«Der Schrei der Wildgänse»

Dieses Buch erzählt von einer Begegnung mit weitreichenden Folgen. Es ist die Begegnung zwischen Jake, der sein Geld seit einigen Jahren als Co-Pastor einer aufstrebenden Freikirche im sonnigen Kalifornien verdient, und John. Habe ich gerade den Begriff «aufstrebend» verwendet? Das stimmt leider nur zum Teil für Jake’s Leben, der Hauptfigur dieser Geschichte. Denn zufrieden ist Jake mit seinem Job schon lange nicht mehr. Damals, als er mithalf die City-Center Church aufzubauen, war alles noch ganz anders. Viele Menschen der Stadt fühlten sich vom Pioniergeist der jungen Gemeinde angezogen, es herrschte ein Klima des Aufbruchs und der lebendigen Gemeinschaft in Jesus Christus.
Aber dann wendete sich das Blatt. Die Gemeinde wuchs und wurde immer mehr von einem organisierten und geordneten Betrieb geprägt. Der Geist der Gemeinschaft wurde abgelöst durch eine eher unepersönliche, starre Kirchenadministration. Es gab Machtspiele bei den Leitern und Passivität bei der Mehrheit der Kirchgänger. Zuletzt wandten sich viele enttäuscht von der Gemeinde ab und organisierten sich in Hauskirchen. Jake ist wegen dieser Entwicklung frustriert. All sein Einsatz haben seine Beziehung zu Gott nicht vertieft, eher im Gegenteil.

Wer aber ist John? Dies ist eine Frage, die bis zum Ende des Buches nicht beantwortet wird. Nur eines ist gewiss: was John über Jesus Christus weiss, ist so verblüffend, dass Jake ihn im ersten Moment für den Apostel Johannes hält. Jesus wies ja Petrus darauf hin, dass Johannes bis zur Wiederkunft nicht stirbt, falls er, Jesus, dies will (Joh. 21, 21-22).
John hat auf Jakes Fragen Antworten bereit, die einfach und verblüffend, aber auch vollkommen überzeugend und schlüssig sind. Unser Problem ist, dass wir viel zu viel wollen, dass wir meinen, durch unser Tun Gott dazu zu bringen, dass er etwas für uns tut: do ut des. Aber genau das können wir gemäss John nicht. Was wir vielmehr tun können, ist uns Jesus anzuvertrauen, ihn immer wieder um Rat zu fragen und darauf zu vertrauen, dass er uns hilft. Die ist der Weg, auf dem unsere persönliche Beziehung zu Jesus wachsen kann, auf dem unser Leben eine sehr günstige Wendung nehmen kann und wird.

Aber wie geht es nun weiter mit den Problemen in der Gemeinde? Auch hier sind John’s Rezepte erstaunlich: Gemeinschaft kann gar nicht «geplant» werden, der sonntägliche Gottesdienst läuft Gefahr, zu einer Routine zu werden, die der Gemeinschaft abträglich ist. Für John ist es wichtiger, zuerst nach Gott zu fragen und eine familiäre Gemeinschaft zu pflegen, die ganz spontan entsteht und von gegenseitiger Liebe getragen wird. Jake hat mit diesen Vorstellungen zuerst Mühe: für sein gewachsenes Verständnis muss es eine Organisation geben; Menschen, die leitende Aufgaben übernehmen und das Gemeindeleben planen. Erst im Verlauf des Buches erkennt Jake, dass das Wichtigste, nämliche Zuneigung und Gemeinschaft in Gott auch in einem völlig ungezwungenen und familiären Miteinander entstehen kann.

«Der Schrei der Wildgänse» ist ein Buch, das inspiriert und viele Denkanstösse gibt. Liebevoll und mit einem Augenzwinkern weist es auf Probleme hin, die im Gemeindeleben entstehen können. Und das schönste daran: die Autoren haben Ideen und erprobte Rezepte zur Lösung, die so einfach wie wirksam sind und die jeder – auch für sich selbst – sofort nutzen kann. Aus dieser Perspektive ist das Buch der beiden Amerikaner keine Schrift gegen die etablierten Kirchen. Im Gegenteil: Es ist ein gelungenes Missionsbuch, das auf die Gemeinschaft wie auch auf Einzelne aufbauend und belebend wirkt.

