Jodlerfescht im Bluemestedtli

Es Unwätter

Es si gwüss nid weni Lüt gsi, wo am Friti, ei Wuche vor em Jodlerfescht in Huttwil, mit de Gedanke bi de letschte Vorbereitige si gsi. Im Bluemestedtli isch alles parat gmacht worde für das bevorstehende Fescht, mit vil Fröid und grossem Engagement isch der gross Momänt erwartet worde. U niemer hätt öppis böses dänkt, wo am Abe plötzlich schwarzi Gwitterwulche über d‘ Fritzeflueh zoge si. Druf isch passiert, was niemer het chöne ahne. Es heftigs Gwitter mit unvorstellbare Rägemasse het für vili Mösche i der Region Huttwil Not und Eländ brocht. E Ougezüge beschribt es so: I ha d‘ Alarmsirene ghört und bi em Dorf zue, so schnäll dass es möglich isch gsi. Aber es isch scho z’spät gsi! D’Brügg zum Dorf isch unter Wasser gstande, der Durchgang versperrt. Ds Wasser isch so schnäll cho, dass niemer het chönne reagiere! Es isch gsi, als ob das Gwitter wett der Chehr mache, zrügg zur Fritzeflueh. Denn aber wider ume cho isch, heftiger und mit meh Wassermasse als vorhär!

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Blick auf das Festgelände

Aber i all däm Ugfehl inne, unter de Trümmer vo de zerstörte Hüser hei d Mönsche o öppis chönne finde, wo Muet u Zueversicht gäh het. Es isch e guete Geischt gsi, wo d’Lüt im Dorf zämegschweist het. Wär vom Uwätter troffe worde isch, het Hülf u Bistand überchö vo dene, wo ihres Hab u Guet ganz blibe isch. Ei Tag nach däm schwäre Gwitter isch o entschide worde, dass ds Jodlerfescht trotz allem wie plant söll stattfinde. Huttwil isch zämgegstande und het e grossi Ufgab gmeischteret: D’Folge vom Unwätter träge und i der gliche Wuche es Fescht mit meh als 50’000 Bsuecher dürefüehre. Huttwil het grosses gleischtet, het unter schwirigste Bedingige vorgläbt, was i so mängem Jodellied besunge wird: Zämeha, Vertroue u Zueversicht i schwärer Stund, Kameradin und Kamerad si.
So het das lang erwartete Jodlerfescht dörfe cho. Und es isch es Fescht worde, so schön, dass d Bärner Jodler no lang dervo wärde brichte, schwärme und erzelle, wie-n-es in Huttwil doch isch gsi. Ds Bluemestedtli het blüeiht, mit vil Liebi zum Detail isch alles härgrichtet worde. «S‘ Bärnerland im Sunndigsgwand», das isch ds Motto vom Fescht gsi. Und so het sich Huttwil zeigt: Im Sunndigswand, gschmückt mit Blueme wo ds Oug häregluegt het, es isch e wahri Fröid gsi.

S’Bärnerland im Sunndigsgwand

Heimat

Das, was Dir hüt erläbet, das isch Heimat. Heimat, so wie si üs lieb u wärt isch. Und wenn de ds Fescht verbi isch, wenn Dir uf öiem Wäg e Schwizerfahne gseht, de dänkit a das, wo Dir hüt erläbt heit. Dänkit a üsi Heimat.

Auszug aus einer Festansprache von Christian Iseli

Scho am Samschti Morge het sich e ächti, läbigi Jodlerfeschtstimmig in Huttwil verbreitet. Die vile, schön zwäggmachte Beizli und Zält hei sich gfüllt, da u dert isch e Jutz z’ghöre gsi, meh und meh. Und us der Färni si die erschte urchige Alphornkläng z’vernäh gsi. Aber jetzt wei mir doch ga luege, wie die Jodler sich uf e gross Momänt vorbereitet hei. I der reformierte Stadtchile het sich der Jodlerklub Langnau parat gmacht. d’Zuehörer freue sich uf e Vortrag u warte gspannt. «Spitzeflueh» heisst dä schön Naturjodel vom Adolf Stähli, wo jetz i der Chile wird erklinge. Und wahrhaftig, die Manne us Langnau hei nid z’vil versproche! Innig u schön, währschaft, früsch u chreftig erfüllt die schöni Melodie vom grosse Komponischt us em Oberland d’Stadtchile. Häll und glänzend strahlt der Jodel, treit vom breite, volle Bass, wo Halt u Bode git. Dä härzhaft und läng Applaus, wo-n-es druf gäh het, dä hei d’Jodler us em Ämmital verdient. U mir hei zu üs sälber gseit: Ja, so wei mir’s o mache. Mir hei no mänge schöne Vortrag glost. Doch denn het es scho gheisse: pressiere, am Mittag wird igsunge.

S‘ Glück im Läbe

Use Presidänt, der Zürcher Max, isch scho parat gsi. Und das isch der Rat, wo-n-är üs uf e Wäg gäh het: «Konzentriere und Spannig ufboue. Nume drei Minute si-n-es, wo drüber entscheide, wie mir abschnide. Mit wei die Zyt nütze und alles gäh!» D’Margrit, üsi Dirigäntin het üs denn vorbereitet für dä wichtig Uftritt. Und d’Margrit het üs einisch meh mit ere bsundre Geschte überrascht: Sie het allne Jodlerinne und Jodler e Glücksbringer gschänkt, es Himmelsgüegeli, wo unuffällig a de Mutze und Mider isch agmacht worde.
Ds Glöggli im Saal het glütet, jetz isch der gross Momänt cho! D Jury isch parat, e volle Saal wartet druf, d’Buchsijodler z’ghöre. Ja gwüss, jetz isch d’Aspannig gross, jetz isch der Momänt cho. «Jede Mösch suecht s‘ Glück im Läbe», so faht das schöne Lied vom Heinz Güller a. Glück, aber ou Fröid, das isch d’Chraft wo das finsinnige Lied treit. Glück u Fröid, das hei o mir mit em Vortrag gschänkt übercho.

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Die Kantonalfahne

Und denn het der Jodel vom Lied die schön zwäggmachti Turnhalle Schwarzebach erfüllt. E Jodel wo d’Wort vom Lied uf e wunderbari Art unterstricht, wo «Ja» seit zum Läbe, nit nume denn, wenn d’Sunne schint. «Jede Mönsch suecht s’Glück uf Ärde», so schliesst sich die zwöiti Strophe a, isch wider e Värs, wo sich mit der schöne Melodie zum Ganze verbindet. Wider folgt der Jodel und klingt dür d’Halle, leitet i, i die letschti Strophe.
Ds Gfühl wo erwacht, wenn der letscht Takt vom Lied verklunge isch, isch nid liecht i Wort z’fasse. Da isch Erliechterig, Fröid über z’Glinge. Aber o d’Ungwüssheit: Isch es guet cho? Git’s es «Eis» oder es «Zwöi»?

