Gotthelf-Zentrum Lützelflüh

Jeremias Gotthelf und sein literarisches Werk sollen in der Bevölkerung wieder bekannter werden. Dies war das erklärte Ziel einer von der Universität Bern getragenen Gotthelf-Stiftung. Und um diese Ziel zu erreichen, wurde ein ehrgeiziges Projekt ins Leben gerufen: Das Gotthelf-Zentrum in Lützelflüh. Der schon zu Beginn detailliert ausgearbeitete Plan der Initianten sah vor, im historischen Pfarrhaus Lützelflüh ein Gotthelf-Museum einzurichten. Ferner sollten regelmässig Lesungen und andere Aktivitäten organisiert werden. Auch die Bevölkerung der umliegenden Gemeinden sollten in die Programme des Zentrums miteinbezogen werden: zusammen mit den Vereinen aus der Region waren zeitlich regelmässig angesetzte Freilichtaufführungen vorgesehen.
Soweit also zum Projekt. Und die Kosten? Die waren laut Ueli Bichsel, dem Projektleiter der Stiftung, beträchtlich: rund 322.000 Franken Betriebskosten – pro Jahr! Dieses Geld sollte gestützt von einem Millionebetrag aus dem Lotteriefond durch Sponsoring herbeigeschafft werden. Schliesslich sollte durch die Eintritte im Gotthelf-Zentrum ein Teil der Betriebskosten abgedeckt werden. Mit 6000 Besuchern pro Jahr wurde gerechnet. Ein ehrgeiziges Ziel!


Jeremias Gotthelf Denkmal in Lützelflüh

Das Projekt fand bei der Basis nur wenig Unterstützung und verlor in der Folge bald an Fahrt. Besonders die ungeklärte Kostenfrage weckte in der Öffentlichkeit Misstrauen. Wer muss denn bezahlen, wenn «ds Gäud fält», fragten einige besorgte Dorfbewohner. Ferner gab es Fragen zum Pfarrhaus: wo soll der Pfarrer wohnen wenn er das Pfarrhaus verlassen muss un für das Museum Platz zu machen? Und will Pfarrer Bieri das überhaupt? Ferner waren es die Vereine, die sich um ihre Unabhängigkeit Sorgen machten: würde ihnen das Zentrum die Unabhängigkeit beim Bestimmen des Theaterprogrammes beschneiden? Und endlich: Ist das Zentrum in dieser Form nicht doch eine Nummer zu gross für Lützelflüh? Das waren viele Fragen. Vom Projektteam war in der Folge Überzeugungsarbeit gefordert.

Die Promotoren des Gotthelf-Zentrum machten im Winter 2008/2009 aktiv Werbung für Ihr Projekt und suchten Unterstützung im Gewerbe, in der lokalen Politik und in der Bevölkerung. Vergeblich! Das Vorhaben stand seit dem Start unter keinem guten Stern und fand nie Halt in der Region. Den ersten, vorentscheidenden Dämpfer erlitt das Gotthelf-Zetrum in der von Ueli Bichsel geplanten Form am 11.März 2009 an der ausserordentlichen Kirchgemeindeversammlung in Lützelflüh. Bei der nicht nur medial vielbeachteten Versammlung in der historischen Kirche zu Lützelflüh ging es um viel: um das Gotthelf-Zentrum realisieren zu können, sollte für Fr. 610.000 ein neues Pfarrhaus gebaut werden. Der Kirchgemeinderat legte der Gemeinde dazu den Antrag für einen Baukredit vor.

gotthelf-brunnen

Gotthelf-Brunnen in Lützelflüh

Wie das Protokoll zeigt, gingen bei der Versammlung die Wogen hoch. Peter Baumgartner aus Grünenmatt stellte den Antrag, den Kredit nicht zu genehmigen, fand für sein Votum Unterstützung und brachte nach einer emotional geladenen Debatte und einer turbulenten Abstimmung den Kreditantrag zu Fall! Vorerst sollte es also in Lützelflüh kein neues Pfarrhaus geben! Es gelang dem Rat nicht, zwischen Gotthelf-Zentrum und Pfarrhaus zu trennen. Die hohen Kosten und die Frage, was die Gemeinde mit zwei Pfarrhäusern machen soll,wenn das Gotthelf-Zentrum «i ds Wasser gheit», dürften für den ablehnenden Entscheid den Ausschlag gegeben haben.
Am 15 Mai dann ein weiterer und entscheidender Rückschlag für das Zentrum: der Verein Region Emmental gab dem Gotthelf-Zentrum keinen Chance, weder Gemeinden, noch Unternehmer, noch die Öffentlichkeit könnten sich damit anfreunden. So der Wortlaut eines Briefes an die Stiftung. Und damit war das Ende des ehrgeizigen Projektes vorzeitig besiegelt.

Und das ist schade. Denn die Idee eines Gotthelf-Zentrums hat Zukunft und das Team um Ueli Bichsel hätte mehr Erfolg verdient. Doch wie geht es nun weiter? Das fragten sich einige Gotthelf-Enthusiasten aus Lützelflüh und Umgebung und trafen darauf den richtigen Entscheid: ein kleines, realistisches Projekte sollte es nun geben, mit einem kleinen Museum im Pfarrhaus. Das Team will einen bescheidenen Grundstein legen und dann, wenn die Idee Unterstützung findet, weiter ausbauen. Klein anfangen und dann wachsen; das klingt sympathisch und stimmt mit den Idealen des Dichters überein, um den es schlussendlich geht.