Alphorntrio Steiweid spielt auf

Ein langer Winter neigt sich seinem Ende zu und beim Spazieren über Feld und Wald sind überall die Botschafter des Frühlings zu finden. Auch die Alphornbläser werden nun wieder aktiv, proben im Freien und geben ihre ersten Konzerte. So ist auch das Alphorntrio Steiweid bald wieder zu hören. Der erste Auftritt erfolgt am kommenden Ostergottesdienst im reformierten Kirchgemeindehaus Aeschi (SO). Wir freuen uns auf den Auftritt und hoffen, dass unsrere Alphornmelodien eine Bereicherung für die Feier sein werden.

Kirchgemeinde Rüderswil mit eigener Homepage

Seit heute hat auch die reformierte Kirchgemeinde Rüderswil eine eigene Internet-Präsenz. Zurzeit präsentiert sich die ansprechend und übersichtlich gestaltete Homepage mit winterlichen Sujets aus dem Emmentaler Dorf. Besucher erfahren auf der Homepage alles Wissenswerte über die Kirchgemeinde. Zum Beispiel wann und wo die kommenden Gottesdienste stattfinden, wer das Pfarramt innehat oder wie die Pfrundscheune für eigene Veranstaltungen reserviert werden kann. Auch ein Adressverzeichnis und eine Agenda der geplanten Veranstaltungen sind leicht zu finden.

Selbstverständlich fehlen auch Informationen zu den Gebäuden der Kirchgemeinde nicht. So erfährt der Besucher, dass der Tuffsteinturm der älteste Teil der Kirche ist und möglicherweise bereits im 14. Jahrundert erbaut worden ist. Oder dass die Pfrundscheune in früheren Jahrhunderten tatsächlich vom Pfarrer als Scheune genutzt worden ist, da dieser in alter Zeit noch Selbstversorger war. Bei den aktuellen Informationen sind auch Einträge der Kantonalkirche zu finden, die eine gute Übersicht über das reichhaltige Angebot der reformierten Kirche im Kanton Bern vermitteln.

Jodlerklub Herzogenbuchsee mit neuer Homepage

Die Homepage des Jodlerklub Herzogenbuchsee ist in die Jahre gekommen. Seit September 2000 präsentierte sie sich stets in demselben Layout. Lediglich das Titelbild wurde einmal angepasst. Sobald diese erste Homepage fertiggestellt war, konzentrierte ich mich auf den Inhalt, schrieb Berichte, publizierte Photos und Termine, etc. Dies alles geschah ohne Hilfsmittel, denn es gab kein CMS – alle Inhalte wurden mit einem simplen Texteditor, meist joe oder gedit, editiert. Die neue Homepage geht nun in vielerlei Hinsicht einen anderen Weg. Sie ist in bezug auf den Inhalt wesentlich einfacher gehalten. Auf Zusatzinhalte wie etwa MIDI-Dateien oder Texte alter Volkslieder wird verzichtet. Im Fokus stehen nun die Aktivitäten des Vereins, sowie eine Seite mit Berichten und Mitteilungen. Die Inhalte werden in ein schlichtes Layout gekleidet, das wie bisher von der Farbe rot dominiert wird.

Wie hat alles angefangen, damals vor 10 Jahren? Es begann alles mit einem Glücksfall. Ich sah mich damals bereits nach einer Web-Adresse (Domain) für den Jodlerklub um, in dem ich seit einigen Monaten Aktivmitglied war. Bei der Suche fiel mir auf, dass die Adresse jodler.ch «geparkt» war; jemand hatte sie vermutlich reserviert, um sie zu einem späteren Zeitpunkt verkaufen zu können. Sie war also nicht frei. Einige Wochen später war sie dann plötzlich verfügbar und ich bemerkte dies nur per Zufall. Sofort reservierte ich sie. Der Erwerb der Adresse freute mich sehr und ich nahm mir vor, sie einer sinnvollen Verwendung zuzuführen. Heute wird jodler.ch von mehr als 15 Vereinen also Homepage-Adresse genutzt.

Als nächstes musste dann eine Homepage her. Nun bin ich kein Designer oder Grafiker, Seiten gestalten können andere viel besser als ich. Um dennoch rasch loslegen zu können, suchte ich mir eine farbliche Vorlage. In den Wappen der Gemeinde Herzogenbuchsee und des Kanton Bern gibt es viel rot. Eine Farbe, die mir sehr gefällt. Warum also nicht rot? Erleichternd kam hinzu, dass damals auch der Webauftritt der Solothurner-Zeitung diese Farbe nutzte und ich einige Ideen übernehmen konnte. Mit diesem Rüstzeug entstand bereits nach wenigen Tagen eine Homepage, die ich dann auch sofort aufschaltete. Nicht ganz ohne Stolz, ich geben es gerne zu. Denn die «Buchsi-Jodler» gehörten zu den ersten Jodlerklubs mit einer eigenen Homepage.

