Krähenproblem in Solothurn – Augenschein vorort

Ich bin auf meinem Weg von der Mittagspause zurück zur Arbeit, vom Rosengarten führt mich mein Weg an der Schule für kaufmännische Angestellte in Richtung Kreuzackerquai zur «Hafebar». Schon früh ist von den Bäumen im Park ein lautes Gekrächze zu hören und in den Baumwipfeln sind die Saatkrähen mit dem Aufziehen ihrer Jungen beschäftigt. Es herrscht rege Geschäftigkeit auf den Baumwipfeln, die schwarzen Vögel fliegen hin und her, schaffen Futter für den Nachwuchs heran und machen dabei einen Heidenlärm.

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Krähennester

Beim einem ersten Augenschein zähle ich am Quai ca. 25 Nester, die meisten davon zuoberst in den Baumwipfeln, gut 20 Meter über dem Boden, einige aber auch tiefer. Krähen sind bei der Auswahl des Brutplatzes sehr wählerisch, nicht nur die Lage ist entscheidend, sondern auch die Sicherheit, deshalb werden möglichst schwer zugängliche und hoch gelegene Plätze gewählt.


Eine Saatkrähe auf Futtersuche

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«Tatort» Hafebar

Der Boden im Park ist übersät mit Vogelmist und ein Auto, das auf einem der hier gelegenen Parkplätze abgestellt wird, wird mit Sicherheit in Mitleidenschaft gezogen werden. Ich gehe weiter und gelange zur Hafebar, die – wie im Bericht der SZ erwähnt – an exponierter Lage steht. Im Moment ist die Bar noch geschlossen, aber an einem schönen Sommerabend hat es hier sehr viele Besucher, die es geniessen, beim schönen Wetter im Freien etwas zu trinken und sich gesellig zu geben. Auch Saatkrähen sind sehr gesellig.

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Auch Tauben machen Mist

Ich blicke über mich und entdecke in der Baumkrone über der Bar ein halbes Dutzend Krähennester. Nur: Überall auf dem Platz und in den Bäumen sind auch Tauben zu entdecken, sie gehören ja zum Stadtbild von Solothurn, ihnen wurde sogar eine Strophe im Solothurner Lied gewidmet. Könnte es nicht sein, dass zumindest ein Teil des Vogelmists nicht von den Krähen, sondern von den Tauben stammt? Für eine genauere Prüfung fehlt mir leider die Zeit, ich muss zurück zur Arbeit.

Hier ist ein Interessenkonflikt entstanden: Auf der einen Seite die Saatkrähen, welche in den Bäumen am Kreuzackerquai einen idealen Brutplatz gefunden haben und auf der anderen Seite die Mieter der Parkplätze und die Bargänger. Im Artikel der Solothurner Zeitung kommen mehrere Sachverständige zu Wort und es wird abgewogen, wie das Problem gelöst werden könnte. Was mich daran erstaunt: Das Verbleiben der Krähen ist offenbar keine Lösung. Die Verantwortlichen denken nur über Optionen nach, bei denen die Saatkrähen verschwinden müssen, oder laut Artikel «vergrämt» werden sollen.

Update (19.4.2007): Beim obenstehenden Bild handelt es sich nicht um eine Saatkrähe sondern um eine Turmdohle. Vielen Dank an Frank Borleis für den Hinweis.

Programmieren

 

Die ORBIT naht und es gibt viel zu tun. Ich sitze vor dem Bildschirm und produziere von Morgens bis Abends Code. Andere Dinge, wie Vereins- oder Verbandsseiten müssen im Moment etwas warten. Keine Sorge, das ist kein Dauerzustand :-)

Alphornprobe auf der Steiweid

Ein prächtig schöner Frühlingstag, eine milde und warme Maiensonne über dem frisch erblühenden Emmental, Silberwölklein am klaren, abendlichen Himmel, ein Hauch ewiger Schönheit weht dem Betrachter sanft entgegen. Auch die Steiweid trägt nun ihr Frühligsgewand und beim Anblick all dieser Pracht begannen wir unsere Probe. Kann an einem so schönen Tag die Probe überhaupt noch misslingen? Wir spielten unser Repertoir begannen mit «Heilig», stimmten dann zur «Bänklialp» und zum «Horngräbler» an und machten nach dem «Choral für Luzern» eine kurze Pause. Wir liessen einen Moment den sich neigenden Frühlingstag und die Abendsonne auf uns wirken. Wie schön wäre es, wenn wir all die Freude, die wir jetzt empfinden, mit Alphornklängen an unsere Zuhörer weitergeben könnten.

