Telefonieren mit Asterisk (VI)

Was genau geschieht, wenn ein Teilnehmer mehrere Anrufe gleichzeitig erhält? Oder anders, etwas differenzierter gefragt: was geschieht, wenn ein am Asterisk Server angeschlossenes Telefon einen Anruf erhält, während dieser Apparat gerade für ein Gespräch genutzt wird? Antwort: Bei der Digitaltelefonie sind mehrere, gleichzeitige Anrufe problemlos möglich. Ruft jemand auf eine Nummer, die gerade für ein Gespräch genutzt wird, wird dies dem Angerufenen optisch oder akustisch mitgeteilt. Dieser kann nun entscheiden, was er mit dem neuen Anruf machen will: abweisen, parken oder annehmen, während der bisherige Gesprächspartner im Haltemodus bleibt.

Einem Kunden war dies alles zu kompliziert. Er wünschte das gute alte Besetztzeichen zurück! Während er also telefoniert ist er für niemand anders erreichbar und Anrufer erhalten das aus der Analogtelefonie bekannte Besetztzeichen. Glücklicherweise verwenden wir SNOM Telefone und mit diesen ist dies recht einfach zu bewerkstelligen. Die alles entscheidende Option findet sich im Webinterface des Telefones in der Rubrik «Erweitert/Audio»:

Ich verwende hier ein SNOM 320 mit der Firmware 7.3.14. Die Sprache ist auf deutsch eingestellt. Die gesuchte Option heisst deshalb «Anklopfen» Die englische Bezeichnung lautet: «Call Waiting». Hier kann eingestellt werden, wie sich das Telefon verhalten soll, wenn es mehrere Anrufe erhält. Per Vorgabe lautet die Einstellung Ein – der Angerufene wird mit einem Klingelzeichen und einer Anzeige auf dem Display auf den neuen Anrufer aufmerksam gemacht. Die beiden folgenden Optionen, Nur Klingeln und Visuell schränken dieses Verhalten entsprechend ein. Mit der letzten Einstellung, Aus, wird dem Asterisk Server ein BUSY signalisiert, sobald er mehr als einen Anruf zustellen will.

Auf Seite des Asterisk Server erfolgt diese BUSY Meldung des SNOM beim Aufruf der Applikation Dial(), die ich hier schon vorgestellt habe. Wichtig ist hier zu wissen, dass Asterisk nicht automatisch ein Besetztzeichen sendet, sondern einfach die Dial() Applikation beendet und die Abarbeitung des Dialplan fortsetzt. Um sicherzustellen, dass der Anrufer auch tatsächlich das vertraute Besetztzeichen hört und es später noch einmal versucht, muss die Busy() Applikation aufgerufen werden, wenn der Rückgabestatus der Dial() Applikation „BUSY“ lautetet. Wir ergänzen den Dialplan aus II wie folgt:

exten => 200, 1, Answer
exten => 200, n, Dial(SIP/pc2, 60)
exten => 200, n, GotoIf($["${DIALSTATUS}" != "BUSY"] ?alldone)
exten => 200, n, Busy
exten => 200(alldone), n, Hangup

Die Dial() Applikation hat eine äusserst nützliche Funktion, die wir hier nutzen: sie liefert uns nach Beendigung in einer Variablen den Status des Anrufes: Keine Antwort(NOANSWER), Überlastet (CONGESTION), Unerreichbar (CHANUNAVAIL), etc. Dieser Status, der in der Variablen ${DIALSTATUS} gespeichert ist, kann nun recht einfach mit einer GotoIf() Anweisung ausgewertet werden. In meinem Beispiel wird schlicht ein Label (alldone) verwendet, wenn das Telefon nicht besetzt ist. Natürlich wäre es hier angezeigt, auch die anderen Stati auszuwerten. Dabei könnte dem Anrufer die Möglichkeit gegeben werden, eine Nachricht zu hinterlassen.

Kreuzackerpark: Neuste Entwicklung

kraehennest-feb-2009

Noch sind keine Nester zu erkennen

Ich gebe es gerne zu, ich hege viel Sympathie für die Rabenvögel, die in Solothurn gewiss auch diesen Frühling wieder für Gesprächsstoff sorgen werden. Denn bereits hat das emsige Treiben der Saatkrähen rund um den Kreuzackerpark begonnen. Nester sind noch keine zu erkennen. Aber sobald die Tage etwas wärmer werden und den Schnee von den Platanen wegschmelzen, werden die wendigen Vögel mit dem Nestbau beginnen – auch diesmal unbeirrt von den Vorfällen der letzten Jahre. Rabenvögel sind fleissige und sehr schlaue Tiere, die es verstehen, sich veränderten Gegebenheiten und Situationen rasch anzupassen. Die Tiere sind verspielt, intelligent und wer sie genau beobachtet, kann dabei Bemerkenswertes entdecken. Etwa, wie die Krähen im Team Strategien zur Futtersuche anwenden.