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Startseite der alten Homepage

Was zuletzt noch fehlte war ein Startbild für die Homepage. Damals war es noch üblich, Webseiten mit einem ansprechenden «Deckblatt» auszustatten. Für ein hübsches Titelbild braucht es aber ein paar Grafiken oder Bilder. Ich hatte aber kaum Bildmaterial und wegen der Jahreszeit war es auch nicht ratsam, Photos zu machen. Also besorgte ich mir einige ältere Photos, die ich einscannte und mit Photoshop weiterverarbeitete. Das Ergebnis sah zuletzt so aus wie im Bild rechts. Gewiss, ein Meisterwerk war es nicht, aber es erfüllte seinen Zweck – sieben lange Jahre.

Was nicht unerwähnt bleiben darf: Die neue Homepage verwendet NanoCMS, ein kleines Content Management System, das in vielerlei Hinsicht ungewöhnlich ist. Es benötigt weniger also 100 Kilobyte Platz, ist aber dennoch sehr flexibel und erweiterbar. Es benötigt keine Datenbank und kann mit sehr wenig Aufwand installiert und genutzt werden. Und: es ist sehr gut dokumentiert. Mit jedenfalls hat es Spass gemacht, damit zu arbeiten.

«Verurteilt nicht andere»

Im dritten Passionsgottesdienst stand ein Vers der Bergpredigt nach Matthäus im Zentrum der Predigt von Pfarrer Lorenz Schilt. Orgelklänge von Heinz Born umrahmten die Feier, bei der auch ein Kind getauft wurde.

An diesem schönen Vorfrühlingsmorgen vermischte sich das Läuten der Kirchenglocken mit dem Gesang der Amseln, die den neuen Tag begrüssten. Sichtbar werden die Tage nun länger und milder, Mensch und Tier freuen sich über die ersten Frühlingsboten und wo der Blick hinfällt, sind erste Knospen und Blüten zu entdecken. Auf dem Weg zur Kirche konnten so viele Impressionen gesammelt werden, die Freude bringen und Kraft geben.

«Alles im Leben hat mindestens zwei Seiten», so begann Lorenz Schilt seine Predigt, in deren Mittelpunkt das messianische Gebot stand, andere nicht zu verurteilen (Matth.7,2). Wenn wir in diesen Tagen die Zeitung aufschlagen oder das Radio einschalten, vernehmen wir Unheilsmeldungen und wie schnell lassen wir uns verleiten, über andere Menschen ein Urteil zu fällen. Aber sehen wir dabei auch den Menschen, den wir verurteilen? Ein wichtiger Aspekt beim Urteilen und Verurteilen ist die Fähigkeit, den grösseren Zusammenhang zu erkennen, in dessen Mittelpunkt ein Ereignis steht, über das wir urteilen. Und damit auch Sensibilität, uns folgerichtig in die Welt eines andern Menschen hineinzudenken. Dazu gehört auch das Gebot der Barmherzigkeit, so wie wir es in der Feldpredigt von Lukas (6,36) finden.
Die Predigt von Lorenz Schilt wurde von feierlichen Orgelklängen eingeleitet und abgeschlossen. Meisterhaft und mit viel Empfindung begleitete Heinz Born die Feier, während der Carolina die Taufe empfing.

Fahrenheit 451

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Bradbury, Ray: Fahrenheit 451

Als ich dieses Buch zum ersten Mal las, hatte ich ein beklemmendes Gefühl. Die Welt, von der hier erzählt wird, ist düster, bedrohlich und freudlos: in einem totalitären, konformistischen Staat wird alles der herrschenden Ideologie geopfert: Menschen werden zu willenlosen Schattenwesen, denen im Namen des allmächtigen, allsehenden Staates alles geraubt wird, was das Leben menschlich, freudvoll und sinnerfüllt macht. Aus den geknechteten Bewohnern des brutalen und gnadenlosen Einheitsstaates sind verängstigte Konformwesen geworden, deren Tagesablauf bis in’s Detail durchorganisiert ist. Und der seelenlose Staat kennt kein Erbarmen: wer sich nicht uniformiert und in das stetig mahlende Räderwerk einfügt, verschwindet spurlos. Eigeniniative, Kreativität oder selbstständiges Denken und Phantasie sind gefährlich und deshalb hat der Staat den Besitz und die Lektüre von Büchern verboten. Wer gegen dieses Gesetz verstösst, wir hart bestraft.