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Monika am Festumzug

«I ha bibberet vor em Vortrag», het d’Monika, üsi erschti Jodlerin gseit, «aber es isch guet cho», füegt si no a, sichtlich erliechteret nach der Konzentration. Für d’Monika isch dä Wettvortrag e Premiere gsi, si het zum erschte Mal der Jodel ganz elei agstimmt. Und üsi jüngschti Jodlerin het die schwäri Ufgab mit Bravour gmeischteret!

Und jetz? He was äch, dänk i ds Jodlerdörfli! Dert het es scho so vil Lüt gha, das chum meh es Dürecho gsi isch. Es Jodlerfescht wie-m-es schöner nid cha wünsche. In Huttwil hei d’Bärner Jodler, Alphornbläser u Fahneschwinger uf idrücklichi Art demonstriert, das üses Bruchtum voller Läbe isch und e grossi, begeischtereti Ahängerschaft het.
Im Jodlerdörfli hei mir üs gli i mehreri Grüppeli ufteilt (nid immer freiwillig…), Max (dä mit em Schnouz) isch mit Hanspeter u Kurt loszoge, Hugo mit Marc und Beni, Marcel mit Werner und Oski. Hei ächt die zwe der Rat vom Furrer Hannes behärziget: «Passet de uf e Oski uf, dass är nid entgleist!»
Item. Es isch Abe worde und Nacht, in Huttwil het es unvergässlichs Jodlerfescht gläbt, es het chum es Eggeli gäh, wo nid gsunge und gjutzet worde isch. Und uf de wenige freie Plätz hei Alphornbläser und Fähnler de Bsucher ihres Könne demonstriert: E Alphorngrossformation spilt d’Bänklialp, d «Nationalhymne» vo de Alphornbläser. Und im Kreis vo de Hörner wirft e Fähnler si Bärnerfahne em Stärnehimmel entgäge, so höch, dass si fascht i der Dunkelheit verschwindet. Und denn faht der Fähnler sis Tuech wider, ohni ei Schritt, mit eim einzige Handgriff!

Am Sunnti hei mir üs wider bim Restaurant «Traube» versammlet, dert wo mir scho am Samschti es feins Znacht hei dörfe gniesse. Ändlich si die lang erwartete verteilt worde und es isch zur Gwüssheit worde: «S‘ Glück im Läbe» het üs Glück bracht, üse Vortrag isch mit em «Eis» belohnt worde!

Mit wei zum Schluss danke säge. All dene, wo das wunderbare Fescht müglich gmacht hei. Der Gmeind Huttwil wo im Bluemestedtli e unvergässlichi Feschtkulisse gschaffe het. De Organisatore, wo das Fescht bis i ds Detail organisiert hei, wo derfür gsorgt hei, dass in Huttwil während drei Tag e unbeschwärti Feschtfröid het chönne herrsche. All de Hälfer, wo sich i de vilfältigschte Ufgabe bewährt hei, wo grosses gleischtet hei, erreicht hei, dass tuusigi vo Bsuecher sich im Jodlerstedtli wohl gfüehlt hei.


…Und jetz: Ab uf Luzärn!

«Jesus von Nazareth»

Joseph Ratzinger
Benedikt XVI:
Jesus von Nazareth

Nein, es war kein Unbekannter, der vor etwas mehr als einem einem Jahr in das Amt des Bischofs von Rom gewählt worden ist. Joseph Ratzinger, der bei seiner Amtseinsetzung den Namen Benedikt XVI angenommen hat, war schon vor seiner Wahl zum Papst eine weltweit bekannte Persönlichkeit. Kardinal Ratzinger war die rechte Hand seines Vorgängers Karol Wojty?a, Papst Johannes Paul II. Als Präfekt der römischen Glaubenskongragation vertrat und verteidigte Ratzinger die zentralen Glaubenssätze der Kirche und traf Entscheidungen, die oft zu Diskussionen Anlass gaben.
Wichtiger aber ist Ratzingers unermüdlicher Einsatz für den Glauben; in zahlreichen Werken hat er den christlichen Glauben als alte und zugleich neue Perspektive der Hoffnung in einer sakulärisierten Welt angeboten. Der Glaube an Gott ist für Ratzinger nicht eine in Regeln und Dogmen erstarrte Tradition, die schablonenhaft unser Tun und Lassen vorschreibt. Der Glaube ist vielmehr ein lebendiges, jeden Tag neu erstehendes Erleben der Verbindung mit Gott, eine sinngebende Erfahrung, die in einer Zeit der «Umwertung aller Werte» Halt, Trost und Zuversicht gibt. Dies ist der Geist, von dem das literarischen Werk Ratzingers durchdrungen ist. Das schriftliche Werk des gegenwärtigen Papstes ist umfangreich. Gewiss, es ist nichts ungewöhliches, dass Päpste Bücher schreiben, auch Johannes Paul II hat dies getan; sein letztes Werk, «Erinnerung und Identität», entstand ein Jahr vor seinem Tod. Doch Ratzingers literarisches Schaffen ist ungewöhnlich: Es ist das Werk des wohl brillantesten Theologen und Systematikers der Gegenwart, sein Rahmen umspannt nicht nur Fragen des Glaubens, sondern auch eine fundierte Auseinandersetzung mit Politik, Kultur und Ethik. Und, was sich daraus ergibt, das Neben- und Miteinander dieser Bereiche.

Den wahren Genius erkennt man daran, dass er es versteht, selbst die komplexesten Gedanken in einer Weise zu formulieren, dass jeder sie verstehen kann. Und Ratzinger verfügt über dieses seltene Talent. Viele seiner Werke richten sich an ein breites Publikum, sind Bücher, die gelesen werden wollen. Bücher, die sich tiefsinnig mit Fragen unserer Zeit auseinandersetzen, dem Leser aber dennoch eine leicht erschliessbare Lektüre bieten. Ratzingers Bücher sind anregend, sie geben Antworten, stellen zugleich aber auch neue Fragen, regen zum Denken an, wollen reflektiert werden.

Zu seinem neuesten Werk, «Jesus von Nazareth», ist Joseph Ratzinger lange unterwegs gewesen, wie er selbst sagt. Und: «Gewiss brauche ich nicht eigens zu sagen, dass dieses Buch in keiner Weise ein lehramtlicher Akt ist, sondern einzig Ausdruck meines persönlichen Suchens „nach dem Angesicht des Herrn“».

