Spuren im Schnee

Unser Leben gleicht einem Wege, auf den frischer Schnee gefallen ist. So wie hier durch Schritte und Wagenräder Spuren entstehen, so hinterlässt ein jedes Erlebnis Eindrücke in unserem Dasein. Doch während frischer Schnee alle Spuren überdeckt, bleiben uns alle Eindrücke und Empfindungen treu, so lange unser Leben besteht.

Jodler am Wegrand


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Mit einer originellen Idee machen die Jodler aus Luterbach auf ihren Unterhaltungsabend aufmerksam: Bei den Zufahrten zum Dorf stehen lebensgrosse «Jodlermanne», die trotz der grimmigen Kälte ein freundliches Gesicht machen und mit einer beschrifteten Treichel den bevorstehenden Jodlerabend ankünden.

Im Christmonet

Wenn die längschte Nächt regiere, wenn der Schnee e winterlichi Dechi über z’Land leit, wenn Tier u Mönsch Schutz vor der Chelti sueche, wenn d’Sunne vor der Winterwändi steit, de cha Wiehnacht nümme wyt si. Lue die vile Liechterchettine, die schön gschmückte Grotzli vor de Hüser mit ihrem hälle Glanz i der Nacht, all dä Schmuck und die vile Cherzli wo lüchte wenn es finschter wird. Ja, es brönnt es Liecht i der Nacht, es Zeiche für Hoffnig und Zueversicht. O wenn es dunkel wird, so brönnt doch es Liecht.

Wiehnachte, z’Fescht vor Hoffnig u Liebi. D’Nacht, wo dä gebore isch wo gseit het: Angschtet nid, denn i ha der Tod bodiget, i bi z’ewige Liecht, i bi d’Liebi vo nie verlöscht so wien es Cherzli. Und es Cherzli cha ja nume brönne, wenn es sich sälber verzehrt, mis Liecht aber isch ewig und kei Finschternis cha’s je ane Hälslig nä.

U wo dä Ma gebore isch, si drei Chünige em Stärn gfolgt. Mir folge däm Stärn will mir wüsse, dass e Chünig gebore isch, grösser als mir, grösser o als der Herodes, ja grösser gar als der Augustus, der mächtig Cheiser z’Rom nide. Wo du die Chünige z’Chind i der Chrippe gfunde hei, si si uf d’Chnöi, hei bättet und ihri schön zwäggmachte Gschänk vor z’Chindli gleit: Dis Rich wird gross si und keis Änd näh. Wenn mir einisch nümme da si und nume no i alte Gschichte läbe, so wirsch du no immer i de Härze vo üs Mönsche si.

O hüt no möche mir Gschänkli a Wiehnachte, grad so wie die drei Chünige vor der Chrippe. Aber dä Ma, wo i däm armselige Stall gebore isch, möcht üs o öppis schänke, mir chöis nacheläse i der guete Nachricht vom Johannes (11,25): I bi d’Uferstehig und z’Läbe. Wär a mi gloubt, dä wird läbe, o wenn er stirbt. Und wär läbt u a mi gloubt, dä wird nie me stärbe.

Säg, gloubsch Du das?

Tag der offenen Tür in Herzogenbuchsee

Schon am Morgen herrschte im Zentrum von Herzogenbuchsee ein emsiges Treiben: Stände wurden aufgestellt, Waren herbeigeschafft, Plätze und Auslagen hübsch hergerichtet und die benötigten Gerätschaften auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüft. Und immer wendete sich der Blick nach oben: Wird das Wetter wohl halten? Ja, es hielt und die Besucher aus dem Dorf und den umliegenden Gemeinden kamen in grosser Zahl zum Tag der offenen Tür und staunten ob dem reichhaltigen Angebot der Gewerbetreibenden und Vereine: An vielen Ständen wurden warme Speisen oder Süssigkeiten angeboten, am nächsten Stand präsentierten Kunsthandwerkerinnen auf einem schön geschmückten Tisch ihre Erzeugnisse und an einem dritten Stand informierte eine Partei oder ein Verband über sein Schaffen.

