Grüeni Wälder, dunkli Schatte

Die kalten Winterlüfte sind weitergezogen, in der wärmenden Märzensonne schmilzt der letzte Schnee. Und beim Erwachen eines neuen Tages sind vor dem Fenster die ersten hellen Amselstimmen zu hören. Sind nicht gerade dies die schönsten Frühlingstage, die noch zaghaft, aber doch stets milder und kraftvoller den Winter und die Kälte vergessen lassen? Die Erlebnisse im jungen Frühling, wenn auf den noch kahlen und winterlichen anmutendenden Wäldern die ersten Triebe zu entdecken sind? Wenn es gerade so ist, als ob der erste warme und heitere Frühlingstag auch uns selbst anrührt.

Jakob Ummel

Jakob Ummel
Bild: bkjv.ch

Und dann, wenn wir unter der Märzensonne über Feld und Steg gehen und deutlich fühlen können, wie überall sich neues Leben bemerkbar macht, dann kommt gerne der Gedanke, wie schön es doch wäre, gerade diesen einzigartigen und schönen Moment festzuhalten. Auch Jakob Ummel, der berühmte Berner Jodler, Dichter und Komponist mag so gedacht haben. Oft empfing er die Inspiration zu einem neuen Lied gerade auf einer Wanderung, in der Stille und Abgeschiedenheit einer Alp oder an einem besonders schönen Frühlingstag, so wie wir sie gerade erleben. So mag auch das Lied «Bärnbiet» entstanden sein, das mit der Worten beginnt:

Grüeni Wälder, dunkli Schätte
Hinde dra der Firneschnee.
Wie ne Garte Fäld und Matte
Säg, mys Härz, was wit no meh?

Längst hat die innige und unverwechselbare Melodie mit dem Liebesbekenntnis an den Kanton Bern den Status eines Volksliedes erlangt, das überall bekannt ist. Gerade im Frühling, wenn landauf und landab die Jodler zum Konzert oder Heimatabend einladen, wird immer wieder das «Bärnbiet» von Jakob Ummel angestimmt und mit grosser Überzeugung gesungen.

Gerne sass der Volksdichter und Komponist auf dem «Bänkli» vor seiner Jodlerklause ob Habstetten am Bantiger. Vielleicht kennen ja auch wir so ein «Plätzli», das wir immer gerne aufsuchen und das sicher gerade an einem ersten Frühlingstag unvergleichlich schön ist. Und, wer weiss, vielleicht ein Lied anstimmen, um damit den Frühling zu begrüssen, gerade so wie es die Jodler machen, um ihrer Freude Ausdruck zu geben. Und dann wird das Erleben eines schönen Tages gestützt und getragen von einer Melodie, die wir gerne hören. So bleibt der Moment gewiss in Erinnerung, lässt sich das Frühlingserleben in unserem Gedächtnis festhalten um – zurück im Alltag – für einem Moment wieder aufzuleben.

Medienarbeit

Ab heute erscheinen von mir in unregelmässiger Folge Berichte über Vereinsveranstaltungen in der Wochenzeitung für das Emmental und Entlebuch. Los geht es mit einem Artikel über den Unterhaltungsabend des gemischten Jodlerchor in Trub. Ich bedanke mich bei der Wochenzeitung für das Vertrauen und werde alles daran setzen, das Erlebte möglichst präzise und objektiv, aber auch bildhaft und lebendig zu schildern. Es ist mein Anliegen, so gut wie möglich auf das vielseitige und verbindende Schaffen der Vereine im Emmental hinzuweisen.

Neun Jahre Stocki@SolNet

Gerade findet in Barcelona der MWC, der Mobile World Congress statt. Wir bei jeder schillernden Hightech-Messe gibt es auch hier ein enormes mediales Interesse und jeder, der sich für mobile Kommunikation interessiert, blickt in diesen Tagen nach Barcelona. Das Internet hat längst seinen Platz auf dem heimischen Desktop verlassen und begleitet uns auf Tablets, Netbooks, Playstations und Smartphones durch den Tag. Dieser neue Trend, der so wichtig ist wie die Entwicklung des Internet selbst vor 30 Jahren, hat natürlich auch Einfluss auf …SolNet! Das fängt bei ganz einfachen Dingen an, wie einer Anleitung zur Mail-Konfiguration eines IPhone und endet bei der komplexen Konfiguration eines mobilen Endgerätes, das in ein Virtual Privat Network (VPN) eingebunden wird.

