Blog wird fünf Jahre alt

Heute wird mein Blog fünf Jahre alt. Wie schnell die Zeit doch vergeht! Ich erinnere mich noch sehr lebhaft an die Ereignisse, die dazu führten, einen eigenen Blog zu eröffnen. Es geschah im Februar 2005, als im Kanton Bern in einer sinnlosen Aktion mehr als 1000 Rabenkrähen vergiftet wurden. Krähen sind unschuldige Geschöpfe, die genauso wie wir Menschen ein Recht auf ihr Leben haben. Es darf nicht sein, dass diese klugen und sehr nützlichen Rabenvögel auf’s Geratewohl qualvoll mit Gift getötet werden. Und tatsächlich verlief die Aktion nicht so, wie es die Promotoren damals kommunizierten: viele der Rabenkrähen, die den vergifteten Mais assen, starben elendiglich! Die Opfer konnten entgegen den Behauptungen der Wildhüter davonfliegen und verendeten erst viele Stunden später qualvoll. Dank einem starken öffentlichen Druck wurde diese würdelose Aktion abgebrochen. Frühzeitig. Aber doch zu spät für rund 1400 Rabenkrähen.

Ich protestierte damals in Form eines Leserbriefes in der Solothurner Zeitung gegen den Entscheid der damaligen Berner Volkwirtschaftsdirektorin. Mir war daran gelegen, den Brief auch im Internet zu publizieren. Ich nahm mir vor, die Geschehnisse zu verfolgen, um ggf. wieder darüber berichten zu können. Und da sogenannte «Weblogs» (Blogs) damals in aller Munde waren, entschied ich mich für dieses praktische und flexible Medium. Tatsächlich folgten weitere Berichte, vor allem zu den Aktionen gegen die Saatkrähen im solothurnischen Kreuzackerpark.

Lesen und Schreiben – das ist etwas, das ich schon immer gerne macht habe. So bot der eigene Blog auch die Möglichkeit, das aufzuschreiben, was mich beschäftigt und bewegt. So kamen im Laufe der Zeit Geschichten, Gedichte und allerlei Betrachtungen und Beobachtungen dazu. Wichtig war es mir dabei, stets mit Freude und im Glauben an das Gute in der Welt und im Menschen zu schreiben. Deshalb gibt es auf meiner Seite nur wenig Kritisches.

Besucher hat meine Blog nicht viele. Dank regelmässiger Beiträge über Linux Tools gelang es aber, die Besucherzahl im vergangenen Jahr fast zu verdoppeln. Natürlich freue ich mich sehr über jede Rückmeldung. Und jede Antwort ist ein Ansporn, weiterzumachen. Wer meinen Blog regelmässig liest, wird ferner eine Verlagerung der thematischen Schwerpunkte entdeckt haben: der Glaube und das kirchliche Leben haben einen festen Platz erhalten. Im Header ist auch nicht mehr der Etziker Wald zu sehen, sondern das Arni im Emmental. Das Emmental ist seit 2008 meine neue Heimat. Hierher hat es mich schon immer gezogen, hier fühle ich mich wohl. Und hier habe ich die Liebe meines Lebens gefunden.

Liebe Leser, ich danke Euch, dass Ihr meinen Blog besucht habt – und ich hoffe, dass Ihr bald wieder vorbeischaut.

Die Augen des Dichters

Oberhalb der Kirche von Lützelflüh steht schon seit einigen Wochen ein riesiges Plakat, auf dem die Augen des berühmten Dichters Jeremias Gotthelf zu sehen sind. Am Abend wird das Plakat beleuchtet, es ist dann an seinem günstig gewählten Platz über dem Dorf besonders gut zu sehen. Dem Betrachter fällt es bereits auf, wenn er über die Anhöhe zwischen Hasle-Rüegsau und dem Dorf des Dichters fährt. Zuerst, noch rund einen Kilometer entfernt, ist es ein grosser, heller Leuchtpunkt am Berg. Erst wenn der Abstand kürzer wird, sind die Augen des berühmten Volksdichters deutlich zu sehen.

Augen Jeremias Gotthelf

So steht das Plakat am Hang über der Kirche, regt zum Hinsehen an, aber auch zum Nachdenken. Gewiss steht die Installation an einem Platz, an dem der Dichter selbst mehrmals vorbei gekommen ist. Vielleicht hat sich Gotthelf auf dem Rainbergliweg umgedreht, um das Dorf sehen zu können, das nun von dem erhöhten Punkt aus zu sehen war. Das Sehen und Erkennen war immer wieder ein wichtiges Thema für Gotthelf. Er selbst ging mit wachen und scharf beobachtenden Augen durch die Welt seiner Zeit. Und durch seine Schriften machte er das, was ihn bewegte auch für andere Menschen erkennbar. Und, wie viel Schönes hält doch das Leben für uns bereit, wenn wir genau hinsehen:

«Die Welt wäre eigentlich voller Freuden, man könnte deren auflesen bei jedem Schritt und Tritt; aber man muss eigene Augen haben, sie zu sehen, man muss eine Art von Glückskind dafür sein.»

Auf einem Plakat über dem Dorf sind die Augen des Mannes zu sehen, für den das klare und vorurteilsfreie Hinsehen und Erkennen so wichtig war. Und wenn wir das leuchtende Augenpaar Gotthelfs sehen, am hellen Tag wie auch in der dunklen Nacht, dann ist dies wie eine Einladung, auch unsere eigenen Augen im Sinne des Dichters zu nutzen. Und dazu gehört natürlich auch das Lesen von Gotthelfs Werken.

