Petrus auf dem See

Die Apostel stiessen ihr Boot vom steinigen Ufer ab, legten die Ruder in die Riemen und fuhren hinaus auf den in abendlicher Stille vor ihnen liegenden See Genezareth. Der tiefen und lautlosen Weite des blauen Himmels über dem spiegelklaren Wasser entgegen. Petrus, der Fischer aus Bethsaida, sass am Steuerruder, fühlte die milde Abendsonne in seinem Gesicht und blickte gedankenversunken über das ihm vertraute blaue galiläische Meer. In der Stille der ersten Abenddämmerung waren nur die leichten Wellen zu hören, die dumpf und gurgelnd gegen das Boot plätscherten. Begleitet wurden sie vom gleichmässigen Ruderschlag und vom aufkommenden Wind, der das Segel frisch aufblähte und dem Fischerboot neue Fahrt verlieh. Petrus dachte über die unvergesslichen Ereignisse nach, die er an diesem Tag erlebt hatte: nur einige wenige gedörrte Fische und ein paar Brote hatten ais als Proviant mitgenommen. Und doch wurden mehr als 5000 Menschen davon satt. Ein Wunder? Ja, ein Wunder! Jesus, der Kranken Gesundheit schenkt, Tote in das Leben zurückruft und von Gottes Vergebung für alle Menschen spricht – ist dieser Jesus der von Gott gesandte und in der Schrift verheissene Retter, der Messias?

Petrus war in Gedanken noch ganz bei den Erlebnissen des Tages, als plötzlich ein kräftiger Wind aufkam und am Horizont über dem blauen See ein weisser Wolkenstreifen zu entdecken war! Petrus dachte immer noch nach während er das Segel beobachtete, das sich von der von blau in purpur wandelnden Tiefe des Himmels abhob. Er hörte das Knarren der Seile, an denen das Segel festgebunden war und die Schreie einiger Möwen, die das Boot auf das Wasser hinaus begleiteten. Die Wellen wurden in diesem Moment höher und begannen sich zu kräuseln. Langsam verschwanden die grünen Hügel hinter der Uferstelle, an der das Boot am Morgen an Land ging. Die Apostel lenkten ihr Fischerboot durch die Wellen, dem Ufer von Kafarnaum entgegen. Das alte Fischerdorf war das Ziel ihrer Reise am Ende dieses langen Tages.
Petrus ist ein erfahrener Fischer, er weiss wie er sein Boot sicher zum Ziel führt; selbst wenn es stürmt und hohe Wellen gegen das Boot schlagen und klatschen. Auch Jesus, der gerade Tausende Menschen satt machte, kennt den Weg. Den von seinem Vater verheissene Weg, der zur von Gott versprochenen Seligkeit führt. «Folge mir nach», das hat Jesus schon mehr als einmal zu Petrus gesagt. Uns alle ruft Jesus zur Nachfolge auf, jeden Tag. Solange bis auch wir Vertrauen fassen und dem Zimmermann aus Nazaret folgen. Petrus folgte dem Ruf; er vertraute fest darauf, dass Jesus ein sicherer Steuermann ist. Vertrauen heisst, sich in jemandes Boot zu setzen, ohne zu wissen, wohin die Reise geht.

Rasch einsetzende Stürme sind auf dem See Genezareth nichts ungewöhnliches. Sie werden von den Fallwinden verursacht, die an den Bergen rund um den See entstehen. Bald rauschte ein stürmischer Wind über den See, die Wellen schlugen höher und glitzernde Gischt spritzte über das Boot hinweg. Auch für erfahrene Fischer wie Petrus, Johannes oder Jakobus wurde es in diesem Moment gefährlich, denn das Boot drohte sich mit Wasser zu füllen. Das Segel musste gerefft, später ganz eingeholt werden, damit es nicht reisst. Der Sturm zog über die Weite des Tiberiassee und liess nicht nach. Die Fahrt der Jünger wurde schwerer und gefahrenvoller. Petrus hatte jetzt alle Hände voll damit zu tun, das schlingernde Boot auf Kurs zu halten. Und wenn er in einem kurzen Moment über den See blickte, dann war es, als ob die Feste des Himmels sich herab gesenkt hätte und die dichten und dunklen Wolken sich mit den Sturmwinden auf dem See vereinen. Vereint zu einem mächtigen und Ehrfurcht gebietenden Sturm!

Petrus dachte an das, was Jesus einmal gesagt hatte: «ich bin der Weg und das Ziel.» Unser ganzes Leben gleicht einer Reise, auf der wir auch Unwetter und Stürme zu bestehen haben. Wo finden wir Halt und Orientierung, wenn Wind, Regen und Wolken den Blick auf das Ziel versperren? Noch immer tobte der Sturm und forderte alle Kraft von den Zwölfen. Petrus hielt das Ruder fest mit beiden Armen, immer deutlicher konnte er nun das gegenüberliegende Ufer sehen, das sich fern unter dem dunklen Abendhimmel abzeichnete. Dort liegt Kafarnaum, der Ort, an dem Petrus soviel mit Jesus erlebt hatte. «Glaubt an die gute Nachricht», hat Jesus dort immer wieder zu den Menschen gesagt: durch den Glauben werdet ihr zu Gottes Kindern, beschenkt mit dem heiligen Geist. Der Geist Gottes wird euch führen auf allen euren Wegen, bis zu den fernsten Orten der Welt. Und darüber hinaus in die Ewigkeit.
Petrus dachte noch immer an Jesus Worte, als die Dämmerung kam und es dunkler wurde. Nur noch eine kurze Zeit und die Nacht breitete sich über den weiten See aus. Die Jünger ruderten mit aller Kraft auf dem nächtlichen See weiter als plötzlich ein Apostel verängstigt über das Wasser blickte, um im nächsten Moment laut zu schreien: «seht, ein Gespenst!!» Auch die anderen Ruderer blickten zu der Stelle und erkannten in der Dunkelheit ebenfalls etwas auf sie zukommen. Sie sahen zuerst nur schemenhaft, dann immer deutlicher eine menschliche Gestalt. Was wir nicht kennen, macht uns Angst, weil wir nicht wissen, was da auf uns zukommt: bedrohliches oder erfreuliches. «Fürchtet euch nicht, ich bin es!». Jetzt erst erkannten die Apostel Jesus, der auf dem Wasser ging und sich mit raschen Schritten dem Boot näherte. Wieder hat der Rabbi ein Wunder vollbracht! Seine Macht geht sogar über die Kräfte der Natur hinaus. «Jesus ist da. Nun kann uns kein Unglück mehr ereilen», sagten sich die Jünger erleichtert und glücklich: »Jesus ist bei uns!».