Ratzingers neues Buch will dem Leser die Person Jesus Christus näher bringen, will eine Tür öffnen, durch die ein Weg zum besseren Verstehen des Nazareners führt. Freilich haben dies zahlreiche andere Autoren schon vor Ratzinger getan. Mit der historisch-kritischen Foschung haben sie versucht, den historischen Jesus von allen Schichten der Traditionen und Überlieferung freizulegen und so zu präsentieren, wie er tatsächlich gewesen sein soll. Daraus entstanden dann aber sehr unterschiedliche Lebensbilder des Mannes aus Galiläa. Er steht nun vor uns als Zelot, der gegen die römische Herrschaft aufbegehrt und deswegen mit dem Kreuzestod bestraft wird; als bescheidener, sanftmütiger Religionslehrer oder als Angehöriger der Essener, einer klösterlichen Glaubensgemeinschaft der damaligen Zeit. Gemäss Ratzinger ergibt sich daraus ein zunehmend unscharfes Bild des Galiläers, das den Leser mehr verunsichert als informiert. Wird Jesus von seiner biblischen Mission losgelöst, entsteht ein Graben zwischen dem unstimmig gewordenen Bild des «historischen» Jesus und dem Messias des neuen Testaments. Offenbarte sich Jesus seinen Jüngern als lebendiger Sohn Gottes, so wie es in den Evangelien nachzulesen ist? Oder wurde er erst später von seinen Anhängern dazu gemacht, um auf seiner Lehre das Fundament eines neuen Glaubens aufbauen zu können? Ratzingers Antwort: Nur wenn wir den Evangelisten Glauben schenken, entsteht ein stimmiges Bild von Jesus Christus, das ihn uns wirklich näher bringt. Durch das Studium des neuen Testaments entsteht ein wahrhaftes und klares Bild des Nazareners, über sein Selbstverständnis, sein Leben und Wirken im Kontext der damaligen Zeit. Wird Jesus Botschaft von seinem Leben abgetrennt, bleibt nur ein schattenhaftes Bild. Um dies zu illustrieren, verweist Ratzinger neben anderen Beispielen auf die ältesten christlichen Texte, die Paulusbriefe. Obwohl einige davon nur 20 Jahre nach Jesus Tod abgefasst sind, ist darin die ganze christliche Theologie fertig entwickelt: Jesus als der auferstandene Sohn Gottes, der uns durch seinen Kreuzestod von unseren Sünden erlöst und das ewige Leben schenkt. Wäre Jesus nicht der Christus gewesen, von dem die Evangelien berichten, dann hätte die christliche Theologie, so wie Paulus sie vor uns entfaltet, aus einer anderen, uns unbekannten Quelle entstammen müssen. Ein Gedanke, der letzten Endes ins leere führt. Dass Jesus eine historische Persönlichkeit ist, kann nicht geleugnet werden. Und dass er zum Tode verurteilt worden ist, muss Gründe haben, die mit dem unorthodoxen Auftreten eines Predigers nicht gegeben sind. Was Jesus von sich selbst gesagt hat, ist unmissverständlich und muss das religiöse Establishment der damaligen Zeit in Aufruhr versetzt haben: Jesus predigte nicht einfach irgendetwas; er vergab Sünden (was nach jüdischem Verständnis nur Gott kann), er erneuerte das mosaische Gesetz, er heilte Kranke und Invalide, er setzte sich selbst ein als Herr über den Sabbat, und schliesslich: er bezeichnete sich selbst als der wahrhaftige Sohn Gottes.

Dies, die Göttlichkeit Jesu, ist die zentrale Botschaft der Evangelien, das Geheimnis, das die Evangelisten kontinuierlich aufschliessen und begründen. Ratzingers Buch ist eine Exkursion durch die zentralen Ereignisse im Leben Jesu, so wie sie in den Evangelien niedergeschrieben sind. Auf dieser Exkursion erläutert der grosse Theologe die Bedeutung dieser Ereignisse, stellt sie in den Kontext der Zeit und in die jüdische Tradition und Geschichte. Ratzinger hält ein Licht auf, welches uns das Geschriebene heller und klarer vor Augen führt. So dokumentiert Ratzinger beispielsweise die tiefe Bedeutung der «Ich bin es» Worte im Johannes-Evangelium. Von diesen kraftvollen Selbstzeugnissen führt uns der Verfasser direkt zum brennenden Dornbusch, aus dem Gott zu Moses spricht und sich als «Ich bin der ich bin» vorstellt. Mit seinen «Ich bin» Aussagen bezeugt Jesus seine Einzigartigkeit: «Ich und der Vater sind eins».

Das neue Buch von Benedikt XVI knüpft an die bestehenden Werke an, es ist ein Buch, das tiefesinnige Gedanken vermitteln kann, ohne dabei kompliziert oder unverständlich zu werden. Und es ist ein Buch, das ein in der Reihe der Werke über Jesus Christus einen bedeutenden Platz einnehmen wird.

Alphornruf aus dem Internet

Eine interessante Adresse, nicht nur für Alphorn-Enthusiasten: Auf swissalpinemusic.ch gibt es einen leicht zu bedienenden Noteneditor (Composer) für kurze Alphornmelodien:

Und so funktioniert’s: Zuerst wird über die Punkte (1), (2) und (3) die gewünschte Melodie zusammengestellt. Der zur jeweils gewählten Note gehörende Ton wird sofort gespielt, so wird bereits beim Setzen ein Eindruck vermittelt, wie das kleinen Werk klingen wird. Fehler gemacht? Kein Problem. mit [Löschen] kann die zuletzt gesetzt Note wieder gelöscht werden. Falls gewünscht, kann die vollendete Melodie noch um einen Akkord erweitert werden. Dazu muss nur auf die Registerkarte [Akkord] geklickt werden. Nun kann die Melodie um eine zweite Stimme erweitert werden, so dass es zuletzt so richtig «alphornig» tönt!

Hier ist ein Beispiel des Bloggers, der selbst begeisterter Alphornbläser ist.

Und hier noch ein paar Tips, damit es auch klappt, mit dem eigenen Alphornruf: Typische Tonfolgen sind: C2-G-E2-C2. Oder E2-D-G-C2. Beliebt ist auch ein Beginn mit G-G2. Versuchen Sie nicht, eine Ihnen bekannte Melodie zu setzen. Alphörner kennen nur Naturtöne, die Skala der möglichen Töne ist also eingeschränkt. Ebenso gibt es nur eine Tonart: Diese wird durch die Länge des Instrumentes festgelegt.

Ist Ihr Werk fertig? Nun, dann überraschen Sie jemanden damit und versenden Sie Ihren eigenen Alphornruf zusammen mit einem hübschen Alpensujet als Postkarte. Achtung: Alle Melodien werden als Cookie im Browser gespeichert, können also schnell verloren gehen. Wenn Sie eine Melodie behalten wollen, senden Sie per Postkarte an sich selbst.