Als ich vor neun Jahren bei SolNet begann, hatte ich kein Handy. Erst kurz nach dem Stellenantritt kaufte ich mir mein erstes Cellphone, ein Nokia, das nur elementare Funktionen kannte. Heute liegt ein trendiges Samsung Galaxy Ace auf meinem Tisch! Natürlich benutze ich es auch, um Software Komponenten zu testen, für die neue virtuelle PBX zum Beispiel. Aber natürlich ist es auch ein spannender Kleincomputer, der den Netzzugang zu jedem beliebigen Ort und Zeitpunkt möglich macht. Diese neuen Möglichkeiten verändern die Art und Weise wie wir das Internet wahrnehmen und nutzen. Und umgekehrt wird dieser Trend auch das Internet prägen!

Wenn die Werte einer DNS Zone verändert werden, dann dauert es meist Stunden, bis diese Aenderung auch aktiv wird. Ein kleines Beispiel: die Adresse www.musterag.ch verweist neu auf einen anderen Zielrechner, auf dem die Webseite gespeichert ist. Da DNS Server zu jeder Zone einen sogenannten Time to live (TTL) speichern, reagieren DNS Server, die eine Kopie dieser Zone haben, erst nachdem dieser TTL abgelaufen ist. Und wenn im Browser die Adresse eingegeben wird, dann wird in den meisten Fällen ein sogenannter «Secondary DNS Server» gefragt, der – eben – mit einer Kopier der Zone arbeitet. So bleibt nichts anderes übrig als abzuwarten oder mit einer lokalen DNS Anpassung zu arbeiten. Eine Teillösung des Problems bietet neu das DNS Tool, das in der Übersicht neben jeder Zone einen Link «Prüfen» anzeigt. Wird dieser angeklickt, öffnet sich ein Fenster, das den aktuellen Stand der Zone auf den SolNet Secondary Servern anzeigt. Durch einen Klick auf «Zone neu laden» kann eine sofortige Aktualisierung der Zone angefordert werden. Wenn die SolNet DNS Server für das Resolving verwendet werden, werden Aenderungen an einer Zone sofort wirksam.

dns refresh
SolNet DNS Tool

Damit bin ich bereits wieder mitten in einem wichtigen Thema: wie werden Aenderungen, die ein Kunde macht, möglichst schnell wirksam. In den meisten Fällen liegen die enstprechenden Parameter in einer DB, von der aus sie in eine Konfigurationsdatei umgewandelt werden müssen (zum Beispiel für Apache) um zuletzt auf dem Zielrechner aktiviert zu werden. Auf eine Lösung habe ich bereits in einem früheren Beitrag hingewiesen: PostgreSQL kennt ein internes Notify System, mit dem Clients über Aenderungen informiert werden können. Eine anderer Trick, um zwischen Rechern eine einfache, aber sichere asynchrone Kommunikation zu realisieren, sind SNMP Traps. Dabei wird auf einem Rechner ein Trap ausgelöst, der auf dem Zielrechner von einem sogenannten Trap Daemon ausgewertet werden kann. Diese Methode hat den grossen Vorteil, dass auch strukturierte Informationen (Records) übermittelt werden können.

Apropos Datenbank: der Trend «weg von MySQL, hin zu PostgreSQL» setzt sich fort. Warum? Gemäss unseren Erfahrungswerten der letzten Jahre arbeitet PSQL bei grossen, komplexen Datenbeständen zuverlässiger und schneller. MySQL entfaltet seine Stärke dort, wo kleinere Datenmengen schnell abgefragt und verändert werden müssen.