Da, wo Gotthelf auf einem Bild über das Dorf blickt, öffnet sich auch eine weite Sicht über das Emmentaler Dorf hinaus; zu sehen sind die weiter entlegenen Ortschaften, die Emmentaler Hügel und am Horizont die schneebedeckte Schrattenfluh, die an manchem schönen Tag weiss und silbern unter dem blauen Himmel leuchtet. Es ist dasselbe Bild, so wie es auch der Poet vor 150 Jahren erblickt haben mag. Aber es ist nicht dasselbe wie damals, ist es doch während all den Jahren von Menschenhand verändert worden. Auch wir selbst verändern uns, bleiben nicht dieselben, während die Zahl der Lebensjahre zunimmt. Am Leben sollen wir reifen und mit immer wieder neuem, an Erfahrung und Weisheit reicherem Sehen unsere Umwelt wahrnehmen – und zum Guten hin annehmen.

«Generationen gemeinsam unterwegs»

Begleitet von virtuosen Orgelklängen und Liedern reichten sich in der Kirche Rüderswil die Generationen die Hand. Und banden sich aus den Wünschen und Gedanken zum Thema einen bunten Blumenstrauss als Symbol für ein gelingendes und harmonisches Miteinander.

Weit über das winterliche und frisch verschneite Dorf hinaus waren am Sonntag Morgen die Glocken der Dorfkirche Rüderswil zu hören. Sie luden ein zum Kirchensonntag, der an die Berner Reformation von 1528 erinnert. Der Gottesdienst wird an diesem Sonntag nicht wie gewohnt vom Pfarrer, sondern von Laien vorbereitet und gestaltet. So wurde der Kirchensonntag auch in Rüderswil von einem Team aus Freiwilligen geleitet. Und während das Licht eines hellen, klaren Wintertages durch die hohen Kirchenfenster leuchtete, erlebten die Besucher einen abwechslungsreichen und farbenfrohen Gottesdienst, bei dem viel zum Theme «Generationen» zu hören und zu lernen war. Und der auch musikalisch viele Höhepunkte bot.

Musikalisch begleitet wurde die Feier vom bekannten Organisten Jürg Neuenschwander aus Burgdorf. Er ist in Rüderswil ein gern gesehener Gast, hat er doch schon im vergangenen Jahr die Besucher am Kirchensonntag mit seinem virtuosen Spiel begeistert und verzaubert. Entsprechend waren die Erwartungen der Zuhörer hoch. Und sie wurden von Jürg Neuenschwander nicht enttäuscht, der die Kirche mit Orgelklängen höchster Virtuosität und Brillanz erfüllte. Dabei erwies sich der Burgdorfer Künstler auch als Meister der sanften und gefühlvollen Klänge. Dies bewies er mit seinen bekannten Bearbeitungen von Jodelliedern aus der Feder von Adolf Stähli.
Wie jedes Jahr wurde das Thema des Gottesdienstes vom Synodalrat vorgegeben und lautete diesmal: «Generationen gemeinsam unterwegs». Kirchgemeinderatspräsidentin Ruth Blaser begrüsste die Besucher entsprechend diesem Thema mit einer einleitenden Betrachtung, die einstimmte auf die folgenden Vorträge und zum Nachdenken anregte. So frug Ruth Blaser, an welche Generation wir wohl als erstes denken – und gab die Antwort gleich selbst: oft an die eigene. Denn mit der eigenen Generation verbinden wir so manches. Unser Lebensalter, aber auch die Zeit in der wir leben schon gelebt haben. Das kann trennend wirken, deshalb soll unser Denken und Tun auch wie Brücken zu anderen Generationen sein.

«D Gmeind isch wie ne Bluemestruss»

«Worauf richten wir unser Augenmerk beim Generationenthema?» fragte anschliessend die KUW-Lehrerin Elisabeth Müller, die mit ihren Kindern ein erfrischendes und mit Gesang begleitetes Programm vorbereitet hat. Aus dieser grossen Auswahl der möglichen Antworten entschieden sich die Kinder für das, was verbindet und aufbaut. Und es bereitete ihnen sichtlich Freude, die dazu gewählten Antworten in vier Blöcken vorzutragen und in Form eines grossen, aus Holztafeln gefertigten Puzzles zusammenzusetzen. Die Antworten der Kinder waren geprägt von viel Herzlichkeit. Sie waren warmherzig, farbig und überraschend. Genau so wie der bunte Blumenstrauss, der beim Zusammensetzen des Puzzle immer deutlicher erkennbar wurde.

Auf die Kinder folgt das Lebensalter der Erwachsenen. Ihnen gab Erika Stocker an diesem Morgen eine Stimme. Die Erwachsenen sind wie ein Sinnbild für die Gegenwart, sinnierte die Kirchenrätin. Und: sie stehen zwischen den Älteren und den Kindern, gerade so wie die Gegenwart der Mittelpunkt zwischen Vergangenheit und Zukunft ist. Lernen wir doch von beiden, empfahl Erika Stocker. Lassen wir uns bereichern von der Lebensfreude und Tatkraft der Jugend. Und nehmen wir die Älteren mit ihrer Weisheit und Lebenserfahrung als Vorbild an.
«Das Alter ist mehr Sein und Betrachten als Tun und Schaffen.» Mit dieser schönen Erkenntnis schlossen Vreni Moser und Kathrin Kilchenmann den Reigen der Vorträge und setzten die letzten Steine des von den Kindern begonnenen Puzzles. Die Generation der Grossmütter und Grossväter erlebten eine Zeit, als vieles anders war, nicht nur aber auch in der Technik. Autos fuhren nur vereinzelt auf der Strasse. Und ein Telefon, das gab’s nur auf der Post oder beim Arzt. Ältere Menschen müssen sich in einer Welt zurechtfinden, die sich verändert hat. Es ist wichtig, dass sie mit ihren Sorgen ernst genommen werden und an den Jüngeren eine Stütze haben. Wenn es auch Unterschiede zwischen den Generationen gibt, so haben wir es mit Gottes Hilfe in der Hand, aufeinander zuzugehen und zu verbinden, was trennt. Denn – und damit schloss Kathrin Kilchenmann die eindrückliche und würdevolle Feier ab – für ein gelingendes und glückliches Miteinander braucht es alle.

