hätt är ja itz i ds Schuelhus sölle. Aber was wosch itz da, het är zu sich sälber gseit, gwüss chan i mir für die Ching no e Momänt Zyt näh.
«Hesch du o öppis für üs derby?» het scho im nächschte Momänt der Ivan gfragt u der Chlous ganz erwartigsvoll aagluegt. «Gwüss han i o öppis für euch», het Aschi mit eme Lächle im Gsicht gantwortet u der gross Jutesack ufgmacht, won är am Rügge het treit. Är isch halt e erfahrnige Chlous gsi, jedes Jahr het är o es paar Nüssli, Mandarinli u Läbchüechli derby gha zum ungerwägs verteile. So het är i Sack greckt und der Isa es grosses, lüchtigs Mandarinli i d Hang drückt: «Lue, das isch für di!&raqup;
«Danke», het Isa gseit u ihres Chindergsicht het gstrahlet. Zum das z’verstah, was sich da i Isas Chinderhärz i däm Momänt zuetreit het, muesch du, liebe Läser drum öppis wichtigs wüsse. Zouberwälte, Fabelwäse, Wunder u all die schöne, gheimnisvolle Wiehnachtserläbnis hei i dere junge Chinderseel no e töife u feschte Platz gha. Für d Isa isch der Samichlous e wichtigi Persönlichkeit gsi, si het fescht a dä gheimnisvoll alt Ma gloubt. D Eltere hei ihre sogar erzellt, wo de Samichlous über ds Jahr läbt – töif im Wald, amene verborgene Ort, wo niemer kennt. Dert steit zwüsche de dunkle Tanne es Huus, ganz us Holz, das isch ds Heimet vom Samichlous mit sim graue Eseli. U denn, im Christmonet, wenn die erschte Fäischter am Adväntskaländer scho offe sy, macht sich der Chlous uf e Wäg dür e Wald und denn i ds Dorf zu de Ching. Mit dene Gedanke im Chopf het d Isa zum Samichlous ufe gluegt u sich vorgstellt, wie der wyt Wäg dür e Wald mues gsy si.

Winter in Rüderswil
Winter in Rüderswil

Aber denn isch es gsy, als ob e Schatte sich über das Gsicht leit, d Isa het öppis gsinnet, het sich nid rächt getrout, z’frage, het denn aber doch der Chlous aagluegt u mit fiiner Stimm bittet: «Liebe Samichlous, chönntisch du nid o zu mim Brueder cho, är isch ja chrank, lit im Bett u het nid mit üs dörfe cho d Chüngeli luege. Gäll ja, du chasch mi Brueder cho bsueche»
Was het der Aschi da wölle mache? Däm Ching, wo ihn so erwartigsvoll aagluegt het e Abchabis gäh? Nei, wäger nid! »Das isch de öppe schöns vo dir, dass Du o a dis Brüederli däichsch. I ha scho no öppis i mim Sack! Chum, mir wei üs uf e Wäg mache!» Aschi het drum gwüsst, dass die Ching vor Eyfuhre sy u dass es nid meh als es paar Meter zu Isas Deheim cha si. D Isa het vor Fröid gjutzet u so het sich das Grüppeli, der Samichlous u die vier Ching i dere verschneite Adväntsnacht uf e Wäg gmacht zum Hus vor Isa.