«Bleib bei uns», sagten die Menschen, wenn Jesus zu ihnen kam. Sie sagten es, weil sie fühlten, dass eine unendlich grosse Kraft der Liebe von Jesus ausging. Jesus war die Liebe selbst. «Bleib bei uns», sagten auch die Emmausjünger, als Jesus sie auf dem Weg von Jerusalem nach Emmaus begleitete. «Bleib bei uns, denn es will Abend werden.» Der Abend ruft uns vom Tageswerk und von der Reise zur Ruhe. Der Abend schenkt uns die letzten hellen Stunden des Tages vor dem Einbruch der Nacht. Jesus sprach oft von Licht und Dunkel, erinnerte sich Petrus, als er den Meister auf dem Wasser erkannte. «Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.» Das hat Jesus gesagt. Kann auch ich wie Jesus auf dem Wasser gehen, fragte sich Petrus in diesem Moment. Dann nahm er seinen ganzen Mut zusammen und rief zu Jesus: «wenn du es bist, dann befiehl mir, auf dem Wasser zu dir zu kommen.» Und Jesus streckte ihm die Hände entgegen und rief zurück: «komm!»

Petrus geht auf dem See. Zuerst noch ganz unsicher, zögerlich und mit kurzen, tastenden Schritten. Noch ist sein Gesicht angespannt und er breitet seine Arme aus, um zwischen Wind und Wellen nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Doch dann werden die Schritte des treuen Fischers fester und seine Gesichtszüge hellen sich wieder auf. Petrus geht mitten durch den Sturm auf seinen Meister zu. Durch Jesus und die Kraft meines Glaubens vermag auch ich ein Wunder zu vollbringen, sagte sich Petrus und ging voller Zuversicht die nächsten Schritte. Petrus strahlte im Gesicht und streckte seine Hände schon vertrauensvoll zu Jesus aus. Doch dann blickte er einen Moment um sich und sah sich umgeben von hohen Wellen, die ihn dunkel und rauschend zu umfassen und unter sich zu begraben drohten. Das rettende Boot verschwand in der Ferne und war kaum mehr zu sehen. Und durch das neue Erwachen von Furcht und Zweifel schien auch Jesus plötzlich in weite Ferne gerückt zu sein. Für einen kleinen Moment, nur für einen kleinen Moment verliert Petrus den Glauben. Den Glauben daran, dann er durch Jesus durch die Kraft des Glaubens an Gott Wunder und Zeichen zu vollbringen vermag. Petrus blickt auf und sieht mir grossen, furchtsamen Augen in die Wand aus Gischt und Wellen. Petrus beginnt zu sinken.

«Rette mich!», schrie Petrus zu Jesus, als er auf den Wogen mit seinen Füssen keinen Halt mehr fand, tiefer und tiefer im schwarzen Wasser unter dem Nachthimmel versank. Höher schlugen die Wellen am Fischer empor und bald auch über ihn hinweg. die Kälte des Wassers umschlang ihn er konnte die Arme kaum mehr über Wasser halten und wehrte sich verzweifelt dagegen, ganz im Wasser zu versinken. Petrus war ein Fischer, er war ein erfahrener Bootsmann und ein geübter Schwimmer. Doch im Angesicht der mächtigen Naturgewalten auf dem See erkannte er, wie klein und hilflos der Mensch gegen diese gewaltigen Elemente ist.

Plötzlich stand Jesus vor ihm und hielt Petrus die rettenden Arme entgegen. Petrus ergriff sie und konnte im nächsten Moment wieder atmen, die bange Umklammerung löste sich auf und durch das Festhalten der Hände wurde Petrus mit neuem Vertrauen erfüllt. Petrus war gerettet, er blickte zu seinem Meister, der ihn dem Verhängnis entrissen hatte. Das konnte Jesus, Menschen retten. Und das tat er auch! «Wer zu mir kommt, den werde ich nicht zurückweisen», hat Jesus gesagt. Er hat den Hilferuf von Petrus gehört.
«Warum hast du den Glauben verloren?» fragte Jesus. Jesus lehrte seine Jünger, dass der Glaube Berge versetzen kann, wenn er nur stark genug ist. «Stärke unseren Glauben», baten die Jünger. Das können auch wir tun: um einen stärkeren Glauben bitten. Hier und Heute – so wie damals am See Genezareth. Petrus verlor für einen Moment den Glauben, doch er fand ihn wieder. Auch in den schweren Stunden in Jerusalem, als Jesus verraten und verhaftet wurde, leugnete Petrus, Jesus zu kennen. Petrus verlor den Glauben – und dadurch den Mut. Doch er fand beides wieder: «man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen», entgegnete Petrus später dem Hohepriester mächtig und fest entschlossen, als dieser ihm das Verbreiten der guten Nachricht verbieten wollte. Petrus war erfüllt mit dem heiligen Geist, sein Glaube war so stark geworden, dass er Blinden das Augenlicht schenken, Kranke heilen und Tote auferwecken konnte! Du bist Simon, der Fels, sagte Jesus einmal zu Petrus.

