«Haltet Ausschau nach der Liebe»

Probepredigt von Marcel Schneiter am 15. Januar 2012

Kirche Rüderswil

Kirche Rüderswil

Es war der Morgen eines kalten, aber klaren und sonnigen Wintertages, als die Glocken der Rüderswiler Kirche zum Gottesdienst läuteten. Gestaltet wurde die gut besuchte Feier von Marcel Schneiter. Marcel Schneiter ist angehender Pfarrer, er absolviert zurzeit sein Vikariat in Langnau und hielt an diesem Januarmorgen seinen Probegottesdienst. Die würdevolle und eindrücklich gestaltete Feier war geprägt von viel Musik und Gesang. In seiner Predigt blickte Marcel Schneiter zurück auf den vergangenen Jahreswechsel. Da wurde zahlreiche Reden gehalten, in denen Pläne und Ziele für das neue Jahr im Vordergrund standen. Lebensweisheiten und guter Rat für ein dynamisches und erfolgreiches neues Jahr begleiteten die Ausführungen. Aber, helfen uns diese rhetorisch fein vorgetragenen Weisheiten in der Betriebsamkeit des Alltages wirklich weiter? Es darf gezweifelt werden.

Marcel Schneiter wies in seiner facettenreichen Predigt in der Folge dieser Frage auf eine andere Weisheit hin, so wie sie uns Paulus im 2. Kapitel des ersten Korintherbriefes vorstellt: es ist die Weisheit Gottes, so wie sie sich in den Werken von Jesus Christus offenbart. Der grosse Missionar aus Tarsos spricht in seinem berühmten Brief von einer Weisheit voller Kraft, die den Menschen erfüllt und ihn zu Gottes Liebe hin führt. Eine Weisheit, die durch das Verbinden der Menschen zueinander und zu Gott den Himmel auf die Erde bringt. Paulus enthüllte seinen korinthischen Lesern die Weisheit, die wir auch heute noch erfahren können. Und wie wir weitergeben sollen!

Nach dem Gottesdienst waren alle Kirchgänger zu einem Apéro in der Pfrundscheune eingeladen. Natürlich bot das Erlebte viel Gesprächsstoff und es wurde bei einem Glas Wein oder Orangensaft rege diskutiert. Marcel Schneiter gesellte sich dazu, beantwortete Fragen ausführlich oder gab selbst in sympathischer und offener Art und Weise Anregungen für Gespräche und Diskussionen. Als es schon fast Mittag war und die Gemeinde sich aufzulösen begann, nahmen viele Besucher des Gottesdienstes gute Erlebnisse und Eindrücke von diesem Morgen mit nach Hause. Die einprägsame, zum Weiterdenken anregende Predigt und die umgängliche Art des Pfarranwärters gefielen!

Roland Baader gestorben

Am 8. Januar starb Roland Baader nach langer Krankheit im Alter von 71 Jahren. Die Welt des freiheitlichen Denkens hat einen ihrer bedeutendsten Denker, Schaffer und Mahner verloren. Roland Baader, der Meister der klassisch-liberalen Schule, verfasste mehr 10 Bücher, über 200 Zeitschriftenartikel und hielt unzählige Vorträge. Er war Mitglied in der Mont Pelerin Society und der Friedrich August von Hayek-Gesellschaft.
Roland Baader besass die seltene Fähigkeit, auch komplexe Zusammenhänge der Oekonomie und Geldwirtschaft, prägnant und leicht verständlich zu vermitteln. Seine populärwissenschaftlichen Schriften erreichten ein breites Publikum und verhalfen vielen Menschen zu einem besseren Verständnis politisch-wirtschaftlicher Zusammenhänge; ganz im Geiste von Arthur Schopenhauer hatte Roland Baader das Talent, seine wertvollen und zusammenhängenden Gedanken so niederzuschreiben, dass jeder sie nachvollziehen und nach-denken kann. Wortgewaltig und mit klarem, scharfem Verstand wies Baader in geradezu prophetischer Weise auf die Probleme unserer Geldsysteme hin und warnte eindringlich vor den Gefahren politischer Staatsutopien, die dem Menschen die Freiheit nehmen und ihn in die Armut treiben.

Bei aller Kritik bewahrte sich Roland Baader aber stets ein offenes, hörendes Herz. Seine Werke sind tief durchwoben von menschlicher Wärme und Güte und vom Glauben an das Gute im Menschen und der Welt.
Ich werde Roland Baader nicht vergessen.

Roland Baaders Traum: Zum Abschied

Holzchrugele

Diese wunderschönen Holzkugeln, die meine Frau mir geschenkt hat, wurden vom Drechslermeister Bernhard Wampfler hergestellt. Ein Stück Holz auf der Werkbank in eine fehlerlose Kugel zu verwandeln erfordert sehr viel Können, Fingerspitzengefühl und Erfahrung des Drechslers. Er muss nicht nur das Material und seine Eigenheiten genau kennen, er braucht auch viel Erfahrung und Talent im Umgang mit den verwendeten Werkzeugen. So wird aus einem Stück Holz ein Kunsthandwerk, das unser Auge erfreut:

Holzkugeln

Was kann man mit so einer Holzkugel machen? Natürlich sind es Dekorationsgegenstände der besonderen Art. Sie können überall aufgestellt (oder hingerollt) werden, sie passen immer und schmücken die Stelle, an der sie zur Ruhe kommen. Holzkugeln fühlen sich angenehm an in der Hand, nicht nur wegen ihrer Form (schon die alten Griechen bezeichneten die Kugel als die vollkommenste aller Formen), sondern auch wegen des verwendeten Materiales: Holz. Und natürlich sind nie zwei Holzkugeln gleich. Jede hat ihre eigene Struktur und Färbung. Holzkzugeln sind aber nicht nur zum Dekorieren da, wir können von ihnen auch lernen:

  • Auf der Kugel sind noch die Jahresringe des Baumstammes zu erkennen. Obwohl die Ringe mit zunehmendem Alter des Baumes breiter werden, gibt es doch immer Unregelmässigkeiten im Zeitenlauf. Auch unser Leben ist ein stetiges Fortschreiten, bei dem es dennoch immer wieder besondere Erlebnisse, Überraschungen und Veränderungen gibt. Wir gehen wir damit um? Und sind wir im vergangenen Jahr auch im Geiste reifer geworden?
  • Die Holzkugeln bekommen während der Bearbeitung oder auch später Risse und Spälte. Es geht im Leben halt nicht immer so wie wir möchten.
  • Aber: die Kugel behält doch stets ihre Form. Und wenn wir ihr einen «Mupf» geben, dann rollt sie von Spälten und Rissen unbeirrt davon. Trotz aller Widrigkeiten und Pannen im Leben unbeirrt weiterollen – das tönt doch gut und könnte sogar als Neujahrswunsch durchgehen, nicht wahr?
  • Die Holzkugeln, die vor der Bearbeitung im Holz verborgen waren, ermuntern uns dazu, immer wieder im Unverborgenen das Verborgene zu entdecken. Oder im Alltäglichen das Unscheinbare, das wir in der Geschäftigkeit des Tages so gerne übersehen.

Wiehnachtsgruess us em Rüderswiler Wald

Scho isch es dunkel worde, wo mir under de Schneewulche em Wald zue si gloffe. Der Schnee uf em Wäg knirscht under de Schue u mir gspüre die chalti Winterluft, wo mir die erschte Böim vom Steibärg erreiche. Ganz still isch es worde, chum es Grüsch isch vom Dorf här z vernäh in dere Winternacht. Uf em weiche, moosige Waldbode chöme mit töifer i Wald ine, nume no da u dert blinzlet es Liechtli us em Dorf dür die verschneite Escht und am Himmel si dür d Boumwipfle düre zwüsche de Wulche der silbrig Mond u d Stärne z gseh. Hie, im winterliche Wald blibe mir itz stah, wärde ganz still u luege dür Zweige vo de Böim uf ds Dorf Rüderswil abe. Wiehnachte isch ds Fescht vor Liebi, vor innere Fröid, wo üses Härz möcht erfülle. I der Stilli vom Wald dänke mir a Wiehnachte, d Stilli chunt ganz zu üs u dür die Stilli wärde Erinnerige us üsere eigete Chinderzyt wider wach. Erinnerige, wie mir ire töife innere Fröid uf ds Chrischtfescht hei blanget, wie eis Cherzli um ds andere uf em Adväntschranz het brönnt, wie mir am lang erwartete heilige Abe mit grosse Ouge vor em lüchtende Wiehnachtsboum si gstande. Mit grosse Ouge u Stuune erwartet hei, was itz chunt. U da isch nid nume d Fröid uf d Beschärig gsi, uf d Gschänkli. Nei, im töife Grund vom Chinderhärz isch o es feschts Vertroue erwacht, das i dere Nacht e gueti Macht ganz nach bi üs isch, wie e unsichtbare, himmlische Ängel, wo sini Flügel über üs usbreitet.

Wiehnachte, heisst das nid, us töifschtem Härzensgrund gloube u vertroue? A ds Guete im Mönsch, a ds Guete i der Wält? O Jesus het doch a ds Guete gloubt, süsch wär är ja nid zu üs uf d Ärde cho, wär nid Ching worde i der heilige Nacht, wo mir mit grosser Fröid erwarte. U so wie mir als Chinder vor em Wiehnachtsboum si gstande u mit grosse Ouge gstunnet hei, der Liechterglanz nid gnue hei chönne gschoue, so stah mir als Erwachseni im Winterwald u luege mit grosse Ouge zum Himmel, stuune drüber, wie wunderbar d Wält doch erschaffe isch. I dere Nacht, wo mit a d Geburt vo Jesus däiche, gspüre mir die gueti Chraft, die Liebi, wo Gott üs möcht schänke. Mit erläbe die Liebi, i üsere Erinnerig mit chindlichem Vertroue vor em Chrischtboum, i töifem Vertroue hie im Wald usse, wo üs mit Stilli u Fride erfüllt. Mir chöi se aber o a jedem Tag im Jahr erläbe, ganz glich wo mir grad si u was mir grad mache.

I wünsche Euch, dass Dir o wieder einisch Glägeheit findet, zum im Wald Stilli u Fride z finde. Dass Dir i der Stilli chöit nöi Chraft u Wyti i ds Härz ufnäh. Im Früehlig u Summer, wenn alles Läbe nöi erwacht u d Sunne wermt, oder grad so wie hüt im töife Winter zwüsche verschneite Escht u Grotzli. U dass Dir i däm Momänt die Chraft chöit erfahre, wo alles guete erschaffe het – u o hüt no erschafft.

I wünsche euch es frohs, gsägnets Wiehnachtsfescht und es glücklichs nöis Jahr! U danke, dass Dir mi Blog bsuechet.

Arch: Linux für Asketen

Arch Linux gehört wie Tiny Core oder Crunch Bang zu den kleinen Linux Distributionen, die trotz ihrer Popularität in den Medien kaum Erwähnung finden. Das ist schade, denn kleine Distributionen haben zahlreiche Vorteile: sie passen problemlos auf eine CD, von der sie in wenigen Sekunden gestartet werden können. Auf dem Rechner geben sie sich bescheiden, auch alte PC’s mit einem Pentium Prozessor und weniger als 512 MB Arbeitsspeicher genügen in den meisten Fällen. So können alte Computer, die für Windows 7 oder Ubuntu Linux nicht mehr geeignet sind, zu neuem Leben erweckt werden.


Arch Linux Desktop

Arch Linux ist eine Eigenentwicklung, basiert also nicht auf einer anderen Distribution. Die kleine Distribution wartet mit einigen Besonderheiten auf, die der Distribution eine grosse Fangemeinde beschert haben. Die Philosophie des Projektes, die sich wie ein roter Faden durch das ganze System verfolgt werden kann heisst: Beschränkung auf das Wesentliche. Dies merkt der Benutzer bereits dann, wenn er Arch Linux auf einem Rechner installiert. Nach der Auswahl, ob ab CD oder Internet-Verbindung installiert werden soll, benötigt die Installation der Pakete nur wenige Minuten. Nach dem Start präsentiert sich das schlanke Linux spartanisch: installiert ist nur, was es für den Betrieb unbedingt braucht und der Benutzer wird von einem freundlich blinkenden Shell-Prompt begrüsst.