E Türe im hingere Teil vom Hus het diräkt i ds Zimmer vo Isas Brueder gfüehrt u scho im nächschte Momänt isch d Türe ufgange, d Isa springt i ds Zimmer vom Brueder u seit: «Lue Luca, lue! Der Samichlous isch da für Di!» Der Luca isch uf em Bett ghocket u het e warmi Dechi über der Schultere gleit. Vor sich uf em Bett het der Bildschirm vom Notebook Computer gschimmeret, gwüss het der Luca grad im Facebook oder im Whatsapp mit sine Kollege kommuniziert. Är isch halt scho fascht 20 Jahr alt gsi u het sich grad uf d Lehrabschlussprüefig als Dachdecker vorbereitet. Jä das het Aschi halt nid chönne wüsse, är het halt gmeint, Isas Brüederli sig öppe im Alter vor Isa! Was itz mache, het är sich gfragt. Dass der Samichlous nume für d Ching es Gschänkli bringt, het är vor der Isa ja schlächt chönne säge! Da gits nume eis, het Aschi däicht: Samichlous bin i, Chlous bliben i! Är het so ta, als ob Luca no es Ching wär, het es schöns Läbchuechestärnli us em Sack füregsuecht u het das em Luca so i d Hang drückt, als ob i däm Momänt, hie u itz, öppis ganz wichtigs passiert. Derzue het är mit töifer Stimm gseit: «Säh Luca, das isch für Di!» U denn, i eim Momänt, wo der Luca ihn scho fascht e chli verläge alächlet zum sich bedanke, blinzlet im der Aschi zue u dütet unuffällig uf d Isa…

U der Luca het verstande. Är het sich bim Samichlous bedankt u wo Isa no gseit het, dass der Chlous da sygi, wil är chrank isch, het der Luca gstrahlet. Ä het sich dra erinneret, dass är ir Letschti wäg der Schuel, der Arbeit u no mängem angerem chum einisch Zyt het gha für si chlini Schwester. Aber si het a ihn däicht, gwüss nid nume, wil är grad ds Bett het müesse hüete.

Chum het Luca am Chlous dankeigisch gseit, isch dä scho bir Türe gsi, het sich no einisch umdräiht zum allne e fröhlichi Advänts- u Wiehnachtszyt z’wünsche, isch druf ds Wägli uf u scho im nächschte Momänt i der Dunkelheit vo der Winternacht verschwunde. Der Aschi ht sich gfröit, i de Ouge vor Isa het är drum ds Liecht vor Wiehnachte gseh strahle wie scho lang nümm. U dä fescht Gloube a ds Wunder vor Wiehnachte, a d Ängel wo i dere Zyt d Ärde berüehre u a Samichlous wo d Ching bsuecht, dä Gloube darf ir Seel vo däm Ching wyter läbe. U meh no, der Gloube a ds Wiehnachtswunder isch für d Isa hüt gfeschtiget worde. U de nid vo irgend öpperem. Nei, vom eigete Brueder, vo mit eim Bei scho fescht im Erwachseleläbe isch gstande.

Jesus ist immer online

Eigentlich sind Smartphones erstaunliche technische Geräte, sie verbinden uns ungeachtet von unserem aktuellen Standort mit dem Internet und damit mit anderen Menschen. Um dies zu bewerkstelligen greifen sie mit geräteinternen Antennen auf verschiedene Funknetze zu: Wireless Hotspots, GSM und neustens auch LTE, einem Hochleistungsprotokoll zur Datenübertragung. Und dann stehen Applikationen wie Facebook, Whatsapp oder Tweetdeck bereit. Freunde, Bekannte, aber auch ganz unbekannte Menschen am anderen Ende der Welt können schnell, unkompliziert und multimedial erreicht werden. Erst wenn das Smartphone in ein berüchtigtes Funkloch gerät, dauert es länger, bis der Tweet verschickt oder das Foto gepostet ist.

Bald beginnt wieder die Adventszeit, sie erinnert an die Geburt von Jesus Christus, der vor 2000 Jahren in Betlehem geboren wurde, ein Stern kündigte seine Geburt an. Und als das neugeborere Kind in der Futterkrippe in einem ärmlichen Stall lag, kamen einfache Hirten wie auch einflussreiche Astronomen, sie alle erkannten in dem Kind den versprochenen Messias und beteten es an.