Anschliessend an den Gottesdienst waren alle zu einem Apéro in der Kirche eingeladen. Dies bot eine willkommene Gelegenheit, um über das vielfältige Thema zu diskutieren und um Kontakte zu pflegen. So klang die kontrastreiche und gelungene Feier in gemütlichem Beisammensein aus. Und sie lieferte in Form von Musik und vielen schönen und aufbauenden Gedanken reichen Proviant für eine neue Woche – und darüber hinaus.

«Jahreszeiten — Lebenszeiten»

Jahreszeiten — Lebenszeiten

Landwirt Willy K. erinnert sich und erzählt längst vergangene Erlebnisse aus einer Zeit, als die Landwirtschaft noch nicht mechanisiert und motorisiert war, so wie heute: «auf unserem Bauerbetriebli mit zwölf Jucharten Land mussten auch schon die kleinen Hände zupacken.» Im Haus, bei der Ernte und im Stall, überall gab es viel Arbeit, erzählt der Subinger, der trotz seines späteren Lehrerberufes den engen Bezug zur Landwirtschaft nie verloren hat, wie er selbst sagt. «Es war oft eine mühsame Arbeit», fährt Willy K. in seiner Geschichte «Pflugspuren» fort, denn damals hatte wir weder Pferde noch Ochsen, zum Bestellen des Ackers wurden Kühe verwendet, für die das teilweise steile Land ein schwerer Brocken war.

«Jahreszeiten — Lebenszeiten», so heisst das von Regula Wloemer, Heinz Stauffer und Ueli Tobler herausgegebene Buch, in dem Schweizer Bäuerinnen und Bauern aus ihrem Leben erzählen. Es sind authentische, unverfälschte und lebendige Geschichten, Gedichte und Lebensbilder, in denen ein Berufsstand vorgestellt wird, der unser Land überall prägt, formt und mitgestaltet. Den Herausgebern gelang es in bester Weise, diese Lebensbilder zu einem Gesamtwerk zu formen, das einfühlsam und echt vom Bauernstand erzählt; von der kargen Alpwirtschaft bis zum grossen Bauernbetrieb im Mittelland, von prägenden Erinnerung, die viele Jahre zurückliegen, bis zum modernen, technisch zeitgemässen Stallbetrieb. Aber auch vom Leben unter dem grossen und schützenden Dache des Bauernhauses, von der Gemeinschaft von Mensch und Tier, vom Zusammenleben der Generationen.

Das schön gestaltete Buch wird ergänzt mit vielen zahlreichen Illustrationen und Fotografien. Und es sensibilisiert für die Anliegen der Landwirte: ein Bauernhof kann nicht mit einem industriellen Betrieb verglichen werden, er hat eigene Gesetzmässigkeiten, die von Tieren und Pflanzen, vom Zeitenlauf der Natur gegeben sind. Gesetze der Ökonomie müssen darauf Rücksicht nehmen. Dies ist auch ein zentrales Anliegen von Mitherausgeber Ueli Tobler, der das Sorgentelefon für Bauern mitgegründet hat. Der Pulsgeber für das landwirtschaftliche Leben ist der harmonische Gang der Jahreszeiten, der die Arbeit von einem Sommer zum nächsten prägt. Und der Hand in Hand geht mit unseren Lebenszeiten.

Infos zum Buch:
203 Seiten, broschiert, 75 farbige Zeichnungen/Bilder, 14,8 x 21 cm,
Fr. 28.80, Euro 18.–,
ISBN 978-3-85580-466-5
Bestelladresse: Blaukreuz-Verlag Bern

Die Zeit und das Glück

In meinem Blog gab es schon einmal einen Beitrag mit diesem Titel. Mir gefällt diese Überschrift, denn je mehr ich über diese beiden Begriffe nachdenke, desto klarer wird der feste Zusammenhang, der die beiden miteinander verbindet. Da ist zum ersten die Zeit. Von ihr ist uns für unser eigenes Leben nur ein beschränktes Mass gegeben. Wir wissen nicht einmal, wieviel es sein wird. Gerade deshalb ist die Zeit ein so wertvolles Gut; wir sollen bewusst damit umgehen und danach streben, sie mit Sinn und Gehalt zu erfüllen. Ein sinn-erfülltes Leben – gibt es jemanden auf dieser Erde, der sich das nicht wünscht? Oder: für unser Lebensglück ist es wichtig, darauf zu achten wie wir unsere Zeit nutzen, was wir aus jedem neuen Tag machen. Daran ist durchaus nichts neues, das Nachdenken über die Zeit ist so alt wie die Menschheit selbst. Von Arthur Schopenhauer, dem grossen deutschen Denker des 19. Jahrhunderts stammen einige der schönsten Gedanken zu diesem Thema. Schopenhauer mahnte unter anderem daran, besonders die ersten Stunden eines neuen Tages zu nutzen. Denn der frische Morgen gleiche der Jugend unseres Lebens. Es sei daher wichtig, ihn nicht zu verschlafen. Und Seneca, den seine Gemütsruhe nicht immer von der pulsierenden Hektik der römischen Metropole schützen konnte, stellte fest: wir haben nicht zu wenig Zeit, wir vergeuden zuviel!