Dieser Blog unterstützt das Gotthelf-Zentrum in der neuen Gestalt. Denn eine Rückbesinnung auf das Wesentliche des Zentrums tut not: Jeremias Gotthelf, seine Bücher und seine Ideale den Menschen wieder näherzubringen. Die Bücher des berühmten Emmentaler Dichters haben nichts an ihrer Aktualität eingebüsst und begeistern immer wieder. Die bildhafte und kraftvolle Sprache des Pfarrers aus Lützelflüh ist einzigartig, seine Geschichten sind spannend und voller Leben. Kontrastreich und scharf, aber auch poetisch und mit dichterischem Reichtum zeichnet Gotthelf das Bild der Menschen seiner Zeit, mit ihren Sorgen und Freuden. Und als Volkslehrer und -erzieher weist er den Weg zu einem besseren Leben. Es sind Bilder, durch die auch wir lernen können und an denen wir uns freuen können.

Die aktuellen Entwicklungen rund um das Gotthelf-Zentrum stimmen zuversichtlich. Der Verfasser dieses Blogs blickt zuversichtlich nach Lützelflüh und wird wieder berichten, wenn das Projekt Fortschritte macht.

Linux Tool der Woche: FireGestures

Eigentlich sollte diese Rubrik wöchentlich erscheinen, so wie es der Name ja andeutet. Leider reicht mir die Zeit aber nicht immer. Einmal fehlt mir eine zündende Idee, dann sind auf dem Kalender Ferien eingezeichnet und bei einer weiteren Gelegenheitziehe es vor im schönen Emmental zu wandern, statt vor dem Compi zu hocken. Kurz: ich bitte um Nachsicht, wenn hin und wieder ein Beitrag ausbleibt.

Nun geht es aber weiter und zwar mit einem Tool für den Firefox Webbrowser: FireGestures. Dieses kleine Browser Add-on, das mit wenigen Mausklicks installiert werden kann, leistet Erstaunliches: das Verhalten des Browsers kann mit sogenannten Mausgesten gesteuert werden. Mausgesten sind nichts anderes als simple Bewegungen, die mit der Maus gemacht werden, während die rechte Maustaste gedrückt bleibt. Um beispielsweise im Verlauf (History) des Browsers zurückzublättern wird die rechte Taste gedrückt, die Maus einige Zentimeter nach links bewegt und zuletzt die Maustaste wieder losgelassen. Sofort nach dem Loslassen der Maustaste wird die zuvor geöffnete Seite im Browser sichtbar. Auf dem Bildschirm wird während der Geste die Bewegung der Maus mit einer grünen Linie sichtbar gemacht. Dies erleichtert das gestikulieren und zeigt an, wenn der Start einer Geste erkannt wurde.

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FireGesture Konfiguration

Das ganze mag jetzt vielleicht aussehen wie eine kleine technische Spielerei. Und von Opera-Benutzern kommt sowieso nur eine mitleidiges Lächeln, denn sie kennen Mausgesten schon lange, weil diese fester Bestandteil des Opera-Browsers sind. Bei genauem Hinsehen werden die Vorteile der Mausgesten aber schnell erkennbar: wer den Browser mit der Maus steuert, muss nicht ständig die Tastatur benutzen, spart also Zeit und ermüdet weniger schnell. Es gibt Gesten für alle wichtigen Operationen: Seite neu laden, Fenster schliessen, Wechseln zwischen Tabs, Zoom, usw. Das FireGesture Tool für Firefox kennt rund 80 (!) Gesten und wer will, kann diese beliebig den eigenen Bedürfnissen anpassen. Wer eine Weile mit diesem praktischen Helfer arbeitet, wird ihn bald nicht mehr missen wollen!

Wie aber kommt man nun in den Genuss von FireGestures? Wie alle Erweiterungen für FireFox wird das Tool über den «Add-Ons» Dialog installiert, der im Menu «Extras» zu finden ist:

Um das Tool rasch zu finden wird zuerst oben links auf das Register Get Add-ons geklickt und anschliessend im darunter liegenden Suchfeld FireGestures eingegeben. Nun sollte das Add-on in der Trefferliste angezeigt werden, wo es durch einen Klick auf den Button [Add To Firefox] installiert werden kann. Wer will, kann an dieser Stelle auch die «Browse» Option benutzen und sich weitere Add-ons ansehen. Es gibt Tausende! Und auf Online-Magazinen werden immer wieder populäre Add-ons, resp. Favoritenlisten vorgestellt. Es lohnt sich, diese Artikel jeweils zu lesen. Ich bin vor kurzem durch so einen Bericht auf FireFTP gestossen: ein kompletter FTP Client als Firefox-Erweiterung!

Nach der Installation des Add-on muss Firefox neu gestartet werden. Dann sind die Gesten bereits aktiv und können sofort genutzt werden. Eine Liste aller Gesten ist im FireGestures Konfigurationsdialog unter dem Register Mapping zu finden. Dieser kann wiederum im «Add-ons» Dialog über den Button [Preferences] geöffnet werden. Die einzelnen Gesten werden durch Buchstabenkombinationen notiert:

Buchstabe Key Bedeutung
U Up Nach oben
D Down Nach unten
L Left Nach links
R Right Nach rechts

Zwischen den offenen Tabs im Browser kann beispielsweise mit den einfachen «Treppengesten» Gesten „UL“ (nach oben, dann nach linke) und „UR“ (nach oben, dann nach rechts) gewechselt werden.