Vor dieser Kulisse wird die Geschichte des Feuer(wehr)mannes Guy Montag erzählt. Er gehört einer Spezialeinheit an, deren Mission darin besteht, Bücher jeglicher Art ausfindig zu machen und mit Feuer zu vernichten. gefundene Bücher werden in dem Haus, in dem sie entdeckt wurden, aufgeschichtet und anschliessend mit einem Feuerwerfer verbrannt. Das dabei auch das ganze Haus in Flammen aufgeht, wird akzeptiert. Fahrenheit 451 (232,78 °C) ist die Temparatur, bei der sich Papier zu entzünden beginnt. Von daher leitet sich der Name dieser Spezialeinheit ab.

Montag macht seine Arbeit, obwohl sie ihn anwidert. Bis eines Tages etwas passiert, das ihn zu verändern beginnt. In einer Nacht rücken die Feuermänner abermals aus, um einen grossen, durch Spitzel entdeckten Bücherbestand zu verbrennen. In dem Haus lebt eine alte Frau – sie nimmt den Überfall der schwarzgekleideten Brenner gelassen. Und als das Haus angezündet werden soll, weigert sie sich, es zu velassen. Es ist, als ob mit den Büchern auch ihr Wille zum Weiterleben vernichtet wurde. Und so kommt sie den Feuermännern zuvor, entzündet das ausgegossene Kerosin und stirbt in den Flammen. Dieses Ereignis wird zur Zäsur in der Erzählung und im Leben von Montag. Der Titelheld der Geschichte versucht zu ergründen, was den Zauber der Bücher ausmacht. Woher kommt diese heroische Entschlossenheit, mit der diese alte Frau den Feuerpolizisten furchtlos entgegentrat? Montag beginnt, Bücher nach Hause zu schmuggeln und zu lesen. Verbotenerweise. Faber, der Kommandant der Feuermänner bemerkt dies umgehend und stellt Montag nach. Doch dieser hat bereits begonnen, sich aus dem verhängnisvollen Getriebe zu lösen. Montag weigert sich, die Uniformität weiter mitzmachen; er besucht einen ehemaligen Literaturlehrer, der ihm hilft, aus der Stadt zu fliehen.

Als Montag flieht und das rettende Ufer eines Flusses erreicht, der die Stadt vom unbewohnten Umland trennt, hat er den Entschluss, den er bei der Begegnung mit der Bücherfreundin gefasst hat, in die Tat umgesetzt. Er hat der Konformität den Abschied gegeben und sich für die Freiheit und Menschlichkeit entschieden. Jenseits des Flusses trifft er am Ende der Geschichte auf Gleichgesinnte, die sich entschlossen haben, bedeutende Werke der Literatur zu retten, indem sie diese auswendig lernen und damit selbst zu lebendigen Büchern werden.

Diese Ereignisse sind es, die Licht in das Düstere dieses berühmten Romanes bringen. Die Erkenntnis, dass trotz aller Uniformität Menschen «Nein» zum drohenden Moloch sagen, ihre Seelenflügel ausbreiten und dem düsteren Grau des Konformismus davonfliegen, in die lichten Sphären der Phantasie und Freiheit. Fahrenheit 451 ist ein Roman, der den Leser fasziniert und immer von neuem ergreift. Er ist ein leidenschaftlicher zum Auflehnung gegen jeden Versuch, das Leben anderer Menschen bestimmen zu wollen.