Auch dieses Jahr also werden die Saatkrähen den Kreuzackerpark bevölkern und auf den Baumwipfeln der Parkplatanen für den heurigen Nachwuchs sorgen. Einigen werden sie mit ihrem emsigen Treiben Freude bereiten; andere mit ihrem lauten Gekrächze verärgern. Schon mehrmals hat der Solothurner Werkhof versucht, die schwarzen Krächzer zu «vergrämen». Allein der Erfolg blieb äusserst bescheiden, vor zwei Jahren wurden die Saatkrähen gar zum Politikum, als Angestellte des Werkhofes verbotenerweise einige Nester während der Brutzeit mit Stangen und Haken von den Baumen gusleten. Die Satkrähen indes straften diese Massnahme mit Nichtbeachtung und bauten in kürzester Zeit die zerzausten Nester wieder auf. Auch im folgenden Jahr erwiesen sich die Vögel als gewiefte Taktierer: sie begannen mit dem Nestbau später als vom Werkhof erwartet und retteten damit ihre Nester in die geschützte Brutzeit.
Wie wird sich der bisher wenig erfolgreiche Werkhof dieses Jahr verhalten? Gemäss einem Zeitungsartikel sollen die Krähennester dieses Jahr unangetastet bleiben. Die Ereignisse der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass es nicht so leicht sei, die schwarzen Vögel aus dem Park zu vertreiben.

Das scheint tatsächlich so zu sein. Dieser Blog wird auch dieses Jahr über die Vorkommnisse im Kreuzackerpark berichten.

Mail us Rüderswil

Hüt wird wider einisch öppis feins gchöcherlet: e Chäsröschti! U das geit öppe eso: Zerscht wärde d’Bärner Orange (öppe es Kilo), wo mir scho geschter gschwellt hei, ghültschelet. U denn mit der Röschti-Raffle i-n-es Becki grafflet. In der Zwüschezyt isch d’Bratpfanne scho agwermt u zwe Löffel Bratbutter si heiss drin worde. So cha’s also losgah, d’Röschti chunt i d’Brapfanne, derzue e halbe Teelöffel Salz. U jetz cha’s uf em Zähni afa sprätzle. Das geit öppe 10 Minute, bis alles schön goudbrun worde isch. U dass es schön regelmässug brätlet, wird die Röschti geng einisch umgrüehrt. Nach 10 Minute chunt de scho ds grosse Finale: Ei Zibele, wo mir scho vorhär gschiblet oder gwürfelet heit, wird im Egge vo der Bratpfanne schön abrätlet, bis es fein schmöckt u denn i d’Röschti inegrüehrt. Derzue schnäfle mir öppe 200 Gramm Wäutmeischterchäs us Rüderswil (wichtig) drüber u lah ne uf der heisse Röschti la verloufe.

Ganz zum Schluss wärde no es Chrütli drüber gströit, Majoran zum Bischpil, oder Chümi. Das ganze wird denn schön heiss mit früschem Salat serviert u mit gueter Lune gässe. Heit e Guete!

«Heute wie damals»

In den letzten Wochen blieb es leider still auf meinem Blog. Das liegt nicht daran, dass ich plötzlich schreibfaul geworden bin. Ich habe während drei Monaten an einem etas umfangreicheren Dokument gearbeitet, so dass zum Bloggen keine Zeit mehr blieb. Bei diesem Dokument geht es um eine einfache Frage: Warum gehen heute nur noch wenige Menschen zur Kirche? Warum bekennen sich immer weniger Christen offen zu ihrem Glauben? Auch ich vermag diese Fragen nicht zu beantworten. Um aber an mögliche Lösungen heranzukommen, habe ich versucht, verschiedene Aspekte des christlichen Glaubens aus der Sicht der ersten Gemeinden zu betrachten. Damals waren viele Christen bereit, für ihren Glauben zum Äussersten zu gehen. Heute schlafen wir am Sonntamorgen lieber eine Stunde länger, als die «Predig» zu besuchen…

Das Dokument trägt den Titel «Heute wie damals», weil ich überzeugt bin, dass das Christentum auch noch in unseren Tagen Menschen begeistern kann, wenn es als das angesehen wird, was es schon vor zweitausend Jahren war: eine gute Nachricht, die in jeder Hinsicht einzigartig ist.
Der Text ist nicht vollständig und ihm fehlt auch noch der innere Zusammenhang. Es sind mehrere Artikel und Betrachtungen zum Thema. Trotzdem stelle ich das Dokument nun online und freue mich auf Rückmeldungen.