Linux Tool der Woche: mp3blaster

Auch das Linux Tool dieser Woche ist – wie die meisten, die bereits vorgestellt wurden – klein und kompakt. Und es steht mit seinem Konzept in bester UNIX-Tradition: erledige nur eine Aufgabe, diese aber besonders gut! Der MP3 Blaster (mp3blaster) ist ein Programm, das MP3 Dateien abspielen kann; im Gegensatz zu den meisten bekannten Mediaplayern hat er aber zwei aussergewöhliche Eigenschaften, die im folgenden vorgestellt werden sollen.

Der MP3 Blaster benötigt kein X-Windows, er läuft auf der Textkonsole, resp. in einem Terminal. Die Gründe dafür liegen einmal mehr in der Genesis des Programmes. Bram Avontuur begann bereits 1997 sich eine eigene MP3-Sammlung aufzubauen. Und da er – damals wie heute – am liebsten auf der Linux-Textkonsole arbeitet, suchte er ein geeignetes Programm, um seine Musikdateien während der Arbeit hören zu können. Da gab es splay, das zwar einzelne Dateien abspielen konnte aber keine Funktionen für Abspiellisten bot. Also machte sich Bram an die Arbeit. Er las die Dokumentation zur mpeg Bibliothek, die MP3 Dateien dekodiert und begann, seine eigene Abspielsoftware zu entwickeln. Herausgekommen ist dabei ein MP3 Player, der äusserst geschickt die Textkonsole nutzt, um MP3-Dateien zu gruppieren und abzuspielen. Gesteuert wird das Programm ausschliesslich per Tastatur, was im Alltag oft schneller geht als das Anklicken eines Symboles auf dem Bildschirm. Das Erscheinungsbild gibt sich farbenfroh, gefällig und sehr gut strukturiert. Schon nach wenigen Stunden können alle wichtigen Funktionen schnell und intuitiv genutzt werden. Wem die Tastaturbelegung nicht zusagt, der kann sie seinen eigenen Wünschen anpassen.

Die Nutzung der Textkosole hat viele Vorteile: MP3 Blaster kann auch auf Systemen mit geringen Ressourcen oder auf PC’s ohne X-Windows genutzt werden. Ferner eignet sich das Programm prima zum Abspielen von Dateien aus Scripts heraus.

Das zweite herausragende Merkmal von MP3 Blaster sind die Abspiellisten (Playlists). Mit MP3 Blaster können sehr leicht Listen zusammengestellt und hierarchisch geordnet werden. Mit einem einzigen Kommando können von MP3-Bibliotheken auf der Festplatte Playlists erstellt und gespeichert werden. Der Blaster bietet bei den Playlists etwas besonders: Das zufällige Abspielen bezieht sich nicht auf einzelne MP3 Dateien, sondern auf Playlists. Damit ahmt das Programm einen CD-Player mit mehreren Schubladen nach: Per Zufall wird eine CD ausgewählt und dann als Ganzes abgespielt. Darauf wird die nächste CD ausgewählt, usw.

Hier nun ein paar Tips für den Start mit dem Programm. Am besten wird mp3blaster in einem Ordner aufgerufen, in dem sich bereits einige MP3 Dateien befiden:

mp3blaster *.mp3

Dies startet MP* Blaster, liest alle MP3 Dateien des aktuellen Ordners und beginnt mit dem Abspielen der ersten Datei. Gesteuert werden kann das Abspielen nun wie folgt über die Tastatur:

Taste Funktion
4

Springt zum letzten Stück
5

Start/Stop
6

Springt zum nächsten Stück
1

Zurückspringen
2

Zum Anfang
3

Vorwärtsspringen
<

Leiser
>

Lauter
+

Nächste Hilfeseite
+

Vorige Hilfeseite
q

Beendet MP3 Blaster

Wer eine eigene MP3 Sammlung hat, kann diese schnell und einfach mit dem MP3 Blaster nutzen. Dazu wird nach dem Start des Programmes F1 – Select Files gedrückt. Nun kann mit einem einfachen Dateibrowser der Ordner gewählt werden, in dem sich die Musikdateien befinden. Zuletzt wird F6 – Add Subfolders gedrückt. Nun werden alle Unterordner durchsucht und für jeden Ordner mit MP3 Dateien wird eine Playlist erstellt. Zuletzt wird die generierte Liste mit F4 – Write Playlist gespeichert. Beim nächsten Start des Programmes muss jetzt nur noch der Dateiname der gespeicherten Playlist angegeben werden und dann legt MP3 Blaster los:

mp3blaster -l <playlist>

MP* Blaster ist ein echtes und gelungenes Linux Tool: klein, flexibel und schnell. Es setzt den Fokus nicht auf eine Myriade von Funtionen, sondern auf das Wesentliche. Auf das, was im Alltag benötigt wird. Da ich den MP3 Blaster regelmässig nutze, will ich mich an dieser Stelle bei Autor für dieses fantastische Programm bedanken. Bram hat nicht nur einen glänzenden und beliebten Player entwickelt, er hat ihn auch unter die GPL, die GNU Public License gestellt, so dass jeder die Software nutzten und weitergeben darf.