Aber was hat das nun mit Smartphones, GSM oder Facebook zu tun? Heute wollen Menschen immer schnellere und zuverlässigere Verbindungen zum weltweiten Netz haben, wer dabei sein will, muss online sein. Und genau so eine Hochleistungsverbindung hat Gott damals im Stall von Betlehem aufgebaut. Durch Jesus sind wir mit Gott direkt verbunden, wann immer wir wollen. Und Funklöcher oder ausgefallene Hotspots gibt es keine, es sei denn wir machen sie selbst! «Wenn ihr mich in meinem Namen um etwas bitten werdet, werde ich es tun», das hat Jesus selbst gesagt, wir können in jedem Moment unseres Lebens an ihn gelangen, Jesus ist immer und überall online. Aber worum sollen wir bitten? Um all das, was im Sinne seines Liebesgebotes ist. Und darum, dass die Verbindung zu ihm immer fester und dauerhafter wird.

Jesus kennenlernen

Lieder die das Herz erwärmen

Zum diesjähren Kirchenkonzert in Lützelflüh lud das Gotthelf-Chörli wiederum mehrere Gastformationen ein. Zwei Örgelischülerinnen und ein Jodler-Duett zeigten ihr Können.

Zahlreiche Besucher fanden am vergangenen Sonntag den Weg in die herbstlich geschmückte Kirche in Lützelflüh zum Konzert des Gotthelf-Chörli. «Wir singen Lieder, die in diesen zunehmend kalten Tage das Herz erwärmen». Dies versprach Vereinspräsident Fritz Sommer in seiner Begrüssung. Und wie jedes Jahr lud das Gotthelf-Chörli auch zu diesem Konzert Gastformationen ein, diesmal das Jodlerduett Melanie Gerber und Annelies Mosimann, sowie die Örgelischülerinnen Sara und Jolanda Gerber, die von Marianne Kämpfer geschult werden. «Wir engagieren alljährlich Nachwuchsmusikerinnen und -musiker, um ihnen einen Auftritt vor Publikum zu ermöglichen», erklärte die Jodlerin Johanna Hofstetter. Eines der ersten Lieder, das die Chorleiterin Rosmarie Gerber anstimmte, heisst «Es schöns Deheime» und stammt aus der Feder von Ueli Moor. Die feine, aber doch urtümliche Melodie, die den Wert eines intakten Zuhauses besingt, wurde vom Gotthelf-Chörli mit schön tragenden Bässen und klaren, erlebt wirkenden Jodlerstimmen vorgetragen. In den Reihen des Chörlis freut man sich über Neuzugänge. Das jüngste Mitglied, Eveline Hofstetter, singt im Tenor und die Chancen stehen gut, dass sie bald die Jodlerinnen verstärken wird.

Aus Schüleraufsätzen zitiert
Seit mehr als zehn Jahren führt Pfarrer Stephan Bieri geistreich durch das Konzertprogramm, auch an diesem Sonntag erfreute er das Publikum mit berndeutschen Gedichten, träfen Anekdoten und mit Auszügen aus Schüleraufsätzen. Er kündigte auch das Jodlerduett Annelies Mosimann und Melanie Gerber an, das bekannte Werke von Adolf Stähli und Franz Stadelmann vortrug. Melanie Gerber ist Jodlerin aus Überzeugung. Nachdem sie viele Jahre in einem Kinderjodlerchörli engagiert war, plant sie nun mit ihrer Ausbildnerin Annelies Mosimann den ersten grossen Auftritt an einem Jodlerfest.

Letztes Konzert: 15. November, 20.00 Uhr, Kirche Seeberg

Herbscht

Ganz still, liecht u frei zieh d Wulche am blaue Himmel verby. E milde Herbschtluft laht die erschte gälbe u rote Bletter a de Böim la raschle, ds Wasser vor guete alte Ämme glitzeret silbrig i der Herbschtsunne. Warm u hiub schynt si am Himmel zwüsche de wysse Wulche, itz wärs doch grad so schön zum derby si, zum die guldige Sunnestrahle im Gsicht z’spüre. Aber der Herbscht wott doch sys Rächt ha, wott si Platz zwüschem heitere Summer und em wysse Winter.