DrayTek Vigor 2700 VG

Im September 2005 habe ich zwei ATA’s kurz angetestet. Diese Geräte ermöglichten es, herkömmliche Telefone für die Digitaltelefonie zu verwenden. Das schöne daran: um einen VoIP Anschluss zu benutzen, muss der PC nicht erst eingeschaltet sein. Und mit «LifeLine» kann automatisch auf den Festnetzanschluss ausgewichen werden, sollte der Internet Anschluss einmal nicht funktionieren.
Diesmal soll ein Gerät vorgestellt werden, dass nicht nur für VoIP verwendet werden kann, sondern zugleich ein ADSL/ADSL2+ Router ist. Zum Umfang gehören ausserdem ein Wireless Hub, eine ausgereifte Firewall mit DDOS-Schutz, Werkzeuge zum Verwalten der Bandbreite und einiges mehr: das Vigor 2700 VG von DrayTek aus Taiwan. Der Begriff «Vigor», den es auch in der deutschen Sprache gibt (vigorös, energisch, stark), soll dabei auf den immensen Funktionsumfang des Gerätes hinweisen. Und in der Tat: Wer mit dem Webbrowser die Management-Seite des Vigor öffnet, wird mit einer umfangreichen Auswahl an Einstellungen für die verschiedenen Module des Gerätes konfrontiert. Im folgenden sollen einige davon kurz vorgestellt werden:

Quick Start Wizard. Trotz der Myriade an Funktionen, die das Gerät bietet, gelingt der Start problemlos: das Vigor wird über eine LAN-Verbindung mit dem PC verkabelt. Über eine private IP (192.168.x.x) kann dann auf das Webinterface zugegriffen werden. Für die erstmalige Konfiguration kann der Quickstart-Wizard verwendet werden, der nach dem Beantworten von einigen wenigen Fragen die Basiskonfiguration für ADSL erstellt. Ist das Gerät mit dem ADSL-Anschluss verbunden, kann nun bereits auf das Internet zugegriffen werden.

Wireless. Das Wireless LAN ist per Vorgabe deaktiviert, was absolut Sinn macht. Denn sobald anderen Geräten via Wireless LAN der Zugriff den ADSL Zugang erlaubt wird, muss sichergestellt werden, dass der Zugang mit einem WEP/WPA Kennwort gesichert ist. Ansonsten können Dritte ohne Einwilligung über den Vigor Router auf das Internet zugreifen. Idealerweise wird also zuerst unter General Setup eine Name für das WLAN vergeben und dann unter Security verschlüsselt.

Eine wichtige Funktion soll hier nicht unerwähnt bleiben. Der Vigor Router verfügt über einen internen Scheduler, mit dem verschiedene Dienste des Gerätes zu bestimmten Zeiten verändert oder vorübergehend deaktivert werden können. So wird es beispielsweise möglich, den Wireless Router nachts ausser Betrieb zu setzen um die Strahlenbelastung zu reduzieren.

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VoIP Einstellungen

Digital Voice. Wer über einen Digital Voice Zugang verfügt, kann diesen mit dem Vigor 2700 in wenigen Minuten nutzbar machen. Dazu muss unter VoIP die Seite mit den SIP-Accounts aufgerufen werden. Nun können bis zu sechs (!) voneinander unabhängige SIP Accounts konfiguriert und den Voice-Anschlüssen des Gerätes zu gewiesen werden. Damit ist die Basis VoIP Konfiguration fertig und max. zwei am Vigor angeschlossene Telefone sind betriebsbereit. Gewiss, ein Konfiguration, die alltagstauglich ist, wird etwas mehr Aufwand erfordern.

Firewall. Obwohl das Thema Firewall rasch zur Komplexität neigt, gelang es den DrayTek Entwicklern, die Konfiguration der internen Firewall leicht verständlich und intuitiv aufzubauen. Wer lediglich bestimmte Ports (MSN, Bittorrent, etc.) oder bestimmte Webadressen (Facebook, YouTube) sperren will, kommt schnell zum Ziel.

Ein wichtiger Aspekt soll hier nicht unerwähnt bleiben. Das DrayTek Vigor 2700 ist mit TR-069 ausgestattet (so wie alle ADSL Router neueren Datums). Einem Protokoll, das fälschlicherweise hin und wieder auch «Modem-Trojaner» genannt wird. Im Grunde aber ist TR-069 nichts anderes als ein Protokoll, das es dem Provider (und niemandem sonst) ermöglicht, das Vigor 2700 bei der ersten Inbetriebnahme automatisch zu konfigurieren und die Software auf dem Gerät aktuell zu halten. Siehe zu diesem auch den TR-069 Artikel auf diesem Blog.