Doch dann geht es schon wieder weiter, in den kommenden Wochen sind mehrere Auftritte zu absolvieren und wir wollen gut vorbereitet sein. Also, anstimmen zum «Gruss an Eich», die Melodiebögen schön betonen und am Schluss die letzten Takte schön ausklingen lassen. Alphornmelodien leben erst richtig, wenn sie gefühlvoll betont werden, wenn die Wechsel zwischen Piano und Forte, zwischen langsam und schnell auch für den Zuhörer hörbar und empfindbar werden.

Es war eine gute Probe und als wir die Steiweid wieder verliessen, versank die Sonne hinter dem Berg und ein leuchtendes Abendrot lag über dem Horizont. Ein schöner Frühlingstag geht zu Ende und wir hoffen, dass er Morgen vor neuem erwacht.

Link zum Alphorntrio Steiweid.

«Saatkrähenproblem» – nun auch in Solothurn

Auf dem Weg zur Mittagspause geht ich bei schönem Wetter oft durch den Kreuzackerpark. Zurzeit herrscht dort auf den Baumkronen ein reges Treiben. Satkrähen haben die direkt an der Aare gelegenen Platanen entdeckt und scheinen an dem Platz Gefallen zu finden. Für die zahlreichen Nester in den Baumkronen gibt es kaum eine andere Erklärung, Saatkrähen haben eine Vorliebe für urbane Gebiete entwickelt, weil sie dort genügend Nahrung während der Brutzeit finden.

Das ist schön für Freund Saatkrähe. Einige Menschen freut’s weniger, denn auf dem Kreuzacker hat es auch Parkplätze und wer dort sein Auto abstellt, riskiert Krähendreck auf der womöglich gerade frisch polierten Karosserie. Hinzu kommt, dass das Gekrächze der schwarzen Vögeln vielen auf die Nerven geht (kurios: der ganze Bau- und Stadtlärm scheint in diesem Moment niemanden zu stören). Leidgeprüfte sind laut Solothurner Zeitung auch die Besucher der Hafebar am Kreuzackerquai. Das ist verständlich, wer hat schon gerne Krähenmist im Bierglas oder auf dem Kopf?

Mangelnde Einnahme wegen nicht vermieteter Parkplätze, Gekrächze in den Bäumen, gestörte Pub-Besucher: Damit sind die Saatkrähen zu weit gegangen und die Stadt will sie im kommenden Jahr «vergraulen». Getötet werden dürfen Saatkrähen ja nicht, ganz im Gegensatz zu ihren nahe Verwandten, den Rabenkrähen. Nur: Krähen sind sehr kluge Tiere und lassen sich nicht so einfach vergraulen, dies mussten die für dasselbe Problem Zuständigen der Stadt Bern erfahren. Auch der Versuch, die Rabenvögel mit einem Laserstrahl zu vertreiben, machte in Bern wenig Eindruck auf die ungeliebten Tiere. Zuvor wurden Versuche mit Plexiglasscheiben über den Nestern montiert, diese sollten die Krähen vom Nisten abhalten. Die cleveren Vögel setzen in der Folge ihre Nester etwas weiter nach unten und bedankten sich für den Wind- und Regenschutz. Bern hat nun nach mehreren erfolgslosen Vertreibungsversuchen kapituliert.

Ich bin gespannt, wie es die Solothurner anpacken werden. Die Brachialmethode mit dem Entfernen der Nester im Frühjahr ist zwar wirkungsvoll aber wegen der Lage der Nester auch gefährlich.

Hier mein Vorschlag: Lasst den Saatkrähen ihren Platz. Verlegt die Parkplätze, errichtet ein Dach über der Hafebar und stellt meinetwegen Warnschilder auf: Vorsicht – Krähenbrut. Das wird sicher billiger werden als zahlreiche ergebnislose Versuche, die sympathischen Tiere zu vertreiben.

Google Calendar „CL2“

Diese Woche hat Google seinen Ajax-Kalender „CL2“ einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dass Google an einer Kalender-Applikation werkelt, war schon seit längerem bekannt, am 10. März wies Slashdot auf inoffizielle Screenshots hin. Offensichtlich nahm es jemand mit den Regeln des ersten Beta-Tests nicht so genau, denn die rund 200 Tester waren verpflichtet, keine Informationen an Dritte weiterzureichen.