Und da ist das Glück. Wer möchte nicht glücklich sein? Möchte nicht, dass sein Lebensweg ihn aufwärts führt, zum Parnass der Glückseligkeit. Wer hin und wieder eine Wanderung in der Schweiz unternimmt, kennt die Wegweiser, die in schöner Regelmässigkeit bei Kreuzungen, Verzweigungen und Pässen anzutreffen sind. In der Schweiz sind diese gelben, mit Ort, Distanz und Wegzeit beschrifteten Wanderwegweiser zum Sinnbild für Richtung und Ziel geworden. Welchen Weg wollen wir gehen? Oder, genauer bestimmt für unser Thema: welcher Weg führt uns zum Glück des menschlichen Daseins? Damit sind wir bei der Frage aller Fragen angelangt. Bei der Frage, die den tiefsten Grund unserer Existenz berührt und deshalb zu allen Zeiten im Mittelpunkt menschlichen Denkens stand. Welchen Weg müssen wir einschlagen? Wenn wir diese Frage stellen, begeben wir uns damit – ob wir nun wollen oder nicht – an eine Wegkreuzung. Denn, was die Glückseligkeit ausmacht und wie sie zu finden sei, darüber gehen die Meinungen auseinander. Dies hat schon Aristoteles in der Einleitung seiner nikomachischen Ethik festgestellt: „was aber die Glückseligkeit sei, darüber streiten sie und die Leute sind nicht derselben Meinung wie die Weisen.“

Und da wir gerade bei Aristoteles angelangt sind: was würde er wohl auf einen der Wegweiser geschrieben haben als sicheres Rezept für ein glückseliges Leben? In seinem grossen, oben erwähnten Werk finden wir die Antwort: der Weise aus Stagira entdeckte, dass jedes Lebewesen nach der ihm eigentümlichen Vervollkommnung strebt. die Pflanze bespielsweise will wachsen, gedeihen und blühen. Hier findet sie ihre Vollendung, ihr Glück als Pflanze. Fuchs, Pferd und Rabe streben danach, die ihnen von der Natur gegebenen Leistungen zur Vollendung zu bringen: dort die Entwicklung des schlauen, gerissenen Jägers. Und der Stärke und Laufkraft und Schnelligkeit. Hier der geschickte Flieger und sichere Nestbauer. Wenn dieses Streben nach Vollendung und Entfaltung auf den Menschen übertragen werden soll, muss die Frage beantwortet werden: welches ist die eigentümliche Leistung des Menschen? Was ist es, das sein Mensch-Sein ausmacht? Aristoteles antwortet: es ist die Denkkraft, die vernunftgemässe Tätigkeit der Seele. Es ist das Streben danach, sich als denkender und vernünftig handelnder Menschen zu entwickeln und entfalten. Zugegeben, das mag etwas abstrakt klingen. Aber, wenn das Gesagte vor dem Hintergrund der begrenzten Zeit betrachtet wird, nimmt es Gestalt an: Der Weg zur Glückseligkeit ist gesäumt von den guten, menschlichen (mensch-gemässen) Taten und Werken. Der Weg ist gepflastert mit unserem Streben, alle unsere Fähigkeiten, Talente, unsere Kreativität und Phantasie nicht verkümmern zu lassen sondern sie unter guter Nutzung der Zeit wachsen und gedeihen zu lassen.

Wie könnte das anhand eines Beispieles aussehen: dazu können wir sogar in der Zeit des Aritoteles bleiben. Von den sieben Weisen der griechischen Antike gibt es eine reizvolle Anekdote: derzufolge sollen sich die sagenumwobenen Denker einmal in Delphi, beim berühmten Orakel des Apollo getroffen haben. Der Priester des Tempels hiess die berühmten Denker willkommen und bat jeden von Ihnen, an der Tempelwand eine Maxime zu hinterlassen. So soll Chilon von Sparte als ersts über der Pforte des Heiligtums die berühmten Worte eingemeisselt haben: „Erkenne dich selbst.“. Wer die ganze Geschichte lesen möchte, der findet sie in der Geschichte der griechischen Philosophie von Luciano de Crescenzo. Pittakos soll folgende geschrieben haben: „Erkenne den rechten Zeitpunkt.“ Das kann nicht nur als Hinweis darauf verstanden werden, zu erkennen, wann für ein Vorhaben der rechte Moment gekommen ist, so wie es auch der Prediger Salomo empfiehlt. Gewiss ist es auch eine Anempfehlung an den bewussten Gebrauch der Zeit. Daran, die Zeit als ein wertvolles Gut zu betrachten, das nicht verschwendet werden darf. Wie nutzen wir dieses Gut aber sinnvoll? Auch Thales war in Delphi dabei. Und das, was er schrieb, birgt die Antwort auf diese Frage: „Gedenke der Freunde.“ Gute Freundschaften gehören zum Wertvollsten im Leben. Auch deshalb, weil wir in der Freundschaft durch gegenseitiges Nehmen und Geben wachsen, und selbst als wertvolles Glied einer Gemeinschaft entfalten können.

Meine Betrachtung wäre nicht vollständig, wenn sie nicht auch eine Hinwendung auf Gott enthalten würde. Unser aller Leben liegt letztendlich in seiner Hand. Und wenn wir in unserem Leben an einer wichtigen Wegscheide angekommen sind und entscheiden müssen, wie es weiter gehen soll, dann lädt er uns ein, ihn zu fragen. Gott ist bei uns. Und wenn wir ihn mit reinem Herzen um eine Antwort bitten, dann dürfen wir auf eine Antwort hoffen. Dies hat er versprochen. Worin aber besteht der Weg, das Glück durch Gott zu finden? Diese Frage stellten schon die Pharisäer, die am Ufer des Jordan standen und hörten, wie der Täufer Johannes sie zur Umkehr aufrief: „was sollen wir tun?“ Die Antwort, die der Täufer gab, wurde kurz darauf von Jesus Christus in all seiner Grösse und Kraft verdeutlicht: um Gott kennenzulernen und damit das grösste Lebensglück zu finden, braucht es keine Tempel und Kathedralen, keine aufwendige Religion mit Ritualen und Zeremonien, keine Traditionen und Priesterhierarchien. Was es aber braucht, ist eine vetrauensvolle Rückkehr zu Jesus Christus, durch den sich Gott als ein liebender, gütiger Vater erweist. „Ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt, wird nicht umherirren, sondern das Licht des Lebens haben.“ Das sagt Jesus Christus. Er ist gekommen, um uns auf dem Weg zum Glück ein Licht hochzuhalten, damit wir auf dem sicheren Weg bleiben.