«Preiswertes Alphorn»

In seinem Buch «Der Alphornbläser» schreibt Christian Schneider, dass es nichts schöneres gibt, als das Musizieren mit dem langen Hirtenhorn. Und er ist mit dieser Meinung nicht alleine. Immer mehr Menschen lassen sich von diesem urchigen Holzhorn begeistern, sind fasziniert von einem neuen und berührenden Klangerlebnis mitten in der Natur. Und in der Tat: wer einmal auf einem Berg vor dem Sonnenuntergang eine Melodie auf dem Alphorn geblasen hat, kennt dieses Gefühl, das den Bläser erfüllt: ein tiefes und erfüllendes Erleben, wie Musik, Bläser und Natur zu einer Einheit werden.

So erstaunt es nicht, dass Alphörner gefragt sind. Ich werde immer wieder per E-Mail angefragt, wo es gute Alphörner zum Ausprobieren und Kaufen gibt. Und immer öfter geraten Interessenten mit der Frage am mich, ob es auch preiswerte Alphörner für bescheidene Budgets gibt. Ja, es gibt diese Alphörner. Aber sie sind sehr rar.

Hin und wieder werden auf Online-Auktionen Occasion-Alphörner zum Kauf angeboten. Gerade Einsteiger sollten aber hier vorsichtig sein. Denn nicht selten wurden diese Instrumente lange nicht benutzt oder falsch gelagert. Die Folgen sind Verkrümmungen, Risse im Rohr und undichte Stellen. Gerade Anfänger werden an so einem Alphorn wenig Freude haben, da es schwer oder kaum mehr spielbar ist. So lautet mein Rat für Anfänger, bei einem Occasion Alphorn einen erfahrenen Bläser beizuziehen, der das Horn prüft. Ebenso sollte die Geschichte des Hornes bekannt sein: woher stammt es, wie lange wurde es nicht geblasen, etc.

Der sicherere Weg besteht darin, zu sparen, bis das Geld für ein neues Alphorn beisammen ist. In der Schweiz sind qualitativ hichwertige Alphörner ab Fr. 2500 zu haben. Zum Beispiel von Josef Stocker aus Kriens. Sehr zu empfehlen ist der Besuch in einem Alphornatelier, wo mehrere Alphörner ausprobiert werden können. Fritz Frautschi aus Schönried und Franz Schüssele aus Friesenheim führen solche Ateliers.

Die Vorteile eines neuen Alphornes überwiegen deutlich: Das Instrument kommt direkt aus der Werkstatt, bei sorgfältiger Behandlung macht es seinem Besitzer viele Jahre Freude. Der Alphornbauer Gérald Pot bestätigt dies: Alphörner sind wie Wein; sind sie gut, so werden sie mit dem Alter immer besser; sind sie schlecht, dann ist es genau umgekehrt.

Eine umfangreiche Liste mit Alphornbauern gibt es auf der Homepage von Hans-Jürg Sommer. Gewiss werden Sie hier einen Alphornbauer finden. Wer sich für ein Occasion-Alphorn entscheidet, kann bei Ricardo ein Konto erstellen und unter der Rubrik «Suchen und Beobachten» eine neuen Auftrag erstellen. Jedesmal, wenn ein Alphorn neu angeboten wird, erhalten Sie ein E-Mail.

Mail us Rüderswil

I zwe Tag isch es also sowyt. Üses Fescht steit vor der Türe. U wiu mir i all de Vorbereitige grad no chli Zyt blibt, gits es paar Informatione zu üsem Iladigs-Chärtli. Das hei mir nämlich sälber baschtlet u gsätzlet. U die Arbeit het üs viu Fröid gmacht!

Ja gwüss, am Afang isch es üs no nid ganz wohl gsi derbi. Äbe, es isch ja ds erscht Mal gsi, dass mir vor so ne Ufgab gstellt si gsi… Aber scho gli einisch isch druf d’Idee mit däm transparänte Papier cho. Uf ere dunkle Vorlag gseht das richtig schön us; ja scho fasch e chli fürnähm. O d’Farb vom Chärtli isch eso glin druf gfunge worde: es dunkus, satts blau. Mit Rat u Tat ghulfe bi der Uswahl het üs d Frou Aebi vom Basar Créatif z’Hutwiu. Drum wei mir ihre o a dere Stell no einisch Danke säge.

Einladung1

Üsi Iladig

Aber itz, was drufschribe uf das Iladigs-Chärtli? Das het üs druf grad no einisch z’däiche gäh. Der Text für d’Iladig isch no gli einisch gfunge gsi. Mir hei üs aber o es Gedicht in bärndütscher Sprach gwünscht. Das hei mir nach ere Vorlag in schriftdütscher Sprach sälber gmacht. So also isch das Chärtli langsam aber doch Stück für Stück entstande:

Vore druf het’s Föteli mit em Wäg. Drüber gleit wird es transparänts Papier, mit der Iladig, innefür mit em Gedicht. Ganz konventionell isch das nid, aber üs het das gfalle und immer öppe öppis nöis macht ds Läbe ja spannender. So hei mir üs das däicht. Uf der Innesyte vom Chärtli isch auso ds Gedicht u rächts näbedra es wyters Papier mit der Iladig z’gseh. Die Iladig isch wider us transparäntem Papier u 1.5cm zrügg gschnitte, so dass es es gäbigs Rändli git. Es Chlämmerli mit Härzform sorgt derfür, dass das Zetteli schön blibt, wo es häre ghört.