Wie geht es nun weiter? In aller Regel müssen jetzt die benötigten Softwarepakete nachinstalliert werden: Xorg, Gnome, LibreOffice, GIMP, etc. Verwendet wird dazu die eigens für Arch entwickelte Paketverwaltung pacman! Idealerweise nimmt man sich etwas Zeit, um sich mit dem Programm anzufreunden, denn sämtliche Aufgaben zum Installieren, Aktualisieren und Entfernen von Programmen gehören (fast) ausnahmslos in die Domäne der Arch Paketverwaltung. Am schnellsten kommt man zum Ziel, wenn man vor der Installation die zum Paket gehörende Wiki Seite studiert. Hier finden sich viele Hinweise zur Installation und Konfiguration. Die Seite zu Xorg etwa beschreibt ausführlich, wie Xorg, die Grundlage für alle grafischen Desktops und Anwendungen, für den Einsatz vorbereitet, resp. konfiguriert werden muss.

Damit ist ein weiteres wichtiges Stichwort gegeben: bei Arch Linux werden alle Einstellungen manuell durchgeführt, durch das Anpassen der Konfigurationsdateien. Es gibt keine grafischen Tools wie bei Ubuntu oder SuSE. Was im ersten Moment als Nachteil erscheinen mag, entpuppt sich – wie so oft – erst beim genauerem Hinsehen als Vorteil. Wer sein System selbst konfiguriert, erwirbt sich mit der Zeit detaillierte Kenntnisse über die Interna der verwendeten Software. Fachwissen also, das bei jeder Linux Distribution von grossem Nutzen sein kann. Denn stets dann, wenn die Setup-Hilfsprogramme nicht mehr weiterhelfen, hilft ein Blick in die Konfigurations- oder Headerdateien der zu verwendenden Programme. Das bedeutet aber auch, dass Arch Linux kein OS für Einsteiger ist, es richtet sich an alle, die mit Linux schon einige Erfahrungen gesammelt haben und ihr Wissen vertiefen möchten.

Dieser Lernaufwand wird belohnt. Wer mit Arch Linux arbeitet, hat auf seinem Rechner ausschliesslich die Softwarepakete, die er wirklich braucht. Gerade beim Thema Sicherheit und Stabilität ist dies ein kaum zu unterschätzender Vorteil. Der Benutzer ist ferner mit den internen Vorgängen seines Rechners vertraut und weiss, wass die einzelnen Systemprozesse tun. Aktualisiert wird das System mit einem einzigen pacman-Kommando und alle wichtigen Einstellungen sind wie bei FreeBSD in einer einzigen Datei gespeichert (/etc/rc.conf). Weil durch den minimalistischen Ansatz nur wenig Ressourcen verbraucht werden, läuft das System selbst dann schnell, wenn der verwendete PC nicht mehr dem Stand der Zeit entspricht.

Auf meiner Arch Linux Installation läuft ein Xfce 4 Desktop, als Browser verwende ich Chrome und zum Lesen der Mails bevorzuge ich Thunderbird. Rechts unten auf dem Bildschirm ist Audacious im Einsatz und zum Überwachen der Systemleistung läuft GKrellM.

Gott zündet es Liecht a

«Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk
kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter.»

Jakobus 1,17

Wie schön d Sunne isch, das gseh u erläbe mir ame schöne Summertag, wenn d Sunneschybe häll am blaue Himmel steit, üs Liecht u Wermi schänkt. U wenn am Abe d Sunne sich neigt und hinger em Bärg undergeit, de erläbe mir i der Nacht, wie schön d’Stärne si. Denn, wenn es feischter worde isch und a der wyte Himmelsfeschti ds Stärnemeer lüchtet, vo eim Horizont zum andere. Hei mir nid scho als Ching zum Himmel gluegt, gstunnet u gfragt, wie gross d Zahl vo de Stärne ma si. Mir wüsses nid. Nume eine weiss das, dä, wo jede einzeln Stärn erschaffe het u jedem e Name het gäh. Gott het am Himmel es Liecht azündet, mir chöis jedi Nacht gseh, wenn mir üse Blick nach obe zum Himmel richte. Und mit em nächtliche Erstrahle vom Stärnemeer erwache o all die Gedanke, wo mir scho als Ching hei gha: wie wyt geit der Stärnehimmel u was isch d Ewigkeit? Warum lüchte d Stärne u isch eine mi eiget Glücksstärn, wo mir fründlich u beschützend vom Himmel abe winkt u mir Heiteri git, so dass i der Wäg vor mir cha gseh?

Drei Chünige us em Morgeland hei vor 2000 Jahr ihre Stärn gfunge, der Stärn vo Betlehem, wo mit längem Schweif de Chünige vora dür d Nacht gwanderet isch, bis er über der Stadt Betlehem, über eme ärmliche Stall isch blibe stah. Gott, der Vater vo allne Liechter, het e Stärn uf e Wäg gschickt, wo häll am Himmel gstrahlet het. Es Liecht für alli Mösche uf Ärde zum Zeiche, dass Jesus gebore isch. Wo Liecht isch, git es kei Dunkelheit meh. U wo Gottes Liebi strahlet, findet alli Not es Änd.

Jesus isch gebore worde zum üs vo Gott z erzelle. Dervo dass Gott üses Schicksal nid glich isch u dass dä Stärn, wo är gschickt het, o für üs am Himmel steit. Aber wo isch er de hüt, dä häll Stärn vo Betlehem? O wenn mir ne hüt mit üsne eigete Ouge nid chöi gseh, so isch er doch da. Sis Liecht u si Schyn lüchte dür alli Zyte u alli Sphäre. Und immer denn, wenn mir a die Gschicht vor Chrippe z Betlehem dänke und gloube, was vor so mängem Jahr im däm eifache Stall passiert isch, de lüchtet e Stärnefunke uf, wo üs mit Gott verbindet.