Klein, einfach und schnell

Ein CMS (Web Content Management System) ist eine feine Sache. Der Inhalt einer Homepage kann damit rasch und ohne Fachkenntnisse aktuell gehalten werden. Und Templates sorgen dafür, dass sowohl Layout als auch Inhalt einer Seite stets ein sauberes und einheitliches Aussehen haben. Freie CMS gibt es heute in grosser Zahl und viele davon haben einen beachtlichen Umfang erreicht. So gilt etwa Typo3 als Schwergewicht; dieses CMS hat eine Myriade an Funktionen und eignet sich auch zur Realisierung von komplexen Firmenauftritten. Entsprechend ist die Komplexität hoch.

Am anderen Ende des Spektrums sind kleine, simple CMS zu finden. Sie bieten sich an für einfachere Aufgaben, wobei aber auch grössere Projekte durchaus im Bereich des Möglichen bleiben. Eines davon soll im folgenden kurz vorgestellt werden. NanoCMS von Kalyan Chakravarthy aus Indien. Kalyan nennt NanoCMS «das kleinste CMS, das du finden kannst!» Und in der Tat. Das in PHP entwickelte CMS ist weniger als 100 KB gross und damit ein echtes Leichtgewicht. Was Kalyan in diese 100 KB hineingepackt hat, ist verblüffend: Zum Grundpaket gehören ein bedienerfreundliches und mehrsprachiges Admintool zum Erstellen und Verwalten einer Website. Ferner ein simpler Template-Mechanismus mit verschiedenen Vorlagen. Ferner eine Programmierschnittstelle «Tweaks» mit der das CMS erweitert werden kann. Endlich eine Online-Dokumentation, die alle Schritte von der Installation bis zur fertigen Webseite erläutert.

Wer NanoCMS ausprobieren will, erlebt bereits bei der Installation die erste positive Überraschung. Das CMS wird lediglich in einen eigenen Ordner kopiert – mehr muss nicht gemacht werden. Kalyan formuliert es so:

«Simply extract the files and folders to your Hard Drive, and then upload them to the correct folder on your website host. Thats it. NanoCMS is installed!»

Das Admin-Tool

Zugegeben, es müssen noch einige wenige Permissions gesetzt werden, aber damit ist NanoCMS dann wirklich einsatzbereit. Selbst eine Datenbank benötigt das kleine CMS aus Indien nicht, denn alle Einstellungen und Seiten werden in Dateien gespeichert. Kalyan spricht deshalb auch von einem Flat-File CMS. Sobald NanoCMS installiert ist, kann die Startseite abgerufen werden. Von dort aus führt ein Link in das data-Verzeichnis und damit in den Admin-Modus. Hier können die einzelnen Seiten der neuen Homepage erstellt, editiert und angeordnet werden. Da auch der Admin-Bereich klein und überschaubar bleibt, ist auch dieser Schritt leicht und intuitiv zu bewältigen. Texte müssen mit HTML-Anweisungen formatiert werden. Wer es einfacher haben will, installiert den Tiny-MCE Tweak. Damit können Texte im WYSIWYG-Modus erfasst und mit Bildern und Tabellen ergänzt werden.

Natürlich drängt sich sehr bald eine entscheidende Frage auf: Wie kann ich das Aussehen der Homepage (Layout, Farben, Schriften) verändern? Antwort: Indem die Stildatei der Webseite verändert wird. Nahezu alle Layoutelemente der Homepage sind in einer zentralen CSS-Datei gespeichert. Hinzu kommen einige wenige PHP-Funktionen, mit denen das Grundlayout gesteuert werden kann. Folgt die neue Homepage beispielsweise dem vorgegebenen Grundgerüst (Header oben, Navigation links, Inhalt rechts), so genügt es, die Stildatei style.css anzupassen. In der aktuellen Version ist diese lediglich 80 Zeilen lang und gut dokumentiert. Mit etwas CSS-Kenntnissen ist es also ein Leichtes, das Aussehen der Seite den eigenen Wünschen anzupassen. Zum ausprobieren habe ich einige Anpassungen an den Farben gemacht und den Header mit einem Hintergrundbild versehen. So gelang es, das Grundgerüst für eine Vereinsseite in weniger als 60 Minuten zu erstellen:

Gewiss, die Hompage ist noch lange nicht fertig. Das Ergebnis nach so kurzer Zeit ist aber sehr ermutigend. Und dies ist zum grössten Teil das Verdienst dieses CMS. Der kleine und klare Aufbau der Software benötigt zum Erlernen und Anwenden nur wenig Zeit, die dann für die eigentliche Aufgabe – dem Webdesign – zur Verfügung steht.
NanoCMS kann als CMS für kleinere Projekte bedenkenlos empfolen werden. Nebst einer guten Dokumentation gibt es eine Community, die bei Fragen oder Problemen weiterhilft. Und es werden laufend neue Tweaks vorgestellt, mit denen das CMS erweitert und auch mit dynamischen Inhalten ergänzt werden kann.