Einen «Kulturschock» gab es für mich im vergangenen Herbst. Ich war mit der Aufgabe konfrontiert, eine kleine Applikation in Microsoft Visual C# zu entwickeln. Warum ist das so schlimm? Weil ich zu 100% mit freien Entwicklungstools auf UNIX arbeite, also Perl, PHP, Bash, etc. Die Werkzeuge von MS sind proprietär und die Entwicklungsumgebung gibt genau vor, wie gearbeitet wird. Anfänglich machte mir die neue Programmiersprache doch etwas Kopfzerbrechen, später ging es dann immer besser. C# ist eine guter Formalismus zur Entweicklung objekt- und ereignisorientierter Anwendungen. Es gibt aber da und dort auch Ecken und Kanten. So leuchtet mir (als einem verwöhnten Perl-Entwickler) nicht ein, weshalb das Konkatenieren eines Strings mit String Funktion in gewissen Situationen ein Typenproblem sein soll. Nun, man lernt nie aus…

Aber: gerade das macht das Leben spannend. Neue Projekte sorgen für Abwechslung und sind für micht stets auch ein «Test», ob ich als Entwickler im fortgeschrittenen Alter (bald 50) mit diesen sich stets erneuernden Technologien noch Schritte halten kann. Es bleibt interessant und herausfordernd. Es macht Spass, bei SolNet zu arbeiten. Wenn ich gesund bleibe und den Platz noch eine Weile behalten kann, dann könnte es sogar noch ein zehnjähriges Jubiläum zum feiern geben!

Mittelpünktli

Langsam hesch dis alte Chöpfli uf d Hand la sinke u die müede Ouge hei sich zuetah. Während sich dini Chatzeouge für immer zuegmacht hei, hesch Du wider die vertroute, lang verjährte Grüsch vo dine Gspänli ghört, hesch d Wermi u Geborgeheit vom weiche Geburtsnäscht gschpürt. D Mueter het fiin gschnurret, wo Du dini Ouge z erschte Mal im Läbe ufgmacht hesch zum verwunderet i ds Liecht vo der wyte Wält z luege.

U denn hesch du die erschte Schritte gmacht zum gseh und entdecke, was um di ume isch. Ds ganze Läbe isch vor dir gläge, ei Schritt ume ander hesch du di uf di Läbesreis gmacht. U wo d Familie furt zoge isch vom Eggiwil, hesch du genau gwüsst, wo du häre ghörsch: “Nät mi mit“ hesch denn gseit, “nät mi mit uf d Reis”.

Vom spile hesch nid gnue chöne überchö, wo d Sunne a dim heitere Chatzeläbe ufgange isch. U wo d Mönsche si, dert hets o di hizoge. Derbi si, das het dir drum nid glängt. Nei, d Mitti isch geng di Platz gsi, dert, wo sich alles berüehrt, wo alles zäme chunt. Wäge däm und wäg em chline wisse Bruschtfläckli uf dim schwarze Fähli hesch du Mittelpünktli gheisse. U wenn e Hand di nümme gstrichlet het, de hesch du ds Tälpli usgstreckt, hesch die Hand welle fescht hebe, dass si di no einisch strichlet. U de no grad einisch.

Itz bisch du nümme bi üs, di Wanderig dür ds Läbe het es Änd funge. Mir si truurig. Geschter am Morge hesch du di uf d Reis gmacht i d Ewigkeit. Dert wartet es Plätzli für di. Eis, wo du immer ganz i der Mitti chasch si. U wenn du dis fiine, schwarze Tälpli wider usstrecksch, de wird immer e Hand da si, wo di strichlet.

Linux Tool der Woche: Send Later

Bei den meisten Redaktionssystemen, Blogs oder Content Management Systemen (kurz CMS) gibt es beim Publizieren von Artikeln eine praktische Funktion: Verzögert senden. Damit kann festgelegt werden, dass ein neuer Beitrag nicht sofort, sondern erst nach ein paar Stunden oder zu einer bestimmten Tageszeit mit Datum veröffentlicht wird. Die Funktion ist praktische, weil sie dem Betreiber der Seite die Möglichkeit gibt, Berichte gestaffelt zu veröffentlichen. Oder sie erst dann freizugeben, wenn die Print-Ausgabe erschienen ist. Manche Artikel sind mit einer Informationssperre versehen, sie dürfen ohnehin erst ab einem bestimmten Datum freigegeben werden.