U ds Föteli? Das mues natürlich o no gseit si. Es het mängs Bildli brucht, bis mir z’fride si gsi. Zum einte hets zu üsem Motiv «Wäg» müesse passe; zum andere aber o no guet u gfelig müesse usgseh. Zum pröble si mir uf em Rämisgumme, are Ämme und im Wald gsi. Grad nüt het es drus gäh. Erscht deheim bim chriesiboum isch ds richtige Föteli entstande. E ganz e liebe Dank geht a Christine u Dani. Si hei mit viu Geduld die Föteli gmacht und üs zwäg ghulfe.

Linux Tool der Woche: dillo

dilloWenn wir auf das Thema Webbrowser zu sprechen kommen, dann fallen rasch die Namen der bekannten Trendsetter auf diesem Gebiet: Firefox, Google Chrome und Safari für den Macintosh. Dem norwegischen Opera-Browser gelang es in den vergangenen Jahren nicht, markant zuzulegen, obwohl er das Zeug dazu durchaus hätte! Und dann gibt es die weniger bekannten Browser: zu ihnen gehören K-Meleon, Epiphany, Galeon und die textbasierten Browser Links und Lynx.

Das Tool dieser Woche ist nun ein Webbrowser, von dem nur selten etwas zu hören ist – zu Unrecht. Es ist Dillo. Der komplett in C programmierte Webbrowser ist in jeder Beziehung ein Leichtgewicht: Auf der Festplatte installiert benötigt das Programm kaum mehr als ein Megabyte und auch während der Ausführung werden nur minimale Anforderungen an die Systemressourcen gestellt. Zudem zeigt Dillo Webseiten in atemberaubender Geschwindigkeit an und notiert gleichzeitig die Fehler, die beim Rendering gefunden wurden. Diese werden jeweils unten rechts in der Statusleiste angezeigt.

dillo

Gibt es auch Schwächen? Ja, die gibt es: Dillo unterstützt nur eine Teilmenge des CSS und bietet keinen Support für Browser-Plugins, so dass Flashfilme oder Java Applets nicht angezeigt werden können. Ferner gibt es keinen Javascript-Interpreter. Dies hat zur Folge, dass viele Webseiten falsch oder gar nicht angezeigt werden. Dennoch: Dillo ist eine spannende Alternative zu den etablierten Webbrowsern. Der wendige Minimalbrowser entwickelt seine Stärken dort, wo wenige Ressourcen zur Verfügung stehen, Webseiten aber dennoch schnell und in akzeptabler Qualität angezeigt werden sollen. Und: es macht Spass, mit diesem kleinen und flinken Browser zu arbeiten. Wo Firefox oder Chrome oft mehrere Sekunden an der Arbeit sind, liefert Dillo das Ergebnis in Sekudenbruchteilen mit einem Augenzwinkern…

In der neuen Version 2.1 unterstützt Dillo auch das HTTPS-Protokoll und bietet eine einfache Lesezeichen-Verwaltung. Dillo kann – wie seine grossen Brüder – mehrere Seiten in Tabs öffnen und auf Seiten mit Basic-Authentifizierung zugreifen. Dillo, der übrigens dieses Jahr seinen neuten Geburtstag feiert läuft nicht nur auf Linux sondern auch auf verschiedenen UNIX-Versionen. Wer den sympathischen kleinen Browser testen will, findet auf der Downloadseite neben dem Quelltext auch verschiedene vorkompilierte Binärpakete für bekannte Linux-Distributionen.

«Nicht aufgeben»

An der diesjährigen Riedbergpredigt sprach Pfarrerin Brigitte Siegenthaler von der Seligpreisung aus der matthäischen Bergpredigt und lud alle Predigtbesucher ein, fest im Glauben zu bleiben, auch dann, wenn Rückschläge unt Enttäuschungen unser Leben prägen. Bei der von der MG Zollbrück umrahmten Feier empfing Anja die Taufe.

Die frische Morgenluft auf dem Riedberg war erfüllt vom würzigen Geruch der Weisstannen und vom Tau und Regen der vergangenen Nacht. Und nachdem die Musikgesellschaft Zollbrück den Gottesdienst auf dem Riedberg eröffnet hatte, wurden die zahlreich erschienen Predigtbesucher von Pfarrerin Brigitte Siegenthaler begrüsst. Noch war der Morgen kühl; Pfarrerin Siegenthaler gab sich aber zuversichtlich, dass bald die ersten Sonnenstrahlen die Waldlichtung auf dem Riedberg erwärmen würden und wählte ein passendes Lied für den Beginn des Gottesdienstes: «All Morgen ist ganz frisch und neu».