Auf dem Sonnenplatz, dem Zentrum des Dorfes, reihte sich Stand an Stand, kleine Tische zwischen den Ständen boten eine willkommene Gelegenheit, zu verweilen oder mit Bekannten und Freunden ein paar Worte zu wechseln oder etwas zu «dampen», wie man hier auch sagt. Kurz: Der Tag der offenen Tür bietet eine günstige Gelegenheit für ein spontanes Treffen, für ein Wiedersehen oder für ein gemütliches «Brichten». Viele machten davon Gebrauch, denn in den frühen Nachmittagsstunden gab es auf dem Sonnenplatz fast kein Durchkommen mehr. Spontane musikalische Darbietungen bereicherten das Programm. Unter anderem war auch der bekannte Alphornbläser Max Sommer zu hören.


Weihnachtliches Herzogenbuchsee

«Heissi Maroni, Maroni ganz heiss!» So tönte es von der einen Seite des Platzes und im nächsten Moment war von der gegenüberliegenden Seite das Echo zu vernehmen: «Heisse Öpfuchüechli ganz früsch!» Damit sind wir bei den Ständen des CEVI und des Jodlerklub Herzogenbuchsee angekommen. Hier sind es chüschtige Öpfuchüechli und frische Berliner die den Passanten angeboten werden. Dort sind feine Maroni zu haben. Es wäre vielleicht gar nicht nötig gewesen, die guten Sachen anzupreisen, denn die Besucher griffen eifrig zu und noch vor vier Uhr waren die Berliner ausverkauft!

Nun hiess es: «Hurti Öpfuchüechli mache», denn bereits bildete sich eine Schlange am Stand der Jodler. Wer wollte, konnte sich die Wartezeit mit einem heissen Tee verkürzen, der in eigens dafür besorgten Tassen ausgeschenkt wurde. Aber was hat es mit dem Zusatz „Mit wärmendem Tropfen“ auf sich? «Öppe es Schnäpsli?» Nein, aber ein Schluck Rotwein, der dem Wintertee eine besondere Würze gibt.

Die Stunden vergingen wie im Fluge und schon begann es zu dämmern. Doch noch immer war der Dorfkern rege besucht, und auch als es zu regnen begann, herrschte auf den Plätzen und vor den Ständen ein fröhliches Treiben. Erst als es vollends dunkelte, wurde an den Heimweg gedacht. «E gfellige Tag!» war hier und dort zu hören. Auch Peter, unser Präsident, schloss sich diesem Urteil an: «E Chrampf, aber e schöni Sach!» war sein Urteil, dem sich sicher alle gerne anschliessen.

Für uns Jodler war der Tag der offenen Tür 2005 ein Erfolg, an den wir gerne zurückdenken werden. Viele haben am Gelingen Anteil, ihnen sei auch an dieser Stelle herzlich gedankt.

Weihnachten in der klassischen Literatur

Hinweis (November 2010): Die berühmte Geschichte «Wi der Zwölfischlegel Wienecht gfyret het» von Simon Gfeller gibt es neu in einem illustrierten Band, der beide Fassungen (Berndeutsch/Deutsch) enthält. Erhältlich ist das Buch in verschiedenen Onlineshops (z.B. buchhaus.ch) oder in jeder Buchhandlung.

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Nun ist sie wieder da, die Zeit der langen Nächte, Feld und Wiesen tragen ihr winterliches Gewand, ein kalter Wind weht die letzten, dürren Blätter von den Bäumen und der nächtliche Frost verhüllt mit seiner eisigen Hand alles unter einer weissen Decke. Das alte Jahr neigt sich seinem Ende entgegen, bald wird es wieder Weihnachten sein. Weihnachten, was gibt es doch alles über dieses besondere Fest zu berichten?

Weihnachten, das ist nicht nur das Fest der Hoffnung und der stillen Freude, es ist auch – für viele – eine Zeit der Geschäftigkeit. Wie schön ist es da, wenn auch etwas Zeit für Besinnung und innere Einkehr bleibt. Ich habe die freien Stunden vor Weihnachten oft genutzt, um eine schöne Weihnachtsgeschichte zu lesen. Als ich das erste Mal in eine Buchhandlung ging, um ein Buch mit einer Weihnachtsgeschichte zu erwerben, staunte ich. Stand ich doch vor einem grossen, festlich geschmückten Tisch, auf dem all die Kleinode ausgebreitet waren. Schön verarbeitete Geschichtensammlungen, kleine, zierliche Gedichtbände, Bilderbücher für Kinder (Kleine und Grosse), Hörbücher und bibliophile Werke mit den Klassikern.