Zweifel, Angst und das Scheitern sind Teil unseres Lebens. Jesus wusste das, er kannte die Menschen. Er sah aber auch in die Herzen, Gott kennt uns bis in unser innerstes Wesen. Wenn wir zu fallen drohen, dann ist Gott da und reicht uns seine Hände. So wie Jesus Petrus auf dem See die Hände reichte. Je näher wir bei Gott sind, desto schneller kann er uns helfen. Wie kommen wir näher zu Gott? Dadurch, dass wir die Liebe, die er uns schenkt, erwidern und an unsere Mitmenschen weitergeben. Petrus wusste das, darum wurde sein Glaube stärker und führte näher in die Gegenwart Gottes. Petrus machte sich auf den Weg in die Welt, um die gute Nachricht zu verkünden. Nichts konnte ihn davon mehr abhalten. «Hüte meine Schafe», sagte Jesus zu Petrus. Jesus vertraute auf Petrus, obwohl Petrus auf dem See und in Jerusalem scheiterte. Wer liebt, der vergibt. Und wahres Vertrauen ist stärker als aller Zweifel.

Der Sturm legte sich und das Boot setzte seine Fahrt fort. Spät in der Nacht erreichen die Jünger zusammen mit Jesus Kafarnaum. Sie hatten ihr Ziel erreicht.

Festberichte vom Jodlerfest Interlaken

Wenn am Sonntag Morgen nach dem Festakt im «Jodlerdörfli» die Ranglisten verteilt werden, ist die Anspannung gross! Denn in diesem heiss erwarteten Moment erfahren die Fahnenschwinger, Jodler und Alphornbläser, wie ihr Vortrag bewertet wurde. Und natürlich ist die Freude gross, wenn neben dem eigenen Vereinsnamen das begehrte «Eins» – sehr gut – steht. Umarmungen, Freudenjutze und spontane Tanzeinlagen prägen das Bild. Auf der anderen Seite ist die Enttäuschung gross, wenn die Liste hart und unbestechlich ausweist, dass die angestrebte Klassierung nicht erreicht worden ist! Manch einer lässt in diesem Moment den Kopf hängen und will sich schon auf den Heimweg machen. Gerne wird betont, dass man sich von einer niedrigeren Klassierung nicht die Festfreude nehmen lassen soll, die Benotung sei schliesslich nicht das wichtigste am Jodlerfest. Aber was nützen diese Argumente schon in so einem emotionalem Moment?

Nach der Benotung am Fest folgen wenige Monate später die detaillierten Berichte. Hier kann nachgelesen werden, weshalb es nicht «glängt» hat, wo Fehler im Vortrag gemacht wurden oder was besonders gut einstudiert wurde. Die begehrten Festberichte werden in gedruckter Form in diesen Tage versandt. Schon jetzt können sie aber auf der Homepage des eidg. Jodlerverbandes nachgelesen werden.

20 Jahre Linux

I'll be celebrating 20 years of Linux with The Linux Foundation!

20 Jahre sind das nun schon? Ich kann mich noch erinnern, wie ich die erste Distro auf 9 3.5″ Disketten (!) bei einem kleinen Shareware Handler bestellte. Umfang: bash, ein Netzwerk Stack, ein C-Compiler, sowie einige weitere Entwickeler Tools. Ein paar Jahre später kam SuSE Linux und seitdem läuft Linux auf meinem Desktop. Alles gute zum Geburtstag, Linux!

Linux Tool der Woche: feh

Beginnen wir diesmal mit einem Phänomen, das auf vielen Desktop PC’s, Notebooks und zunehmend auch auf Smartphones zu beobachten ist: das Wallpaper. Gemeint sind die Hintergrundgrafiken, welche die Arbeitsfläche auf dem Bildschirm verzieren oder – je nachdem – auch verunstalten… Wallpaper zu allen möglichen Themen erfreuen sich einer grossen Beliebtheit. Das Phänomen daran ist, dass man von ihnen die meiste Zeit gar nichts sieht, sie werden von den Fenstern und Bedienelementen auf dem Bildschirm verdeckt. Aber vielleicht ist ja gerade das reizvoll daran: dass nur ein Teil des Bildes zu sehen ist.

Bei Desktop Umgebungen wie KDE, Gnome oder XFCE ist das Anbringen eines Wallpaper denkbar einfach: Kontextmenu für den Desktop aufrufen, «Eigenschaften» auswählen und im folgenden Dialog die gewünschte Grafikdatei auswählen. Wie aber kommt man bei einem einfachen Window Manager wie Fluxbox oder Openbox zu einem gefälligen Wallpaper? Ein simpler Trick besteht darin, den gnome-settings-daemon zu verwenden. Dann können im Gnome Control Center einfach und bequem alle nur denkbaren Eigenschaften des Desktop eingestellt werden. Dazu gehört natürlich auch eine Wallpaper-Verwaltung. Es soll hier aber ein einfacherer Weg vorgestellt werden, bei dem ein wenig bekanntes, aber sehr interessantes Tool zum Zuge kommt: feh.