Auf einem WordPress Blog ist das zeitverzögerte Publizieren kinderleicht: es genügt, die Zeit für die Freigabe zu bestimmen. WordPress merkt sich diese Zeit und zeigt den Artikel erst dann an, wenn die gewünschte Zeit erreicht ist. Natürlich wird dabei die Zeit vom Webserver verwendet, manipulieren ist nicht möglich.

Wäre so eine Funktion nicht auch beim Verfassen einer E-Mail praktisch? Diese Frage stellte sich auch Jonathan Kamens und entwickelte in der Folge die Erweiterung «Send Later» für den E-Mail Client Thunderbird. Die Erweiterung tut exakt das, was der Name schon vermuten lässt. Beim Senden einer Nachricht kann festgelegt werden, wann genau das Mail versandt wird. Zur Auswahl stehen folgende Optionen:

Send Later

Wahlweise kann wie bei WordPress eine Zeit (inklusive Datum) zum Versand angegeben werden oder die Zustellung kann um 15, 30 oder 120 Minuten verzögert werden. Wer es sich anders überlegt und sofort senden will, klickt einfach auf «Jetzt senden», damit verschickt Thunderbird das Mail – wie gewohnt – sofort. Was passiert mit den Mails, die zurückgehalten werden? Sie bleiben im Ordner «Drafts», dort verbleiben Sie bis zur Verarbeitung und werden dann wie alle gesendeten Mails in den Ordner «Sent» verschoben. In der Statuszeile von Thunderbird wird angezeigt, wieviele Mails auf ihre Zustellung warten: Anstehend: 1. Wird Thunderbird geschlossen, unterbleibt natürlich die Abarbeitung der Warteschlange und zurückgehaltene Mails werden zur festgelegten Zeit nicht versandt. Beim nächsten Start von Thunderbird prüft SendLater, ob Aufträge anstehend sind und arbeitet diese ab.

Wer SendLater ausprobieren möchte, muss die Erweiterung zuerst installieren. Bei Thunderbird wird dazu die «Add-On» Seite aufgerufen. Details zum Installieren einer Thunderbird Erweiterung sind in meinem Blog-Beitrag zur «Clippings»-Erweiterung zu finden. Die Verwendung von SendLater ist denkbar einfach: Sobald eine Nachricht fertig verfasst wurde, wird über das Dateimenu oder mit der Tastenkombination Ctrl+Shift+Return der SendLater Dialog aufgerufen. Durch das Bestätigen einer Zeit gelangt die Nachricht in den Entwurfsordner und wartet dort auf die Zustellung.

Zu beantworten gibt es nun aber noch eine Frage: Warum soll ein Mail verzögert zugestellt werden. Meist ist es ja genau umgekehrt: es eilt und der Empfänger wartet vielleicht schon auf die Zusendung der wichtigen Nachricht. Es gibt aber auch Fälle, in denen es praktisch ist, wenn die Nachricht zu einer bestimmten Zeit das Ziel erreicht: ein Partner in einer anderen Zeitzone erhält die Nachricht dann, wenn er selbst am Arbeitsplatz ist. Oder beim Verwenden grosser Nachrichten ist eine bestimmte Zeit am Tag in bezug auf die Bandbreite am günstigsten. Es gibt verschiedene Gründe, um dieses nützliche Tool zu verwenden.

Medienarbeit

Aktuell sind einige meiner Blog-Beiträge auch in Printmedien zu finden: Der Artikel vom Männerchor-Konzert in der Wochenzeitung für das obere Emmental und in der Bernerzeitung, der Bericht zum Kirchensonntag erscheint in einer der kommenden Ausgaben von «reformiert.». Ich bedanke mich bei den Redaktionen für die Annahme meiner Berichte.

alphornEine grosse Überraschung ergab sich aus einer Diebstahlsanzeige vom August 2007: Das abhanden gekommene Alphorn ist tatsächlich wieder aufgetaucht! Ein aufmerksamer Käufer schöpfte Verdacht und fand die Anzeige auf diesem Blog. Auch ihm danke ich für die Rückmeldung. Seiner Hilfe ist es zu verdanken, dass der «Fall» nach fünf Jahren gelöst werden kann. Ein detaillierter Bericht folgt, sobald alle besitzrechtlichen Fragen geklärt sind.

«Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens», dies schreibt Pfarrer Bernard Kaufmann in seinem ersten Blog-Beitrag. Der erfahrene Theologe, Lebensberater und Psychotherapeut aus Zofingen informiert auf seinem Internet-Tagebuch lebensnah und authentisch über seine Erfahrungen und Erkenntnisse. Ein Besuch des Blogs lohnt sich.

Männerchor Rüderswil-Zollbrück konzertiert wieder

Bekannte Lieder und ein spannendes Lustspiel. Dieses alte Rezept hat sich einmal mehr bewährt. Dem Männerchor aus dem oberen Emmental ist mit einem abwechslungsreichen Liederreigen und einem turbulenten Lustspiel die Rückkehr auf die Konzertbühne gelungen.

Ein Jahr lang hat der Männerchor Rüderswil-Zollbrück eine Pause gemacht und kein Konzert organisiert. Die Sänger waren während dieser Zeit aber nicht untätig, das bewiesen Sie am vergangenen Wochenende. Der Chor gab im Restaurant Rössli in Zollbrück ein Konzert und erfreute die zahlreich erschienenen Besucher mit neu einstudierten Liedern. Unter der Leitung von Regine Wirth waren gängige Melodien wie «Der Jäger Abschied» von Felix Mendelssohn oder «Bajazzo» zu hören. Gesungen wurden aber auch weniger bekannte Titel, wie «Dies und das», ein fröhliches Volkslied aus Luxemburg. Etwas besonderes liessen sich die Sänger für den Schluss des Konzertes einfallen: die schottische Volksweise «Amacing grace» wurde von Sandro Bandera auf der Panflöte begleitet.

Normalerweise hat eine kleine Beule am Auto kaum gravierenden Folgen. Im Theater «Liebi mit Blächschade», das im zweiten Teil des Abends aufgeführt wurde, kam für einmal alles ganz anders! Eine Delle am Mercedes der Familie Hintermann sorgte für eine Verkettung turbulenter Verwechslungen und Missverständnisse. Der Grund dafür? Barbara Murbach und Fritz Lüthi als Bauernehepaar verbeulten beide das Auto, ohne von der «Sünde» des anderen zu wissen. Das Durcheinander nahm seinen Lauf und erst am Schluss des Stücks löste sich der Knoten. Und als ob das nicht genug wäre, betrat die geschwätzige Nachbarin in der Person von Julia Schmutz stets im falschen Moment die Bühne. Das gut eingespielte Theaterteam des Chors spielte das pointenreiche Lustspiel sehr sicher und temporeich und hatte die Lacher auf seiner Seite.

Wer den Unterhaltungsabend des Männerchor Rüderswil-Zollbrück besuchen möchte, kann dies noch tun: am kommenden Samstag, den 18. Februar um 20.00 Uhr im Restaurant Rössli in Zollbrück.

Kirchensonntag in Rüderswil

Am Anfang des zweiten Monats im neuen Jahr lädt die reformierte Kirche Bern-Jura-Solothurn seit 1912 zum alljährlichen Kirchensonntag ein. «Willkommen – Gastfreundschaft in unserer Kirche», das war diesmal das Thema. Bei der Kirche finden wir weit geöffnete Türen. Kirchenräume sind offen für unsere Anliegen, für unser Bedürfnis nach Stille, oder dem Wunsch nach einem Zuhörer. Die Kirche bietet allen Menschen Gastfreundschaft, ein «Schärmdach» auf dem Weg durch das Leben.

Das Kirchensonntag-Team

«Wir möchten heute Eure Gastgeber sein», so nahm Ruth Blaser das Thema in ihrer Begrüssung auf und lud die Besucher dazu ein, die Kirche ohne Scheu und mit neu erwachtem Interesse zu entdecken. «Die Kirche ist für alle da», fuhr die Ratspräsidentin fort, «ungeachtet ihrer Religions- oder Bekenntniszugehörigkeit». Was aber ist Gastfreundschaft? Das Ratsteam liess sich etwas besonderes einfallen, um auf diese Frage eine Antwort zu geben: es wurde die Geschichte von Vater Martin erzählt, dem Schuhmacher aus der berühmten Geschichte von Leo Tolstoi. Während des Vortrages waren auf einer Leinwand llustrationen zur Geschichte zu sehen und Jürg Neuenschwander bereicherte den Vortrag durch bekannte Jodelmelodien auf der Orgel. Das Spiel des Orgelvirtuosen und Komponisten aus Worb war wie immer mitreissend und von höchster Güte! Es trug und stützte die schöne Geschichte und brachte einen Hauch russischen Winterzaubers in die Rüderswiler Kirche.