Junge Krähe gefunden – was nun?

In diesen Tagen häufen sich wieder die Meldungen von jungen Rabenvögeln, die ihr Nest zu früh verlassen haben. Manche werden durch einen Sturz oder andere Umstände verletzt. Andere können bereits fliegen, verstecken sich aber in Hecken und Sträuchern. Wie auf samovila.com (Vögel/Vogelfindlinge) zu erfahren ist, ist es oft so, dass diese Jungvögel nicht von ihren Eltern verlassen worden sind und weiterhin umsorgt werden.

Kobi
Kobi, die junge Rabenkrähe

Auch auf meinem Weblog traf vor einigen Tage wieder ein Hinweis auf eine gefundene Rabenkrähe ein. Auf Anfrage empfahl die Vogelwarte, das Tier wieder an den Fundort zurückzubringen, da es nicht verletzt war und bereits fliegen konnte. Beim Auffinden verletzter Vögel, empfiehlt es sich, die regionale Vogelpflegestation oder den Wildhüter zu kontaktieren. Für die Region Bern/Solothurn kann auch bei der kant. Wildpflegestation Landshut/Utzenstorf nachgefragt werden.

Stinis Stärne

Eigentlich wär ihre Name Christine gsi, aber es hei ihm alli nume Stini gseit. Eigentlich isch das schad für dä schön Name und wenn Stini öppis het müesse unterschribe, de het äs mit ganz fiine und exakte Buechstabe der ganz Name uf ds Papier gschribe, grad so wie äs das vor vilne, vilne Jahr i der Schuel glehrt het. Und wen Stini si Name het müesse uf e Gschrift setze, de si i sine Gedanke, die längscht vergangene Jahr us der Jugedzyt wach worde und über das alte Gsicht, wo vo vilne Sorge u Nöt zeichnet isch gsi, isch für-n-e Momänt es Lächle gfahre, e hälle Schimmer, wo het la ahne, dass o Stini einisch es fröhlichs, gar hübsches u freins Meitschi isch gsi, e häll lüchtende Stärn i mängem verliebte Buebetroum. Und mängisch, wenn öpper ihn’s dernah gfragt het, de het Christine us dere Zyt, us sine Meitschijahr erzellt. Und während em erzelle, während em Erinnere a die alti Zyt, heit d’Ouge vo dere guete Frou e eigete Glanz übercho, ja hei afa strahle wie d’Ouge von däm hübsche Meitschi, wo Stini isch gsi.

Aber Stini isch halt doch alt worde, het mängs erläbt als Magd uf em vordere Gruebhof, eme grosse Bureguet in Bächliwil, het gwärchet bi Wind u Wätter, het ds Wachse und Blüeihe von zwe Buregeneratione miterläbt, het sälber das Chind goumet, wo einisch wott Buur u Meischter si. Und Stini het mängisch erläbt, was Fröid u Leid isch und wie nöch die zwöi binenand chöi si. 24 Jahr alt isch Stini gsi, wo die grossi Liebi erwachet isch. Dr Heiri, e hübsche, wärchige Burscht us em Dorf het däm Meitschi gfalle und wo-n-es vo nöiem ghustaget het, wo der Früehlig cho isch, hei die zwöi sich der Himmel versproche. Flissig gwärchet hei Stini u Heiri, hei ghuset und mänge Batze i ds Gänterli gleit. Es eigets Heimet hei si wölle erwärche, es Plätzli, wo nume ihne ghört.

Jäh und i eim Ougeblick isch das junge Glück verbroche, wo Heiri ei Tag im Winter nümm vom Holze heicho isch.
Wo si jetz all die Hoffnige, all die Tröim vom glückliche Läbe mit Chind u eigetem Bode? Wo isch d Hoffnig uf Liebi u Geborgeheit i der eigete Familie? Wo isch jetz all das Glück hi? Das arme Stini het’s nid chönne verstah, isch de Lüt us em Wäg, het mit sim grosse Härzleid welle eleini si. So isch das mänge Monet gange, die flissigi Frou het ihres Tageswärch uf em Hof verrichtet, het sich nid vil la amerke. Wenn es aber still worde isch, wenn Stini e freie Momänt al Waldrand het chönne verbringe, denn isch äs in Gedanke bim Heiri gsi und bi däm chline Heimetli wo si zäme hei welle ha. Stini het nümme welle hürate, äs isch als Magd uf em Gruebhof blibe, isch speter gar Meischtermagd worde.

Wo Stini alt worde isch u nümm rächt het möge schaffe, het ihm der Buur im Stöckli es schöns Stübli zwäg gmacht. Nei ou, die alti Magd, wo ihres ganze Läbe uf däm Hof gwärchet het, die muess im Alter nid no furt. Das wär leids, het dr Hanspeter gseit. So isch Christine uf em Grüt blibe, het sis heimelige Stübli gnosse und wenn es liechti Arbeit z’verrichte gäh het, so isch die treui Frou immer da gsi. Ou d’Elsbeth, d’Bürin vom Hof isch vil dran gläge gsi, dass Stini e guldige Läbesabe cha verbringe, si het drum vo ihrem Grosätti här gwüsst, was das arme Gschöpf alles düregmacht het und wie äs nach sim grosse Leid nume no für e Hof het welle da si. Und das Stini het ihm o leid tah. Im Alter isch das Froueli drum ob däm vile elei si e chli wunderlig worde. Mängisch het d’Bürin Stini vor em Stöckli gseh hocke, mit Träne i de Ouge und töif versunke im Gschpräch mit sich sälber. Näbe dra uf em Tisch isch e Lismete gläge. Gwüss het Stini öppis welle schaffe, isch de aber in Gedanke wit furt und niemmer het i das alte Härz möge gseh, het chönne wüsse, was die alti Magd umtribt. Und wo d’Bürin am Abe wider isch go luege, het Stini iifrig a-n-es paar Chindersocke glismet. Wo Elsbeth fragt, für wär die si, isch Stini e Momänt ganz verwirrt, gsi, grad so als ob äs sälber kei Antwort uf die Frag gwüsst het. Erscht nachdäm äs e Momänt überleit het, hälle sich sini Gsichtszüg uf und äs seit mit voller Überzügig: «Weisch, es wird ja gli Winter u i ha däicht, Dis Jüngschte chönnt es par warmi Socke gwüss bruche.»