Das erste Buch, das ich mit nach Hause brachte hiess «Weihnachtszeit, Texte aus der Weltliteratur» aus dem Manesse Verlag. Ich habe den Kauf nie bereut, fand ich doch in diesem Buch eine Erzählung, die es mir besonders angetan hat, ja die ich immer wieder mit Freude lese. Sie heisst «Nussknacker und Mausekönig», der Verfasser ist E.T.A. Hoffmann, der bekannte deutsche Dichter aus dem 19. Jh. Wenn wir die erste Seite aufschlagen, begeben wir uns auf eine Reise in das frühe 19. Jahrhundert, in das Haus des Medizinalrats Stahlbaum, kurz vor Weihnachten. Natürlich sind die Kinder Fritz und Marie aufgeregt, können das bevorstehende Fest kaum erwarten und rätseln darüber, was ihnen wohl herrliches einbeschert werden wird. Die Geschichte ist so lebendig und einfühlsam verfasst, dass wir die hellen, erwartungsvollen Augen der Kinder bildlich vor uns sehen.

Und dann passiert es: Durch ein Missgeschick fällt Marie zu Boden und wird bewusstlos. Von nun an werden Wirklichkeit, Traum und eine Märchenwelt, die in einem Kinderherzen erwächst und gerade deshalb so schön ist, wunderbar ineinander verwoben. Uns begegnet die bekannte Figur des Nussknackers, der all seine späteren Erscheinungen der Bild- und Tonkunst dieser Geschichte verdankt. Um ihn vor dem bösen, gefrässigen Mausekönig zu retten, bringt Marie grosse Opfer, wird zuletzt aber reich dafür belohnt. Vermöge ihrer Hilfe besiegt Nussknacker den Wüterich und bedankt sich bei seiner Demoiselle dadurch, dass er ihr sein Reich zeigt, eine Welt voll der schönsten Kostbarkeiten und Wunder. Am Ende der Geschichte wacht Marie auf, glaubt sich noch in der zaubrischen Welt des Nussknackers und findet nur allmählich ihren Weg zurück in die Wirklichkeit.

Von ganz anderer Gestalt sind die vier Bände der Berner Mundartdichterin Elisabeth Müller. Jeder der Bände hat einen eigenen Titel, nummeriert sind sie nicht mit Zahlen sondern viel passender mit Kerzensymbolen. Auf der Rückseite aller Bände ist der Ausschnitt einer Rezension aus dem Jahre 1933 zu lesen: «Bei Elisabeth Müllers Weihnachtsgeschichten ragt das Zeitlose, das Ewige in das Irdische, wie beim Kindlein im Stall.»

In allen Geschichten begegnen wir den verschiedensten Menschen mit allen ihren Sorgen, Nöten, aber auch Freuden und Hoffnungen. Da ist eine ältere Frau, die freudlos und verbittert ihr armseliges Leben fristet. Die Tochter des Arztes hat Mitleid und möchte ihr mit einem kleinen Geschenk zu Weihnachten eine Freude machen, wird aber schroff abgewiesen. Doch dann geschieht das Weihnachtswunder: Die Alte erleidet einen Unfall und wird im Haus des Arztes untergebracht. Als sie gebeten wird, das Kleinkind für eine Moment zu gaumen, bricht sie in Tränen aus und alle Dämme der während vieler Jahre aufgestauten Verbitterung brechen in der Christnacht entzwei. Die arme Seele litt ein Leben lang darunter, den Tod eines Kindes verschuldet zu haben und sieht in der Geste der Doktorsfrau die Bestätigung, dass Gott ihr vergeben hat.