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Google Calendar – Monatsansicht

Nun ist eine neuer, Browser-basierter Kalender kaum einer Meldung wert, gibt es deren doch wie Sand am Meer. Wenn aber Google einen Terminplaner veröffentlicht, lohnt es sich, genau hinzuschauen, hat doch der Suchmaschinen-Primus mit anderen Ajax-Anwendungen wie GMail oder Maps bewiesen, dass Funktionen, die sonst nativen Anwendungen vorbehalten sind, auch im Browser möglich sind.

Was also kann Google Calendar? Wie erwartet setzt das Programm extensiv auf Ajax und ermöglicht so Interaktivität, wie sie bei herkömmlichen Web-Kalendern nicht möglich ist. So können beispielsweise Zeitbereiche mittels Drag&Drop festgelegt werden. Auch ein bestehender Termin kann auf einen anderen Tag verschoben werden, indem er mit der Maus zum neuen Ziel verschoben wird.

Wie erwartet bietet CL2 mehrere Funktionen um Kalender mit andern Benutzern zu teilen. Ein Kalender kann privat oder öffentlich sein oder er kann nur einer bestimmten Personengruppe zugänglich gemacht werden. Selbstverständlich lassen sich mehrere, voneinander getrennte Kalender mit jeweils eigenen Sharing-Attributen erstellen. In einer kleinen Arbeitsgruppe kann also jeder seinen privaten Kalender haben und Termine, welche andere Mitglieder betreffen, in einem eigens dafür vorgesehenen Gruppenkalender erfassen.

Beim Erfassen eines Termines gibt es die üblichen Attribute: Titel und Datum, Ort, Beschreibung, Wiederholung, usw. Wer will, kann sich via Mail, SMS oder Popup auf einen kurz bevorstehenden Termine aufmerksam lassen lassen. Ungewöhnlich: Termine können auch kommentiert werden.

CL2 kann auch im Internet verfügbare Kalender im iCalendar Format abonnieren. Google bietet eine eigene Suchfunktion, damit die entsprechenden Dateien auch auffindbar sind. Wer sich eine Übersicht verschaffen will, findet bei iCalShare eine Myriade interesannter Kalender. Fussballfans können beispielsweise den FIFA world cup 2006 Germany Kalender abonnieren, damit sie über die Spieldaten auf dem Laufenden sind.


Fussball-WM 2006: Wer spielt wann und wo?


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Ein importierter Termin

Besonders interessiert hat mich der iCalendar Import, da ich selbst Anwendungen erstellt habe, welche Termine in diesem Format exportieren. Das Ergebnis war erfreulich, die Dateien werden importiert und fehlerfrei mit allen Attributen angezeigt. Es dauert aber eine Weile, bis die Termine im Kalender sichtbar werden. In einer spätereren Version wird sich dies sicher noch ändern.

Google ist der Einstand gelungen, CL2 ist ein einfacher, schneller und optisch ansprechender Kalender, der einen nicht umfangreichen, aber soliden Funktionsumfang mitbringt.

Suchmaschinen-Spamming

Eine neue Unsitte macht sich breit im Internet: Das Suchmaschinen-Spamming, auch Index-Spamming genannt. Dabei werden verschiedene Techniken eingesetzt, um die Gewichtung einzelner Webseiten bei Suchmaschinen zu verbessern. Zugegeben, das Phänomen ist nicht neu, hat aber in den vergangenen Wochen und Monaten ein Ausmass angenommen, welches besorgniserregend ist. Auf einem einzigen Formular einer meiner Webseiten habe ich in der vergangenen Woche mehr als 50 Spam-Posts registriert. Die Posts blieben zwar ohne Folgen, weil das Formular die eingehenden Daten prüft. Dennoch: Die Dreistigkeit, mit welcher die Spammer zu Werke gehen, ist ein Ärgernis.