Wie aber steht es mit der Zeit? Hat Gott für unsere Sorgen und Fragen Zeit? Bei Jesus ist diese Frage leicht zu beantworten. Als er auf dem Weg nach Jerusalem war und viele Menschen ihn umringten und seine Ankunft in der heiligen Stadt drängend erwarteten, hörte er plötzlich einen Blinden, der ihn um Heilung anflehte. Und Jesus blieb stehen. Alles andere konnte warten, nur dieser arme Blinde am Wegrand war jetzt wichtig. Jesus hatte Zeit für ihn und schenkte ihm das Augenlicht.

Damit stellte Jesus uns wieder das Bild des guten Vaters und der guten Mutter vor Augen, zu dem eines seiner Kinder mit einer Bitte kommt. Der Vater wird das Kind liebvoll aufnehmen und ihm seine ganze Aufmerksamkeit schenken: er hat Zeit.

Linux Tool der Woche: PyRoom

Wir alle kennen das Problem nur zu gut: wer sich auf das Lösen einer Aufgabe konzentriert oder sich in einem kreativen Denkprozess befindet, wird nicht gerne unterbrochen. Unterbrechungen aller Art stören diesen Prozess schmerzlich. Ja treffen uns nicht selten gerade dann, wenn wir einen Gedankenfaden spinnen, den wir hinterher nicht wieder aufnehmen können. Oder wenigstens Zeit brauchen, um den Gedanken wieder aufnehmen zu können. Nicht umsonst wurde die Regel «Du sollst nicht unterbrechen» in breiten Kreisen zum elften Gebot erhoben. Und Schopenhauer, der grosse deutsche Denker, äussert sich in einer eigenen Schrift zu diesem Thema und findet deutliche Worte: «Der Lerm aber ist die impertinenteste aller Unterbrechungen, da er sogar unsere eigenen Gedanken unterbricht, ja, zerbricht.»

Nun ist es nicht nur der Lärm, der unsere Gedanken hindert und zerstreut. Es können auch visuelle Effekte sein. Wir können das selbst beobachten, wenn wir uns in einem Raum befinden, in dem ein Fernseher läuft: auch wenn die Lautstärke ganz zurückgedreht ist, lassen wir uns immer wieder von den bewegten Bildern ablenken, sehen zum Bildschirm, obwohl wir dies gar nicht wollen! Der Grund: hier wird eine archaische Schutzfunktion aktiv, jede Bewegung ist in einer natürlichen Umgebung eine potentielle Bedrohung. Hinter dem Gebüsch, das sich bewegt, könnte ein Säbelzahntiger auf der Lauer liegen und sich zum Sprung auf uns bereit machen.

Ganz so gefährlich wird es beim Arbeiten am Bildschirm erfreulicherweise nicht. Dennoch gibt es auch hier immer wieder Affekte, die beim Arbeiten stören können. Microsoft Windows Anwender werden immer wieder mit kleinen gelben Popups am unteren rechten Bildschirmrand beglückt, die auf eine Softwareupdate hinweisen. Das ist eine durchaus gute und sinnvolle Einrichtung, aber eben: sie kommt gerne zur Unzeit. So wie ein administrativer Hinweis vom Virenscanner oder ein Popup, das sich öffnet weil jemand mit uns chatten will. Und da ist noch etwas, das uns nun zum Thema dieses Beitrages bringt: die meisten Desktops sind angereichert mit den verschiedensten Bedienelementen: Fenster, Taskbars, Menubars usw. Auch diese Objekte können ablenken, wenn wir gerade dabei sind, einen Text zu schreiben. Es würde vollauf genügen. wenn auf dem Display nur der Text zu sehen wäre, der sich gerade in Arbeit befindet.

PyRoom in Aktion

Genau dies tut unser Linux Tool der Woche: pyRoom. Es ermöglicht das störungsfreie Texten am PC. PyRoom erzeugt eine Atmosphäre der visuellen Stille, sobald es gestartet wird: es füllt den ganzen (!) Bildschirm mit einer frei wählbaren Hintergrundfarbe. Zu sehen sind keinerlei Bedienelemente. Weder Menus, noch Symbolleisten, noch Statuszeilen – nur der Text, der gerade geschrieben wird. So wird die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche gelenkt. Und dies ist nicht der einzige Vorteil. Wer viel schreibt, ermüdet bei einem schlichten Bild mit einheitlicher Farbgebung weniger schnell.

PyRoom bietet alle Funktionen einer einfachen Textverarbeitung. Es liest und schreibt unformatierte Textdateien, bietet eine Autosave-Funktion und kann auch mit mehreren Texten umgehen, zwischen denen hin und hergeschaltet werden kann (Textpuffer). Damit ist der Funktionsumfang im wesentlichen bereits vorgestellt – mehr muss das Programm nicht können, denn alles weitere soll mit der Software erledigt werden, mit der der Text schlussendlich verarbeitet wird: Textverarbeitung, HTML Editor, Blog, etc. Ergänzt wird der Funktionsumfang lediglich durch einen Dialog für verschiedene Programmeinstellungen: Autosave, verwendete Farben und Schriften, etc.