Was hat Vater Martin erlebt? Elisabeth Beer, Marianne Zaugg und Erika Stocker begannen zu erzählen: am heiligen Abend war Vater Martin allein und einsam, bis Jesus Christus ihm im Traum erschien und ihm einen Besuch für den kommenden Tag ankündigte. So wartete Vater Martin den ganzen kommenden Tag auf seinen Gast. Doch es schien so, also wollte Jesus nicht kommen. Stattdessen meldeten sich ein frierender Strassenkehrer und eine Bettlerin in der warmen Stube. Martin nahm sie freundlich auf, bewirtete und beschenkte sie. Und dann, als es schon Abend werden wollte, bemerkte Martin, dass Jesus ihn durch die bedürftigen Besucher doch besucht hatte. «Ich war fremd, und ihr habt mich beherbergt» (Matth. 25,35), so leitete Marianne Zaugg am Ende der Geschichte zur biblischen Botschaft über und las aus dem Matthäus-Evangelium vor.

Es ist zu einer schönen Tradition geworden, dass Jürg Neuenschwander am Kirchensonntag Rüderswil besucht und mit seinen Melodien die Besucher erfreut und den Gottesdienst bereichert. Das war auch dieses Jahr nicht anders und am Ende der Feier zeigte sich der Orgelkünstler noch einer anderen Tradition verbunden: wie in den vergangen Jahren spielte Jürg Neuenscheander eine Zugabe und liess den Zuhörern die Wahl: «Weit dir e Chlepfer oder es Jodellied?» Die Zuhörer entschieden sich für ersteres und schon im nächsten Moment rauschte die bekannte Titelmusik aus dem Film «Fame» virtuos und kraftvoll durch die Kirche! Mit der Zugabe war der Gottesdienst aber nicht zu Ende, denn nun wurde vor dem Chor der Kirche ein reichhaltiges Apéro mit Käse und Züpfe serviert. Alle griffen herzhaft zu und da die gelungene Feier viel Gesprächsstoff bot, verging die Zeit bis zum Mittag wie im Fluge.

Aber zeichnet sich ein guter Gastgeber nicht gerade dadurch aus, dass seine Gäste bei ihm Kurzweil haben und am Schluss bereichert und glücklich wieder nach Hause gehen? Und zu sich selbst sagen: da gehe ich gerne wieder einmal hin! Genau dies gelang dem Rüderswiler Team und so wurde das Thema dieses Kirchensonntages in schöner Art und Weise ausgefüllt. Wir kommen gerne wieder!

Radio Heimatklang geht auf Sendung


Radio Heimatklang (Screenshot Webseite)

Diese Nacht geht Radio Heimatklang als direkter Nachfolger von Radio Neo2 auf Sendung. Der neue Sender entstand aus dem Wunsch, Neo2 nicht einfach aufzugeben, sondern als neue Gesellschaft weiterzuführen. Am Programm ändert sich somit nur wenig: weiterhin steht die echte Schweizer Volksmusik im Zentrum: Jodellieder, Ländler, Blasmusik und Alphornmelodien. Da sich der Sender auf die ganze Deutschschweiz und auch international ausrichtet, wird auf die regionalen News von Neo1 verzichtet.