Schöpfung

Die Liebe Gottes zeigt sich auch in der Schöpfung: Gotte schenkte uns nicht ein paar Tiere, einige Bäume oder einen Strauss verschiedener Blumen. Nein, in seiner überwältigenden Liebe hat Gott uns eine Schöpfung geschenkt, die so voller Reichtum, Vielfalt und Wunder ist, dass wir sie niemals ganz zu fassen vermögen.

Neulich las ich etwas über eine Auseinandersetzung zwischen Evolutionisten und Kreationisten. Ich mag mich an diesem Disput nicht beteiligen, kann in dem, was Gott erschaffen hat und was wir Menschen mit unserer Erkenntnis wahrnehmen, keinen Widerspruch finden. Ich gehe lieber nach draussen und erfreue mich an der Schönheit der Natur.

Wiehnachtsbotschaft

WeihnachtsbaumVor-n-es paar Tag ha-n-i e Wiehnachtsgschicht gläse, wo mir so guet gfallt, dass i se sit mängem Jahr immer wider mues läse, wenn d’Tage chürzer wärde und die heiligi Nacht necher chunt. Es isch d’Gschicht «Usklang» vo der Elisabeth Müller. Die berüehmti Bärner Dichterin nimmt üs i dere Gschicht mit i-n-e Zyt, wo scho meh als 100 Jahr i der Vergangeheit lit aber im Chärn no immer aktuell isch. Mir dörfe ineluege i ds bescheidene Stübli vore arme Buurefamilie. U was gseh mir dert? Obwohl d’Armuet hert drückt u ds Gäld nid emau für-n-es paar Cherzli längt, so herscht doch Zueversicht u Hoffnig. Der Vater erzellt de beide Meitschi d’Wiehnachtsgschicht so gloubhaft u schön, dass die beide meine, ds Jesuschindli sig grad i däm Stall gebore worde, wo zum eigete Heimet ghört.

Ungerdesse isch d’Mueter mit em Chlinschte, em Peterli zu Nachbers, wil es dert es Böimli het. Peterli het sich drum nüt anders gwünscht als einisch e Wiehnachtsboum z’gseh. Und würklich. Wo druf i der Stube d’Cherzli am Boum azündet wärde, herrscht e Glanz und es Liecht, Peterli hät nie dänkt, dass es uf der Wält so e Pracht cha gäh. Aber im Verlouf vom Abe passiert öppis. Für dä chli Bueb wird alles i Nachbers Stube frömd u uheimelig. U wo isch der Ätti? So wott der Peterli wider hei, zu sine beide Schwöschtere, zum Vater i ds vertroute Deheim. Er het gmerkt, dass es für Wiehnachte nid Gschänkli und es Wiehnachtsböimli brucht. Nei, d’Liebi u Geborgeheit i der eigete Familie si vil wichtiger. So chöme Mueter u Bueb, zäme mit de beide Meitschi hei. U der Vater? Dä wartet scho. Bim Liecht vo der Stalllatärne nimmt är sini liebe i Arm: «Chömit, chömit, jetz wei mir Wiehnachte fiire.»

Das söll itz aber nid die schöne u lüchtende Wiehnachtsböimli i der Stube, oder all die schöne u liebevoll verpackte Gschänkli vernütige. Nei, wäger nid. Wär scho einisch gseh het, wie der Glanz vo de Cherzli am Boum sich i de Chinderouge widerspieglet, weiss das. U wenn ds Liecht u d’Wermi vom der Wiehnachtsstube o i de Härze brönnt so wie bi dere Familie im Bärgheimet, de isch es wahrhaftig Wiehnachte worde.

I wünsche öich allne es frohs und gsägnets Wiehnachtsfescht.

Die Legende vom vierten König

LegendeAls der Stern vom Betlehem am Himmel zu leuchten beginnt, erinnert sich ein kleiner König aus Russland an eine alte Weissagung. Einst werde ein Stern am Himmel die Herrschaft eines grossen Königs ankündigen. So verlässt der kleine König sein Reich und folgt auf seinem Pferd Wanika dem leuchtenden Stern am Himmel. Seine Satteltaschen sind gefüllt mit Gaben aus seiner Heimat, die er dem grossen Herrscher vor den Thron legen will. Der neue König soll sehen, wie gut es den Menschen in Russland geht.