Bei den meisten Distributionen gehört PyRoom nicht zum Standardumfang. Deshalb folgen hier noch ein paar Hinweise zur Installation. Zuerst sollte eine aktuelle Version der Programmiersprache Python installiert werden, falls dies nicht bereits geschehen ist. Zudem sollten die GTK- und XDG-Bindings mitinstalliert werden. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, kann PyRoom heruntergeladen und entpackt werden. Im neu erzeugten Ordner pyroom-n-n-n kann nun das Python script pyroom ausgeführt werden:

# python pyroom

Soll PyRoom für das ganze System installiert werden, muss als root Benutzer das Setup Script setup.py ausgeführt werden. nun lässt sich PyRoom – je nach Distribution – auch via Menu oder Desktop Icon starten. Der Verfasser wünscht viel Freude beim ungestörten Texten :-)

LTW Special: Concrete 5

Webseiten sind deutlich mehr als «Informationen, die in’s Netz gestellt werden». Denn: Informationen werden nicht mehr «hingestellt», sie werden erzeugt, wobei dem Besucher die Möglichkeit belassen wird, das Informationsangebot nach eigenen Wünschen anzuzeigen oder selbst zu ergänzen. Interaktivität ist zu einem wichtigen Merkmal, zu einem Schlüsselbegriff geworden. Umfangreiche Javascript-Bibliotheken, die dank mehr Bandbreite schnell auf den PC herutergeladen sind, bieten mittlerweile einen Komfort, der noch vor wenigen Jahren nur mit plattformspezifischer Software möglich war!
Und Webbrowser wie Firefox, Chrome oder Opera sind heute in der Lage, auch komplexe und sehr umfangreiche Applikationen auszuführen. Schon vor rund drei Jahren ist zwischen den Browser-Herstellern ein regelrechter Wettstreit entbrannt: wer bietet die schnellste Javascript-Engine? Und wem gelingt es als erstes, den neuen ACID3 Browsertest zu 100% zu erfüllen? Zu den bedeutenden Wegbereitern dieser neuen Entwicklung gehört zweifellos Google. Der Suchmaschinentycoon bietet nicht nur umfangreiche Bibliotheken und API’s (Programmierschnittstellen) für eigene Anwendungen, sondern auch einen Webbrowser und demnächst auch ein Betriebssystem, das auf webbasierte Anwendungen ausgerichtet und optimiert ist.

Google Mail

Der Suchspezialisten ist dabei, eine Vision umzusetzen: Daten und Programme werden auf zentralen Servern gespeichert und können unabhängig vom Standort und der verwendeten Infrastruktur vollumfänglich genutzt werden. Zu den ambitionierten Projekten des Unternehmens gehört neben Office-Anwendungen und einem E-Mail Service neu auch Google Wave, ein Projekt, das E-Mail und Teamwork im Internet revolutionieren will. Und Google scheint auf dem richtigen Weg zu sein, denn Analysten schätzen, dass in nächster Zukunft bis zu 80% von dem, was wir mit dem PC machen, webbasiert sein wird.

Diese Trends beeinflussen auch das Design und die Realisierung von Webseiten. Ungeachtet dessen, ob sie für Private, Verbände oder Firmen erstellt werden. Heute ist es selbstverständlich, dass Inhalte ohne die Dienste einer Webfactory jederzeit einfach und schnell erweitert und geändert werden können. Zum Internet-Auftritt gehören dynamische Inhalte für Termine, News und Produkteinformationen für den Online-Shop. Fotos werden in Bildergalerien gesammelt und für Mitarbeiter stehen ein Blog und eine Twitter-Schnittstelle zur Verfügung.

Natürlich können alle diese Funktionen im Alleingang realisiert werden, dies hat nicht nur Nachteile. Denn durch ein geschicktes Zusammenstellen von Bibliotheken und Vorlagen wird es möglich, die erarbeiteten Ressourcen auch in Folgeprojekten zeitsparend zu nutzen. Wer es einfacher haben will, der kann auf eines der zahlreichen CMS (Content Management Systeme) zurückgreifen. Moderne CMS bieten gegenüber dem «Alleingang» zahlreiche Vorteile. Hier sind drei der wichtigsten:

  • Alle Informationen einer Homepage werden zentral in einer Datenbank gespeichert. Vorgefertigte Templates sorgen dafür, dass diese Informationen einheitlich und mit einem gefälligen Layout angezeigt werden. Wird das aktive Template geändert, ändert sich damit auch das Aussehen aller Seiten der Homepage. CMS trennen konsequent zwischen Daten und Layout. Dies ist ein wichtiger Vorteil gegenüber statischen Webseiten, der spätestens dann zum Tragen kommt, wenn die Seite wächst.
  • CMS bieten benutzerfreundliche Werkzeuge, um die Inhalte der Seite zu bearbeiten. Dank Editoren wie TinyMCE können die editierbaren Bereiche einer Webseite so bearbeitet werden, wie man es von einer modernen Textverarbeitung gewohnt ist. Ebenso können Tabellen, Bilder und Mediendateien eingebunden werden. Und eine Versionsverwaltung stellt sicher, dass jederzeit auf frühere Fassungen einer Seite zurückgegriffen werden kann. Beim CMS erfolgt somit auch eine organisatorische Trennung zwischen dem Webdesigner, dem Entwickler und dem Anwender, der die Präsenz auf dem aktuellsten Stand hält
  • Die meisten CMS sind flexibel und erweiterbar, Zusatzmodule wie Blogs, Bildergalerien oder Statistikmodule können ergänzt werden. Und da die meisten CMS frei und quelloffen sind (Open Source) gibt es zu allen populären CMS eine Myriade an Erweiterungen! Für Joomla beispielsweise gibt es rund 4000 Extensions. Um eine Erweiterung zu installieren, genügt es meist, diese beim Anbieter auszuwählen und zu aktivîeren. Den Rest erledigt das CMS.
  • Wie bereits erwähnt, bietet ein CMS auch dem Webentwickler und Administrator entscheidende Vorteile. Er kann sich auf die Entwicklung der Vorlagen und Erweiterungen konzentrieren und für den Unterhalt der Seite die vom CMS zur Verfügung gestellten Werkzeuge nutzen.