Mit feh kann ohne Mühe eine Bitmapgrafik als Hintergrundbild installiert werden. Das folgende Kommando skaliert das Bild zudem so, dass nötigenfalls skaliert wird, um den ganzen Bildschirm auszufüllen:

feh –bg-fill /home/bstocker/cherrytree.png

Die Option –bf-fill berücksichtigt bei der Skalierung das Seitenverhältnis des Bildes. feh kennt einige weitere Optionen wie etwa bg-center zum einfachen zentrieren des Bildes. Alle Optionen sind wie gehabt in der Manpage von feh dokumentiert.

Dieses Kommando braucht jetzt nur noch in die Autostart-Datei des zu verwendenden Window Managers eingetragen zu werden. Alternativ kann auch ein eigenes .xinitrc erstellt werden. Hier kann mit folgendem Kommando eine feh-Datei verwendet werden, die bei jedem Aufruf von feh automatisch erzeugt wird:

eval $(cat ~/.fehbg)

Die Möglichkeiten von feh sind damit bei weitem nicht ausgeschöpft. Im Gegenteil, eigentlich geht es jetzt erst los! feh ist neben den Wallpaper-Funktionen auch ein kompakter und blitzschneller Bildbetrachter, der sich für den Einsatz auf der Kommandozeile anbietet, aber auch als GUI Tool verwendet werden kann:

feh kann Bilder drehen, skalieren und in geänderter Form wieder speichern. Dazu gibt es einen Präsentationsmodus, der mehrere Bilder aus einer Liste oder aus einem Verzeichnis anzeigt. Um etwa alle Fotos aus einem Verzeichnis, wird feh wie folgt aufgerufen:

feh –auto-zoom –fullscreen –slideshow-delay 10 Bilder/*.jpg

Die Option –auto-zoom veranlasst feh, die Bilder jeweils auf Bildschirmgrösse einzupassen, –fullscreen stellt sicher, dass der ganze Bildschirm genutzt wird. Jedes Bild ist 10 Sekunden zu sehen, dann wird das nächste geladen. Dieser Intervall lässt sich mit der Option –slideshow-delay einstellen.

Natürlich hat ein kleines Tool auch seine Einschränkungen, die an dieser Stelle nicht verschwiegen werden sollen: feh kann keine Vektorgrafiken wie SVG oder darstellen, auch bei Postscript Dateien muss feh passen. Aber eigentlich muss es das auch nicht können, denn dafür gibt es Ghostscript und LibreOffice Draw!

Der Kompass

Wir können sie heute überall in den Autos antreffen: manchmal sind sie mit einem Saugnapf an der Frontscheibe befestigt, manchmal an einem Lüftungsschlitz eingehängt und – immer öfter – fest im Bordcomputer am Armaturenbrett eingebaut. Gemeint sind natürlich die Navigationsgeräte, oder kurz «Navis», die kleinen Computer also, die dem Fahrer fast auf den Meter genau per Bild und Sprachanweisung den Weg zum Ziel weisen. Als vor rund 10 Jahren die ersten Geräte auf dem Markt zu haben waren, wurden sie als technische Wunderwerke angesehen, teuer und exklusiv. Heute sind sie eine zum Alltag gehörende Selbstverständlichkeit, so wie das Smartphone oder das Notebook.

Was das Navigieren angeht, gab es im letzten Jahrtausend schon einmal eine Entwicklung, welche die damals stark in Entwicklung begriffene Seefahrt revolutionierte. Es war der Kompass, der im Mittelalter aufkam und eine präzisere Navigation auf den Weltmeeren erst möglich machte. In einer wolkenverhangenen Nacht, wenn der Steuermann am Ruder sich nicht nach den Sternen richten konnte, half ihm die in einem kleinen Wasserbecken schwimmende Magnetnadel. Sie wies die Richtung, die das Segelschiff auf seinem Kurz zum Zielhafen ansteuern musste. Der Kompass erwies sich beim Kurshalten als wichtiges und fast immer zuverlässiges Messinstrument. Trotzdem musste der Seemann die Sterne kennen, denn ein guter Seefahrer muss beim Kurshalten alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel nutzen können. Beim modernen Navi ist es nicht anders: fällt es aus, ist derjenige im Vorteil, der auch mit Hilfe einer Strassenkarte den Weg findet. Das kleine, aber technisch hoch entwickelte (und gerade deswegen störungsanfällige) Geräte am Armaturenbrett könnte ja ausfallen oder – ganz banal – wegen einer Baustelle vorübergehend nicht mehr nutzbar sein.

Der Kompass oder das Navi weisen uns auf der Fahrt den Weg, heute vielleicht nur zu einer anderen Strasse im Dorf. Morgen möglicherweise zum fernsten Punkt auf dieser Erde. Wir finden den Weg in den Weiten der vier Himmelsrichtungen. Was aber passiert, wenn wir zu den zentralen Fragen des Lebens Orientierung suchen: wer sind wir, woher kommen wir und wohin gehen wir? Zu diesen Fragen kann kein Navigationsgerät eine Antwort geben, die Antwort ist auf der Windrose des Kompass nicht zu finden. Gibt es denn überhaupt ein Navi, das uns zu diesen Fragen den Kurs weisen kann?