Aber die Reise verläuft ganz anders, als es sich der kleine König vorstellt. Der Stern bleibt trotz vieler Tagesreisen in weiter Ferne und überall trifft der Reiter auf Armut, die er lindert, indem er etwas von seinen Gütern abgibt. Erst nach vielen Jahren erreicht der kleine König sein Ziel und wird Zeuge, wie der Herrscher, auf den der Stern hinwies, am Kreuz stirbt. Alt, krank und völlig verarmt bietet der kleine König dem sterbenden Messias als Geschenk das an, was ihm nach so vielen Jahren geblieben ist: sein Herz.

Eine Geschichte, die einen traurigen Verlauf nimmt, aber doch voller Hoffnung und Zuversicht bleibt, gefühlvoll erzählt und erfüllt mit einem eigenen Zauber aus Liebe und Menschlichkeit, der den Leser nicht so schnell wieder loslässt.

Im Chrischtmonet

Was hei ächt die Hirte grad gmacht, wo das grosse Wunder passiert isch? Si si öppe grad um ds Für ume ghocket u hei dorfet? Es isch ja scho Abe gsi und am Himmel hei d Stärne glüchtet. Und villecht isch de Hirte vor Betlehem o ufgfalle, dass ei Stärn am Himmel a däm Abe bsunderbar häll glüchtet het. Si hei ufegluegt, zur unändliche Witi vom Himmelszält. «Was het das z’bedüte, säg Drätti!» het villecht itz e Hirtebueb si Grosätti gfragt. Ja, so-n-e Stärn mit eme länge, guldige Schweif, das mues doch uf öppis grosses hidüte. Der alt Hirt, wo vom Bueb gfragt worde isch, het das das gwüsst u Bricht gäh. Är het däm junge Hirt e Hand uf d’Schultere gleit, ihn mit sine alte, aber lüchtende u güetige Ouge agluegt u gseit: «Seh, e Stärn am Himmel, wo so häll lüchtet, das isch es Zeiche vo Gott, chum mir wei bätte, dass es es guets Zeiche isch.»

Während die Hirte no zum Himmel gluegt hei, isch es passiert. Ganz plötzlich: es hälls strahlends Liecht het afa lüchte, het d’Hirte umstrahlet, häller als es Sunnestrahl, ja häller als der Glanz vo tuusige vo Stärne. D’Hirte hei grad gwüsst, dass si Züge vo re göttliche Erschynig worde si, u si hei Angscht übercho. Aber denn hei si i der Fluet vo däm Liecht e Ängel gseh, «heit nid Angscht« het dä zu de Hirte gseit, u druf:

«Heit nid Angscht, lueget, i bringe nech e guete Bricht, e grossi Fröid, wo ds ganze Volk aageit. (Lk. 2,10-11)

Heit Fröid! Das isch es, was der Ängel de Hirte verchündet het: heid nid Angscht. Nei, heit Fröid! I dere Nacht isch öich der Jesus gebore, dr Messias. Heit Fröid, wiu Gott mit Jesus Christus allne Mönsche uf dere Wält si Liebi wott schänke. Heit Fröid, wiu i der Nacht ds mächtige Liebeswärch vo Gott si Afang nimmt. Alli Mönsche uf dere Wält wott Gott ewigs Läbe schänke. Alli üsi Sünde si vergäh u vergässe, wenn mir Jesus als üsem Retter vertroue.

Es git mängs uf der Wält, wo üs Fröid macht, es fründliche Blick, e unerwarteti Zuewändig, es tröschtends Wort, es Gschänk oder e Anerchennig für das, was mir gleischtet hei. Was aber mues das für-n-e Fröid si, wenn üs ds gröschte gschänkt wird, wo’s für üs Mönsche cha gäh? D’Liebi vo Gott, si Zuesag, das mir dür si eiget Sohn wider ganz eis chöi mit ihm; kei Tod meh, keis Stärbe meh, aber ewigs Läbe.

So schänkt Gott. U das isch die Fröid, wo dr Ängel dervo redt.

U denn si die Hirte loszoge, zum das Wunder z’gschoue, wo da passiert isch, zum z’gseh, was Gott der ganze Wält gschänkt het. Si si loszoge, vora e chline Bueb, wo si Grosätti a der Hand gfüehrt het. So si si loszoge, erfüllt mir grosser Fröid.