U denn, ganz plötzlich, löst sich eis Blatt vom Boum u schwäbt lislig der Ärde zue. Der Wind trybt u wirblet das farbige Blettli vor de Böim im Herbschtgwand u vor de grüene Tanne hin u här. Mänge Kreis zieht itz das fläckige Herbschtblatt u tanzt unger em Himmel luschtig u froh, wie es verliebts Päärli am Tanzsunntig. U denn erreicht es doch der sunnewarm Waldbode am Ufer vor Ämme. Hier blibt es lige, wo ds Ruusche vor Ämme z’ghöre isch, wo d Sunnestrahle dür ds Bletterdache vo de Böim schyne u flirze. Hie, wo d Steine ir Ämme glänze u am Horizont der erscht Schnee uf em Hogant z0gseh isch.

Ds Blatt blibt aber doch einisch lige u chunt zur Rueh. Aber denn, ganz plötzlich, chund der Wind zrügg u nimmt das chlyne Stück Herbschtloub no einisch uf, wirblets uf u dervo. Es isch grad so, als ob är no einischt sys Schpil möcht ha, immer höcher wyter trybt das Blatt im Wind dervo, so höch, dass es d Wipfle vo de Böim fascht ereicht. U vo dert trybt u kreislet es d Ämme ab, treit vo mängem früsche u styffe Luftwirbel. Immer wyter u wyter furt, bis es nümme z’gseh isch.

Wo wott das Herbschtblatt ächt hi? Gwüss furt, derthäre, wones o d Schwälbeli hizieht, derthäre, wo d Sunnne immer schynt, a d Wermi im Süde. D Ämme ruschet u plätscheret derwyle wyter. Grad so, als ob si eett säge: i blybe lieber hie, i mim Ämmital. O wenns gli chalt wird, schneit u d Ischzäpfe a de Böim u Dachtroufine hange. Hier isch mis Deheim.

Vom Ländlerquartett zur fetzigen Partyband

Vierstern Aemmitaler

Wenn Ruedi, Beni, Küsu und Johann in die Örgelitasten und Gitarrenseiten greifen, geht es hoch zu und her. Mit rasanter und hinreissender Musik aus Rock und Pop ziehen die Vierstern Ämmitaler ihr Publikum von der ersten Minuten an in ihren Bann. Seit 25 Jahren bewegen sich die vier wie gestandene Rockmusiker über die Bühne. Ans Aufgeben denken sie nach einem Vierteljahrhundert aber nicht. Ganz im Gegenteil.

Im Probelokal der vier Musikvirtuosen hängen Fotos und Plakate aus der Zeit, als alles begann. Eines der Fotos zeigt die Örgeligruppe Emme-Ilfis, aus der die Vierstern Ämmitaler hervorgegangen sind, das war im Jahr 1988. An AC/DC oder Status Quo dachte damals jedoch keiner der jungen Musiker. Die ersten Jahre waren geprägt von traditionaller Ländlermusik. Und die Vierstern Emmentaler legen bis heute grossen Wert auf diesen Musikstil. An ihren Konzerten sind kernige und schmissige Ländlermelodien regelmässig zu hören. Gerade das virtuose Verbinden verschiedener Musikstile ist eines der Erfolgsrezepte der Vierstern Ämmitaler. So ist aus dem Emmentaler Quartett nach wenigen Jahren eine Partyband erster Güte geworden. Mit der zur Situation passenden Musik erzeugen die vier Stimmung: temporeiche Schlagzeugtakte, verbunden mit virtuosen Örgelisolos, Singen und Klatschen – die vier Emmentaler wissen genau, wie sie das Publikum mitreissen können. Ist ein Höhepunkt erreicht, wird wieder etwas Tempo weggenommen. Rythmen aus der Welt des Rock’n‘ Roll wechseln ab mit Walzer und Polka.