Ja, es gibt diese Navigationshilfe. Sie ist im neuen Testament überall zu finden. Etwa beim letzten Abendmahl, so wie es der Evangelist Johannes überliefert: beim Passah in Jerusalem verabschiedete sich Jesus im Bewusstsein seines nahen Todes von seinen Jüngern und wies auf ein künftiges Zusammensein im Himmel hin. Da fragte Thomas ihn nach dem Weg: «wie sollen wir den Weg dorthin kennen?» «Ich bin der Weg», antwortete Jesus dem zweifelnden Thomas. «Ich bin die Wahrheit und ich bin das Leben.» Jesus wies seinen Jüngern den Weg in die ewige Gemeinschaft mit Gott und sie verstanden ihn! Aber wie können wir die Antwort verstehen, nach mehr als 2000 Jahren? Unsere Lebensrealität ist nicht die der römischen Antike auf den grünen Bergen in Galiläa. Wir können die Antwort verstehen. Wir können es, wenn wir das tun, was die Jünger des Zimmermannes auch taten. Sie glaubten an Jesus und an die gute Nachricht, die er in die Welt brachte. Wir finden diese gute Nachricht in den Büchern des neues Testaments. Wenn wir das einzigartige Angebot von Jesus annehmen, dass wird die Bibel zu einer Navigationshilfe, die niemals versagt und uns auch in den grössten Stürmen des Lebens sicher zum Ziel führt.

Hüehnergschichte

Itz hei mir scho sit es paar Monet e Hüehnerstall. Gross isch er nid, es het grad gnue Platz für öppe vier Hüehner. U natürlich isch der Stall mit eme Zuun umgäh, so dass die Tierli nid uf d Wanderschaft chöi… I üsem chline Höfli läbe vier ganz verschideni Hüehner, wo vom Morge bis i d Abedämmerig zfride em Haag nah scharre, gaggle u immer wider es Ei lege.

Eis vo üsne Hüehner isch es Zwärgviandotteli. Es isch so chli, dass es o scho mau vore Chatz für nes Vögeli ghalte worde isch! D Simba (so heisst die Chatz) het sich im Weidgras näbem Hüehnerhof still und fascht unsichtbar bis uf wenigi Meter a das chline Huehn agschliche. Wo e passende Momänt cho isch het d Chatz zum Sprung agsetzt, aber im nächschte Momänt doch müesse merke, dass das «Vögeli» us der Nechi z gross isch zum packe. So het d Simba vo ihrem Vorhabe abglah u interessiert sich sit denn nüt meh für die Hüehner.
Chli gnue isch de aber ds Zwärgviandotteli gsi zum sich dür d Masche vom erschte, provisorische Zuun düre z zwänge! Drum heisst es sit den Haagschlüferli. Näb em Haagschlüferli isch da o no ds Guggerli, es Zwärg-Barnefälder. Chum isch es i üses Gheg cho, het es o scho e Wäge gsuecht für use, isch uf ds Hüehnerhuus ggumpet u het das ganze Iigricht us der Höchi erforscht! Im Stall het es nume eis Legenäscht und es het nume eis Huehn drin Platz. Ds Guggerli isch da aber ganz angerer Meinig: wenn es i ds Näscht wott, de geits o dri, ganz glich ob itz da scho es angers Huehn drinn hockt. Das git de halt es Drücke u Zwänge.

E spezielli Hüehnerpersönlichkeit isch ds Helikopterli, ds erschte vo de beide grosse Legehenne. Scho nach wenige Tage isch es zuetroulich worde u chunt grad cho z springe, chum chunt öpper zum Gheg zueche. U chum isch ds Türli einisch offe, suecht sich das Tierli grad e Wäg für use. U chum het mes gmerkt isch es o scho im Härdöpfelplätz u pickt emsig zwüsche de Fuhre nach Schnägge u Würm. Aber wie isch de das Huehn zum sim kuriose Name cho? Das het sich so zuetreit: einisch het ds Helikopterli entdeckt, dass es cha übere Haag übere flüdere. So het es die witi Wält rund ume Hüehnerhof ume chönne entdecke. Das het ihm so guet gfalle, dass es ei Tag zure grosse Entdeckigsreis agsetzt het, bis wit vom Hus ewäg, gäg em Steibärg zue. Wil es so guet het chönne flüge, hei mir’s drum Helikopterli touft! Aber wiso «het chönne flüge»? Nach der grosse Expedition hei mir drum em Helikopterli d Schwungfädere gstutzt. So isch es de halt verbi gsi mit flüge, wandre u mit de ganze Herrlichkeite, wo das mit sich bringt. Nach dere Behandlig het sich ds Helikopterli im Stall verchroche u het dert lut gschumpfe über die Ungrächtigkeit, wo mir ihm atah hei. Bis i Abe ine isch es hässige gsi wien es Schit, so dass sich die angere Hüehner chum i Stall getrout hei.

U ds vierte Huehn? Das heisst «Gluggerli» wius tagelang im Näscht blibt hocke zum Eier brüete. Das das bi auer Asträngig nüt abtreit het das guete Tuerli nid gmerkt.

Linux Tool der Woche: Moleskine Notizbuch

Moleskine

Moleskine Notizbuch

Wir alle kennen das Phänomen: da suchen wir nach der Lösung eines Problemes, vielleicht nach einem passenden Reim für ein Gedicht. Nach der richtigen Formel für eine mathematische Aufgabe. Oder ganz allgemein nach einer kreativen Eingebung. Allein der erhellende Gedanke will sich einfach nicht einstellen, der erhoffte Geistesblitz will sich trotz aller Anstrengung nicht einstellen. Doch irgendwann, in einem völlig unerwarteten Moment und ohne bewusstes Nachdenken fliegt uns die Lösung zu, gerade wie ein frischer Wind am Morgen eines jungen Tages, Wie gut ist es, wenn in so einem Moment etwas zum Schreiben im Griffweite ist, damit die spontane Eingebung rasch festgehalten werden kann. Denn der erhellende Einfall kann so rasch wieder verschwinden, wie er in unseren Gedanken Form angenommen hat.