Einmal mehr gibt es Leute, die glauben, das Internet sei ein rechtsfreier Raum. Nach Belieben werden Formulare, Gästebücher und Weblogs mit unsäglichem Müll aller Art beliefert. Dabei wird keinerlei Rücksicht genommen. Die Verantwortlichen nehmen Schäden der Betroffenen in Kauf und es bekümmert sie wenig, dass ihr Treiben absolut unerwünscht und – je nach Region – auch illegal ist. Mehr noch: die verwendeten «Roboter» werden immer besser und können einfachere Sicherheitsmechanismen umgehen. Es sind bereits Webseiten erfolgreich bespammt worden, die durch Captchas und andere Techniken gesichert waren.

Und was wollen die Urheber? Ihr Ziel ist es, Suchmaschinen-Indexe zu manipulieren. Sucht ein Anwender mit Stichworten nach einer Information, bekommt er in der Trefferliste nicht die gewünschten Angebote, sondern die Betrügereien der Spammer angezeigt. Es versteht sich von selbst, dass diese nichts mit dem Gesuchten zu tun haben. Spammer haben grundsätzlich nichts zu offerieren. Sie wollen lediglich Geld, ohne dafür etwas leisten zu müssen. Deshalb ist es die erste Regel, niemals von einem solch zweifelhaften Angebot Gebrauch zu machen.

Wie kann dem Unwesen begegnet werden? Am einfachsten dadurch, dass alle Web-Formulare mit Funktionen ausgestattet werden, die das Ausfüllen des Formulares durch ein Programm verhindern. Eines der effizientesten Verfahren ist das Captcha. Dies ist ein zufällig generiertes aus Buchstaben und Zahlen bestehendes und in einer Grafik dargestelltes Wort, das der Anwender eingeben muss, bevor das Formular entgegengenommen wird. Weil das Captcha nur vom menschlichen Auge erkannt werden kann, bleiben SPAM-Roboter aussen vor.

Leider haben Captchas auch einen Nachteil: Sie erschweren das Ausfüllen eines Formulares. Aber genau das ist es, was ich eigentlich verhindern wollte: wer ein Formular ausfüllen will, soll dies möglichst einfach und ohne Hürden tun können. Deshalb verzichte ich vorderhand auf Captchas. Alle wichtigen Formulare wurden deshalb mit einem anderen Verfahren geschützt: Der Text des Formulares wird auf gängige SPAM-Begriffe hin untersucht und es werden einige weitere Tests am Text vorgenommen.

Diese Absicherung hat nicht dieselbe Effizienz wie ein Captcha. Aber immerhin wird der grösste Teil der SPAM’s abgeblockt. Der Rest wird von Hand eliminiert.

Noch eine Krähengeschichte

Frau Gerber erzählt: «Mein Onkel hatte eine zahme Krähe, die sogar kleine Kunststücke beherrschte. Zum Beispiel das Kunststück mit den Geldstücken. Mein Onkel legte ein Portemonnaie mit ein paar Münzen auf den Tisch und sogleich begann die Krähe, dieses geschickt mit dem Schnabel zu öffnen. Dann tat sie jedesmal daselbe: sie fischte zuerst den 20-Räppler aus der Börse, behielt ihn eine Weile im Schnabel und liess ihn dann auf den Tisch fallen. Darauf schnappte sie sich den Einfränkler und abermals liess sie die Münze fallen, so dass diese vom Tisch auf den Boden kullerte. Dann kam die grösste Münze an die Reihe, der Zweifränkler. Diesen behielt die Krähe eine ganze Weile im Schnabel und hielt ihn in die Höhe. Dazu krächzte sie leise und drehte den Kopf, so als ob sie sicher sein wollte, dass alle sie sehen konnten. Sicher wollte sie mit dieser Geste voller Stolz zeigen, dass sie auch die schwere Münze ohne jede Mühe hochheben konnte. Zuletzt liess sie auch den Zweifränkler fallen, doch nicht wie die anderen Münzen auf den Tisch. Nein, geschickt hielt sie das Geldstück über das Portemonnaie und liess es so fallen, dass es wieder in der Münztasche landete.»

Drei Jahre stocki@SolNet

Genau vor drei Jahren begann ich meine Stelle beim ISP SolNet. Die Arbeit gefällt mir sehr und ich will es nicht versäumen, auch an dieser Stelle dem Team für die Aufnahme noch einmal Danke zu sagen.