In einem ruhigen Moment blicken die vier gerne auf die Erfolge der vergangenen Jahre zurück. Unvergesslich bleibt der Auftritt vor dem ganz grossen Publikum 2011 in Graz: damals traten die Vierstern Ämmitaler zusammen mit den Stars der Volksmusik am Silvesterstadl auf. Und dieses Jahr konnten sie mit einem Auftritt am eidgenössischen Schwingfest in Burgdorf einen weiteren Erfolg verbuchen. Es wird bestimmt nicht lange dauern, bis die vier Stimmungsmusiker sich im Ebenläng auf den nächsten grossen Auftritt vorbereiten können.

Bericht in der Wochen-Zeitung

Ein Tag für die Pflege zuhause

Am kommenden 7. September findet der schweizweite Spitex-Tag statt. Mit Ständen an belebten Plätzen informiert die gemeinnützige Pflegeorganisation über ihre Dienstleistungen. Der Schwerpunkt liegt dieses Jahr bei der Ausbildung.

Vom ersten Tageslicht an bis in die späten Abendstunden sind sie im Dauereinsatz, die Fahrzeuge der Spitex Region Emmental. Und während die einen Patienten gut erreichbar im Dorf leben, haben andere ihr Zuhause auf abgelegenen Höfen oder auf einer der zahlreichen Emmentaler Alpen. Rund 400 Klienten zählt die Spitex Region Emmental, die von 109 Pflegenden sieben Tage in der Woche betreut werden. Dank dieser Pflege können Kranke das Spital früher verlassen und Menschen mit Einschränkungen erhalten die Chance, länger an ihrem vertrauten Wohnort zu bleiben. Zu den Dienstleistungen der Spitex gehört indes nicht nur die Krankenpflege. Die gemeinnützige Organisation mit dem blaugrünen Logo informiert am kommenden schweizweiten Spitex Tag über ihre vielseitigen Dienstleistungen.

Kontakt zu den Menschen ist wichtig
In sechs Emmentaler Gemeinden können sich Interessierte über die Leistungen der Spitex informieren. «Das Gespräch mit den Menschen ist uns wichtig», betont Cornelia Steinmann, die Geschäftsführerin der Spitex Region Emmental. Vielen Besuchern ist nicht bekannt, dass die Spitex nebst Krankenpflege auch Hilfe im Haushalt und Beratung für Hilfesuchende bietet. «Blutdruck- und Zuckermessungen stehen am Spitex-Tag nicht mehr im Vordergrund», ergänzt Cornelia Steinmann. Besucher können aber ausprobieren wie ein Ortho-Gilet angelegt oder wie ein Bein fachgerecht eingebunden werden muss. Damit werden gezielt junge Menschen angesprochen. Diese können sich am Stand über das Ausbildungsprogramm der Spitex informieren und sogar eine Schnupperlehre anmelden.

Lehre mit vielen Perspektiven
Die Berufsbezeichnung «Krankenschwester» gibt es nicht mehr. Wer die mehrjährige Ausbildung erfolgreich abschliesst, darf sich heute Pflegefachfrau oder Pflegefachmann nennen. Mit der Änderung der Bezeichnung geht auch ein Wandel des Berufes selbst einher, das Aufgabengebiet ist grösser, die Ausbildung anspruchsvoller geworden. Wer einen Einstieg in die Pflege sucht, kann sich von der Spitex zur oder zum Fachangestellten Gesundheit, kurz FaGe, ausbilden lassen. Zur dreijährigen Berufslehre gehören nebst der Pflege auch Administration und Logistik, sowie Medizinaltechnik und Haushaltspflege. Nach Abschluss der Lehre begleiten und betreuen FaGe-Angestellte hilfebedürftige Menschen, zuhause oder in Pflegeeinrichtungen. Für das kommende bietet die Spitex Emmental in Langnau, Eggiwil und Zollbrück je eine FaGe-Lehrstelle an.

Spitex Tag vom 7. September, 08.00 – 11.30 Uhr
Eggiwil: vor Stöckli. Langnau: in Coop. Röthenbach: vor Bäckerei Bieri. Signau: vor Coop. Trubschachen: vor Volg. Zollbrück: vor Landi