Musikgesellschaft Zollbrück

Mit ihrer herzlichen und gewinnenden Art gestaltete Pfarrerin Siegenthaler nach der Einleitung den Gottesdienst und kam in ihrer spannenden Ansprache auf die Bergpredigt des Evangelisten Matthäus zu sprechen (Mt. 5-7). Es sind hohe Massstäbe, die Jesus aufstellt: «Ihr seid das Licht der Welt (…), ihr seid das Salz der Erde», so spricht er zu seinen Jüngern und zu den vielen Frauen, Männern, Alten und Kindern, die auf den Berg stiegen, um Jesus zu hören. Jesus verheisst einen liebenden Gott, der uns zur Seligkeit ruft, so wie es auch in der Einleitung zur Bergpredigt zu lesen ist. Aber: vermögen wir den Liebesgeboten Jesus wirklich zu folgen? Wie oft wollen wir das Gute, ohne dass es uns gelingt? Gerade hier ist es wichtig, dass wir nicht aufgeben, folgert Pfarrerin Siegenthaler: dass wir immer wieder an Gott glauben und seine Liebe bezeugen.

Einen nachhaltigen Eindruck hinterliessen die passenden und gelungenen Vorträge der Musikgesellschaft Zollbrück. Mit viel Einfühlungsvermögen und Musikalität verwöhnten die Emmentaler Musiker das aufmerksam zuhörende Publikum. Insbesondere vom Stück «Amazing Grace», der gut zum Predigttext passte, waren viele Zuhörer sichtlich tief berührt.

Am Ende der Feier löste sich der Morgennebel tatsächlich auf und ein warmes Sommerlicht drang durch die Zweige und lud die Predigtbesucher zum Verweilen ein. Während die Musikgesellschaft die Anwesenden mit vielen weiteren Vorträgen erfreute, offerierte die Kirchgemeinde Getränke und einen Imbiss. So klang in den letzten Morgenstunden eine gelungene und beglückende Riedbergpredigt aus.

SolNet PBX

Ich habe ja schon einmal angedeutet, dass ich an einer digitalen Telefonzentrale (PBX – Private Branch Exchange) arbeite. Nun, da das Produkt der Version 1.0 entwachsen ist und bereits einige Kunden damit arbeiten, dachte ich dass die Zeit gekommen ist, die Software auch an dieser Stelle kurz vorzustellen.

Die SolNet PBX ist auf die Bedürfnisse von KMU’s abgestimmt. Sie bietet also die Funktionen, die in einem kleinen bis mittleren Unternehmen benötigt werden. Dazu gehören unter anderem ein flexibles Verwalten von internen und externen Nummern, das Festlegen von Mitteilungen für verschiedene Tageszeiten und Feiertage, sowie Funktionen für Sammelanschlüsse und Ringrufe. Alle Einstellungen der PBX können bequem mit dem Webbrowser angezeigt und verändert werden. Da die PBX zentral auf Servern bei SolNet gehostet ist, entstehen dem Kunden keine Wartungs- oder Unterhaltsarbeiten.

Bei der Entwicklung der PBX gab es zwei wichtige Aspekte: zum einen wurde (und wird) grosser Wert auf Offenheit und Flexibilität gelegt. So kommt als Telefoniesoftware die Realtime Version von Asterisk zum Einsatz. Bei der Realtime-Erweiterung werden alle Einstellungen in einer Datenbank gespeichert. So wird sichergestellt, dass Änderungen an der Konfiguration sofort wirksam werden: modifiziert ein Teilnehmer also sein Passwort oder seine Einstellungen für ausgehende Anrufe, werden diese ohne Verzögerung wirksam.
Da für die Kommunikation standartisierte Protokolle der Digitaltelefonie verwendet werden, können die verschiedensten Telefone an die PBX angeschlossen werden, etwa die Modelle von SNOM oder Linksys/Cisco. Aber auch Softphones und Smartphones (z.B. iPhone) werden unterstützt.

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Einstellungen eines Teilnehmers

Der zweite wichtige Punkt ist die Verwendung von SolNet Digital Voice Konten. Damit können alle Vorteile der Digitaltelefonie genutzt und mit PBX-Funktionen ergänzt werden. Kunden können bestehende Nummern auf Digital Voice portieren oder neue Nummern bestellen. Anschliessend können diese Nummern nach Belieben einem Teilnehmer oder Sammelanschluss zugewiesen werden. Das schöne daran: bei jeder Nummer kann genau festgelegt werden, was bei einem Anruf passiert: Ringruf, Meldung mit VoiceMail nach Feierabend, spezielle Meldung für Wochenenden und Feiertage, etc.

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Verbindungsnachweis

Da Asterisk die Grundlage der PBX ist, kommen zahlreiche Funktionen hinzu, die das Arbeiten mit der Zentrale erleichtern. SNOM-Telefone beispielsweise bieten praktische Rezeptionsfunktionen. Damit kann mit LED’s auf dem Apparat angezeigt werden, bei welchen Teilnehmern gerade das Telefon läutet oder wer aktiv ein Gespräch führt. Natürlich kann dafür auch die Telefonzentrale auf der Webseite der PBX verwendet werden. Und es gibt Indikatoren für verpasste Anrufe, für VoiceMail (Sprachnachrichten) oder für aktive Umleitungen, beispielsweise auf ein Handy.
Damit nicht jedesmal die Webseite der PBX bemüht werden muss, können wichtige Einstellungen auch per Kürzel auf dem Telefon vorgenommen werden: Das Umleiten des Anschlusses erfolgt wie gewohnt über die Kombination *21. Um lästige anonyme Anrufer zu sperren, wird *99 verwendet, usw.

Häufig genutzte Telefonnummern können in einem Telefonbuch gespeichert werden. Auch hier kommen offene Standards zum Einsatz: das Verzeichnis ist auf einem LDAP Server abgelegt und kann von jedem Gerät, das LDAP unterstützt, genutzt werden.