Gibt es noch mehr Weihnachtsgeschichten in schweizerdeutscher Sprache? Oh ja, viele sogar! Ich will hier aber nur noch auf zwei hinweisen, wobei letztere nur in Teilen Mundart enthält. Die erste stammt aus der Feder von Simon Gfeller und heisst «Wi der Zwölfischlegel Wienecht gfyret het» oder in der deutschen Fassung «Zwölfischlägels Weihnachtsfeier». Zwölfischlegel ist der Name des Titelhelden dieser Erzählung, eines armen, verlassenen Landstreichers, der am Beginn der Geschichte in einer wenig erfreulichen Lage ist. Seine Magen ist so leer wie seine Schnapsflasche und seine schäbigen Kleider bieten nur wenig Schutz vor der eisigen Kälte und dem Schneewind, der ihm in’s Gesicht bläst. Auf einem stattlichen Bauerngut findet er Unterschlupf und da die Kinder es wünschen, wird er zur Weihnachtsfeier in die Stube eingeladen. Die nun folgende Weihnachtsfeier hinterlässt bei Zwölfischlägel einen tiefen Eindruck. Wie anders könnte man erklären, dass er ein kleines Geschenk bis zu seinem Tode bei sich behält und auch in seiner letzten Stunde nicht hergeben will?

Die zweite Geschichte stammt von Jermias Gotthelf höchstpersönlich, ihr Titel ist etwas lang geraten: «Merkwürdige Reden, gehört zu Krebsligen zwischen zwölf und ein Uhr in der Heiligen Nacht». Gotthelf macht hier eine alte Sage zum Thema, derzufolge die Tiere in der heiligen Nacht während einer Stunde sprechen können. Der Dichter führt uns in den Stall einer Herberge, wo wir den Pferden, Hunden und anderen Tieren lauschen können. Und was haben sie zu sagen? Nichts schmeichelhaftes, solange es um ihre Besitzer und um die Stallknechte geht. Nun macht Gotthelf auf die Missstände bei der Tierhaltung aufmerksam. Er hat ein Herz für diese Geschöpfe und weiss, dass derjenige, der ein Tier plagt, auch beim Mitmenschen nicht Halt machen wird! Mächtig und kraftvoll, aber auch geistreich und schalkhaft erhebt sich die Stimme des Pfarrers um in den hoffnungsvollen Strophen eines Gedichtes zu gipfeln: «Friede sei in dieser Stunde Mit der Tiere grossem Bunde!».

Ich muss nun noch einmal zur deutschen Sprache zurückkehren. Eingangs erwähnte ich das Buch aus dem Manesse Verlag. Irgendwann hatte ich alle darin enthaltenen Geschichten gelesen, einige davon mehrmals. Ob es wohl noch mehr Manesse-Bände zu diesem Thema gibt? Ja, es gibt sie! Zumindest einen mit dem Titel «Weihnachten, Prosa aus der Weltliteratur». Darin finden sich Texte von Adalbert Stifter, Theodor Storm, Maxim Gorki und vielen anderen, darunter auch Hans Christian Andersen. Ergänzt wird der Band mit der Weihnachtsgeschichte nach Lukas und Matthäus, sowie mit 10 Farbtafeln aus der Kathedrale von Chartres.

Früsche Schnee

Und i bi uf mim Wäg, über Fäld vo Äschi gäg em Wald vo Etzike zue, e chalte Wind blast und uf em Boum nah bim Wäg hockt e Chräie u luegt über Land. Cha si nid verstah wo die schöne, grüene Matte si, wo no vor wenige Tage fründlech i der warme Herbschtsunne glüchtet hei? U jetz isch alles wiss, wie söll me da no es Chörnli oder es Würmli finde? U du flügt d’Chräie em Wald zue und o i gange mi Wäg witer.

Unter de Schue knirscht der früsch Schnee und der Wind treit fiini Schneeflöckli dür d’Luft. Weni Stunde si sit em Mittag vergange u doch dämmeret es scho wider. Nume no es Cheerli und e längi, chalti Winternacht breitet ihri dunkle Schwinge über der Wält us.

Aber de chunt doch no d’Sunne füre, es Momäntli werme ihri Strahle der winterlich Bode und der Schnee glitzeret, strahlet i hällem Liecht. Fürn e Momänt isch es als ob die ganzi Wält nüt als glaarigi Heiteri u z’reinschte Liecht wär. Es isch als wett sich der Tag no einisch vo sir schönste Syte zeige, bevor d’Finsternis chunt.