Wo im nächschte Früehlig Elsbeth u Stini z’Märit si, si si ou a mängem Stand mit de schönste Früehligsblume u Pflänzli verbicho. Am eim vo dene Ständ het der Gärtner eine vo dene nöimodige Margritestöck mit längem Stamm ufgstellt. Die het es erscht sit es paar Jahr gäh und vil Lüt hei die schöni, lüchtend wissi Chugle bestunet. Und das isch gwüss keis Wunder; ganz elegant, wie-n-e Prinzässin us em Märli het die Pflanze uf däm länge, schlanke Stämmli usgseh. Der Topf isch us hällem Holz gsi, d’Gärtnerin het sogar es rots Stoffband drumtah und mit eme schöne, wite Lätsch zämebunde. Wo Stini die Margrite erblickt, macht äs ganz grossi Ouge und blibt stah. Het äs je scho einisch so schöni Margritli gseh? Sini Ouge hei ob der Pracht afa glänze, d’Elsbeth, der Märit, ds Gschriftli mit de Bsorgige und all das emsige Tribe rundume si plötzlich vergässe gsi, Stini het numme no Sinn u Ouge für dä elegant Margritestock gha. Oh, wenn i die wisse Blüemli chönt mit hei näh, vor em Stöckli ufstelle, so dass i se i jedem Momänt chönt gseh, chönnt gseh, wie si wiss u gälb lüchte, wie wär das e Fröid! So het es i Stini gwärchet, mit eme Lächle isch äs dagstande wie agwurzlet und het der Blick nümm vo dene Blüete chönne lah.

Wo-n-äs druf nach em Pris fragt, verflügt das Lächle vo eim Ougeblick uf e ander, Stini louft im Gsicht ganz rot a. Nei, sovil vermah äs nid z’zahle für die Blueme. Das schickt sich nid für-n-e Magd, so tüüri Blueme z’ha. Stini het töifi Falte im Gsicht übercho und a Bode gluegt. Nid nume, wil äs sich vor em Gärtner gschämt het. Äs, e alti, schitteri u abgwärcheti Magd u näbedra die prächtige, lüchtende Blueme, wie passt das zäme? Nei, ou wil es sich scho vorgstellt het, wie das Stöckli sich sich vor sim Deheim würd mache. Und wo d’Elsbeth derzuecho isch, findet si das bückte Froueli ganz im Eländ und mit Träne i de Ouge. Es het mänge Alouf brucht, bis d’Bürin erfahre het, was da passiert isch. Si het Stini tröschtet, wenn ihm das Stöckli so gfallt, de liess sich da sicher öppis mache.

No am gliche Abe het d’Bürin ihre Ma am Arm gnoh u isch mit ihm i ds hintere Stübli, äs müess jetz über öppis gredt wärde, wo Stini nid dörf ghöre, het äs zu Hanspeter gseit, wo die Gschicht mit däm Bluemestock im erschte Momänt rid rächt het chönne verstah. Jetz wär e Glägeheit da, zum däm Stini e Fröid z’mache, het d’Bürin gmeint u em Hanspeter gchüderlet, zum dä Stock ga poschte. Am andere Morge isch der Buur ou z’Märit gfahre und wo-n-är gäg em Abe heichunt, steit hinte uf em Wägeli öppis, wo ganz sorgfältig mit Papier zuepackt worde isch. Der Hanspeter stigt vom Wägeli, blinzlet luschtig mit eim Oug wo-n-är d’Elsbeth gseht, nimmt das Pack süferli vom Wage und verschwindet dermit im Huus.

Am andere Morge chunt Stini mit eme Becki voll Härdöpfel us em Stöckli, wo-n-äs für e Zmittag wott rüschte. Aber chum isch äs vor d’Türe use cho, lit das Becki scho am Bode u d’Härdöpfel purzle i alli Richtige dervo. Öppis het Stini erchlüpft, mit offenem Mul u grosse Ouge hebt äs beidi Händ a Chopf und steit e Momänt wie erstarrt vor dere Überraschig, wo da so ganz unerwartet vor em Stöckli steit. U wahrhaftig, es isch dä Margritestock, won-n-äs am Märit so bewunderet het. Wahrhaftig es isch ne! D’Chind vom Hof hei sogar es Chärtli derzue gmacht, mit Farbstifte es Blüemli druf gmalet u derzue gschribe, dass das es Gschänk vo der Buurefamilie isch.

Aber jetz hättit Dihr das Stini sölle gseh. Grad so, wie die fiine, wisse Blüete ufgange si, so het o Stini afa blüeie u lüchte. Über ds ganze Gsicht het äs gstrahlet, es isch gsi, als ob die unschuldigi, puurluteri Fröid über das Gschänk die alti Frou wider jünger macht. Nume der schönscht Platz vor em Stöckli isch für die Margrite guet gnue gsi. Und wenn Stini derzue ghocket isch, de het äs immer vorhär ds dräckige Fürtuech abgleit und dür-n-es früsches ersetzt. Grad so, als ob äs sich sälber näb dene Blüemli vo der beschte Syte wett zeige. Und wenn öpper am Stöckli verbi spaziert isch, de het är dä Blumemestock müse bewundere, während Stini erzellt het, wie-n-äs derzue cho isch, was da für-n-es Wunder passiert isch, was das doch für-n-es unerchants Gschänk vo der Burefamilie isch.

Der Elsbeth het Stinis Fröid fasch e chli Chummer gmacht. Wird äch jetz die alti Magd no wunderliger? D’Elsbeth het halt nid dra dänkt, dass nid alli Mönscheching die gliiche Massstäb hei. Jede Mönsch suecht sich si eiget Stärn, wen är uf d’Wält chunt. Und däm Stärn gilt all sis Strebe un Sinne, mängisch es ganzes Läbe lang. Mängem Mönsch blibt dä Stärn de aber färn, so vil är ihm folgt und wenn är si Hand usstreckt, de isch es, als ob dä Stärn grad no einisch witer ewägg wär. Angeri Mönsche chöme ihrem Stärn nöcher u nöcher. Wenn si ne de aber ganz dicht vor ihrne Ouge hei, entdecke si plötzlich e andere Himmelskörper, wo no einisch so schön glitzeret u lüchtet wie der erscht. So vergässe si das, was si scho erreicht hei, u strebe nach öppis nöiem. Wider anderi blibe uf ihrem Wäg stah u verlüre der Muet, wenn si entdecke, wie wit der Wäg zu ihrem Stärn no isch. Ändlich git es die, wo kuraschiert ihrem Stärn zuemarschiere, ds Lüchte am Himmel immer vor Ouge. Und wenn si de andlich bi ihrem Stärn acho si, fröie si sich dra, erzelle’s allne u säge: Mit hei üse Stärn gfunde!

Stini’s Stärn isch i junge Jahre vom Himmel verschwunde, so het äs sich e andere gsuecht, wo ihns aber nie ganz glücklich gmacht het, ihm nid die Erfüllig gschänkt het, wo der erscht, erloschnig Stärn ihm versproche het. Aber im Himmel git es e güetige Gott. U dä het welle, dass Stini glücklich wird. Drum het är für ihns d’Stärne vom Himmel gholt, het gmacht, dass Stini i jedem eifachste Blüemli e Läbesstärn entdeckt.