Weihnachtsmarkt Ranflüh

Weihnachtsbaum Rüderswil

Warum nach München, Stuttgart oder nach Nürnberg, wenn es ganz in der Nähe einen wunderschönen und stimmungsvollen Weihnachtsmarkt gibt? So werben die Veranstalter für den Weihnachtsmarkt im «Raufli» (Ranflüh), der auch dieses Jahr wieder direkt beim Gasthof Bären stattfindet. Auf dem weihnachtlich geschmückten Marktgelände bieten 32 Aussteller Kunsthandwerk, Geschenkartikel, Lebensmittel und vieles mehr an. Ein musikalisches Rahmenprogramm sorgt für zusätzliche Unterhaltung.
Klein aber fein, so lautet das Motto des Ranflüher Weihnachtsmarkt – ein Markt auch für die Sinne und ein Ort zum Begegnen und Verweilen in stressfreier, vorweihnächtlicher Atmosphäre.

Datum und Zeit: Samstag, 17. Dezember 2011 ab 14.00 bis 21.00 Uhr.

Es Gschänkli us em Ämmitau


Am Weihnachtsbaum brennen schon die Kerzen und unter den grünen Zweigen der Tanne liegen die Geschenke bereit, schön eingepackt in farbigem, leuchtendem Papier und geschmückt mit Bändern, Sternen und Zweigen von Stechpalmen. Das Weihnachtsfest, das wir in den dunkelsten Wintertagen des Jahres feiern, ist eng verbunden mit vielen Bräuchen und Traditionen, die wir schon aus unserer Kindheit schätzen und wohl gerade deswegen an diesem besonderen Fest nicht missen möchten. Das Schenken ist so ein alter Brauch des Christfestes, er entstand vermutlich im Mittelalter, könnte aber noch viel älter sein: schon die Römer beschenkten sich gegenseitig, wenn sie in den letzten Tagen im Dezember die Saturnalien feierten. Martin Luther propagierte 1535 das Schenken an Weihnachten als Alternative zum damals gebräuchlichen St. Nkolaus Geschenk.

Was aber ist ein passendes Weihnachtsgeschenk? Geschenke sind etwas individuelles, die Freude machen sollen, dem Beschenkten wie dem Geber. Es muss nichts grosses sein. Es gibt nämlich auch Geschenke, die nicht materiell sind. Schenken heisst auch, für jemanden Zeit haben. Zuwendung und Aufmerksamkeit sind Geschenke. Sind nicht gerade dies die Werte, die zur Adventszeit und zu Weihnachten passen? Zeit haben füreinander – und Zeit zur Besinnung. Für alle, die zusätzlich eine kleine Aufmerksamkeit schenken möchten, hat dieser Blog auch dieses Jahr ein paar Ideen zusammgestellt.

Bäckerforum Aeschlimann

Wie wäre es mit einer Einladung oder einem Gutschein zu einem währschaften Zmorge im Bäckerforum Aeschlimann? Entweder im gemütlichen Café oder im Sommer auch draussen auf der hübsch eingerichteten Terasse – beides ist möglich! Die grosse Bäckerei im Herzen von Zollbrück verfügt über ein reichhaltiges Sortiment an Backwaren, Süssigkeiten und Confiserieartikel in echter und feinster Emmentaler Qualität. Gerade zur Weihnachtszeit bietet das sympathische Team im Laden des Bäckerforums verschiedene Spezialitäten und nimmt sich beim Aussuchen eines passenden Geschenkes gerne Zeit.

Spukgeschichten aus dem Emmental

Lange und gemütliche Winterabende zuhause in der gemütlichen Stube – gibt es eine bessere Gelegenheit um endlich wieder einmal ein spannendes Buch zu lesen? Der Landverlag aus Langnau, der auch die Lebenslust Emmental verlegt, hat mehrere spannende Bücher im Sortiment. Auch von Autoren aus der Region. Zum Beispiel die Spukgeschichten von Hans Herrmann. Spukgeschichten erzählten sich die Menschen schon vor Jahrhunderten, nicht nur im Emmental. Hans Herrmann war zwei Jahren lang auf der Spur dieser Geschichten und hat ein authentisches, packendes Buch dazu geschrieben.

Berger Glocken

Eine Glocke als Geschenk – warum nicht? Obwohl Glocken auch heute noch in der Landwirtschaft Gebrauchsgegenstände sind, eignen sich die urchigen, gusseisernen Klangkörper bestens als Geschenk! Die Glockengiesserei Berger in Bärau ist ein Traditionsunternehmen, das seit 1730 die althergebrachte Glockengiesserkunst mit Neuem verbindet und für Glocken in höchster Qualität bürgt. Auf der übersichtlichen Homepage des Unternehmens gibt es neben vielen Informationen zum Glockengiessen auch einen Online-Shop.

Kirsten L Kunsthandwerk

Ein Atelier mit kunstvoll gefertigtem Kunsthandwerk aus Holz, Glas und verschiedenen anderen Werkstoffen? Das gibt es mitten im Dorfzentrum von Langnau. Das Atelier von Kirsten L ist etwas ganz besonders, dies beweist schon die Auslage im phntasievoll dekorierten Schaufenster. Dem Betrachter blicken unzählige, kleine Holzzwerge entgegen und mittendrin stehen Holzskulpturen, die direkt aus einer verzauberten Märchenwelt zu kommen scheinen. Hier ist ein Künstler am Werk, der es versteht, mit verschiedenen Materialien zu arbeiten und immer von Neuem etwas besonderes daraus zu erschaffen.

Gerber Konditor

Regelmässige Besucher dieses Blogs haben es vielleicht bemerkt. Es fehlt diesmal die Konditorei zum Beinhaus in Sumiswald. Marianne und Ernst Gerber haben die Konditorei mehr als drei Jahrzehnte mit grossem Engagement geführt und durch ihre auserlesenen Konditor- und Confiseriewaren weit über die Region Bekanntheit – und Beliebtheit erlangt. Nun hat sich das Paar in den wohlverdienten Ruhestand zurückgezogen und in Ermangelung eines Nachfolgers wurde die Konditorei geschlossen. Ganz können es die beiden aber doch nicht lassen: Neu gibt es einen Online Shop, in dem einige Artikel noch bestellt werden können. Dieser Blog bedankt sich bei Ernst und Marianne für die vielen Köstlichkeiten aus der Backstube wie auch für die Freundschaft, die uns verbindet. Wir wünschen Marianne und Ernst alles Liebe und Gute und für die nun wartenden freien Tage Gesundheit, jeden Tag schöne Erlebnisse und viel Reisefreude!