Als ich damals zum Bewerbungsgespräch vor der Türe stand, hatte ich nicht das Beste Gefühl, mir war klar, dass ich viele Mitbewerber hatte, mit 38 Jahren das Idealalter längst hinter mir liess und zwar viele, aber nicht alle im Stelleninserat genannten Anforderungen erfüllte. Und als ob das nicht genug war, vergass ich im ungünstigsten Moment den Namen des Personalverantwortlichen, bei dem ich mich zu melden hatte. Glücklicherweise half mir der SolNet-Mitarbeiter am anderen Ende der Gegensprechanlage aus der Patsche…

Ein paar Tage nach dem Vorstellungsgespräch kam dann der lang erwartete Anruf. Ich hatte den Job – Freude und Erleichterung!

Wenige Wochen später begann meine Arbeit. Sie bestand vorerst darin, die Verwaltung der Webserver zu erneuern, mit wenigen Klicks in einem Admin Tool sollten diese einem Kunden zugweisen und auch durch die Support-Mitarbeiter verwaltet werden können. Sehr bald stellte sich heraus, dass ich mehr mit Scripts zur Automatiserung von Prozessen beschäftigt sein würde, als mit der Administration der Server selbst. Entsprechend folgten bald Werkzeuge für Bandbreitenmessung, für die Stati der ADSL Verbindungen, für das Zählen und Verrechnen versandter SMS und einiges mehr.

Im Team wurde ich sehr freundlich aufgenommen. Ja, ein jüngerer Mitarbeiter war sogar besonders besorgt um meine Gesundheit, was bei meinem forgeschrittenen Alter ja verständlich ist. Er erinnerte mich daran, am Morgen die Vitamintabletten zu schlucken und anerbot sich, mir auf dem Weg in die Mittagspause über die Strasse zu helfen… Ihm verdanke ich auch meinen Übernamen: Da wir beide Benjamin heissen, wurde ich fortan «Stocki» genannt, um Verwechslungen zu vermeiden.

SolNet setzt konsequent auf OpenSource und UNIX, es ist eine fast 100% Microsoft-freie Zone. Mit anderen Worten: Paradiesische Verhältnisse. Ich will nicht sagen, dass Windows-Server einfach nur grottenschlecht sind, aber wer einige Jahre mit UNIX gearbeitet hat und in der Folge die Flexibilität und Zuverlässigkeit eines *BSD oder Linux Systemes gewohnt ist, wird sich kaum mehr zu dem sperrigen Windows-Server zurücksehnen. In einem Journal schrieb einst ein Administrator, dass es einfach mehr Spass macht, mit OpenSource Produkten zu arbeiten. Dieser Aussage kann ich mich uneingeschränkt anschliessen.

Eine interessante Arbeit war die Entwicklung eines VPN Monitors, das ist ein Programm, welches die verschiedenen Knoten eines Virtual Private Network überwacht und den Traffic darstellt. Damit das geht, müssen verschiedene Router mit SNMP abgefragt und die Stati in einer Datenbank festgehalten werden. Für die grafische Aufbereitung gibt es ein fantastisches Tool: RRD. Ebenso interessant war die Einführung eines einfachen Mechanismus für Kreditkartenzahlung. Wer heute einen Webserver auf diese Weise bezahlt, erhält innerhalb weniger Minuten die Zugangsdaten. Alle Einstellungen, die für einen neuen Webserver erforderlich sind, werden dabei von einem Perl-Script vorgenommen. Auch Dedicated Server können auf diesem Weg bezahlt werden. Ganz ohne manuellen Eingriff geht es hier leider nicht. Es genügt aber, die Bestellung zu bestätigen und den gewählten Server anzuknipsen.

Bei den meisten Arbeiten sind Datenbanken im Spiel. Als ich bei SolNet anfing, war ich ein überzeugter MySQL-Anwender. MySQL ist klein, schnell, leicht zu administrieren und ist weltweit eine der am meisten genutzten Datenbanken. Doch dann wechselte ich auf PostgreSQL und bevorzuge heute dieses System. PGSQL hat einen enormen Funktionsumfang und kann für Stored Procedures auch andere Programmiersprachen wie Perl oder Python verwenden. So kann beispielsweise beim Update eines Record ein Trigger ausgeführt werden, der eine LDAP DB synchronisiert oder ein SNMP Kommando an einen Server sendet. Ausserdem kennt PGSQL diese Operatoren für das Vergleichen von IP Ranges – Eine feine Sache!

Und mit diesem letzten Satz will ich schliessen: Es ist eine feine Sache, bei SolNet arbeiten zu dürfen!