Stini het sich rüehrend um sis Bluemestöckli kümmeret. A heisse Tage het äs der Topf us der Sunne gnoh, dass är ja nid z’heiss überchunt. A jedem Morge u Abe het äs kontrolliert ob es ja gnue Wasser het und wenn e Blüete verdoret isch, het äs ganz fiin u mit gröschter Sorgfalt die Blüete mit eme Nagelschärli abtrennt, so dass ja kes anders Blettli verletzt wird.

Nume einisch wär bald es Unglück passiert. Ei Morge chunt Stini us em Stöckli u wott als erschts luege, wie-n-es sine Margrite geit. U jetz, was passiert? Der Margritestock isch furt! Furt, gstohle! Ganz ufgregt u voller Angscht faht Stini a, sini Margrite sueche, cha se aber niene finde, wird zletscht ganz verzwiflet, hocket uf es Bänkli u faht a briegge. Erscht der Hanspeter het Rat gwüsst. «Aber Stini, hesch de Du nid gwüsst, dass hüt der 1. Mai isch? Dine Margrite isch gwüss nüt passiert, die hei sicher d’Stäcklibuebe uf e Dorfplatz bracht». U so isch es de o gsi. Stini holt ds Leiterwägeli us em Schopf und marschiert em Dorf zue, so schnäll es uf sine alte Bei no ma. Wo-n-äs hei chunt, lachet äs über d’s ganze Gsicht. Ja, uf em Leiterwägeli steit Stinis Margritestock und wartet druf, wider a si gwanet Platz z’cho. So isch das alte Froueli dagstande. I sine eifache Chleider, chrumm vom Alter und vom vile Wärche, aber voller Glück und mit hälle, lüchtende Ouge. A der Hand es Leiterwägeli mit sine Stärnli druff, wo-n-äs verlore gloubt u wider gfunde het.

Kreuzacker-Krähen: Nachlese

Machen wir zuerst einen Abstecher zu den Direktbetroffenen: hoch auf den Platanen im Kreuzackerpark erfreuen sich die Saatkrähen an ihrem Familienglück, kümmern sich liebevoll um ihren Nachwuchs und die beim Nest verharrenden Weibchen begrüssen den von der Futtersuche zurückkehrenden Partner mit freudigem krächzen und glucksen. Kurz: Die Tiere sind bester Dinge und scheinen den Nestraub vom vergangenen März vergessen zu haben.



Quelle: Wikipedia/Ulrich Prokop

Werfen wir als nächstes einen Blick auf das nur wenige hundert Meter entfernt Rathaus: dort ist die Stimmung nicht so ungetrübt wie auf den Platanenkronen, denn die Räumungsaktion vom 27. März hat für einigen Unmut gesorgt: laut Medienberichten hätten die Nester nicht angetastet werden dürfen, weil einige davon bereits Eier enthielten. Diese Berichte riefen prompt einige Vogelschützer auf den Plan. Auch Alex Oberholzer, Naturfreund und Gemeinderat, stiess die Aktion sauer auf, wie er selbst sagte. Er könne die Aktion des Jagdverwalters nicht akzeptieren, wonach er nach bestem Wissen und Gewissen entschieden habe. In einem offenen Brief forderte er von der Amtsvorsteherin Esther Gassler eine Stellungnahme.

Und was kam dabei heraus? Obwohl bei der Aktion einige Eier zerplatzt seien, was sehr bedauerlich sei, könne keine Verletzung der Sorgfaltspflicht ausgemacht werden. Soweit die Haltung der Solothurner Magistratin. Dann ist also alles in bester Ordnung? Mitnichten! Dies sagt neben verschiedenen Exponenten des Tierschutzes auch Frank Borleis, Beauftragter für Saatkrähen von der Vogelwarte Sempach. In einem Kommentar auf espace.ch, der leider nicht mehr abrufbar ist, geiselt Borleis die Aktion mit scharfen Worten. Borleis fordert, dass die Richtlinien zum Schutz der Saatkrähen eingehalten werden – auch in der Barockstadt.

Zu einer Anzeige wird es kaum mehr kommen. Auch weil sich der Verantwortliche öffentlich entschuldigt hat. Und das ist letzten Endes auch gut so, denn die Angelegenheit von den Kadi zu bringen, würde definitiv zu weit führen. Wie ich eingangs erwähnt habe, geht es den Krähen ja gut – und das ist schliesslich die Hauptsache. Es geht nicht um Paragrafen, Funktionäre oder um Politik; es geht um das Wohl eines Tieres, das trotz vieler Vorurteile und Anfeindungen bei vielen Menschen grosse Sympathien geniesst.

Und wer weiss, wenn im kommenden Jahr an einem schönen Vorfrühlingstag die Rathausfenster aufgestossen werden und vom jenseitigen Aareufer das Krächzen der Saatkrähen zu hören sein wird: vielleicht kommt dann jemand auf die Idee, dass es zum Vertreiben der schwarzen Vögel noch Alternativen geben könnte. Hoffen darf man ja immer…

Stifmüetterli

Am Wägrand grüenet es Stifmüetterli
Zwüsche Chorn und Gras, ganz elei
I dr Sunne lüchte die farbige Blettli
Fäld u Matte si däm Blüemli sis Dehei.

Und wenn Di witer füehrt Di Wäg
Und Dini Gedanke zieh i d’Witi
So dänk ou a mi am grüene Stäg
A ds gälblau lüchtende Stifmüetterli

Am Wägrand steit es fiins Stifmüetterli
Blüeiht zfride und lachet d’Sunne a
I ha e Wunsch, liebs Blüemli, i wetti
Di i mine Gedanke immer bi mir ha.

Die Hecke steht!

An der Grenze zum Brügglenweg wurde heute eine 13 Meter lange und 1.5 Meter hohe Thuja Hecke gepflanzt. In weniger als 2 Jahren werden die Pflanzen eine Höhe von 2 Metern erreichen und zu einem ansehnlichen Lebendhag heranwachsen. Ich habe mich für eine Thuja Hecke entschieden, weil sie rasch wachsen, leicht zu pflegen sind und hübsch aussehen, wenn sie richtig umsorgt werden.

Doch wie kam es dazu? Der Grund ist ein neuer Nachbar, der nur wenige Meter von meinem Grundstück entfernt gebaut hat. Er hat mir bei der Planung versichert, dass die Grenze begrünt wird, so dass ich von meiner Terasse auf eine grüne Wand sehen werde und nicht auf den Betonblock, der als Unterstand für das Auto dient. Leider hat Herr Nachbar nichts von alldem gemacht. Er hat kein Geld mehr. Angeblich. Und er hielt es nicht für nötig, mich darüber zu informieren. Also habe ich Nachbar Nachbar sein lassen und selbst die Initiative ergriffen. Jetzt bestimme ich halt die Gestaltung der Grenze.