D’Jungfere vom Chräiehof

Seit bald 30 Jahren gehört die Aufführung eines Theaters zum festen Bestandteil der Abendunterhaltung des Männerchor Etziken. Auch in diesem Jahr wird von dieser Gewohnheit nicht abgerückt und die Theatergruppe hat viele Probeabende investiert um die Besucher nach dem Liederkonzert mit einem lustigen Zweiakter zum Lachen zu bringen.

Man kennt sich in der Theatergruppe, sind doch einige Mitglieder seit mehr als 20 Jahren regelmässig dabei und die alljährliche Probearbeit im Herbst ist zu einem festen Bestandteil im Jahreslauf geworden, der – würde er einmal ausfallen – bestimmt vermisst werden würde. Aber wie alles in der Welt wandelt sich auch die Theatergruppe, jedes Jahr sind neue Gesichter auf der Bühne zu sehen und jede Aufführung bringt ihre eigenen Anforderungen, Schwierigkeiten und besonderen Höhepunkte mit sich.

Wie wird so ein Theater einstudiert? Bei den ersten Proben wird «nur» gelesen, es geht darum, den eigenen Text kennenzulernen, der später auswendig gelernt werden muss. Je früher der Text verinnerlicht ist, desto besser, denn erst dann können sich die Akteure auf die Gestaltung des Stückes konzentrieren. Bald wird von der Leserunde zum aktiven Spielen gewechselt, jetzt erst beginnt das Stück Konturen anzunehmen: Lustige Dialoge werden verfeinert, schwierige Szenen solange geübt, bis sie «sitzen» und all den kleinen Details wird Beachtung geschenkt. Wo könnte noch ein kleiner Spass eingebaut werden? Was ist bei der Dekoration der Bühne zu beachten? Wie muss der Knecht das Fass auf die Bühne rollen, damit es auch lustig aussieht? usw.

Schnell vergehen die Wochen und bald werden die verbleibenden Proben bis zur Aufführung gezählt: «Nume no vier Wuche!» Wird es reichen oder müssen Zusatzproben eingeschoben werden? Der Regisseur entscheidet rasch, er weiss, wo es noch hapert und die Teile, die er wiederholen will, hat er genau notiert: «Mir probe am Donschti no einisch!»


Bei der letzten Probe: Die beiden Bäuerinnen streiten sich um Knecht Housi

Im Stück «D’Jungfere vom Chräiehof» von Carmelo Pesenti sind viele der typischen Elemente eines Lustspieles zu finden: Verwechslung, Missverständnisse, ein unerwartetes Millionenerbe, welches an Bedingungen geknüpft ist und selbstverständlich darf auch der unerwartete Heiratskandidat nicht fehlen.

Den besten Ruf haben die beiden Jungfern vom Chräiehof allerdings nicht, Besucher behandeln sie unflätig und grob, der Betreibungsbeamte wird mit der Mistgabel verscheucht und unerwartete Gäste sollen gar in einer mit «Bschütti» gefüllten Wolfsfalle gefangen werden. Eine Wende stellt sich ein, als eine Notarin auf der Bühne erscheint und den rustikalen Bäuerinnen ein Millionenerbe eröffnet. Einzige Bedingung: Eine der beiden muss verheiratet sein.

Im ersten Moment sind Lisel und Lotti nicht erfreut! Heiraten? E Maa?!? «Nei, nume das nid!» Doch dann tut die Aussicht auf das viele Geld doch seine Wirkung und die Suche nach geeigneten Kandidaten geht los. Als Inserate und ein grosses Plakat vor dem Haus den gewünschten Erfolg nicht bringen, kommt die Reihe an Knecht «Housi». Doch dieser widersteht den Verführungsversuchen und winkt dankend ab. Den Dorfpfarrer, der nun die Bühne betritt, halten Lisel und Lotte für einen von Gott in der Not gesandten Engel. Als auch dieser nicht heiraten will, wird er festgebunden und geknebelt. Erst die Frau des Pfarrers löst das Missverständnis auf. Dass der Pfarrer über die Behandlung nicht erfreut ist, versteht sich: «Dir sit die schlimmschte Wyber won i je gseh ha!»