«Mir fahre mit der BLS»

So wie an manchen Morgen unter der Woche stand ich auch heute auf dem Perron vom Bahnhof Hasle-Rüegsau und wartete auf den Zug, der mich nach Solothurn bringen sollte. Es war ein kalter Wintermorgen und alle Wartenden waren froh, als der BLS-Zug pünktlich eintraf und sich die Türen zu den geheizten Personenwagen öffneten. Nun aber rasch einsteigen, einen freien Platz suchen, freundlich fragen, «…Isch da no frei?» und dann hinsetzen und aus dem Fenster blicken, wie sich der Zug schon wieder in Bewegung setzt. Nun kann ich es mir während vierzig Minuten behaglich machen und ein schönes Buch lesen. Und genau so rasch wie der Zug vorbei an Häusern, Dörfern und Wäldern in Richtung Mittelland rollt, vergeht auch die Zeit wie Fluge.

Pendelzug RBDe 566 I. Quelle: BLS

Wie lange mache ich das jetzt schon? Bald ein Jahr! Damals, als ich die ersten Zugfahrten nach Solothurn unternahm, empfand ich die Fahrt als lange; aber heute kommt es mir vor, als hätte sich die Zeit bis zur Ankunft in der Ambassadorenstadt mit jedem Tag im Zug verkürzt. Fast lautlos und sanft schwebt der Zug über die Geleise und wenn ich aus dem Fenster blicke, muss icn staunen, wie schnell wir doch unterwegs sind. Alles rauscht am Fenster vorbei, Dörfer und Felder fliegen vorüber, jeden Moment gibt es etwas neues zu entdecken. Und im Wechsel der Jahreszeiten verwandeln sich die Landschaften, die durch das Fenster zu sehen sind. Heute auf der Heimfahrt, schien die Sonne am blauen Himmel und auf der grossen Ebene um Utzenstorf leuchteten die weiten, schneebedeckten Felder in strahlendem Weiss. So lege ich immer wieder das aufgeschlagene Buch beiseite und staune über all die Bilder, die sich im Wechsel der Jahres- und Tageszeiten in einem fort anders zeigen. Ich staune über einen grossen Lindenbaum, der immer derselbe ist, aber doch an jedem Tag wieder ein anderes Bild von sich gibt.

So blicke ich aus dem Fenster und geniesse die Fahrt. Und dann, dann kommt mir ein Lied in den Sinn, das wir früher im Männerchor sangen: «Mir fahre mit der SBB i ds schöne Schwyzerland, Frou, wo isch mis Sunntigsgwand?…». In diesem Lied wird das Bahnfahren als ein Erlebnis geschildert, etwas besonderes, auf das wir und schon am Vortag freuen. Der Zug bringt uns sicher zum Ziel, das wir uns für diesen Tag ausgesucht haben. Und während der Fahrt, da bleibt viel Zeit, die Landschaft zu geniessen, zu dorfen und brattigen. Oder um neue Bekanntschaften zu schliessen. Ist das heute auch noch so? Ist Zugfahren noch ein Erlebnis? Wenn ich in Solothurn an den einfahrenden Schnellzug aus Zürich denke, habe ich diesen Eindruck gar nicht. Die meisten Menschen, die durch die Fenster zu sehen sind, tippen auf einem Notebook, telefonieren mit ihrem iPhone oder sind sonstwie sehr beschäftigt. Die Fahrt im Zug wird für das Geschäft genutzt, mit einem Handgriff ist das mobile Büro aufgeklappt und per Wireless Connection öffnet sich eine Türe in das Internet. Gewiss, diese Menschen befinden sich auf dem Weg zur Arbeit, sie sind ja nicht auf einem Ausflug.
Aber dann erblicke ich eine Gruppe von etwa dreissig Kindern und zwei Lehrerinnen. Die Kinder tragen Rucksäcke und sind guter Dinge, sie lachen, machen Spässe und sind voller Ereignisfreude. Und kaum sind sie im Zug, beginnen sie auch schon, alles zu erkunden, kramen ein Znüni aus dem Rucksack oder versuchen, das Fenster herunter zu ziehen, um noch einen Blick auf des Bahnhofsareal zu erhaschen, bevor der Zug sich in Fahrt setzt. In den hellen Augen dieser Kinder spiegelt sich eine glückliche,freudige Erwartung auf die Erlebnisse des kommenden Tages. Und auch mir macht es Freude, diesem munteren Treiben zuzusehen. dass es da laut und ungestüm zu und hergeht, stört mich nicht.

Und dann bin ich mir wieder ganz sicher: Bahnfahren ist doch ein Erlebnis!