Ältere Beiträge:
» Es Gschänkli us em Ämmitau 2010
» Es Gschänkli us em Ämmitau 2009
» Es Gschänkli us em Ämmitau 2008

Der verlornig Stärn

E Wiehnachtsgschicht

Zwe Tag vor Silveschter hei sich nach em Mittag d Wulche über em Dörfli verdichtet E chalte Winterluft isch über ds Land zoge u het sich Wäge gsuecht zwüsche dem Böim im Wald u zwüsche de Hüser im Dorf düre. Um d Huusegge ume het der Luft ghüület u het der Schnee dür d Luft gwirblet, grad so, als ob är die wissi Pracht im ganze Land nöi wett verteile. U zäme mit em Bysluft si vom Oschte här dunkli Wulche über ds verschneite Winterland zoge. Mitenang hei der Luft u d Schneewulche ihres chalte Winterregimänt gfüehrt u hei Tier u Mönsch a Schärme, i Stall u Huus tribe. Wie guet hei mirs doch, het gwüss mänge Mönsch a däm Tag gseit u het sich gfröit über e warmi Stube, über ne heimelige, warme Platz näb der Chunscht.

So isch a däm Dezämberabe der Sturm über ds Land gfahre u isch erscht schwecher worde, won es z’grächtem ignachtet het. Nume d’Wulche, die si blibe; dunkel u fescht si si am Himmel gstande, es isch fasch gsi, als ob si nümme mit em Sturm möge witer zie, als ob si uf ihrer wite Reis a der Himmelsfeschti wei Rascht mache zum ihr winterlichi Lascht loswärde. U so isch es de in der spätere Nacht o cho: am Abe si die erschte Schneeflöckli us ihrem Wulcheschloss der Ärde zue gschwäbt. Die ganzi Nacht het es gschneit u wär am späte Abe no dür ds Dorf über die verschneite Strasse u Wäge gstapfet isch, het chönne stuune, wie still es i der Nacht worde isch. So still, dass me grad ds Risle vo däm fiine, wisse Schnee het chönne ghöre. Erscht am nächschte Morge mit em erschte Tagesliecht het’s ufghört schneie u d Wulche si wyterzoge. Da u dert si d Mönsche vor ds Huus gstande oder hei umger em verschneite Dach zum Fänschter us gluegt. «Lue Mueti, so vil Schnee hei mir gwüss no nie gha!», seit es Ching zur Mueter u beidi stah am offene Fänschter u bewundere im Morgeliecht die ganzi wissi Pracht – uf allne Matte, Fälder u Höger isch früsche Schnee gläge, so wiss u rein, dass mes mit Wort chum richtig cha beschribe. Mi mues es sälber gseh ha. O uf die kahle Loubbäum het sich der Schnee gleit, bis ganz use uf die fiinschte Eschtli. U d Tanne am Waldrand hei i ihrem chüehle Winterchleid usgseh wie us ere verklärte Wält; wie e Tannwald us eme vertröimte Märli, wo Realität u Zouber sich u gheimnisvolli Art d Hang gäh.

«Grüessech Herr Dokter» säge am späte Vormittag es paar Schuelbuebe, wo der Husarzt mit sire Täsche zum Dorf us em Schwändeli zue glüffe isch. Das isch de aber scho alles gsi, witers hei die Buebe em Dokter gar kei Ufmerksamkeit gschänkt, sie hei uf em Schuelhuusplatz e Schneeburg bout u de het es rings um die Schneefeschtig ume e grossmächtigi Schneeballschlacht gäh! U je me von dene wisse Chrugle desume pfylet si, dest lüter isch es vor em Schuelhuus worde.
Der Dokter het sich derwyle umträit und e Chehr däm vergnüegte Chindertribe zuegluegt. Derbi het är müesse schmunzle, wil är a die eigeti Chindheit zrügg dänkt het. So es unbeschwärts Chinderlache, wo vo ganzem Härze chunt, isch doch öppis schöns! Im gliche Momänt het der Peter Ummel aber o über ds Läbe müesse nache dänke. U drüber, wie nach binenang zue mängisch Fröid u Leid si. Hie das fröhliche u heitere Lache u jutze vo de Ching u nume dreihundert Meter witer obe im Schwandhus bi Gärbers der ganz Ärnscht u ds Leid vom Stärbe. Das isch drum der Grund gsi für em Dokter si Gang dür ds Dorf. Är het am Morge vo Gärbers es Telefon übercho, das ihre alt Ghusme, der Steiner Hans gstorbe isch. So es Zytli isch dä Hans nümme rächt zwäg gsi u sit em Stephanstag het är nümme us em Bett möge. Geduldig heig är aber alles treit u heig no gseit, wie dankbar är für alles sig, was är im Läbe heig dörfe erfahre. So hei’s Gärbers em Dokter Ummel erzellt, wo dä zum Huus cho isch, zum der Tod vom Hans z bestätige. Nach der Begrüessig isch me zäme d Stäge uf i die chlini Wohnig im obere Stock, wo der Hans meh als 20 Jahr lang elei het gläbt. I dere chline u ganz bescheide igrichtete Stube isch alles suber u ordeli ghalte gsi, besser nützti nüt. Die alte, eifache Möbel, e Tisch und es Ruehbett hei zäme mit em chline Chachelofe im Egge es heimeligs, gmüetlichs Bild gäh. Es Huus, es Deheim seit ja mängs us über d Mönsche wo da läbe, i und usgah. Ds Wäse u der Sinn vom Mönsch prägt der Ort, wo är läbt u all sini Gedanke, Wünsch u Hoffnige het.