Den Abschluss dieser Produktvorstellung macht ein kurzes Fallbeispiel. Ein kleines Unternehmen mit vier Mitarbeitern soll mit der SolNet PBX ausgerüstet werden. Zum Einsatz können fünf externe Nummern, wobei eine als Hauptnummer des Unternehmens genutzt wird.

Mitarbeiter Interne Nummer Externe Nummer
Sid 4040 034 517 40 40
Miranda 4041 034 517 40 41
Stef 4042 034 517 40 42
Greg 4043 034 517 40 43
Zentrale (keine) 034 517 40 10

Alle Teilnehmer haben interne Nummern, damit sie Gespräche innerhalb des Büros führen können. Ferner haben alle eine externe Nummer, damit sie mit einer Direktwahl von aussen erreichbar sind. Ruft jemand die Nummer der Zentrale (034 517 40 10), dann läuten alle vier Telefone entweder gleichzeitig oder schön der Reihe nach (je nach Einstellung). Kommt der Anruf wider Erwarten ausserhalb der Arbeitszeit, wird dies dem Anrufer freundlich mitgeteilt und er erhält die Gelegenheit, eine Nachricht zu hinterlassen.

Der Zauber des Buches

Bücher mochte ich schon immer gerne. Denn Bücher erzählen die spannendesten Geschichten, sie laden ein zu einer grossen Entdeckungsreise die voller Denkabenteuer sind oder sie öffnen uns ein Tor zu einer längst vergangenen Zeit; zu Menschen, die vor vielen Jahrhunderten lebten und uns in ihren Büchern eine Botschaft hinterlassen haben. Gedanken, die uns im ersten Moment oft seltsam und fremd erscheinen. Erst, wenn wir mehr über die Epoche erfahren, beginnt sich der Schleier zu lichten und die Gedanken aus der fernen Zeit erhalten vor unserem geistigen Auge Form und Gestalt. Staunend erleben wir dann, wie der altevordere Schreiber wieder lebendig wird, wie er uns seine eigene Welt schildert, von seinen Entdeckungen erzählt, vom Glück, aber auch vom Leid seiner Welt berichtet.

Wer liest, weiss mehr und verbringt seine Freizeit sinnvoll. So stand es einst in einem Verlagsprospekt. Daran ist etwas wahres. Aber es darf nicht einfach beim Lesen und Wiedervergessen bleiben. Wer liest, nimmt die Gedanken des Verfassers, der das Buch geschrieben hat, auf. In einem wertvollen Buch stehen die Gedanken, die ein Mensch als wertvoll erachtet hat und deshalb niederschrieb. Der Leser erhält somit die grosse Chance, diesen Gedanken wiederzudenken, ihn nachzuvollziehen, genau so wie ihn der Genius entdeckt und augeschrieben hat. Ein lebendiger Gedanke aber will weitergedacht, ausgeformt und fortgesetzt werden, will mit neuem Leben erfüllt werden. So regt Lesen unsere Phantasie an. Lesen ist eine Herausforderung an unser aktives Denken, an unsere Vorstellungskraft und Imagination. Denn da liegt wieder das alte Buch vor uns, dessen Welt in unserer Phantasie neu auflebt und bildhaft wird. Wir sehen einen stoischen Philosophen, wie er in der Subura lehrt, einen Mönch bei der Arbeit im mittelalterlichen Skriptorium oder einen Dichter aus dem 17. Jahrhundert, der Verse niederschreibt, die uns auch heute noch tief berühren.

Kurt-von-Koppigen

Seite aus dem Buch: Kurt von Koppigen von Jeremias Gotthelf

Wer Bücher liest, lässt sich auf Abenteuer ein. Etwa beim Lesen einer Geschichte wie «Kurt von Koppigen» von Jeremias Gotthelf. In seiner kräftigen und bildhaften Sprache erzählt der Berner Volksdichter vom Leben eines Raubritters, der eines Nachts im dunklen Wald ein Erlebnis hat, das ihn im tiefsten Grund seiner Seele berührt und ihn auf einen anderen, besseren Lebensweg führt.

Abenteuer gibt es aber ganz verschiedene. Es gibt diejenigen, die in Heldensagen und Epen besungen werden. Abenteuer von Männern, die sich in Kampf und Streit durch Tapferkeit bewährt haben, die standhaft und unerschrocken die grosse Herausforderung annahmen und am Ende den Sieg davon trugen. Aber es gibt auch die anderen Abenteuer, von denen keine Heldensage berichtet, kein Epos singt: Abenteuer, die im Verborgenen geschehen, aber das Leben der Betroffenen nicht weniger tief prägen. Es sind die Erlebnisse derjenigen Menschen, die in Armut und Not leben und jeden Tag von neuem kämpfen müssen, um ihr Überleben zu sichern. Die sich allen Widrigkeiten zum Trotz bewähren und zuletzt das Glück finden, das sie dann ihren Kindern mit auf den Lebensweg geben.