Heute gibt es allerlei praktische Geräte, wie Tablets, Netbooks oder auch Smartphones, die uns in so einem Moment helfen können. Rasch können auf der Tastatur oder per Mikrophon einige Stichworte und Sentenzen festgehalten werden. Später kann das Notierte auf dem PC weiter verarbeitet werden. Nur: die Tücken der Technik können hier einen Strich durch die Rechnung machen. So kann es einen Moment dauern, bis das Gerät schreibbereit ist. Die verschiedenen Elemente auf dem Bildschirm können und ablenken, oder – der schlimmste Fall – im alles entscheidenden Moment versagt der Akku!

Mit dem guten alten Notizbuch kann dies alles nicht passieren. Zusammen mit einem Bleistift oder Kugelschreiber ist es in jedem Moment bereit, einen Text, eine Skizze oder auch ein paar Takte Musiknoten auf Papier festzuhalten. Einfach und schnell und so, wie es Menschen schon vor Jahrhunderten gemacht haben. Aus diesem Grund ist das Moleskine Notizbuch das Linux Tool der Woche. Moleskine’s sind Notizbücher mit einigen Besonderheiten, die ihnen rund um dem Globus eine grosse Fangemeinde eingebracht haben. Moleskine’s sind den Notizbüchern bekannter Künstler wie Pablo Picasso, Vincent van Gogh oder Ernest Hemingway nachempfunden: sie sind sehr robust, sorgfältig mit beschichtetem Karton eingebunden und mit einem genähten Rücken versehen. Dieser erlaubt das flache Aufschlagen des Buches, ohne dass es sich zurückbiegt. Ein elastisches Gummiband hält das Buch geschlossen und ein Lesezeichen hilft beim Wiederfinden einer bestimmten Seite. Im Rückendeckel befindet sich ausserdem eine Falttasche für Notizblätter, Visitenkarten oder was sonst gerade hineinpasst. Das Moleskine Notizbuch fühlt sich angenehm an in der Hand und das cremefarbene Papier mit abgerundeten Ecken lädt zum Schreiben ein. Notizbücher wie das Moleskine erfreuen sich gerade in der modernen und schnelllebigen Zeit wieder grosser Beliebheit. Sie sind für viele Menschen ein persönliches Accessoire geworden, das sie immer bei sich tragen. Könnte es sein, dass gerade die digitalen «Gadgets» dazu geführt haben, dass viele Menschen wider das einfache und «währschafte» bevorzugen?

Aber eigentlich haben Notizbücher mit Linux/UNIX nichts zu tun! Erst beim genaueren Hinsehen lassen sich einige Gemeinsamkeiten entdecken. Ein Notizbuch ist ja nichts anderes ale ein erprobtes, praktisches und leicht zu bedienendes Hilfsmittel im Alltag. Genau so so wie ein Linux Tool. Ferner weist es alle Eigenschaften auf, die für UNIX Programme typisch sind. Es erfüllt nämlich genau eine Aufgabe, diese aber sehr gut. Und schliesslich ist das Moleskine Notizbuch genau so zuverlässig wie UNIX, es bewahrt unsere Notizen sicher und dauerhaft auf (das Papier ist alterungsbeständig).

Alle bisher in dieser Rubrik vorgestellten Programme sind nach einer Vorstellung kurz in ihrer Funktionsweise vorgestellt worden. Das soll auch beim Moleskine Notizbuch nicht anders sein. Natürlich wissen wir alle, wie ein Notizbuch benutzt wird. Dennoch möchte ich an dieser Stelle einige Tipps geben, die mir selbst immer wieder helfen, das Notizbuch gewinnbringend einzusetzen.
Wichtig ist natürlich, dass neben dem Notizbuch immer auch ein guter Stift bereit liegt, Dieser kann bei Bedarf in das Moleskine geklemmt werden, damit er nicht verloren geht. Zusammen mit dem «Schrybi» ist das das Buch idealerweise jeden Moment griffbereit, wie ein persönlicher Begleiter, der das aufnehmen kann, was uns in einem ganz bestimmten Moment in den Sinn kommt! Natürlich ist es von Vorteil, wenn die das Geschriebene deutlich lesbar ist, also auch nach Wochen oder vielleicht auch Jahren von uns noch gelesen werden kann.

Bei einem Notizblock können im Gegensatz zum Buch Seiten abgetrennt und weiterverwendet werden. Dies hat den Vorteil, dass einzelne Seiten weitergegeben oder für später beiseite gelegt werden können. Aber: hier droht die berüchtigte «Zettelwirtschaft». Auch beim Moleskine können natürlich einzelne Seiten herausgetrennt werden. Besser ist es aber, die gewünschte Notiz auf einen Zettel abzuschreiben. So bleibt die Information im Moleskine gespeichert. Der «Datenverlust» ist abgewendet…