Dass es ein «Läbighag» werden soll, war bald klar. Mein Wunsch war zudem, dass die Pflanzen mindestens 1.5 Meter hoch sind, damit sie bald die gewünschte Höhe und Dichte erreichen. Fündig geworden bin ich in der Baumschule Ingold in Bützberg. Ein Telefonanruf genügte als Bestellung und eine Woche später wurden die Bäumchen wie gewünscht geliefert. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an das Team der Baumschule Ingold für den ausgezeichneten Service. Herr Stampfli aus Aeschi hat heute die 30 Lebensbäume, wie sie auch genannt werden, fachgerecht gepflanzt. Auch ihm will ich an dieser Stelle herzlich danken! Und so sieht es jetzt aus:

Weitere Bilder: hier, hier, hier und hier.

Nun steht sie also, die Hecke. Und dass sie wachsen und gedeihen wird, dafür werde ich sorgen.

Telefonieren mit Asterisk (IV)

Asterisk LogoIn den beiden letzten Kapiteln wurde der Grundstein für eine einfache, private Telefonzentrale gelegt, die das Führen externer Gespräche ermöglicht und jedem angeschlossenen Telefon eine interne, private Nummer zuweist, so dass auch interne Gespräche und Weiterleitungen möglich sind. Dabei sind einige wenige Anweisungen in den Wählplan eingebaut worden. Der Wählplan ist das Herzstück des Asterisk Servers und enthält ein enormes Potential. Mit Hilfe einer leicht verständlichen Makrosprache können einfache Aufgaben, wie etwa die bisher vorgestellte realisiert werden. Damit wird aber nur ein Bruchteil der Möglichkeiten ausgeschöpft, die der Wählplan bietet. Beispielsweise kann mit dem Wählplan festgelegt werden, dass ein Anrufer eine Nachricht (Voicemail) hinterlassen kann, wenn nach 60 Sekunden niemand den Anruf entgegenimmt oder die Leitung besetzt ist. Anhand der Nummer eines Anrufenden oder der Tages- oder Nachtzeit (…) kann entschieden werden, ob und wie ein Anruf entgegengenommen wird. Immer häufiger verwenden Teilnehmer die Rufnummerunterdrückung, vielleicht soll auch dieser Fall speziell berücksichtigt werden.

Ich will im folgenden die Lösung für ein Problem vorstellen, das mir schon mehrfach begegnet ist: Anrufe zu später Stunde oder auch mitten in der Nacht! Meist geschieht dies nicht willentlich, jemand hat sich verwählt oder einfach vergessen, dass es auf unserem Planeten Zeitzonen gibt. Für das um seinen Schlaf gebrachte «Opfer» ist dies verständlicherweise ein schwacher Trost. Also habe ich meine Telefonzentrale so eingestellt, dass zwischen 22 Uhr Abends und acht Uhr am Morgen keine Anrufe entgegengenommen werden. Um diese Aufgabe zu lösen, müssen zwei Vorkehrungen getroffen werden:

  1. Aufteilen des bisher erstellten Wählplanes in zwei Kontexte. Ein Kontext übernimmt die bisherigen Anweisungen des Wählplanes und ist tagsüber aktiv. Der zweite Kontext legt fest, dass Anrufe in der Nacht mit einem Besetztzeichen beantwortet werden.
  2. Festlegen der Zeit, wann welche Kontexte aktiv sind

Kontexte sind nichts anderes als Teile eines Wählplanes, die unter einem gemeinsamen Namen zusammengefasst werden. Diese Aufteilung ist nicht nur bei grossen Wählplänen sinnvoll, sie ermöglicht es auch, festzulegen, welche Teilnehmer welche Kontexte nutzen dürfen oder – unser Beispiel – welche Kontexte zu welchen Tageszeiten, resp. Tagen aktiv sind. Beispielsweise kann bei einer Firma für das Wochenende ein Kontext weekend aktiviert werden, der nach einer Mitteilung («Sie rufen ausserhalb unserer Geschäftszeiten an…») den Voicemail Dienst aufruft. Die Möglichkeiten, die mit Kontexten geschaffen werden, sind vielfältig. Gerne werden sie auch für «virtuelle» Zentralen genutzt: Mehrere Firmen teilen sich dabei einen Server; mit Kontexten werden die verschiedenen Wählpläne den Teilnehmern zugewiesen.

Das Definieren eines Kontextes gestaltet sich denkbar einfach: vor die Anweisungen im Wählplan wird der Name des Kontextes in eckige Klammern gesetzt. Alle nun folgenden Extensions gehören zu diesem Kontext. Erst das Ende der Datei oder ein neuer Kontext beenden den Gültigkeitsbereich. In der extensions.conf, die unseren Wählplan enthält, sind bereits einige Kontexte definiert. Der wichtigste davon ist default. Wenn nicht anders bestimmt, nimmt er alle neuen Extensions auf, die am Ende der Datei angehängt werden. Wird bei einem Anruf nicht explizit ein Kontext bestimmt, durchsucht Asterisk stets den default Kontext nach einer passenden Extension. In meiner Version von extensions.conf steht der Kontext default fast am Ende der Datei:

[default]
;
; By default we include the demo. In a production system, you
; probably don't want to have the demo there.
;
include => demo
...

Wir erstellen nun einen neuen Kontext daily-calls und verschieben alle Extensions für eingehende Anrufe in diesen Kontext. Wichtig: Der Kontext muss am Ende der Datei, also hinter allen bisher erstellten Anweisungen in der Datei zu stehen kommen. Die Extensions für eingehende Anrufe müssen an ihrer bisherigen Stelle gelöscht werden.

; Eingehende Anrufe tagsueber
[daily-calls]
exten => 0325178180, 1, Dial(SIP/pc1&SIP/pc2,60)
exten => 0325178180, n, Hangup

Und nun folgt ein zweiter Kontext nightly-calls, der nächtliche Anrufer abfertigt:

; Eingehende Anrufe nachts
[nightly-calls]
exten => 0325178180,1,Answer
exten => 0325178180,2,Playtones(congestion)
exten => 0325178180,3,Congestion

Die drei Anweisungen bewirken dies: als erstes wird der Anruf mit Answer entgegengenommen (damit es den Anrufer auch etwas kostet…), dann senden wir mit Playtones(congestion) ein Besetztzeichen. Die dritte Anweisung Congestion signalisiert der Gegenstelle abschliessend, dass wir besetzt sind und wartet, bis der Anrufer auflegt. Dies ist sicher nicht die freundlichste Art, einen Anruf «entgegenzunehmen», ich werde deshalb in einem der folgenden Kapitel als Beispiel Voicemail verwenden, so dass der Anrufer eine Nachricht hinterlassen kann.