Der Peter Ummel het die stilli Atmosphäre e Momänt uf sich la würke, denn isch är mit Vreni u Fritz Gärber i d Schlafstube wo der Verschtorbnig uf sim Bett isch gläge. Mit überenang gfaltete Häng isch dä alt Ma dagläge u sis Gsicht het keini Spure vome schwäre Stärbe zeigt. Ganz im Gägeteil, es isch e stille, fridliche Usdruck i däm alte, furchige Gsicht gläge.

Wo der Dokter der Gschtorbnig ungersuecht het, isch ihm ufgfalle, dass über em Bett e grosse Stärn mit eme länge Schweif ghanget isch. U der Ummel Peter het grad gseh, dass dä Stärn scho mängs Jahr alt mues si. Die guldigi Folie isch verblasst gsi und a eim Egge vom Schweif het es Stück Folie gfählt, so dass me der Karton het chönne gseh, wo der Stärn drus isch gmacht gsi. Das het der Dokter doch gwungrig gmacht u so het är gfragt, was es ächt mit dem Stärn uf sich het «Das säge ich Euch gärn», Herr Dokter, het uf die Frage abe d Martha Wüthrich gseit, d Schweschter vor Vreni, wo a däm Morge no zum Hans het gluegt. «Weit Dir no bi üs ineluege, wenn d Praxis zue isch, de erzelle i Euch die Gschicht vom Stärn.» Die Iladig het der Ummel Peter gärn agnoh u isch am späte Namittag zu Wüthrichs, wo uf der Matte gläbt hei, eme schöne Buurehus, zwe Kilometer vom Dorf ewägg.

«Dä Stärn het für e Hans e grossi Bedütig gha», so het d Martha ire Bricht agfange. «Die Erläbnis, wo mit däm Stärn verbunge si, hei derzue gfüehrt, dass sich Hanses Läbe zum Guete veränderet het. Passiert isch das alles vor meh als 20 Jahr. Üse Hans het i sim Läbe vil Päch gha, Wägere dumme Gschicht het är si Stell als Schriner verlore, het afa trinke u isch uf die schiefi Bahn cho. Es paar Jahr isch das eso gange. Aber denn het är am heilige Abe dä Stärn gfunge, wo no hüt über sim Bett hanget.
«I bi denn es sächs Jahr alts Schuelmeitschi gsi», het Martha witer erzellt u derzue het si mit der Hand adütet, wie gross si denn öppe isch gsi. «Es isch churz vor Wiehnachte gsi, wo mir i der Schuel e grosse Betlehemstärn hei baschtlet. Gmacht gsi isch dä Stärn ganz eifach, zuegschnitte us eme Bitz Karton. U dass är de im Liecht vor heilige Nacht schön glänzt, hei mir ne iipackt mit guldiger Folie u hei Silberstoub drüber gströit, genau so, wie’s d Lehrere üs zeigt het. Am Schluss isch no e Schnuer dra gmacht worde, so dass där Stärn deheim a der Dechi oder a der Wang cha ufgmacht wärde. Wie han i mi denn druf gfröit, dä schön, glänzig Stärn dörfe mit hei z’näh i die eigeti Stube. Wüsst Dir, Herr Ummel, i ha mir das denn i der Schuel alles i de schönschte Farbe u Bilder vorgstellt. U vor mine Ouge han i scho gseh, wie mi Stärn näb em Wiehnachtsboum i der Luft schwäbt, grad so wie denn der richtig Stärn über em nächtliche Betlehem.» So isch d Martha i ihrem Bricht witer cho u het derbi läbhft grossi Ouge gmacht u Farb im Gsicht übercho. I Marthas Innerem isch da e alti Chindheitserinnerig wach worde, öppis, wo Martha sich i ihrem Läbe immer wider gärn dra erinneret het. Öppis, wo si ufbewahrt het wie ne wärtvolle Schatz um em töife Grund vom Härz. Aber hei mir nid aui so es Schatztruckli, wo mir sorgfältig ufbewahre u nume denn ufmache, wenn ds Ereignis derzue wichtig u wärtvoll isch?

«Item», het Martha jetzt wyter erzellt, «ei Tag vor heilig Abe isch du dä läng erwartet Momänt ändlich, ändlich cho. Nach der Schuel het jedes Ching si eiget Stärn dörfe mit hei näh. I ha mine denn mit eme Lätsch im Schnüerli am Schuelsack aabunge u ha mi uf e Heiwäg gmacht. Was het es doch denn a däm Tag alles z’gseh gäh uf em Wäg dür ds Dorf? Schön gschmückti Fänschter a de Hüser, e Wiehnachtsboum uf em Dorfplatz, grossi Läbchüeche im Schoufänschter vor Dorfbeckerei u no mängs meh. So han i uf em Heiwäg gluegt u gstuunet, ha speter im Wäldli immer wider zwüsche die verschneite Tanne gluegt, zum gseh ob ächt nid e strahlende Wiehnachtsängel zwüsche de Escht füre luegt. Ob all dene Gedanke u Chindertröim han i alles um mi ume vergässe. U ganz i üsi Wält zrügg cho bin i erscht richtig, wo mi Blässi vor em Huus het begrüesst. Schnäll bin i zur Tür i, ha die vom Schnee nasse Stifle abzoge u bi wie im Sturm i d Chuchi zur Mueter, wo grad am bache isch gsi. I ha ihre ja der Betlehem Stärn wölle zeige: ‹Lue, Mueti, gäll är glänzt grad wie der richtig Stärn, vo Betlehem, wo d’Chünige hei gseh›, han i gseit u ha der Stärn vom Schuelsack wölle näh, wo no a mim Rügge ghanget isch.
Aber oje, was isch itz das!? Der Stärn isch ja gar nümme da. Er isch furt! Wo isch er häre? Wo isch er o blibe?
‹Du hesch ne gwüss uf em Schuelwäg verlore›, het d Mueter gseit, ‹chum, legg grad es parr trochni Schue a, mir näh e Taschelampe u loufe no einisch em Dorf zue, vellicht finge mir Di Stärn›. Das het mir wider guete Muet gmacht und mit ere grosse Lampe u warm agleit si mir d Strass ab, dür ds Wäldli, bis zum Dorfplatz. Aber der verlornig Stärn isch niene z’gseh gsi. Es het ja o scho ignachtet gha und isch feischter worde. Derzue isch immer wider e Luft über ds Land zoge, wo der Stärn chönnt furt treit ha. Oder öpper het vor ne üs funge u mit hei gnoh. Mi Mueter het mi uf e Wäg zrügg a d Hand gnoh u probiert z tröschte: ‹weisch was? Mir sueche grad morn am Morge no einisch, mir finge di Stärn ganz sicher, wenns wider heiter isch.›