Eine Begegnung

Während unseren Ferien besuchten wir auch das prähistorische Museum in Carnac. Dieses gönnte sich mit einem Plakat direkt vor dem Eingang einen kleinen Spass: zu sehen sind auf leuchtend gelbem Grund drei Vertreter, die dem modernen Menschen in seiner Entwicklung vorangingen. Der erste Urahn, den das Bild zeigt, ist ein Homo Habilis. Das dicht behaarte und leicht gebeugt voranschreitende Urwesen lebte in Afrika und wurde rund 140cm gross. Der Homo Habilis verstand sich bereits auf das einfache Zuspitzen von Steinen, die er dann als Werkzeuge, eventuell auch als Jagdwaffe benutzte. Etwas grösser und mit aufrechter Haltung steht rechts daneben ein Homo Erectus. Er kann schon deutlich mehr Parallelen zu unseren Zeitgenossen vorweisen als sein behaarter Ahne. Wie es der Name andeutet, ging der Homo Erectus wie wir stets aufrecht. Er stellte verschiedene Werkzeuge aus Stein, Holz und Knochen her, darunter auch spitze Speere. Er ernährte sich von der Jagd und konnte mit Feuer umgehen. Irgendwann erfand er auch das Wandern und verliess Afrika in Richtung Asien.

Wer kommt nach dem Homo Erectus? Es ist der uns wohlbekannte Homo Sapiens, also unser direkte Ahne. Mit schön gestreckter Haltung steht er da und blickt neugierig in die Welt. Und bestimmt auch auf all die technischen und kulturellen Leistungen, die er in den kommenden Jahrtausenden zu vollbringen sich ansetzte. Gewiss hat sich der Schöpfer des Plakates an dieser Stelle gefragt, wo denn alle diese Errungenschaften unseren Homo Sapiens em Ende hinbringen werden? Das letzte Bild auf dem Plakat gibt die Antwort: direkt in das moderne Geschäftsleben, das ganz andere Gefahren birgt, als wilde Tiere, Hunger und kalte Winter. Zu sehen ist im nächsten Bild ein moderner Menschen, wie er mit dem ringt, was er selbst erschaffen hat: Computer, Lärm, Handys und jede Menge Stress! Verglichen mit ihm wirkt sein Urahne ganz links auf dem Bild plötzlich ruhig und gelassen. Ob er wohl tauschen würde?

Nein, dies soll keine Empfehlung an den Ruf Rousseaus sein: «Zurück zur Natur!» Denn es hängt ja auch davon ab, was wir mit dem Erreichten machen. Und auf der anderen Seite können wir mit Sicherheit davon ausgehen, dass die steinzeitlichen Humanoiden viele unserer Annehmlichkeiten gerne angenommen hätten. Gegen einen gedeckten Tisch in einem geheizten Haus in einer sicheren Umgebung gibt es nichts einzuwenden. Aber: wenn sie gesehen hätten, wir wir uns für diesen Fortschritt unter Stress und Dauerbelastung setzen, dann hätten sie wohl gezögert… Denn an einem warmen und sonnigen Tag unter einem schattigen Baum liegen und ohne Verpflichtungen die Ruhe und Beschaulichkeit des Tages geniessen, hat auch seinen Wert! Unsere bärtigen Vorfahren mit den grossen Augenwülsten können uns dabei zum Nachdenken anregen über die richtige Mitte zwischen den Extremen. Über die Mitte, bei der etwas von beiden Lebenswelten Platz hat. Das soll auch die Moral dieser kurzen Betrachtung sein: wenn ganz plötzlich, mitten in der Geschäftigkeit des Tages plötzlich ein Homo Habilis hinter uns tritt und seine Hand auf unsere Schulter legt, dann sollten wir ihn nicht gleich abweisen. Die Gelegenheit lädt dazu ein, ein Wesen aus einer dunklen Vergangenheit kennenzulernen, das mit der Zeit anders umging als wir. Wir können von ihm lernen.

Bloggen in den Ferien

Natürlich ist es besser, wenn während den Ferien auf Netbook, Handy und auch auf alle anderen technischen Gadgets verzichtet wird (Kamera ausgenommen)! Denn ein Computer im Ferienhaus oder am Strand verleitet eher früher als später doch nur zum arbeiten… Dennoch nehme ich mein Galaxy Ace mit auf die Reise. Ich kann’s also doch nicht ganz lassen. Warum nicht? Weil das Ace eine gute Kamera mit 5 Megapixel hat, mit der auch kurze Filme erstellt werden können. Und via Wireless-Verbindung gelangen die Bilder rasch und unkompliziert auf eine Webseite, wo sie die Daheimgebliebenen sehen können.

Um unter der Sonne einen Blog-Beitrag zu schreiben, verwende ich das WordPress App für Android. Es kann mit Blogs auf wordpress.com oder auch selbst gehosteten WordPress-Blogs umgehen. Nach dem Einloggen steht ein einfaches Menu zur Verfügung über das Kommentare, Artikel und Seiten verwaltet werden können. Schade nur, dass nicht auf Entwürfe zugegriffen werden kann.