Auch das Ende ist typisch für ein Lustspiel: Schon wird das Erbe als verloren geglaubt, da taucht überraschend doch noch ein Heiratsbewerber auf. Und da auch der Pfarrer noch am Platze ist, kann die Ehe vollzogen werden. Ende gut, alles gut? Ja, jedenfalls solange es nicht die unredliche Notarin betrifft, denn dieser wird ein «Chräiehof-Bad» offeriert, das nicht augeschlagen werden kann!

Die Aufführung in Etziken findet am kommenden Samstag, den 2. Dezember um 20 Uhr, in der Mehrzweckhalle Etziken statt.

«Jodle fägt!»

Am kommenden 4. Dezember findet in Herzogenbuchsee der vom Gewerbeverein organisierte Tag der offenen Türe statt. Wiederum werden zahlreiche Vereine des Dorfes mitmachen und das Dorf mit Verkaufsständen und Darbietungen in in einen bunten, lebendigen Sonntagsmarkt und Ort der Begegnung verwandeln. Auch der Jodlerklub Herzogenbuchsee steht nicht abseits und wird an einem eigenen Stand den Besuchern Berliner, Apfelküchlein und heissen Tee offerieren. Der Tee wird in einer eigens für diesen Anlass geschaffenen Tasse mit einer vom Klub gestalteten Aufschrift ausgeschenkt:

Wie im vergangenen Jahr werden wir auch die Preisverleihung des Blumenwettbewerbes mit einigen Liedern umrahmen. Ausgezeichnet werden dabei die Wettbewerbsteilnehmer, die den schönsten Haus-Blumenschmuck vorweisen können. Dabei können jedes Jahr auch die Einwohner einer Gemeinde aus der Nachbarschaft von Herzogenbuchsee teilnehmen.

Vollmond

«Warum wirkt der Anblick des Vollmondes so wohltätig, beruhigend und erhaben? Weil der Mond ein Gegenstand der Anschauung, aber nie des Wollens ist.» – – Arthur Schopenhauer

Das Foto entstand heute Morgen um acht Uhr zwischen Deitingen und Luterbach. Ein klarer, aber kalter Spätherbsttag erwachte und das Morgenrot leuchtete auf den Jurafelsen. Links auf dem Foto ist das Hotel auf dem Weissenstein zu sehen. Nachts ist dieses von weither zu erkennen, da auf dem Dach drei Scheinwerfer montiert sind. Böse Zungen nennen diese Lichter auch die drei hellsten Solothurner. Die Lichter sind auch der erste Willkommensgruss für den Reisenden, der nach längerer Zeit in das Solothurnerland heimkehrt. In der Dunkelheit sind die drei leuchtenden Punkte auf grosse Distanz zu erkennen und weisen dem Heimkehrenden den Weg.

Google Analytics erleidet Fehlstart

Auf Slashdot und einigen weiteren Newstickern war es heute Morgen zu lesen: Google lanciert «Analytics», einen kostenlosen Dienst zur Analyse von Websites. Ganz neu ist das Projekt freilich nicht, Analytics wurde von der kalifornischen Firma Urchin entwickelt, welche im vergangenen März von Google aufgekauft worden ist.

Offensichtlich ist das Interesse an Analytics gross, denn kurz nach dem Start funktionierte vorerst gar nichts mehr. Kurz darauf war die Website wieder erreichbar, aber der «Tracker» lieferte keine Daten mehr und weigert sich bis zur Stunde beharrlich, neue Webseiten anzunehmen. Genauer: Analytics meldet nur einen Fehler, wenn eine Seite angemeldet wird, auf der das erforderliche JavaScript-Fragment eingebaut worden ist. In den Foren wird spekuliert, der Service sei wegen des grossen Andranges überlastet. Einen offiziellen Kommentar von Google gibt es zurzeit allerdings noch nicht.

Hoffen wir, dass Google die Probleme bald in den Griff bekommt, denn Analytics ist eine feine Sache.Ein Tipp noch zum Schluss: Die Nutzungsbedingungen vor dem Registrieren sorgfältig lesen.