Und da sind die Abenteuer, von denen einige sagen, dass es die grössten sind. Es sind die Abenteuer, die in der Welt unseres eigenen Denkens geschehen. Hier entstehen die Geschichten in einer Welt, deren Grenzen so weit sind, wie unser eigene Phantasie zu gehen vermag, unser Intellekt sie sich vorstellen kann. Viele grosse Entdeckungen, haben hier ihren Ausgang genommen. Und viele dieser Abenteurer kamen mit Erlebnissen und Erkenntnissen von ihren Entdeckungsreisen zurück und entschlossen sich dann, diese für uns in Worte zu fassen. Sie haben etwas entdeckt, von dem sie glauben, dass es auch für unser eigenes Leben wichtig ist. Dass wir daraus etwas lernen und neue, wertvolle Erkenntnisse schöpfen können.

Dies ist der Zauber des Buches: es belohnt die Zeit, die wir mit ihm verbringen in vielfacher Weise. Bei der Lektüre lernen wir Neues kennen, Dinge von denen wir nie zuvor etwass gehört haben. Das ist manchmal so spannend und mitreissend, dass wir das Buch gar nicht mehr weglegen wollen. Und wenn wir die letzte Seite erreicht haben, das Buch wieder schliessen, dann entlässt es uns nicht, ohne uns wertvolles Wissen mitgegeben zu haben.

Linux Tool der Woche: Clippings

Wer meine Linux Tool-Beiträge regelmässig liest, wird es sicher bemerkt haben: ich habe eine Vorliebe für Tools, mit denen stets wiederkehrende Aufgaben am Computer vereinfacht und erleichtert werden können. Diese Woche ist deshalb ein Tool an der Reihe, das besonders gut zu dieser Vorliebe passt: es ist das Clippings Add-on für Thunderbird. Das kleine Utility tut grundsätzlich nichts anderes, als Textbausteine zu sammeln, um diese später wieder in ein E-Mail einzufügen. Das klingt einfach – und ist es auch. Clippings ist ein Hilfsprogramm der ganz pragmatischen Art, mit dem beliebige Textbausteine gesammelt, geordnet und wiederverwendet werden können. Eine Funktion also, die bereits vor 30 Jahren in den ersten PC-Textverarbeitungen wie Wordstar gerne und oft genutzt wurde.

Aber das ist nicht alles. Hinzu kommt, dass Clippings einige praktische Funktionen anbietet, die das Verwalten der Textbausteine erleichtern: jeder Textblock in einer frei zu definierenden Ordnerhierarchie unter einem eigenen Titel abgelegt werden, ganz ähnlich wie Lesezeichen in einem Webbrowser. Durch das Zuweisen eines Tastenkürzels können Textblöcke rasch und unkompliziert in eine Nachricht eingefügt werden. Und last but not least bietet Clippings Import- und Export-Filter an.

Clippings-Manager
Clippings Manager

Damit Clippings mit Thunderbird genutzt werden kann, muss es zuerst installiert werden. Diese Aufgabe ist über die Rubrik Add-Ons im Menu Tools mit wenigen Handgriffen zu bewältigen. Im Add-Ons Dialog wird unten rechts auf «Get Extensions» geklickt. Darauf wird im Webbrowser eine Seite zum Auffinden von Thunderbird-Add-Ons geöffnet. Die Suche nach «Clippings» liefert genau einen Treffer, der zum gewünschten Add-On führt.
Im nächsten Schritt wird das Add-On heruntergeladen und auf der Festplatte gespeichert. Sobald das Add-On komplett heruntergeladen ist, wird im Add-On Dialog von Thunderbird auf den Button «Install» geklickt um dann die zuvor heruntergeladenen Datei auszuwählen. Damit ist das Add-On installiert und kann nach einem Neustart von Thunderbird genutzt werden.

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Neuen Textbaustein erstellen

Das Anlegen eines Textbausteines mit Clippings ist denkbar einfach. Unten links im Thunderbird-Fenster ist neu ein kleines Papierblatt zu sehen. Nun muss nur noch mittels Drag&Drop ein Text aus Thunderbird oder einer anderen X-Anwendung auf dieses Blattsymbol gezogen werden. Dadurch wird ein Fenster geöffnet, in dem der markierte Textblock zu sehen ist. Dem Textfragment kann nun ein Titel und ein Tastenkürzel zugewiesen werden. Wichtig ist dabei das Tastenkürzel: es bestimmt die Tastenkombination, mit der ein Textblock in einer Nachricht eingefügt werden kann. Wird beispielsweise der Buchstabe C gewählt, kann später mit der Tastenkombination Ctrl+Alt+V, gefolgt von C eingefügt werden.

Wem Drag&Drop nicht behagt, der kann einen Textblock auch durch verschiedene andere Arten erstellen. Ein Klick mit der rechten Maustaste auf das Clippings-Blattsymbol öffnet ein Menu, aus dem der Clippings-Manager gestartet werden kann. Hier können nun die bisher gesammelten Bausteine verändert, geordnet oder wieder gelöscht werden. Um einen Baustein manuell zu erstellen, wird auf «Neuer Eintrag» geklickt. Jetzt kann ein Text eingetippt oder aus der Zwischenablage eingefügt werden. Wie zuvor muss dann nur noch ein Titel und optionel ein Kürzel bestimmt werden.

Clippings ist eine echte Arbeitserleichterung, wenn häufig E-Mails verfasst werden müssen. Alle wiederkehrenden Textblöcke einer Nachricht können gespeichert und auf Tastendruck in eine neue Nachricht eingefügt werden. Geschickt genutzt kann dies enorm viel Zeit sparen. Vielen Dank an die Entwickler dieses überaus praktischen kleinen Helfers!