So han i mi halt i mis Schicksal müesse füege, bi aber der ganz Abe nid ruhig gsi u ha immer wider a mi Stärn müesse sinne, wo är ächt chönnti si. Am späte Abe bin i de aber doch idüderlet u der Schlaf het si witi Dechi us Troscht u Vergässe über mi gleit. Erwachet bin i erscht, wo es hälls Liecht vo me nöie, schneewisse Tag dür ds Fänschter i mis Zimmer gschune het. Es isch der Tag vor Wiehnachte gsi, heilig Abe. Gleiti bin i us em Bett gsprunge u ha grad us em Huus welle, zum mi uf d Suechi mache. U wenn mi d Mueter nid hätt aghalte, so wär i nume halb agleit vor ds Huus, uf d Strass und em Dorf zue!
Uf em Tisch isch no es feins Zmorge parat gsi, mit früschem Brot, Anke u warmer Milch. Grad die han i bsungers gärn gha u bi a Tisch ghocket. I bi no am Lääre vo mim Chacheli gsi, wo’s a der Türe glütet het. Wär chönnt das ächt si? Grad bin i zur Türe gsprunge, zum gseh, wär üs da chunt cho bsueche u wo d Türe ufgange isch, steit da e Ma, wo mir denn chum kennt hei. Är het schlächti, abtreiti Chleider am Lyb gha und uf em Chopf het är e alti, verschlisseni Chappe treit, wo chum gäge Chelti u Wätterluft het möge schütze. Mir isch denn scho als Ching ufgfalle, dass das Gsicht vo töife Furche isch zeichnet gsi, wo dä Ma müed hei la usgseh. Dir heits sicher scho errate, es isch der Steiner Hans gsi, wo am Morge vo däm lang erwartete Feschttag vor üsere Türe gstande isch. Der Hans het nach Alkohol un Wirtshuus gschmöckt u mir het die Gstalt im erschte Momänt Angscht gmacht, so dass i grad wider es paar Schritt vo der Türe ewägg gmacht ha. Der Hans het öppis welle säge, aber mir hei gmerkt, dass är nach de richtige Wort gsuscht het u verläge gsi isch. Aber denn hei sich sini Gsichtszüg doch afa ufhälle und im nächste Ougeblick het i däm vo Sorgefalte prägte Mannegsicht es fiins Lächle ufglüchtet. Was het ächt dä Hans im Sinn? Mir heis scho im nächschte Momänt erfahre, der Hans het nämlich e Jutesack füre gnoh, wo über si Rügge ghäicht isch gsi. U während är mir eire Hand i Sack ine greckt het, zum öppis füre chnüble, het är zu mir gluegt und derzue es gheimnisvolls Gsicht gmacht. Mit sim länge Mantel het är i däm Momänt usgseh wie e Zouberer, wo im Begriff isch, e grossi Überrraschig us sim Sack z zoubere!

Ja, es isch würklich e grosse Überraschig gsi, wo Hans us sim Sack zoge u mit häre ghebt het – mi Stärn, won i verlore ha.
‹Sä da!›, het är nume derzue gseit u het ganz geduldig gwartet, bis i mis Gschänk gnoh ha. Mit beide Häng han i mi Stärn ghebt u ha vor luter Überraschig ganz vergässe, danke z säge. I ha eifach mi Stärn a mi drückt u bi da gstange, bis mir d Mueter i mire Verlägeheit ghulfe het: ‹Anna, möchtisch em Herr Steiner nid danke säge fürs zrügg bringe vom Stärn?›
‹Heit tuusig Dank, Herr Steiner!›
Natürlich si mir gwungrig gsi, hätte so gärn gwüsst, wo dä Stärn verlore gange isch u wie ne der Steiner Hans het gfunge. Aber erzelle u brichte, das cha me ire warme Stube doch vil besser als dusse vor der Türe. So het d Mueter Hans gfragt, ob är nid der Wyl hätt, zum ine cho und es Kafi treiche.
Hans het uf das abe nid gwüsst, was säge, isch no verlägener worde u het mit de Häng a sim Jutesack ume griffe. Er het d Mueter fragend agluegt, grad so, als ob är nid gwüsst hätt, ob das Agebot itz ärnscht gmeint isch oder nid. Aber die gueti Mueter het schnäll gmerkt, was i däm arme Ma vorgeit u het grad ume gwüsst, wie reagiere: ‹Anna, gang afe i d Chuchi u mach heisses Wasser für ds Kafi. Chämit grad ine, Herr Steiner, es isch dinne gwüss gmüetlicher als da i der Chelti usse›.