«Musig spricht ds Läbe a»

Der Gottesdienst vom 22. Januar in Rüderswil stand ganz im Zeichen der Musik. Die zahlreichen Besucher bemerkten dies bereits beim Eingang der Kirche, wo sie Pfarrer Bernard Kaufmann nicht im Talar, sondern in einer traditionellen Sennentracht empfing. Bernard Kaufmann ist selbst Mitglied der Alphorngruppe Guldisberg, die an diesem Wintermorgen die Besucher mit Alphornklängen erfreute. Begleitet wurden die acht Alphornbläserinnen und Bläser aus dem Oberaargau von Barbara Friedli-Hofer auf der Orgel. Alphornklänge können uns tief in der Seele berühren, «si gö töif i üs ine.» So sagte es Bernard Kaufmann in seiner Predigt und die Besucher des Gottesdienstes konnten es an diesem Morgen selbst erleben: die Guldisberger Alphornbläser erfüllten die Kirche mit gefühlvoll und urchig-sennerisch vorgetragenen Alphornchorälen von Anton Wicky und Alphornweisen von Max Sommer. Berührend und inspirierend erklangen die Hirtenhörner zwischen der Predigt und den Gemeindeliedern. Zwei Melodien wurden von Barbara Friedli auf der Orgel begleitet. Die Organistin meisterte die für die Orgel nicht ganz einfache Tonart Fis mühelos und begleitete das Alphornspiel geschickt und einfühlsam.


Max Sommer und Bernard Kaufmann

Wenn er am Abend nach der Alphornprobe nach Hause komme, fühle er sich wohler und frischer, sagte Bernard Kaufmann in seiner Predigt. Musik hat einen günstigen Einfluss auf unser Gemüt, sie dringt durch Mauern bis in unseren Herzensgrund und schenkt uns Frieden und neue Kraft. Auch dem ersten jüdischen König Saul ging es so. Der zuvor erfolgsverwöhnte Monarch übernahm sich und wurde zuletzt krank. Erst durch die Harfenklänge des Hirtenjungen David wird dem Herrscher wieder leicht ums Herz und die bösen Geister verlassen ihn. Sicher können wir uns in Sauls Situation versetzen, wenn wir daran denken, wie Erfolgsdruck, Stress und Verpflichtungen auf uns lasten. Wie finden wir Erleichterung, wenn die Last schwer und schwerer wird? Bei Saul half alles gute Zureden nicht. Aber die Musik erreicht uns dort, wo noch etwas am Leben ist: bei den Gefühlen – selbst dann, wenn sie zugedeckt sind. Für Saul bewirkte die Musik eine Befreiung aus seiner Bedrückung.

Erich Röthlisberger aus Langenthal ist nicht nur Alphornbläser, auch das Spiel mit der Gitarre liegt ihm. In der Art eines echten Berner Troubadour sang er das bekannte Lied von Mani Matter, Warum syt dir so truurig?

Zum Abschied blies die Guldisberger Alphorngruppe die bekannte Melodie von Max Sommer «Uf der Höchalp» Max Sommer stellte seine Komposition selbst vor und erzählte spannend und humorvoll von der Höchalp oberhalb Ferrenberg, auf der er seine Jugendjahre verbracht hat. Da wurde mit alten Töpfen aus einer Kachelgrube gespielt, indem diese den Berg runter gerollt wurden. Es wurde gesungen, gelacht und getanzt. In den wunderschönen Klängen der Höchalp leben diese Erinnerungen an glückliche Jugendjahre weiter und werden von den Alphornbläsern von Alp zu Alp in die Zukunft getragen. Heute ist die Höchalp bewaldet; früher aber weideten dort Kühe und «Guschti», die noch Glocken um den Hals trugen. Deshalb verteilte Max Sommer vor dem Anstimmen kleine Glocken an die Kirchgänger. Diese ertönten beim Vortrag und verbreiteten eine heimelige, fröhliche Älplerstimmung in der Kirche.

Zum Ende des Gottesdienstes waren alle Besucher in der Pfrundscheune zu einem Apéro eingeladen. Bei einem feinen Stück Züpfe und einem Glas Weisswein oder Orangensaft klang die Feier aus. Und gewiss klangen die Weisen der Hirtenhörner in den Gemütern der Besucher nach, als diese sich auf den Heimweg machten. Die Guldisberger Alphornbläser haben das erreicht, wovon Bernard Kaufmann in seiner Predigt sprach: die Alphornweisen haben die Besucher berührt und inspiriert! Der Alphorngruppe sei auch an dieser Stelle für ihren eindrucksvollen und gelungenen Auftritt herzlich gedankt.