Wie sieht es mit Fotos aus? Die können auf einem Android Smartphone einfach und schnell publiziert werden. Dazu wird in der Vorschau des Fotos der Menupunkt «Gemeinsam nutzen» gewählt. Nun muss nur noch bestimmt werden, auf welchem Weg das Bild veröffentlicht werden soll: per E-Mail, Blog oder direkt auf einem Picasa-Album. Dasselbe gilt übrigens auch für Filme:

So landet also das Handy auf dem Weg an’s Meer im Gepäck. Nebst dem aufnehmen von Bildern und Filmen kann es ja auch noch für andere sinnvolle Dinge genutzt werden. Den Wetterbericht abrufen zum Beispiel. Nur eines sollte man lassen: «versehentlich» die Mailbox der Firma öffnen…

«Die Hütte»

Aus aktuellem Anlass (die Geschichte wird verfilmt) möchte ich über ein Buch berichten, das in mancherlei Hinsicht ungewöhnlich ist. In den USA hatte es einen überwältigenden Erfolg, belegte während 70 Wochen den ersten Platz auf der Bestsellerliste, insgesamt wurden 10 Millionen Exemplare in 30 verschiedenen Sprachen verkauft. In den Medien, in Foren unan an Podien wurde eifrig über das Buch diskutiert. Die Rede ist natürlich von William P. Young’s Erfolgswerk «Die Hütte (The Shack).erzählt wird darin die Geschichte von Mackenzie Allen Philips («Mack»), der mit Nan glücklich verheiratet ist und fünf Kinder hat. Mit den drei jüngeren Kindern macht Mack eines Tages einen Ausflug an den idyllischen Wallowa See. Und dort geschieht das grauenhafte Unglück, das den weiteren Verlauf der Erzählung prägt. Macks jüngste Tochter Missy wird von einem Kinderschänder entführt und in einer entlegenen Hütte. Als es geschah, musste Mack seine beiden anderen Kinder aus einer lebensgefährlichen Situation retten, so konnte er das Verbrechen an Missy nicht verhindern. Dennoch plagen den Vater von nun an schwere Schuldgefühle, die ihn in Depressionen führen. Und es ist die eine Frage, die Mack nicht mehr loslässt: warum hat Gott das zugelassen? Warum hat er mein Kind nicht beschützt vor diesem Monster?

Und dann, an einem kalten Wintertag passiert das, womit Mack nicht mehr gerechnet hat: Gott greift ein! Und er tut dies auf eine völlig unerwartete und überraschende Art und Weise. Gott schickt Mack einen Brief, den er mit «Papa» signiert, darin lädt er ihn in die Hütte ein, in der Missy ihr Leben verlor. Als Mack ankommt, hat sich die Hütte verwandelt. Es ist jetzt kein halbverfallenes Bretterwerk mehr, sondern ein einadendes und gepflegtes Waldhaus, wohnlich eingerichtet und umgeben von einem wunderschönen, blühenden Garten. Als Mack die Hütte betritt, offenbart sich ihm Gott in der Gestalt dreier Menschen aus verschiedenen Kontinenten: Jesus ist ein hebräischer Handwerker, der heilige Geist eine Asiatin, die Sarayu (Wind) heisst. Und Gott als dunkelhäutige Afrikanerin, die sich Mack als «Papa» vorstellt. Warum erscheinen sie Mack gerade so? Damit er nicht in festgefahrene Denkmuster zurückfällt.

In den nun folgenden Gesprächen lernt Mack Gott kennen. Nicht als ein fernes Wesen oder als abstraktes Prinzip, sondern als ganz reale Persönlichkeit, die alle Menschen liebt und an ihrem Leben Anteil nimmt. Selbst dann, wenn wir schicksalsschwere Zeiten durchleben und Gott fern von uns glauben. Für Gott ist jeder einzelne Mensch einzigartig und besonders. Young vergleicht die Liebe Gottes mit der eines Vaters oder einer Mutter. Eltern lieben jedes ihrer Kinder auf eigene Weise, weil jedes etwas besonderes ist. Aber doch lieben sie keines weniger oder mehr als die anderen.

«Warum hast Du zugelassen, dass Missy getötet wird?» Das ist die Frage, die Mack mehr als einmal an Papa richtet. die Frage, weshalb Gott ungerechtigkeit und menschliches Leid nicht verhindert, ist so alt die die Menschheit selbst. Wir wissen die Antwort nicht. Wir können Calvins Rat beherzigen und darauf vertrauen, dass Gott immer das richtige tut, auch wenn wir es heute noch nicht verstehen können. So bekommt es Mack auch von Jesus gelehrt, als es um die Frage geht, was Gerechtigkeit ist. Sicher: auch Young’s Antwort gibt wiederum Anlass zu neuen Fragen und bleibt letztendlich unverbindlich. Auch bei anderen theologischen Problemen wie der Existenz des Bösen weicht der Verfasser aus. Das muss aber kein Nachteil sein, denn darauf finden wir ja Antworten in der Bibel. Young geht es im Kern um die Beziehung des Menschen mit Gott und um die Gewissheit, dass Gott unser Leben und unser Schicksal niemals gleichgültig ist.

Wie aber geht die Geschichte weiter? Begleitet von Jesus und Sarayu wächst in Mack ein neues Vertrauen. Zuletzt erlangt er die Versöhnung mit seinem eigenen Schicksal. Als er sieht, dass Missy in Jesu Armen glücklich und geborgen ist, kann er sich vom aufgestauten Schmerz lösen und zuletzt sogar dem Mörder vergeben. Als Gott ihm die Wahl lässt, für immer bei Missy zu bleiben, oder seine Welt zurück zukehren, entscheidet sich Mack für letzteres, denn er hat durch die Begegnung mit Gott auch erkannt, dass er in seiner Familie geliebt und gebraucht wird.
Natürlich ist die Hütte mehr als ein Roman. Es ist die Einladung, es mit Gott neu zu versuchen. Ohne theologischen Ballast vermittelt es in leicht verständlicher Weise Denkanstösse zu zentralen Fragen des Glaubens und der menschlichen Existenz. Und natürlich ist die Hütte auch ein missionarisches Buch – es weist einen ungewöhlichen Weg zum Verständnis der Bibel und damit zu Gott