Es fründlichs Wort het vil Chraft, es isch wie e Sunne, wo Wermi u Heiterei i d Härze treit. U die fründliche, wermende Wort vor Mueter hei ihri Würkig nid verfählt. Im Hans het’s afa toue. Är het mit ere gstabelige Bewegig d Zipfelchappe vom Chopf zoge u isch i d Stube ine trappet. U wo gli druf es heisses Kafi und e tolle Bitz Chueche vor ihm uf em Tisch gstange si, het Hans agfange erzelle: am vordere Abe sig är im Bäre bim jasse gsi u won är sich uf e Heiwäg heig gmacht, sigs scho bitter chalt worde. Der Wäg heizue isch glatt, da u dert sogar ganz verischet gsi u meh als einisch het Hans der Tritt verlore, isch usgrütscht mit sine schlächte Schue u het sich ame Zuun oder Boumstamm müesse feschthebe. Äm Ändi vom Waldstück, Dorf uswärts isch es de aber doch passiert: Hans het wider der Halt verlore, het sich niene chönne hebe u gheit vorüber i chalt Schnee ine. Won är wider het welle ufstah, het är es paar Meter näb e Wäg im Schnee öppis gseh, wo im schwache Liecht vom Wintermond glitzeret u glüchtet het. Wo der Hans wider uf d Bei cho isch, het är dä Stärn mit em länge Schweif us em Schnee zoge u het dä Fund unger der nächschte Latärne gnauer gschouet. Dä Stärn mues es Ching verlore ha, het Hans bi sich sälber dänkt. U richtig: am eim Zagge vom Schweif hanget es Zetteli, wo e Name druffe steit: ‹Anna›. U da grad im Huus ob der Fundstell e Anna deheim isch, het är sich am angere Morgen mit em gfungnige Stärn uf e Wäg zu Wüthrichs gmacht. So het der Hans si Gschicht erzellt, während är sis heisse Kafi het trouche. Derbi het är immer wider i der Stube ume gluegt u si Blick isch immer wider zum Wiehnachtsboum, wo für ds Fescht am Abe im Egge vor Stube isch parat gstange. Wo der Hans wider e Schluck nimmt u derzuee e töife Schnuf macht, fallt der Mueter uf, dass Hans plötzlich liecht afat zittere und e Träne im Oug het. U si fragt ne: ‹fählt euch öppis, Herr Steiner?›
Der Hans het sich e Momänt mit sine grosse Häng d Ouge gribe u het denn zur Antwort gäh: ‹wüsst Dihr, Frou Wüthrich, das Böimli da het mi a früecher gmahnet, wo mir als Ching o so es schöns Grotzli im Huus hei gha. A die Zyt erinnere i mi immer wider gärn. Aber das isch afe mängs Jahr här u i ha fascht nümme gwüsst, wie das isch, so ire Wiehnachtsstube! Itz han is wider einisch gseh, es isch doch eifach schön, Wiehnachte fiire.›
Während der Hans das gseit het, isch är sich no einisch mit der Hand über ds Gsicht gfahre, het denn d Chappe uf e Chopf gsetzt und isch ufgstange. Är möcht üs nümme lenger versuume, het är gseit, isch i si Mantel gschloffe, het Adie gseit und isch zur Tüüre us. Das isch alles so schnäll gange, dass i chum Zyt ha gha zum no einisch danke säge für ds Bringe vom Stärn. Scho isch Hans vom Huus ewägg marschiert, wider em Dorf zue.

Aber cha de das si? So han i mir am däm Morge gsinnet. Da het e Mönsch mängs Jahr kes Wiehnachtsfescht dörfe ha, fingt aber denn e Stärn i der Nacht vor em heilige Aabe und chunt ine warmi Stube zum gseh, wie angeri Wiehnachte fiire, wie der Chrischtboum da steit u druf wartet, gschmückt z wärde für ds Fescht am Abe. Nei, das cha doch nid si! So isch es mir düre Chopf a däm Tag.

Am Wiehnachtstag hei mir es Fescht gmacht mit zwe Nachbersfamilie vom Wiler. Der gross Tisch isch gschmückt worde und am Boum hei d Cherzli no einsch brönnt. Sogar es paar Gschänkli het es no gäh und es si o Wiehnachtslieder gsunge worde. Am Tisch si a däm Wiehnachtstag, wo itz sch so wyt zrügg lit, nid nume Nachbers ghocket. Nei, o der Hans isch da gsi. Won är am vorige Tag zur Tür us isch, han i nid chönne begriffe, dass är für ds Heibringe vom mim Stärn einfach nüt söll ha, eifach mit lääre Häng wider fürt söll. O mi Mueter het so däicht und mir so hei mir no vor heilige Abe beschlosse, Hans zum Wiehnachtsässe izlade. U der Hans isch cho! Es isch a däm Tag gsi, als ob üse lieb Gascht grad no einisch e Stärn funge hätt, eine wo Glück im Läbe bringt. Scho wo Hans churz vor Mittag vor der Türe isch gstange, hei mir gmerkt, dass die Iladig öppis i ihm bewegt het. Früsch rasiert, mit Huet und ere alte, aber brave Halblynchutte isch är da gstange. Vil gseit het Hans nid. Und am Afang isch es gsi, als ob är ine nöi, unbekannti Wält chunt. Da seit me nid vil, me luegt eifach. U nimmt uf, was um eim ume passiert. Aber den hets es Hans doch gwohlet. Wie scho am Tag vorhär han i dörfe erläbe, was es guets Wort verma.

Nach em Nöijahr hei mir Hans de grad no einisch gseh. Eine vo üsne Nachbere het drum e Schrinerei gha u het am Wiehnachte mit em Hans brichtet u derbi erfahre, das Hans e abgschlossnigi Schrinerusbildig het. U wil är grad Lüt brucht het i sim Betrib, het är Hans e Stell abote. U Hans, wo vorhär nume da u dert e Glägeheitsarbeit het gha, het zuegseit. Är het Fröid übercho a sire nöie Stell – u Fröid am Läbe. Es isch grad gsi, als ob Hans a däm Wiehnachtstag e Glücksstärn wär ufgange, wo ihm uf sim witere Wäg dür ds Läbe glüchtet het. Es paar Jahr speter het är us sire Wohnig im Dorf müesse, wil das alte Huus eme Nöibou het müesse Platz mache. Ir Schwand bi mire Schwöschter het Hans denn es nöis Deheim funge. Äbe dert, wo ir Schlafstube dä Stärn ghanget isch, wo euch ufgfalle isch. I ha drum dä Stärn a däm Wiehnachtstag em Hans gschänkt. Wil denn o gschänklet worde isch, han i em Hans o es Gschänk wölle mache und da isch mir halt nüt angers i Sinn cho als ebe dä Betlehem-Stärn.

Mit de Jahre isch der Kartonstärn de verblasst u ds Silberpapier isch spröd u brüchig worde. Aber das isch doch ds Wunder vor Wiehnachte, dass em Hans e angere, richtige Stärn ufgange isch. Eine, wo nie verblasst. Eine, wo a sim Läbeshimmel glüchtet het u wo ihn o itz als Ängel treit u beschützt uf sim Wäg i d Ewigkeit.»