Nun müssen wir nur noch den Zeitplan definieren, der festlegt, wann welche Kontexte gültig sein sollen. Der Zeitplan kann an den Beginn des default Kontextes gestellt werden:

[default]
include => nightly-calls|22:00-23:59|*|*|*
include => nightly-calls|00:00-08:00|*|*|*
include => daily-calls

Der Zeitplan besteht aus include Anweisungen, vermöge derer Kontexte in den aktuellen Wählplan eingefügt werden können. Die include Anweisung kann auch genutzt werden, um externe Dateien einzubinden. Mit einem vierspaltigen Zeitschema kann jede include Anweisung an eine Zeit gebunden werden. Nur wenn alle der vier Platzhalter mit der aktuellen Zeit übereinstimmen, wird eingefügt. Die vier Platzhalter werden getrennt durch einen Balken (|) direkt an die include Anweisung angehängt. Ein Asterisk (*) als Platzhalter gilt immer als Übereinstimmung:

include => nightly-calls|Zeit|Wochentag|Tag|Monat

Die vier Spalten haben folgende Bedeutung, resp. folgende möglichen Werte:

Zeit: Die Tageszeit im 24-Stunden Format SS:MM, also zum Beispiel 18:00 für sechs Uhr Abends. Ein Zeitbereich wird in der Form SS:MM-SS:MM angegeben. Wichtig: Als Zeitmesser gilt die Uhr des Servers, auf dem Asterisk läuft. Ist dieser Server auf UTC (ehemals GMT) eingestellt, müssen die Zeitbereiche entsprechend angepasst werden.

Wochentag: Für Wochentage muss die englische Kurzform verwendet werden: mon, tue, wed, thu, fri, sat, sun. Auch hier sind Bereiche wie mon-fri möglich.

Tag: Der Tag im Monat, also Werte im Bereich 1..31. Praktisch, um in Verbindung mit dem Monat bestimmte Tage als Feiertage zu markieren (1. Mai, 24. Dezember, etc.). Wie bei den anderen Feldern sind Bereiche möglich.

Monat: Beim Monat muss wiederum die englische Kurzform verwendet werden. Mir ist zurzeit nicht bekannt, ob auch numerische Werte verwendet werden können.

Es müssen wie gesagt alle vier Zeitangaben mit der aktuellen Systemzeit übereinstimmen, nur dann wird der Kontext eingefügt. In unserem Beispiel verwenden wir nur die Tageszeit. Da ich nicht sicher bin, ob Zeitbereiche, die Mitternacht einschliessen, richtig interpretiert werden, verwende ich zwei Zeilen. Bei einem extern eingehenden Anruf geschieht nun folgendes:

Asterisk durchsucht den Wählplan und findet im default Kontext die include-Anweisungen. Asterisk durchsucht den Wählplan grundsätzlich sequentiell, also vom Beginn zum Ende der Datei, bis eine Extension gefunden wird, die mit der gewählten Nummer übereinstimmt!

Tagsüber wird der Kontext nightly-calls nicht eingefügt, wohl aber der daily-calls Kontext. Dieser ist nicht an eine bestimmte Zeit gebunden und wird somit immer eingefügt. Asterisk findet nun im daily-calls eine passende Extension und fürt diese aus: Die Telefone pc1 und pc2 beginnen zu klingeln.

Nach 22 Uhr Abends wird der Kontext nightly-calls eingefügt. Damit steht er nun vor dem Kontext daily-calls. Vermöge der Regel der sequentiellen Ausführung findet Asterisk jetzt in diesem Kontext eine passende Extension: Der Anrufer hört das Besetztzeichen und wir können weiterschlafen…

Wenn dr Buchsboum blüeiht


Es si zwar bald drei Wuche vergange sit däm Erläbnis, i möcht aber doch no drüber brichte. Es si die Tage gsi, wo d Buchsböim blüeiht hei. Ja, Buchsböim blüeihe, me gseht’s halt nid so guet, wil d’Blüete nid rot oder gälb lüchte, so wie bi de Geranie oder de Sunneblueme. D’Blüete vom Buchsboum isch grüen, so wie die ganzi Pflanze, Dir müesst guet häreluege, wenn Dir se z’grächtem weit gschoue. Erscht denn chöit Dir das chline, fascht versteckte Wunder gseh. Zwüsche de fiine, früsche Blettli vo däm schöne Boum wachse chlini, hällgrüeni Chnoschpe em Liecht zue, igfasst i-n-e Chranz vo hällgrüene Blüeteblettli. Wie-n-es zarts Blüemli gseh si us und gäh zäme mit de dünklere Boumbletter es Bild wo so schön isch, me cha nid gnue luege. So schteit er da, der Buchsboum, i sim hälle u dunkle grüen unter der Früehligssunne. Steit da, schöner gschmückt als es Meitschi für e lang erwartet Hochzytstag.

Jetz isch der Meie da und der Buchsboum blüeiht. Rings um här lüchte der guldig Löwezahn, ds wisse Schumchrut, der rot Mohn, d’Gänseblüemli, Acher-Stifmüetterli, Ankeblüemli u no vil meh Früehligsblüete. Scho mängisch bi-n-i da gstande u ha mi sälber gfragt, wie-n-es cha cho, dass ds Betrachte von all dene Blüemli so vil Glück u Fröid i ds Mönschehärz treit. Isch es öppe, wil nume es gsunds Blüemli so schön cha lüchte, wil sich i sine farbige Blüete üses eigete Läbesglück spieglet? Oder isch es, wil si üs zeige, dass es trotz allem Eländ uf der Wält doch e güetige Gott mues gäh? Jä, wie anders cha all die Pracht erklärt wärde, wo so voller Schönheit u Richtum isch, dass es ganzes Läbe nid längt, alles z’erfasse.

I bi vo der Arbeit heicho, in der Stadt isch grad Chilbi gsi und es het e Huufe Lüt gha. Der Früehlig isch da, ds Läbe erwacht. Wär ma jetz no deheime i der Stube hocke? Luschtig u lut, uf und ab isch es gange, jede Stand a der Chilbi het öppis nöis versproche, lue, dert si mir no nid gsi! I ha e Momänt däm farbige Spil mit all sine Reize u Lockige zuegluegt; aber denn bi-n-i hei. I weiss drum öppis, wo grad nüt choschtet, wo aber tuusig mal spannender u schöner isch.

Es si d’Buchsböim, wo jetz blüeihe.