Nun gibt es zahlreiche freie CMS, so dass es nicht immer ganz einfach ist, sich für ein System zu entscheiden. Auf diesem Blog ist schon einmal ein kleines CMS vorgestellt worden: NanoCMS. Diesmal soll der Fokus auf ein wesentlich umfangreicheres CMS gerichtet werden, das in vielfacher Hinsicht ungewöhnlich ist: Concrete 5. Die Entwicklungsgeschichte von Concrete reicht zurück bis in das Jahr 2003. Auch hier stand am Anfang eine Problemstellung: gefragt war ein System, mit dem Webinhalte möglichst rasch und unkompliziert erstellt, geändert und auch umstrukturiert werden können.

Damit die Inhalte einzelner Seiten möglichst einfach verändert werden können, verfolgt Concrete 5 einen Ansatz, der dem WYSIWYG Prinzip gleicht: Nach dem Login gelangt der Bearbeiter nicht – wie bei anderen CMS gewohnt – in ein Panel. Vielmehr werden alle editierbaren Bereiche der Webseite mit roten Rahmen markiert. Wird in einen der markierten Bereiche geklickt, öffnet sich ein Fenster, in dem der Inhalt verändert werden kann.

Damit sind wir bereits beim ersten Kernprinzip von Concrete 5 (C5) angelangt: Jede Seite besteht aus Bereichen, die verändert werden können. Ein Bereich wiederum besteht aus beliebig vielen Blöcken. Blöcke sind typisiert: Es gibt Blöcke mit formatierten Inhalt, HTML Blöcke, Bilder, Navigationsleisten usw. Im aktuellen Lieferumfang gibt es ca. 15 Blocktypen. Wem das nicht genügt, der kann weitere Blocktypen nachinstallieren oder selbst entwickeln.

Durch das Bereichs- und Blockprinzip wird es möglich, die Inhalte einer Seite sehr rasch und schnell zu verändern. Nicht umsonst lautet der Wahlspruch: «Concrete 5 – Ein CMS für das Marketing, aber stark genug für Geeks!». Concrete 5 ist tatsächlich sehr benutzerfreundlich und intuitiv zu bedienen. Ein rund 50 Sekunden dauernder Film auf der Concrete 5 Homepage erklärt bereits alles wesentliche, was man wissen muss, um Inhalte mutieren zu können. Wer es genauer haben will. findet zahlreiche weitere Filmbeiträge und Tutorials unter der Rubrik Editing with Concrete 5.

Wie steht es nun aber mit der Offenheit des Systems? Was kann ein Entwickler von C5 erwarten? Wie es der Wahlspruch bereits andeutet, haben die C5 Entwickler ein weit offenes Ohr für Programmierer. Das CMS stellt ein umfangreiches, sehr gut dokumentiertes API zur Verfügung, das (fast) keine Wünsche offen lässt. Dies beginnt bei der Entwicklung eigener Templates und Seitentypen. Mit diesen beiden Begriffen sind wir erneut bei einem grundlegenden Designprinzip von C5 angelangt: Jeder Seite wird ein Template und ein Seitentyp zugewiesen. Das Prinzip Template/Seitentyp kann vereinfacht so beschrieben werden: das Template legt fest, wie die Seite aussieht (Farben, Schriften, etc.) während der Seitentyp die Struktur festlegt (Header, Navigation oben/links/rechts, Fussbereich, etc.) Wichtig: Seitentypen sind an Templates gebunden, beim Auswählenm eines Typs wird immer nach einen passenden Template gesucht, wird keines gefunden, kommt ein Vorgabetemplate zum Einsatz.

Alles auf einen Blick: C5 Dashboard

Weiter geht es mit der Entwicklung eigener Blocktypen. Die C5 Entwickler haben ein Konzept geschaffen, das es einem Entwickler ermöglicht, komplette Anwendungen in einem Block zusammenzufassen. Inklusive Konfigurationsdialog und Icon für die Anzeige im Administrator Panel. Um das Prinzip zu veranschaulichen, gibt es komplette Tutorials, bei denen die Realisierung eines einfachen Blocktyps demonstriert wird.
Abgerundet wird das API durch eine Objekthierarchie, die dem PHP Entwickler zur Verfügung steht, um auf die verschiedenen Eigenschaften einer Concrete 5 Website zugreifen zu können, beginnend beim Seitentitel, endend bei der C5-Interna.

Den Concrete 5 Entwicklern ist es gelungen, einen überzeugenden Kompromiss zwischen Benutzerfreundlichkeit, Offenheit und Flebibilität zu finden. Es ist ein CMS, an dem sowohl Verkäufer, als auch Programmierer und Webdesigner Freude haben werden!

Einge Leser mögen nun denken: alles gute und schön. Aber wie gelangen ich von einer frischen C5-Installation zu meiner eigenen Webseite? Oder zu der, die ich für einen Freund oder Kunden machen will? Die Frage ist berechtigt, denn für den Erfolg eines CMS ist es nicht unwichtig, dass die Mechanismen zum Erstellen von Vorlagen gut durchdacht und leicht anzuwenden sind. Wie einer C5 Installation ein schlichtes, selbst gebautes Layout zugewiesen werden kann, soll deshalb das Thema des nächsten Beitrages sein.

Keine Zeit?