Nachtrag: Bald ein Jahr fahre ich nun mit der BLS nach Solothurn zur Arbeit. Und wieder zurück. Und in all den Tagen gab es nur sehr selten Zwischenfälle. Ich erachte dies nicht als Selbstverständlichkeit, besonders jetzt, da noch immer Schnee und Eis den Fahrbetrieb beeinträchtigen. So will ich es nicht versäumen, der BLS herzlich für ihre zuverlässigen und freundlichen Dienstleistungen zu danken.

Telefonieren mit Asterisk (VI)

Was genau geschieht, wenn ein Teilnehmer mehrere Anrufe gleichzeitig erhält? Oder anders, etwas differenzierter gefragt: was geschieht, wenn ein am Asterisk Server angeschlossenes Telefon einen Anruf erhält, während dieser Apparat gerade für ein Gespräch genutzt wird? Antwort: Bei der Digitaltelefonie sind mehrere, gleichzeitige Anrufe problemlos möglich. Ruft jemand auf eine Nummer, die gerade für ein Gespräch genutzt wird, wird dies dem Angerufenen optisch oder akustisch mitgeteilt. Dieser kann nun entscheiden, was er mit dem neuen Anruf machen will: abweisen, parken oder annehmen, während der bisherige Gesprächspartner im Haltemodus bleibt.

Einem Kunden war dies alles zu kompliziert. Er wünschte das gute alte Besetztzeichen zurück! Während er also telefoniert ist er für niemand anders erreichbar und Anrufer erhalten das aus der Analogtelefonie bekannte Besetztzeichen. Glücklicherweise verwenden wir SNOM Telefone und mit diesen ist dies recht einfach zu bewerkstelligen. Die alles entscheidende Option findet sich im Webinterface des Telefones in der Rubrik «Erweitert/Audio»:

Ich verwende hier ein SNOM 320 mit der Firmware 7.3.14. Die Sprache ist auf deutsch eingestellt. Die gesuchte Option heisst deshalb «Anklopfen» Die englische Bezeichnung lautet: «Call Waiting». Hier kann eingestellt werden, wie sich das Telefon verhalten soll, wenn es mehrere Anrufe erhält. Per Vorgabe lautet die Einstellung Ein – der Angerufene wird mit einem Klingelzeichen und einer Anzeige auf dem Display auf den neuen Anrufer aufmerksam gemacht. Die beiden folgenden Optionen, Nur Klingeln und Visuell schränken dieses Verhalten entsprechend ein. Mit der letzten Einstellung, Aus, wird dem Asterisk Server ein BUSY signalisiert, sobald er mehr als einen Anruf zustellen will.

Auf Seite des Asterisk Server erfolgt diese BUSY Meldung des SNOM beim Aufruf der Applikation Dial(), die ich hier schon vorgestellt habe. Wichtig ist hier zu wissen, dass Asterisk nicht automatisch ein Besetztzeichen sendet, sondern einfach die Dial() Applikation beendet und die Abarbeitung des Dialplan fortsetzt. Um sicherzustellen, dass der Anrufer auch tatsächlich das vertraute Besetztzeichen hört und es später noch einmal versucht, muss die Busy() Applikation aufgerufen werden, wenn der Rückgabestatus der Dial() Applikation „BUSY“ lautetet. Wir ergänzen den Dialplan aus II wie folgt:

exten => 200, 1, Answer
exten => 200, n, Dial(SIP/pc2, 60)
exten => 200, n, GotoIf($["${DIALSTATUS}" != "BUSY"] ?alldone)
exten => 200, n, Busy
exten => 200(alldone), n, Hangup

Die Dial() Applikation hat eine äusserst nützliche Funktion, die wir hier nutzen: sie liefert uns nach Beendigung in einer Variablen den Status des Anrufes: Keine Antwort(NOANSWER), Überlastet (CONGESTION), Unerreichbar (CHANUNAVAIL), etc. Dieser Status, der in der Variablen ${DIALSTATUS} gespeichert ist, kann nun recht einfach mit einer GotoIf() Anweisung ausgewertet werden. In meinem Beispiel wird schlicht ein Label (alldone) verwendet, wenn das Telefon nicht besetzt ist. Natürlich wäre es hier angezeigt, auch die anderen Stati auszuwerten. Dabei könnte dem Anrufer die Möglichkeit gegeben werden, eine Nachricht zu hinterlassen.