Das neue Jahr ist erst wenige Tage alt, aber schon stecken wir wieder mitten im Alltag. Und es scheint, als seien die Feiertage der Altjahreswoche bereits in weite Ferne gerückt. Das Weihnachtsfest, der Silvester und die Stille und Beschaulichkeit der Feiertage sind abgelöst worden vom Takt der Arbeitswoche, vom Getriebe der Verpflichtungen und Ämter, von all den Verrichtungen, die uns vom Morgen bis oft tief in den Abend hinein umtreiben. Und die Zeit? Auch sie ist schon wieder zur Mangelware geworden und nur allzuoft ist zu hören: «Wir haben leider keine Zeit.» Vielleicht war das Mehr-Zeit-haben sogar einer der Vorsätze für das neue Jahr. Und wenn es nicht geklappt hat: ist es denn nicht jeder Tag im Jahr wert, dass wir an ihm einen guten und schönen Vorsatz aufnehmen.

Keine Zeit. Aber wo ist all die Zeit hin? Als ich mir in den vergangenen Tage diese Frage stellte, kam mir ein Erlebnis in den Sinn, das schon einige Jahre zurückliegt: beim einem Ausflug der Theatergruppe lernten wir im Hornbach im Emmental, wie mit einfachsten Mitteln Gold gefunden werden kann. Und das geht so: mit einer flachen, ca. 40cm breiten Pfanne wird mitten im Bach Geröll und Sand vom Boden aufgenommen. Etwa soviel, dass zwei Drittel der Pfanne angefüllt ist, der Rest wird mit Wasser aufgefüllt. Nun wird mit einer sorgfältigen, kreisenden Bewegung der Sand aus der Pfanne ausgespült und fehlendes Wasser immer wieder nachgefüllt. Das geht solange, bis im der Pfanne fast nur noch Wasser zurück bleibt. Und nun sind auf dem Boden der Pfanne kleine, kaum sandkorngrosse Goldplättchen zu sehen. Da ihr spezifisches Gewicht höher ist als das von Wasser, Stein, Sand und Holz, bleiben sie beim Ausschwemmen zurück. Die winzig kleinen Edelmetall-Stücke können jetzt mit der Fingerspitze aufgenommen und gesammelt werden.

Könnte man bei den alltäglichen Verrichtungen nicht genau so vorgehen wie beim Goldwaschen? So, dass wir den wertvollen Dingen zuerst unsere Aufmerksamkeit schenken? Dem, was unserem Leben Sinn und Halt gibt. Und wer weiss, beim Ordnen all der Dinge, die Tag für Tag erledigt sein wollen, öffnet sich vielleicht der Blick plötzlich für eine Idee, wie sich Aufgaben anders organisieren oder sogar kombinieren lassen, so dass neuer Freiraum entsteht.

Sumiswalder Jodlerquartett hört auf

Während 20 Jahren haben die vier talentierten und sympathischen Unteremmentaler ihr Publikum stets auf’s Neue begeistert. Das Markenzeichen der vier Jodler war ein harmonischer, ausgeglichener und unverwechselbarer Quartettklang, kombiniert mit einer abwechslungsreichen Liederauswahl. An kantonalen und eidgenössischen Jodlerfesten überzeugten die vier Sumiswalder Publikum und Jury gleichermassen. So erhielten sie für ihre wunderschönen und perfekten Vorträge mehr als zehn Mal die beste Klassifizierung. So etwa am eidgenössischen Jodlerfest 1999 in Frauenfeld, wo die Juroren den Vortrag der Berner wie folgt bewerteten:

«Dieser Vortrag ist ein Glanzlicht des Samstagnachmittags in der katholischen Kirche. Die prächtige 1. Jodelstimme überstrahlt den Jutz, wie die Frauenfelder Sonne das Jodlerfest. Genauso warm wird es dem Zuhörer ums Herz, wenn er sich in den Quartettklang hineinhört und –fühlt. Der Höhepunkt der Darbietung ist nach jeder Strophe das Schluss-Cherli des Jodels.»

Einer der Höhepunkte der Quartettgeschichte ist der Auftritt an der Volksmusik-Gala 2009 in KKL Luzern. Dort demonstrierte das Quartett auf eindrückliche Weise, dass das Schweizer Jodellied lebt und ein breites Publikum in der Schweiz zu begeistern vermag.
Nun begeben sich die vier Freunde vom Sumiswalder Jodlerquartett in den gesanglichen Ruhestand, wie sie auf ihrer Homepage selbst mitteilen. Zur Erinnerung sind aber vier Liederausschnitte weiterhin zu hören und wer möchte, kann den Jodlern im Gästebuch eine Mitteilung zu hinterlassen.

Auch ich danke dem Sumiswalder Jodlerquartett für die vielen wunderbaren und unvergesslichen Melodien, die sie uns geschenkt haben und für ihren unermüdlichen Einsatz zugunsten des Jodelliedes und des echten Schweizer Brauchtums. Und wenn Ernst, Res, Christian und Max die Bühne verlassen, ist ihnen ein langer und herzlicher, von Dankbarkeit und grosser Anerkennung erfüllter Applaus gewiss!

Mail us Rüderswil

Während der Nacht und am Morge het es gschneit. Denn aber, i de letschte Stunde vom zwöite Morge im nöie Jahr hei sich d’Wulche ufglöst zum ere hälle u strahlende Wintersunne Platz z’mache. Das isch e günschtigi Glägeheit zum vom Steibärg us es Föteli vom Dorf z’mache. Häll u klar isch der Blick vo dert us über ds Dorf ine gange, über Zollbrück u ds Ried us bis a verschneit Bänzebärg:

Winter in Rüderswil

E wite u klare Blick, wär das nid grad e schöne Vorsatz für ds nöie Jahr? I meine mit däm nid nume die prächtigi Ussicht über üses schöne Deheim, sondern o e innere Blick. Eine, wo o das gseht, was um üse ume passiert. E Blick wo wie es Gspüri isch u Zyt het zum erkenne, wo öpper uf es fründlichs Wort, uf e Anerchennig oder uf Rat u Hilf wartet.

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